Autor Thema: 1.5.2014: 1. Mai  (Gelesen 50074 mal)

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13er

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #60 am: 28. April 2014, 13:44:20 »
Ich frag mich nur, warum es in fast allen anderen Ländern funktioniert, dass die Geschäfte quasi offen haben dürfen wann sie wollen und trotzdem dort keine verwahrlosten Kinder herumrennen?
Ich denke schon, dass die sozialen Faktoren - die man freilich schwer messen kann - da ganz gewaltig drunter leiden, wenn die Eltern (im Fall Billa und Co. betrifft es fast ausschließlich die Mütter) dann auch am Sonntag nicht mehr daheim sind.

Zuerst wird natürlich 150 oder 200% bezahlt, aber dann wird es sich einschleichen, dass der Sonntag eh ein normaler Tag wie alle anderen ist und warum soll man da noch mehr zahlen usw. usf. - reiche den Großindustriellen den kleinen Finger und sie fressen dir den ganzen Arm ab.

Die Tendenz sollte genau in die Gegenrichtung gehen! Jeder sollte drüber nachdenken, ob der eigene kleine persönliche Vorteil so viele Nachteile für eine Vielzahl von Menschen rechtfertigen kann. Einkaufen kann man genausogut unter der Woche und für Notfälle - keine Milch am Sonntag daheim - gibt's viele andere Maßnahmen, dafür muss der Billa nicht 24/7 offen haben.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

schaffnerlos

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #61 am: 28. April 2014, 14:30:33 »
Wenn ich die Rechte der Arbeitnehmer schützen will, dann mache ich ein enstprechendes Arbeitnehmerschutzgesetz. Die Regelung der Ladenöffnungszeiten ist in meinen Augen das falsche Instrument dafür.

13er

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #62 am: 28. April 2014, 14:40:44 »
Wenn ich die Rechte der Arbeitnehmer schützen will, dann mache ich ein enstprechendes Arbeitnehmerschutzgesetz.
Da stimme ich dir zu! Aber wie du es in Österreich kennst: Verschlechterungen kommen sofort, Verbesserungen dauern dann aber noch mal 10-20 Jahre, wo sie vielleicht umgesetzt werden. Es würde also nur dann klappen, wenn die beiden Gesetze gleichzeitig beschlossen werden - und das halte ich bei uns für quasi ausgeschlossen...
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

haidi

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #63 am: 28. April 2014, 14:44:36 »
Wenn ich die Rechte der Arbeitnehmer schützen will, dann mache ich ein enstprechendes Arbeitnehmerschutzgesetz.
Da stimme ich dir zu! Aber wie du es in Österreich kennst: Verschlechterungen kommen sofort, Verbesserungen dauern dann aber noch mal 10-20 Jahre, wo sie vielleicht umgesetzt werden. Es würde also nur dann klappen, wenn die beiden Gesetze gleichzeitig beschlossen werden - und das halte ich bei uns für quasi ausgeschlossen...
Das ginge mit einem Gesetz (Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmerschutzgesetz und des Ladenöffnungszeitengese tz.

 
Erlaube nur eigenes Personal für Samstag und Sonntag, Stundenlohn doppelt so hoch wie beim Wochenpersonal, also für 19 Stunden so viel, wie die anderen für 38 Stunden.
Ich kann mir vorstellen, dass dann nicht viele Filialen Samstag Nachmittag und Sonntag offen haben und dass sich genug Leute um den Job reißen werden.

Edit: Textverdoppelungen gelöscht
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

60er

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #64 am: 28. April 2014, 14:48:40 »
Bevor unsere Geschäftsöffnungszeiten an international übliche Standards angeglichen werden, erklären die Wiener Linien den U-Bahn-Ausbau für beendet, bauen den 13er, beschleunigen die Straßenbahn und führen konsequente Ampelbeeinflussung ein. ::)

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #65 am: 28. April 2014, 14:51:12 »
Gewerkschaften verhindern mit unverschämten Forderungen kundenfreundliche Ladenöffnungszeiten!

So oder ähnlich lautete die Aussendung der Wirtschaftskammer, wenn deine Vorstellungen für die Bezahlung an Sonn- und Feiertagen präsentiert würde.  >:D

hema

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #66 am: 28. April 2014, 15:10:11 »
. . . . dass der Sonntag eh ein normaler Tag wie alle anderen ist . . . .
Ist er das nicht? Solange das Verhältnis Freizeit-Arbeitszeit stimmt, sollte es wohl wurscht sein, wann man sein Geld verdient (z.B. 40 Stunden Arbeit an vier oder fünf Tagen und zwei oder drei Tage Freizeit). Ideal wäre halt, wenn es möglich wäre (computeroptimiert ), dass jeder zumindest weitestgehend seine Wuscharbeitszeit bekommt, sowohl was das Ausmaß als auch die tageszeitliche Lage betrifft. Man sollte nicht so sehr am alten Zopf der "kirchlichen" Einteilung von Jahr und Wochentagen hängen! Arbeit ist Arbeit, Stunde ist Stunde und Geld ist Geld. Man sollte viel mehr Augenmerk drauf legen, dass Leute gerecht bezahlt werden, akzeptable Arbeitstätten vorfinden und nicht zu Dingen gezwungen werden, die sie nicht wollen, statt ständig alle zu bevormunden (Obwohl es natürlich nicht allzu wenige Menschen gibt, die sich am, liebsten am Handerl durchs geregelte Dasein führen lassen!).


