Deinen Beitrag, lieber T1 nehme ich so zur Kenntnis. Ich an Deiner Stelle hätte halt zweimal nachgedacht, bevor ich das schreibe.
Ich denke schon genug nach, bevor ich meine Beiträge verfasse. Und zwar gerade dann, wenn es polemische sind.
Es ist halt immer alles einfacher, einzufordern und über die hiesige Vereinskultur zu motschkern. Aber vielleicht sollte man sein Dogma "woanders ist alles besser, bei uns ists nur oarsch" ein wenig beiseite schieben. Zur Erinnerung:
- es gibt zwei Garnituren im Letztzustand, einmal E-c2, einmal E1-c4. Eine im öffentlichen Besitz, eine von einem privaten Verein. Dass die in Traiskirchen niemandem was bringt, sehe ich anders. Besser als verschrottet. Natürlich wäre es schöner, wenn er in keinem Fantasieletztzustand wäre, aber das wäre leicht zu beheben. Und ein c3 im Letztzustand kugelt ja auch noch in der Gegend herum.
- wir haben ein bröselndes Gleisnetz. Dass die Geldverteilung in der Stadt nicht die optimale ist, ist uns wohl allen bewusst, aber ich würde mich als Fahrgast doch verarscht fühlen, wenn nun mit öffentlichem Geld eine dritte, für den Fahrgast gleichwertige Garnitur aufgehoben wird, wenn auch in einem für den Straßenbahnbetrieb prägenden Zustand, aber dennoch nur für Freaks unterscheidbar.
und hier kommt der Grund für die Polemik:
- in Hannover haben private Leute Geld in die Hand genommen, damit die Garnitur erhalten bleibt. Wenn das hier jemand macht (siehe Beitrag von 60er), kommen nur schlechtmachende Meldungen. Wie gesagt: Die Möglichkeit gibt es auch, die Stadt/die Wiener Linien haben bereits eine Garnitur erhalten, es ist jetzt nicht so, dass das nichts ist. Dass es ein E und c2 und kein E1 und c3 ist, erkennt und interessiert nur eine sehr sehr kleine Zielgruppe. Vergesst nicht, auch wenn das sehr stadtprägende Fahrzeuge waren, mehr als eine im öffentlichen Besitz ist in Zeiten, wo der Straßenbahnbetrieb zerbröselt, schwer zu argumentieren. Da wünsche ich mir als Fahrgast auch eine andere Prioritätensetzung. Besonders weil das von 4836er erwähnte Platzproblem zutrifft.
Klar, schöner wäre es, wenn öffentliche Unternehmen nicht in einem privatwirtschaftlichen Korsett agieren müssten, sondern auch andere öffentliche Aufgaben und Ziele verfolgen könnten. Auch fände ich einen kleinen Museumswagenpark, der im Einmannbetrieb gefahren werden kann, für mittelfristig eine sicher auch ökonomisch darstellbare Situation. Aber hier wird immer wieder so getan, als gäbe es in Wien nichts - dem ist nicht so, und wem das nicht reicht, der kann unter solchen Bedingungen ja auch mit privaten Engagement agieren.
