Autor Thema: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention  (Gelesen 16101 mal)

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13er

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[PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« am: 08. Juni 2013, 20:58:00 »
Zitat
Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention

Freiwillige Helfer leisten im Kampf gegen die Flut Tausende unbezahlte Arbeitsstunden. Viele Firmen geben ihren Mitarbeitern dafür bezahlten Sonderurlaub. Die Wiener Linien reagierten erst auf Druck der Politik und des KURIER.

Einen kurzfristigen Personal-Engpass hatten die Wiener Linien dieser Tage zu bewältigen: Rund hundert Mitarbeiter mit Wohnorten in Niederösterreich sind Mitglieder in freiwilligen nö. Feuerwehren und hatten um Dienstfreistellung angesucht, damit sie gegen das Hochwasser ankämpfen können – für einige Tage war das Füllen von Sandsäcken und Auspumpen von Kellern dringlicher, als das Lenken von U-Bahnen und Bussen.

Das war bei früheren Großeinsätzen kein Problem: Wie auch andere Betriebe im Einflussbereich der Stadt Wien hatten die Wiener Linien in Katastrophenfällen bisher großzügig Dienstfreistellungen für Feuerwehr-Mitglieder erteilt.

„Keine Freistellungen“

Diesmal war alles anders: „Derartige Einsätze sind auf Urlaubsbasis möglich, automatische Freistellungen gibt es keine“, sagt Freitagfrüh Answer Lang, Sprecher der Wiener Linien. Wer helfen will, darf das also, muss sich dafür aber Urlaub nehmen.

Als Begründung für den Paradigmenwechsel nannte Lang schlechte Erfahrungen, die man beim Hochwasser 2002 gemacht habe: „Damals hatten sich so viele Mitarbeiter freigenommen, dass wir Probleme hatten, den Betrieb aufrecht zu erhalten.“

Zudem gebe es auch in Wien leichtes Hochwasser. Dies sei zwar für die Wiener Linien kein großes Problem, erfordere aber erhöhten Personaleinsatz, sagt Lang: „Obwohl wir die Dringlichkeit kennen, können wir diesmal keine Freistellungen gewähren. Priorität hat die Aufrechterhaltung des Betriebs in Wien.“

Diese Entscheidung dürften die Wiener Linien gefällt haben, ohne zuvor Vertreter ihres Eigentümers, der Stadt Wien, zu kontaktieren. Entsprechend überrascht war man im Rathaus, als der KURIER im Büro der für Öffis zuständigen Stadträtin Renate Brauner nachfragte.

Weisung

Eine Stunde später war alles anders: „Wir erkennen die betrieblichen Notwendigkeiten der Wiener Linien an. Trotzdem hat die Stadträtin soeben mit Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl telefoniert und verfügt, eine Lösung für jene Kollegen zu finden, die im Hochwasser-Einsatz stehen“, sagt Brauners Sprecher Ferdinand Pay.

Kurz darauf hatten die Wiener Linien einen Kompromiss parat, „weil es unserem Eigentümer, der Stadt Wien, wichtig ist, eine Lösung zu finden“, erklärte Answer Lang. Mitarbeiter, die im Katastrophen-Einsatz stehen, werden dafür einen Tag dienstfrei gestellt.

Vorbildlich

Dass es anders geht, beweisen viele Firmen. Sie gewähren ihren Mitarbeitern auch ohne Druck von außen großzügige Freistellungen für Hochwasser-Einsätze: Bei der Asfinag etwa – bei der sich viele Mitarbeiter bei der Feuerwehr engagieren – ist es in derartigen Fällen üblich, Mitarbeitern zwei Tage Sonderurlaub zu gewähren. „Im aktuellen Fall haben wir das für jeden, der freiwillig im Hilfseinsatz tätig war, auf vier Tage erhöht. Schließlich geht es um eine gute Sache“, sagt Asfinag-Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla.

Bezahlte Freizeit für jene, die selbst durch das Hochwasser Schaden erlitten haben und jene, die bei Einsatzorganisationen gegen die Fluten ankämpfen, gewährt der Amstettener Umdasch-Konzern seinen 2000 Mitarbeitern. Vergangenen Dienstag, als das dramatische Ausmaß der Flut absehbar wurde, gab Vorstandschef Andreas Ludwig seinen Mitarbeitern grünes Licht. Armin Blutsch, Vizepräsident des Österreichischen Feuerwehrverbandes, nennt das Verhalten des Umdasch-Konzerns als beispielhaft.

