Autor Thema: Neue Mariahilfer Straße  (Gelesen 850359 mal)

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umweltretter

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1620 am: 04. November 2013, 16:15:21 »
Für die Grünen wäre es besser gewesen, sie wären nie in die Stadtregierung gekommen. Die Verkehrspolitik ist ein Desaster und auch sonst ist man zum Steigbügelhalter der SPÖ verkommen. Wahlrechtsreform? Nix. Abschaffung der extremen Marketingausgaben der Stadt Wien? Nix. Was die Grünen früher vehement kritisiert haben, nicken sie nun brav mit den abenteurlichsten Begründungen ab. Anfangs habe ich ja noch Verständnis dafür gehabt, aber es wird ja immer schlimmer statt besser. :'(
Die Verkehrspolitik ist jedenfalls aus meiner Sicht immer noch um Welten vernünftiger als sie unter Allein-rot war bzw. unter Rot-Schwarz wäre.
Auch sonst ist schon genügend passiert: Jahreskarte billiger, Open-Data-Offensive, Bürgersolarkraftwerke errichtet, Petitionsrecht eingeführt, Kleines Glücksspiel auf Länderebene abgeschafft, Stadtrechnungshof kommt, etc.
Von einer 12-Prozent-Partei zu erwarten, innerhalb von fünf Jahren alle Praktiken einer jahrzehntelang absolut regierenden anderen Partei zu ändern, ist aus meiner Sicht etwas weltfremd.  ;)

Wahrscheinlich wärs am besten gewesen statt einer Fuzu einfach, wie bei Wien Mitte, ein allgemeines Fahrverbot ausgenommen Bus und Radfahrer samt Lieferzeit zu machen. :)
Naja, der Wurm will die Situation in Wien Mitte ja auch ruinieren, wie kürzlich in der Wiener Zeitung zu lesen war.

Das erinnerte dann irgendwie an den Grazer Sonnenfelsplatz, der zum Shared Space umgebaut wurde, bevor es in der StVO eine Begegnungszone gab. Die wurde ja nun nachträglich vom neuen FP-Verkehrsstadtrat Eustacchio verordnet, aber auch der hatte alle Mühe daraus eine Niederlage Rückers zu konstruieren - eben weil sich de facto an der Kreuzung nichts geändert hat und er dadurch Rückers Entscheidung (gegen die die FP damals natürlich aufs wüsteste geschimpft hat) im Nachhinein sogar bestätigte.
Medial ist es dem Eustacchio teilweise leider gelungen, es gab einige Schlagzeilen wie "Shared in Space in Graz abgeschafft", etc.. Dass man ihn schlicht zur Begegnungszone umgewandelt hat, stand dann erst weiter unten im Artikiel.

invisible

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1621 am: 04. November 2013, 21:34:26 »
Das erinnerte dann irgendwie an den Grazer Sonnenfelsplatz, der zum Shared Space umgebaut wurde, bevor es in der StVO eine Begegnungszone gab. Die wurde ja nun nachträglich vom neuen FP-Verkehrsstadtrat Eustacchio verordnet, aber auch der hatte alle Mühe daraus eine Niederlage Rückers zu konstruieren - eben weil sich de facto an der Kreuzung nichts geändert hat und er dadurch Rückers Entscheidung (gegen die die FP damals natürlich aufs wüsteste geschimpft hat) im Nachhinein sogar bestätigte.
Medial ist es dem Eustacchio teilweise leider gelungen, es gab einige Schlagzeilen wie "Shared in Space in Graz abgeschafft", etc.. Dass man ihn schlicht zur Begegnungszone umgewandelt hat, stand dann erst weiter unten im Artikiel.