Dass das viele geistig nicht bewältigen, ist halt eine andere Sache.  :-X
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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #67 am: 28. April 2014, 15:16:46 »
@hema: Dem würde ich eigentlich nur hinzufügen, daß dem Arbeitnehmer innerhalb einer bestimmten Zeit eine Mindestzahl an (komplett freien) Erholungstagen zugesichert wird – z. B. 9 Tage pro Monat und nicht mehr als 10 Tage Arbeit am Stück.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #68 am: 28. April 2014, 15:31:13 »
Ja, das Motto müsste eher lauten "Jeder soll dürfen, aber keiner soll müssen!".
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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #69 am: 28. April 2014, 15:34:41 »
Ja, das Motto müsste eher lauten "Jeder soll dürfen, aber keiner soll müssen!".
Das ist prinzipiell richtig, aber nicht immer sinnvoll. Denn zu oft liegt ein unausgesprochener Zwang dahinter, der sich nicht kontrollieren läßt. Gewisse Mindeststandards muß man daher setzen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #70 am: 28. April 2014, 15:40:01 »
. . . .  oft liegt ein unausgesprochener Zwang dahinter . . . .
Ist das nicht häufig im Leben so?


Zitat
Gewisse Mindeststandards muß man daher setzen.
Das hat ja niemand bestritten!
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coolharry

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #71 am: 28. April 2014, 16:15:34 »
. . . . dass der Sonntag eh ein normaler Tag wie alle anderen ist . . . .
Ist er das nicht? Solange das Verhältnis Freizeit-Arbeitszeit stimmt, sollte es wohl wurscht sein, wann man sein Geld verdient (z.B. 40 Stunden Arbeit an vier oder fünf Tagen und zwei oder drei Tage Freizeit). Ideal wäre halt, wenn es möglich wäre (computeroptimiert ), dass jeder zumindest weitestgehend seine Wuscharbeitszeit bekommt, sowohl was das Ausmaß als auch die tageszeitliche Lage betrifft. Man sollte nicht so sehr am alten Zopf der "kirchlichen" Einteilung von Jahr und Wochentagen hängen! Arbeit ist Arbeit, Stunde ist Stunde und Geld ist Geld. Man sollte viel mehr Augenmerk drauf legen, dass Leute gerecht bezahlt werden, akzeptable Arbeitstätten vorfinden und nicht zu Dingen gezwungen werden, die sie nicht wollen, statt ständig alle zu bevormunden (Obwohl es natürlich nicht allzu wenige Menschen gibt, die sich am, liebsten am Handerl durchs geregelte Dasein führen lassen!).

Dann hast du Dienstag Mittwoch frei deine Partnerin Donnerstag Freitag und deine Kinder haben Samstag und Sonntag keine Schule. Was für ein tolles Leben wenn sich keiner mehr sieht und den Tag miteinander verbringen kann.
Willkommen Single leben weil ein anderes Leben ist so nicht mehr möglich und komm jetzt nicht mit Einfluss auf die Diensteinteilung. Die gibt's im Handel faktisch nicht. Da gehst arbeiten wennst einteilt wirst sonst gehst halt nimmer lang arbeiten.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #72 am: 28. April 2014, 16:49:28 »
Ist er das nicht? Solange das Verhältnis Freizeit-Arbeitszeit stimmt, sollte es wohl wurscht sein, wann man sein Geld verdient (z.B. 40 Stunden Arbeit an vier oder fünf Tagen und zwei oder drei Tage Freizeit
Nein, das ist er - zumindest für Familien mit Kindern - nicht.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #73 am: 28. April 2014, 18:26:09 »
Ich wollte eigentlich keine Diskussion über Geschäftsöffnungszeiten starten. Ausgegangen ist meine Stellungnahme von manchen Perfektionisten hier, die den Wiener Linien jegliche Kleinigkeit als schlechten Kundendienst schimpfen und ich habe den Vergleich mit den Geschäften gebracht. Hier ist eine echte Servicewüste vorhanden.

Fakt ist, dass die Wiener Linien im Kundendienst wesentlich besser sind, als viele der sogenannten Unternehmen, wo angeblich der Kunde König ist.

Und für manche hier geht die Welt unter, wenn einmal die WL nicht fahren (siehe Dienststellenversammlungen). Dabei denke ich, dass die Mitarbeiter der Wiener Linien, denen man den 1/2 geschenkten Arbeitstag mit der Änderung gestohlen hat, sehrwohl auch wohlerworbene Rechte haben. Deshalb sollte - wie früher - der 1. Mai Vormittags der öffentliche Verkehr ruhen. Und das Zugeständnis an die Mitarbeiter, auch am 24. Dezember bei der Familie zu sein, sollte selbstverständlich sein.

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #74 am: 28. April 2014, 18:38:39 »
Und für manche hier geht die Welt unter, wenn einmal die WL nicht fahren (siehe Dienststellenversammlungen). Dabei denke ich, dass die Mitarbeiter der Wiener Linien, denen man den 1/2 geschenkten Arbeitstag mit der Änderung gestohlen hat, sehrwohl auch wohlerworbene Rechte haben. Deshalb sollte - wie früher - der 1. Mai Vormittags der öffentliche Verkehr ruhen. Und das Zugeständnis an die Mitarbeiter, auch am 24. Dezember bei der Familie zu sein, sollte selbstverständlich sein.

Klar. Am 1. Mai werden dann auch von 7 bis 15 Uhr Strom und Gas abgedreht, zu Weihnachten gibt es kein Fernsehen und zum Jahreswechsel kein Telefon. Sonst noch Wünsche? Willkommen in der Gegenwart, Genosse!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!