Ich gebe euch ja weitgehend Recht, dass Wien den U-Bahn-Bau sich nicht wirklich leisten kann. Aber ich gebe doch zu bedenken:
Wien droht ein Schicksal wie Kärtnen, wenn Kärten die Haftungen für die Alpe-Adria-Haider-Bahn aus eigenem Budget stemmen müsste.
Da ist ein großer Unterschied: Kärnten hat das Geld einfach versenkt. Bei Infrastrukturinvestitionen steht hingegen den Kosten immer auch ein Wert gegenüber, der geschaffen wurde. Eine U-Bahn kann man theoretisch verkaufen / verpachten, und so wieder Geld holen.
Der Vergleich Hypo-U-Bahn hinkt jedenfalls. Das ist so, wie wenn man die Schulden von Familie A, deren Familienvater 300.000 im Automatencasino verspielt hat, mit den Schulden der Familie B vergleicht, die 300.000 Euro Kredit wegen dem Kauf einer Wohnung laufen hat.
Die meisten Zuwanderer sind entweder Studenten oder Migranten - von beiden ist am Anfang nicht viel zu holen.
Studenten sind nicht ewig Studenten. Fünf Jahre später sind das Akademiker, die hoffentlich einen gut bezahlten Job finden werden, mit dem sie auch entsprechend Steuern zahlen werden. Viele zuagraste Studenten bleiben ja sogar in Wien.
Auch Migranten liegen größtenteils nicht dem Staat auf der Tasche. Sie leisten nur weniger Steuern, weil sie meist keine so gut bezahlten Jobs finden. Aber man muss sich nur anschauen, was die Migranten an Kleingewerbe gründen, um sich mit 24-Stunden-Jobs über Wasser zu halten (Kebab-Standln zum Beispiel).
Dass es sich eine so moderne und wohlhabende Gesellschaft wie unsere leisten kann, extrem viele gut qualifizierte Menschen ohne Jobs oder im Prekariat versauern zu lassen, ist eine andere, wirklich ärgerliche, Geschichte!