Das meinte ich mit "alle Mühe" - es kann sich ja jedermann vor Ort überzeugen, dass sich dort nichts verändert hat (außer ein paar neuen Tafeln). Wobei ich nicht mal sicher bin, ob diese Schlagzeile überhaupt von der FP kam, oder ob da nicht der "Grazer" (ich glaub in dem stand das so, oder?) selber gedichtet hat.
Eustacchio selbst scheint ja erfreulich unaufgeregt (wenngleich er den Fokus natürlich nicht so sehr auf ÖV und sanfte Mobilität setzt, aber für einen FP-Mann ist es doch überraschend - es hätte auch viel viel schlimmer kommen können).
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

60er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1622 am: 05. November 2013, 10:59:20 »
Man weiß echt nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll, bei dem Wahnsinn... :-\ :'( :fp: :bh:

13er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1623 am: 10. November 2013, 12:37:44 »
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Hawk

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1624 am: 10. November 2013, 15:56:49 »
Es wäre besser gewesen vorher abzustimmen  ;) dann hätte es den Wahnsinn nicht gegeben!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

Linie 41

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1625 am: 10. November 2013, 16:04:25 »
Abstimmungen sind für basisdemokratische Weicheier. Beschließen, umsetzen und vor vollendete Tatsachen stellen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1626 am: 10. November 2013, 16:22:27 »
WEnn du über die direkte Demokratie gehen willst, wird Folgendes passieren:

es wird sich nichts ändern, die Straßenbahn und der Bus bleiben Stiefkinder, kein Parkplatz geht verloren, Gehsteigparken wird immer mehr erlaubt, Verkehrsberuhigung gibts keine (Wen in den Bezirken 1 - 22 interessiert eine Verkehrsberuhigung im 23., das kann ihm nur Nachteile bringen)
Die Polizei kann jederzeit deine Wohnung durchsuchen (wird über die Ausländerschiene laufen: "Sind Sie dafür, dass die Polizei wegen der illegalen Ausländer Wohnungen ohne richterlichen Beschluss durchsuchen darf?)
Jugendliche dürfen jederzeit von der Polizei angehalten werden, in Sammelzellen gebracht werden, wo sie die Eltern am nächsten Tag abholen können.
Videoüberwachung wird flächendeckend eingeführt (da gibts genug Bedrohungsszenarien, die man den Leuten einreden kann) - wer nichts anstellt hat nichts zu befürchten.
Ehrich gesagt, das gemeine österreichische Volk ist zu blöd dafür und würde sich höchstens ihre eigene Diktatur volksabstimmen.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1627 am: 10. November 2013, 17:10:38 »
WEnn du über die direkte Demokratie gehen willst, wird Folgendes passieren:

es wird sich nichts ändern, die Straßenbahn und der Bus bleiben Stiefkinder, kein Parkplatz geht verloren, Gehsteigparken wird immer mehr erlaubt, Verkehrsberuhigung gibts keine (Wen in den Bezirken 1 - 22 interessiert eine Verkehrsberuhigung im 23., das kann ihm nur Nachteile bringen)
Die Polizei kann jederzeit deine Wohnung durchsuchen (wird über die Ausländerschiene laufen: "Sind Sie dafür, dass die Polizei wegen der illegalen Ausländer Wohnungen ohne richterlichen Beschluss durchsuchen darf?)
Jugendliche dürfen jederzeit von der Polizei angehalten werden, in Sammelzellen gebracht werden, wo sie die Eltern am nächsten Tag abholen können.
Videoüberwachung wird flächendeckend eingeführt (da gibts genug Bedrohungsszenarien, die man den Leuten einreden kann) - wer nichts anstellt hat nichts zu befürchten.
Ehrich gesagt, das gemeine österreichische Volk ist zu blöd dafür und würde sich höchstens ihre eigene Diktatur volksabstimmen.

Direkte Demokratie bedeutet nicht, dass nur Kroneleser abstimmen dürfen. 1980 wurde beispielsweise die Frage „Sind Sie für wirksame Maßnahmen, um den öffentlichen Verkehr in Wien zu beschleunigen, wie zum Beispiel durch Schaffung eigener Gleiskörper für die Straßenbahn im Straßenbereich, Abgrenzung von Straßenbahngleisen im Straßenbereich mit Schwellen und ähnlichen; Vorrang für die Straßenbahn bei Verkehrsregelungen und Ampelanlagen?“ zu 77% mit ja beantwortet.
Bei Befragungen über Verkehrsberuhigung mache ich mir wenig Sorgen, dass sich in inneren Bezirken keine Mehrheit dafür finden würde, wenn bezirksweit abgestimmt werden würde.