Dass zwei seiner Lastwagenfahrer mit den Schwerfahrzeugen seiner Firma in Weißenkirchen in der Wachau beim Aufbau des Hochwasserschutzes mitgeholfen haben, ist für Baumeister Franz Schütz selbstverständlich. „Da ist so üblich. Da schauen wir nicht auf die Arbeitsstunden. Wir haben ja das eigene Büro auch ausräumen müssen. Alle helfen zusammen.“

„In Zeiten wie diesen müssen wir zusammenhalten. Für mich ist das selbstverständlich“, schildert Gerald Resel aus Hainburg. Der selbstständige Brandschutztechniker zögerte keine Sekunde, als einer seiner drei Mitarbeiter um Freistellung ansuchte. „Er ist seit Montag im Feuerwehreinsatz, um Hainburg vor dem Hochwasser zu schützen. Ich bin sehr froh, dass die Freiwilligen mit soviel Engagement gegen die Wassermassen ankämpfen. Da darf man ihnen doch keine Steine in den Weg legen“, sagt Resel.

(kurier) Erstellt am 08.06.2013, 06:00

Quelle: http://kurier.at/chronik/oesterreich/flut-helfer-sonderurlaub-erst-nach-intervention/15.089.552

An der Uni werden/wurden übrigens bis zu fünf bezahlte Sonderurlaubstage genehmigt, wenn 1. gewährleistet ist, dass der Lehr- und Prüfungsbetrieb aufrechterhalten wird und es zu keinen Nachteilen für Studenten kommt und 2. ein Nachweis über die Hilfstätigkeit z.B. bei der FF erbracht werden kann.
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Linie 41

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #1 am: 08. Juni 2013, 21:12:55 »
Ja, wenn die Wiener Linien den Regelbetrieb aufrecht erhalten können kein Problem. Was aber sicher nicht geht, ist daß in Wien der ÖV reduziert wird, weil in irgendeinem Kuhdorf das Wasser überläuft.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

U4

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #2 am: 08. Juni 2013, 21:27:49 »
Wenn DU aber in dem Kuhdorf wohnst, und dahoam brauchens Dich, dann ist es wieder einmal eine tolle mediale Leistung der WL sich so die Watschn zu holen ....
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, "Stangln" die fast nicht zu erkennen sind im Bild der Stadt

13er

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #3 am: 08. Juni 2013, 21:35:48 »
Wenn DU aber in dem Kuhdorf wohnst, und dahoam brauchens Dich
:up: :up: Eben, alles eine Frage des Standpunkts.

Mit dem entsprechenden Dispositionsaufwand wird man den Betrieb trotzdem relativ wenig beeinträchtigen - die Auswirkungen wären wohl im Rahmen einer Grippewelle. Und Personalmangel gibts ja so auch genug - hier hätten wir endlich eine "gute" Anwendung davon.
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hema

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #4 am: 08. Juni 2013, 21:39:50 »
Jetzt haben alle Österreicher außer mir extra für die Beibehaltung eines großen Bundesheeres gestimmt! Die hätten zigtausend Leute, falls nötig. Neben den Präsenzdienern könnten ja auch Heeresbürohengste und hauptberufliche Kommandobrüller einmal eine Schaufel in die Hand nehmen!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

E2

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #5 am: 08. Juni 2013, 22:03:27 »
... und die Zivildiener könnten auch ein Schauferl in die Hand nehmen ...

darkweasel

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #6 am: 08. Juni 2013, 22:25:02 »
Ja, wenn die Wiener Linien den Regelbetrieb aufrecht erhalten können kein Problem. Was aber sicher nicht geht, ist daß in Wien der ÖV reduziert wird, weil in irgendeinem Kuhdorf das Wasser überläuft.
Sehe ich ganz genauso. :up:

haidi

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #7 am: 09. Juni 2013, 00:29:15 »
Erstens gehörte es auch zur Katastrophenhilfe, dass der Staat den kleinen Firmen die Ausfälle zahlt zumindest einen Teil des Mitarbeiterausfalls.  - für kleine Betriebe kann das wirkliche Probleme geben
Zweitens: Gescheiter als de Präsenzdienst wäre der Aufbau einer ähnlichen Organisation wie das deutsche Technische Hilfswerk (THW), diese Mitarbeiter haben dann Schulungen in verschiedensten Bereichen der Technischen Hilfe, während so ein Präsenzdiener nur zum Sandsack schaufeln oder Schlamm schaufeln  einsetzbar ist. Da haben die Schwarzen und Freiheitlichen mit unrealen Ängsten gespielt.

Hannes
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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #8 am: 09. Juni 2013, 00:41:06 »
... und die Zivildiener könnten auch ein Schauferl in die Hand nehmen ...

Nachdem viele Zivis eh bei Rettung & Co arbeiten leisten sie da ganz automatisch schon einen Beitrag.

