Hier das Ergebnis der Mitarbeiterbefragung 2019 (Q: WiLi Intranet)...
Das wundert mich überhaupt nicht.
Wenn ich sehe was z.B. mein Abgang bei den WL für eine Welle ausgelöst hat und wieviele mir gefolgt sind, ist das schon echt ein Wahnsinn.
Ich weiß von mehr als 30 Fahrern die wie ich den Schritt gegangen sind(bzw. grad den Schritt vollziehen) und das schlimmste, es sind überwiegend Fahrer, die wie ich 5 und mehr Jahre gern gefahen sind.
Ich begleite z.Z. ehemalige Kollegen die in den nächsten Tagen und Wochen Einstellungstest bei der ÖBB, WLC, WestBahn & GKB haben werden und alle wollen einfach gern weiter auf Schienen arbeiten.
Da sieht man schon wie hoch die Mitarbeiterschätzung bei den WL sein muß, wenn längjährige und somit erfahrene Kollegen einfach fluchtartig dieses Unternehmen verlassen.
Auch habe ich einen guten Freund, der den WL scheinbar sehr unbequem zu sein scheint, denn nur so kann ich mir erklären, warum die WL alles versuchen abzublocken, was er eventuell als Zusatzausbildung haben möchte und diese teilweise nur dann bekommt, wenn er mit nem Anwaltsschreiben oder einem von der Gewerkschaft(aber keinen der FSG) ankommt.
Und nach erfolgter Weiterbildung aber keine entsprechenden Schichten erhält.
Ich habe ihm irgendwann mal geraten jeden Tag persönliche Notizen zu führen, denn es scheint mir fast wie Mobbing.
Ich behaupte jetzt mal ganz frech, dass bei diesen Umfragen fast nur Mitarbeiter mitmachen, die nicht all zu negativ eingestellt sind und das Ergebnis deshalb immer noch so "positiv" ist. Denn diejenigen die wirklich gefrustet oder genervt sind, sind von solchen Umfragen noch viel mehr genervt.
Und ich weiß schon von wem jetzt kommen wird: "na dann sollen diejenigen MA sich eine neue Arbeitsstelle suchen", ist durchaus nachvollziehbar, aber nicht immer so einfach möglich.
zwei Beispiele:
1. Unzufriedener MA, mittlerweile mehr als 8 Jahre bei den WL, hat nach 5 Jahren bei den WL sich ein Haus gekauft, kurze Zeit später wurde seine Frau Schwanger, bekam ein Kind und wiederum nur kurze Zeit später wurde sie unheilbar schwer krank. Jetzt ist er, abgesehen von der wenigen Pension seiner Frau und dem Kindergeld, er der Alleinverdiener. Dadurch hat er fast keine Möglichkeiten in einen neuen Job zu gehen, da viele Firmen mittlerweile ihre neuen MA speziell ausbilden (wollen). Das wiederum bedeutet, dass sie eine gewisse Zeit nur sehr wenig Geld erhalten(am Beispiel diverser EVU in Österreich, sind das zwischen 1200 & 1500€ wärend der 12 monatigen Ausbildungszeit). Sprich wenn er sich entscheiden sollte doch die WL zu verlassen, müsste er jeden Monat zwischen 400 & 700€ Rücklagen haben, auf die er zurückgreifen können muß. Oder anders gerechnet zwischen 4800 & 8400€ muß er schon irgendwo liegen haben oder zumindest Anspruch auf eine Abfertigung alt haben.
Somit kommt für ihn einfach kein Jobwechsel in Frage.
2. Mehr als 25 Jahre bei den WL, hat einfach mal die ganzen Verschlechterungen, die in dieser Zeit vollzogen wurden*, mitgemacht und sagt sich, dass er mit knapp unter 50ig, sich nicht nochmal eine Ausbildung antuen möchte. So sitzt er lieber mehrere Wochen(genau gerechnet sogar Monate) krank zu Hause, bekommt das Gehalt halberwege pünktlich(abgesehen jetzt von der Umstellung damals auf SAP) und macht nur mehr Dienst nach Vorschrift, sprich die WL werden ihn keinen Meter weiter fahren sehen, was außerhalb des normalen ist. Er hat somit für sich entschieden, lieber pünktlich Kohle bekommen und sich nicht überanstrengen als nochmal bei Null zu starten.
*Gehaltssteigerverlust war bei ihm eigentlich der Gipfel der Frechheit überhaupt.
P.S. Dadurch das ich ja noch immer gute Konntakte bei den WL habe, auch in die mittlere Führungspositionen, bekommen natürlich viele mit wieviel ich mir plötzlich leisten kann, aber dennoch gefühlt mehr zu Hause bin als in der Arbeit und mich bei fast allem was man so gemeinsam plant probemlos teilnehmen kann. Sprich mein ganzes soziales Umfeld hat wieder was von mir und sehen mich nicht nur auf Bildern oder Whatapp, FB... etc.
Das ist bei den WL ganz anders gewesen dort habe ich doch die meisten Dinge absagen bzw. gar nicht zusagen können, weil ich einfach dann immer arbeiten war.
Jetzt geh ich einfach her, wenn irgendwo mal ein Treffen mit Freunden/Bekannten/verwandten ansteht und sage, den und den Tag brauch ich mein Wochenende und bekomme es zu 99,9% auch genau so und was noch viel geiler ist, ich kann sogar doppel und dreifach Wochenende zusammenlegen, somit brauch ich (fast) keinen Urlaub und kann dennoch bis zu 10 Tage in den Urlaub fahren.
Da sind die WL viel zu unflexibel und steif in ihren Ansichten und halten an altbackendem fest.
Weiteres ist es bei den WL schwer bis teilweise unmöglich das ein KVler auf 300%, sprich auf "Frei" hackeln gehn kann, da sie mit fixen freien Tagen arbeiten und somit nicht durchschnittlich 36h Wochenende ihren MA geben können.
Sie wissen nämlich scheinbar nicht, dass das im Schienensektor per Gesetz sogar möglich wäre das ein Wochenende auch nur mindestens 24h betragen braucht, wenn es im Durchrechnungszeitraum von 13 Wochen wieder auf durchschnittlich 36h kommt.
Viele Dinge sehe ich jetzt erst viel klarer, seit ich weg bin von den WL und vorallem wieviel meine ganzen Freunde/Bekannten/Verwandten wirklich ertragen und dulden mussten.
Kurz um, wenn die WL nicht bald sich wirklich massiv zu ihren MA und Angestellten bekennen, werden Zug- und Mitarbeiterausfälle sich noch massiv verstärken.
Noch meine abschließende Meinung zu MA-Befragungen, ich habe seit meiner ersten an keinen weiteren MA-Befragungen mehr teilgenommen, denn mein Fazit war und ist, dass es nur unnötige Zeitverschwendung ist und wenn man, wie im damaligem Falle(Faire Fahrt) bei den WL, genau die Punkte die kritisiert wurden, genau noch schlechter gemacht wurden. Dadurch kam ich zum Entschluß, dass man nichts verbessern will, sondern nur schaut, wie man den MA noch mehr am A... gehen kann.