Linie 41

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1628 am: 10. November 2013, 17:35:05 »
Direkte Demokratie bedeutet nicht, dass nur Kroneleser abstimmen dürfen. 1980 wurde beispielsweise die Frage „Sind Sie für wirksame Maßnahmen, um den öffentlichen Verkehr in Wien zu beschleunigen, wie zum Beispiel durch Schaffung eigener Gleiskörper für die Straßenbahn im Straßenbereich, Abgrenzung von Straßenbahngleisen im Straßenbereich mit Schwellen und ähnlichen; Vorrang für die Straßenbahn bei Verkehrsregelungen und Ampelanlagen?“ zu 77% mit ja beantwortet.
Passiert ist aber leider nicht viel seit 1980.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1629 am: 10. November 2013, 17:53:34 »
Direkte Demokratie bedeutet nicht, dass nur Kroneleser abstimmen dürfen. 1980 wurde beispielsweise die Frage „Sind Sie für wirksame Maßnahmen, um den öffentlichen Verkehr in Wien zu beschleunigen, wie zum Beispiel durch Schaffung eigener Gleiskörper für die Straßenbahn im Straßenbereich, Abgrenzung von Straßenbahngleisen im Straßenbereich mit Schwellen und ähnlichen; Vorrang für die Straßenbahn bei Verkehrsregelungen und Ampelanlagen?“ zu 77% mit ja beantwortet.
Passiert ist aber leider nicht viel seit 1980.

Wurde damals nicht die Stuttgarter Schwelle in Wien eingeführt? Nur das Problem ist eben, dass du auf weitern Strecken das NICHT montieren kannst, wie zu Beispiel in der Hernalser Hauptstraße vor dem Elterleinplatz, da die Hernalser Hauptstraße dort zu schmal ist
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1630 am: 10. November 2013, 18:44:33 »
Die Stuttgarter Schwellen gab es in Wien schon früher. Und der größte Widerstand gegen Schwellen kommt vom ARBÖAMTC, die sie sich um die armen Autos sorgen, die da alle ins Schleudern kommen und den Grünen, die sich sorgen, weil man da die Schienen nicht ungehindert überqueren kann (Alte, Rollstühle, Kinderwagen etc.).
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1631 am: 10. November 2013, 19:44:34 »
Abstimmungen sind für basisdemokratische Weicheier. Beschließen, umsetzen und vor vollendete Tatsachen stellen.

Vor allem sind Abstimmungen schierig, wo die abstimmenden andere Interessan als die betroffenen haben. Weiters ist es Unfug, die Mehrheit über etwas abstimmen zu lassen, was eine Minderheit betrifft. Wen genau sollte man zB über die Mahü abstimmen lassen? Die Bewohner der Straße? Die des 6. und 7. Bezirks? Die des 4. bis 8. Bezirks (denen "fehlen" die Querungen)? Alle Wiener? Gegen jede Variante gibt es Gründe. Und betreffend Radverkehr (oder nehmen wir den Motorradverkehr, der ist als Beispiel neutraler) - frag mal die Wiener zu einem Nachtfahrberbot für Motorräder!

Ich bin weiterhin der Meinung, das alles im Vorfeld mittels umfangreicher sinnvoller Information abzuhandeln und dann ohne weitere Fragen umzusetzen. Details der Verkehrsplanung (genauso wie zB zur Wehrpflicht) eignen sich nicht wirklich für Abstimmungen, weil die Leute einfach nicht genug Wissen drumherum haben.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1632 am: 11. November 2013, 17:16:15 »
Zitat
Zwei Drittel für autofreie „Mahü“

Bei einer Passanten-Befragung haben sich 68 Prozent für die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße ausgesprochen. Durchgeführt wurde die Umfrage von der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer. Auto- und Radfahrer wurden nicht berücksichtigt.

