Das Problem Ampelschaltungen und Straßenrückbau mit Ohrwaschln scheint seit Vassilakou überhaupt erst so richtig loszugehen. Man hat das Gefühl, sie will ein Peking zur Zeit Maos in Wien installieren: nur mehr Fahrräder. Denn selbst der öffentliche Verkehr wird diesem Fetisch Fahrrad geopfert. Außer der Alibiaktion Jahreskarte nur Probleme.
Erinnere mich - das war bereits vor Vassilakou - an die Wipplingerstraße vor der Renngasse. Vormals hatte der Autobus einen eigenen Haltestellenbereich, wo er beim Fahrgastwechsel den Individualverkehr nicht behinderte und letzterer eine Grünphase der VLSA voll ausnutzen konnte. Ich kann mich nicht erinnern, daß es dort jemals Stau gegeben hätte oder der Individualverkehr als Behinderung wahrgenommen worden wäre. Vorteil für den öffentlichen Verkehr: die Autobusse kamen wirklich zügig voran.
Dann fiel jemandem im Magistrat ein, die Haltestelleninsel vorziehen zu müssen. Der Autobus mußte fortan, den übrigen Verkehr behindernd, den Fahrgastwechsel in der Hauptspur stehend vornehmen lassen. Es kam zu langen Staus, die letztendlich auch für den öffentlichen Verkehr eine massive Behinderung bedeuteten.
Das ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Heute habe ich das Gefühl, daß so ein Vorgehen System hat, d.h. man versucht an allen nur möglichen Stellen, wo es bisher nie irgendwelche Verkehrsprobleme gegeben hat, künstliche Staus zu produzieren und den gesamten motorisierten (inklusive öffentlichen) Verkehr zu behindern, um die Fahrgäste zum Umsteigen auf Fahrräder wie im maoistischen China zu zwingen. Die Verknüpfung des öffentlichen mit dem Individualverkehr in den Randgebieten findet fast ausschließlich durch ungeeignete Alibiaktionen statt, die nicht wirklich viel zur Befriedigung der Verkehrsbedürfnisse beitragen.
Man schaue sich z.B. die "gute" Verknüpfung der U6 mit dem Individualverkehr des Umlandes an. Oder der Schnellbahn mit der P&R-Anlage bei der Brünner Straße, wo nur alle halben Strunden ein Zug fährt. Oder der künftigen U1 im Süden fernab jeder leistungsfähigen Zufahrtsstraßen. Oder die "Beschleunigung" in der Donaufelder Straße. Wo es nur geht, werden durch die Regelungswut unserer kurzsichtigen Politiker und Behörden VLSA errichtet, die für jede nur denkbare Fahrvariante eigene Rot- und Grünphasen vorsehen und damit wieder unnötige Verkehrsstaus verursachen, die sich dann auch auf die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Verkehrs negativ auswirken. Anstatt die Verkehrsbedürfnisse der Bevölkerung durch Verbesserung des Angebots im Bereich des öffentlichen Verkehrs zu befriedigen, versucht man, die Probleme durch zusätzliche Behinderungen zu kaschieren.