Ich habe die Krone immer verabscheut, wegen ihrer widerlichen Ausländer- und Minderheitenhetze (anstatt mit der Migrationsproblematik verantwortungsvoll umzugehen) und wegen ihrer Meinungsmacher a la Martinek - die haben Zeit ihres Lebens genug in diesem Land vergiftet. Staberl und der widerliche Jeannee ist noch übrig. Aber wer alt genug zum Hetzen ist, ist auch alt genug zum Sterben.
Von "Österreich" und "Heute" wollen wir da gar nicht erst anfangen
Also sei mir nicht bös, wo ist bei "Österreich" und "Heute"
Hetze gegen Ausländer und Minderheiten? Als in "Heute" einmal ein heftigerer Artikel mit deftigen Formulierungen erschien (
"Leute, bei denen beim Beten das Gesäß höher ist als der Kopf" und dergleichen), gab es - von Seiten der "Heute"-Leser! - heftigen Protest und "Heute" distanzierte sich von dem Artikel und es war ihnen offensichtlich letztenendes dann doch peinlich, einen derartigen Artikel gedruckt zu haben.
Ansonsten gibt es in jeder Zeitung kritische Äußerungen gegenüber verschiedensten Personengruppen und Themen, aber wo ist bei "Heute" oder bei "Österreich" ein übermäßiger Anteil an Kritik gegen Ausländer, und wo ist da gar "Hetze"?
Bei den Leserbriefen gibt es sehr kritische Äußerungen, die zum Teil zwar wohl an Hetze grenzen - aber diese machen ja keinen bei weitem überwiegenden Teil an Leserbriefen aus.
Soweit mal zum Thema "Ausländer- und Minderheitenhetze";
Um wieder zum Thema Einfluss durch Zeitungen im Allgemeinen (und u. a. eben auch zur Mahü im Speziellen) zu kommen:
Nicht alles, was in der "Heute", der "Österreich", der "Krone", oder auch in jeder anderen Zeitung steht, stimmt.
Artikel über "Storys", die sich als frei erfunden herausstellen, kommen ab und zu vor, und das ist allerdings peinlich für die jeweiligen Zeitungen.
Aber: Es ist auch bei weitem nicht alles, was in einer Zeitung wie "Heute" oder "Österreich" steht, falsch.
Und damit sind wir eben wieder bei dem Punkt, wo es sich die Befürwoter der Mariahilfer Straße
viel zu einfach machen, in dem sie einfach sinngemäß sagen
"eh klar, dass dumme Hasszeitungen gegen die Mariahilfer Straße wettern, aber es weiß eh jeder dass man die nicht ernst nehmen kann, und wer es doch tut, ist eben dumm".
Absolut Objektiv ist eigentlich
keine Zeitung, verschiedene Zeitungen vertreten nur unterschiedliche politische Ausrichtungen. Auch wenn bei einigen Zeitungen die Fakten genauer recherchiert werden als bei anderen, ist bei den Zeitungen, die gut recherchieren, trotzdem noch lange nicht alles objektiv, denn man kann bekanntlich bei der Beschreibung von an sich objektiven Fakten durch die Formulierung jede beliebige Meinung in die Artikel hineinverpacken. Und auch eine Zeitung, die sich ab und zu die eine oder andere Ente leistet, was freilich peinlich ist, bezieht sich trotzdem zu 99% auf Fakten,
aber haben eben (wie jede Zeitung) eine bestimmte Art und Weise, darüber zu berichten und vermitteln damit eben natürlich auch Meinungen.
Naja, in manchen von dem, was geschrieben wird, steckt aber schon ein wahrer Kern, auch wenn natürlich vieles hochstilisiert wird, um die Auflage zu stärken. Aber eine Tageszeitung dafür verantwortlich zu machen, wie in Österreich Innenpolitik gemacht wird, erscheint mir doch etwas übertrieben. Die "Krone" mag für manche ein Problem sein, aber sie ist in diesem Land sicher nicht das Einzige.
Ganz meine Meinung!
Und genau dieses Agenda Setting lässt dann den Eindruck entstehen, dass es Radrowdys in Überzahl gibt und die Mahü sowieso nicht funktioniert und die Kritikerinnen und Kritiker in der Mehrheit sind.
Und das ist genau das, was ich in meiner Antwort #1277 (Seite 86) meinte:
Man macht es sich viel zu einfach, indem man einfach bestimmten Zeitungen die Schuld an einer Stimmung gibt, und die Stimmung einfach als gar nicht wirklich vorhanden, sondern nur von den Zeitungen erfunden bezeichnet.
Und bei der Aussage "Die neue Mariahilfer Straße funktioniert": Definiere "funktioniert".
Ob man mit den Änderungen an der Mahü einverstanden ist oder nicht, ist eine Sache der persönlichen Meinung, und wer diese gut findet, nach dessen Meinung "funktioniert" die Mahü natürlich.
Tatsache ist aber, dass eben die Autofahrer, aber auch ein Teil der Öffi-Benützer (nämlich jene, für die die U3 nicht ausreichend ist und die auch die Buslinien 13A und/oder 2A in ihrer ursprünglichen Form benötigten) jetzt woanders fahren müssen. Und bezüglich 13A und 2A zur Sicherheit nocheinmal der Hinweis: Egal, wer an der Situation schuld ist, sind die hinlänglich bekannten Probleme mit diesen Linien Tatsache. Tatsache ist auch, dass es zwischen Fußgängern und Radfahrern Konflikte gibt - auch wenn die überwiegende Mehrheit der Radfahrer
keine Rowdys sind.
Dass es sich bei den aus diesen Gründen Unzufriedenen nur um eine laute Minderheit handeln würde, ist doch auch nur reine Spekulation.
Dass allerdings die Bezirke 4, 6, 7, 8 und 9. über eine Rot-Grüne Mehrheit verfügen,
Das ist wohl eine der wenigen objektiven Tatsachen, die einigermaßen für die neue Mariahilfer Straße sprechen könnten - allerdings auch nur könnte, denn wieviele von den Rot- oder Grün- Wählern diese nur mangels für sie wählbarerer Alternativen gewählt haben, ist nicht bekannt.
Außerdem, wenn in einem oder mehreren dieser Bezirke Rot-Grün nun
keine Mehrheit mehr hätten, wenn sich z. B. schwarz-blaue Mehrheiten in diesen Bezirken ausgingen, dann würden die Befürworter der Mariahilfer Straße das auch nicht als Argument in Bezug auf die Mariahilfer Straße gelten lassen, sondern dann wären eben wieder die böse Kronenzeitung und die "populistische Hetze" der Gegner von Rot-Grün die 100% allein Schuldigen.
und dass die absolute Mehrheit der Verkehrstoten vom Kfz-Verkehr verursacht werden,
Das hat aber nicht im geringsten etwas mit der Mariahilfer Straße zu tun.