„Finden Sie es richtig, dass die Mariahilfer Straße jetzt eine verkehrsberuhigte Zone ist?“ Diese Frage ließen Stadt Wien und Wirtschaftskammer im Zuge der Umfrage 1.550 Passanten auf der Einkaufsstraße stellen.

Jetzt veröffentlichten sie das Ergebnis: 68 Prozent der Fußgänger, also gut zwei Drittel, sprachen sich dafür aus, dass die Mariahilfer Straße eine verkehrsberuhigte Zone bleibt, 25 Prozent sind dagegen, und sieben Prozent haben keine Meinung.

Nur Fußgänger befragt

Die Umfrage spiegelt jedoch nur die Meinung der Menschen wider, die zu Fuß auf der Mariahilfer Straße unterwegs waren - Autofahrer und Radfahrer wurden nicht berücksichtigt.

„Die Grünen fühlen sich durch diese Umfrage bestärkt“, sagte Andreas Baur, Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) gegenüber „Radio Wien“. Das Ergebnis zeige, dass der Weg der richtige sei.

Entscheidende Umfrage erst im Frühjahr

Noch ausstehend ist die von der Politik angekündigte Befragung der Anrainer der Bezirke Mariahilf und Neubau zur Umgestaltung der Mariahilfer Straße. Abgehalten werden soll diese Befragung vor Beginn der Umbauarbeiten im Frühjahr 2014. „Die Befragung wird stattfinden, wenn das Projekt fertig ausgearbeitet ist. Damit man ganz klar sagen kann, was man denn da nun abstimmen lässt“, sagte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ).

Errst wenn dieses Ergebnis vorliegt, „dann kann man zu bauen beginnen oder auch nicht“, so Häupl. Er rechne nicht mit einer Ablehnung der Pläne, wenn die Befragung jedoch ein Nein ergibt, „dann wird das nicht stattfinden“, versprach Häupl - mehr dazu in Mahü: Umfrage-Nein wäre für Häupl verbindlich (wien.ORF.at).

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2614133/

Schaut eigentlich ganz gut aus. Die Radfahrer werden kaum dagegen sein und die Autofahrer können sie dort eh nicht befragen, nachdem's dort keine mehr gibt ;) Ich hoffe, dass die Weihnachtseinkaufswochen noch viel an positiver Stimmung dazubringen. Der Bus ist dann ja - wenn auch auf zweifelhafte Weise - draußen und radfahren kann man in der vollen Straße an solchen Tagen sowieso kaum mehr.
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60er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1633 am: 11. November 2013, 18:14:13 »
Autofahrer können sie dort eh nicht befragen, nachdem's dort keine mehr gibt ;)
Wieso? In den Begegnungszonen ist immer noch genug Autoverkehr. Zumindest im stadtferneren Teil sind es geschätzt sicher mehr als 1000 PKW-Fahrten pro Tag und ständig ist der Seitenstreifen illegal zugeparkt.

moszkva tér

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1634 am: 11. November 2013, 19:02:22 »
Ich hoffe, dass die Weihnachtseinkaufswochen noch viel an positiver Stimmung dazubringen.
:up:
Man sollte auch, wenns wieder wärmer ist, so eine Art Straßenfest machen. Da bringt man auch Leute aus anderen Bezirken hin.
Ist keine Hexerei, einfach ein paar Gastro-Stände hinstellen und die Geschäfte können einen Flohmarkt mit Ladenhütern machen. Dazu ein bisschen Street-Art (Breakdance, Feuerschlucker usw.) und fertig ist das erste vierteljährliche Mariahilfer-Straßen-Fest.

Kosten würde es wahrscheinlich gar nichts. Die Gastro-Stände zahlen Platzmiete bzw. stellen sich einfach so hin und behalten die Einnahmen und die Straßenkünstler treten gerne auch ohne Gage auf - man reicht halt dann den Hut herum.