Zweitens: Gescheiter als de Präsenzdienst wäre der Aufbau einer ähnlichen Organisation wie das deutsche Technische Hilfswerk (THW), diese Mitarbeiter haben dann Schulungen in verschiedensten Bereichen der Technischen Hilfe, während so ein Präsenzdiener nur zum Sandsack schaufeln oder Schlamm schaufeln  einsetzbar ist. Da haben die Schwarzen und Freiheitlichen mit unrealen Ängsten gespielt.

100% Zustimmung. Das Problem beim Bundesheer ist, dass a) keiner weiß, was es eigentlich wirklich tun soll, b) für viele Arten von Katastropheneinsätzen gar nicht das richtige Gerät vorhanden ist, und c) selbst wenn es vorhanden ist, es von den GWD eh nicht bedient werden kann. Es war ja schon bezeichnend, dass sich die ganze Diskussion zur Bundesheer-Volksabstimmung eigentlich um den Zivildienst gedreht hat und an zweiter Stelle erst um einfache Hilfsdienste, die die GWD gegebenenfalls machen. Nur: Sandsäcke füllen kann im Grunde jeder, dafür braucht man keine Wehrpflicht. Viel wichtiger wären Experten, die wirklich Dämme bauen und Bagger bedienen können - nur das lernt man halt nicht in ein paar Wochen Grundausbildung...
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #9 am: 09. Juni 2013, 00:53:44 »
Zitat
Nachdem viele Zivis eh bei Rettung & Co arbeiten leisten sie da ganz automatisch schon einen Beitrag.


Genau darauf hab ich gewartet. Die leisten den geringsten Teil. Da gehts um die Soforthilfe vor Ort, und nicht ums Spazierenfahren im Rettungsauto oder Essen verteilen. Klar muss auch sein, aber dennoch. VOR ORT wird tatkräftige Hilfe gebraucht.

Klar leisten sie was, aber wir reden von außergewöhnlichen Umständen, wo jede Hand gebraucht wird.

Man könnt ja auch die Unis 1 Woche zusperren und den Herrn Studenterln die Sandsäcke in die Hand drücken  >:D

13er

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #10 am: 09. Juni 2013, 01:20:25 »
Man könnt ja auch die Unis 1 Woche zusperren und den Herrn Studenterln die Sandsäcke in die Hand drücken  >:D
Von denen haben sowieso viele daheim geholfen. Ich habe etliche Entschuldigungen bekommen, dass sie nicht in meine Lehrveranstaltungen kommen können.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #11 am: 09. Juni 2013, 01:52:30 »
Ätz: Und wie viele davon waren echt?

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #12 am: 09. Juni 2013, 01:52:35 »
Genau darauf hab ich gewartet. Die leisten den geringsten Teil. Da gehts um die Soforthilfe vor Ort, und nicht ums Spazierenfahren im Rettungsauto oder Essen verteilen. Klar muss auch sein, aber dennoch. VOR ORT wird tatkräftige Hilfe gebraucht.

Schon mal dran gedacht, dass z.B. das Rote Kreuz durchaus auch Teil der Versorgung VOR ORT ist? Auch wenn Zivis "nur" Essen und Trinkwasser verteilen bringt das schon was - allein schon, weil dann ein paar andere RK-Mitarbeiter Zeit haben, bei der FF mitzuhelfen (ja, viele von denen machen beides).


Mir ist ehrlich gesagt auch nicht ganz klar worauf du hinaus willst. Gehts nur darum, Zivis als Nichtsnutze darzustellen, die "eh nur im RTW spazieren fahren"?

Ätz: Und wie viele davon waren echt?

Ok, verstanden; dir gehts wirklich nur darum Zivis und Studenten als Faulpelze hinzustellen...
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #13 am: 09. Juni 2013, 01:54:14 »
Nein, es geht mir überhaupt nicht darum, sie als Nichtsnutze hinzustellen.

Aber, nüchtern betrachtet: Sie haben ihren Job gemacht, aber keine Akuthilfe geleistet. Darauf wollt ich raus.

Zieh ich 50 % (Hausnummer) der Zivis ab und schick sie an die Waterfront, ist denen dort geholfen.


Edit: Ja klar, ich stell sie hin. Wie viele Studenten haben ein Haus am Wasser?

moszkva tér

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Re: [PM] Flut-Helfer: Sonderurlaub erst nach Intervention
« Antwort #14 am: 09. Juni 2013, 09:05:41 »
Edit: Ja klar, ich stell sie hin. Wie viele Studenten haben ein Haus am Wasser?
Gehts E2 eigentlich ums Diskutieren oder ums Trollen? In den letzten Wochen gab es einige Threads, die mir den Eindruck vermittelt haben, es wäre zweiteres.
Schade, weil wenn E2 gut drauf ist, schätze ich ihn hier im Forum sehr!