Also eure Antworten Stimmen nur zum Teil:
In erster Linie gilt beim Elektromotor das Ohmsche Gesetz. Dahingehend gibt es noch einige Faktoren die bei einem E-Motor ganz wichtig sind. Eines der wichtigsten Dinge ist der sogenannte Stundenstrom und aus dem resultierende Stundenleistung. Diese beiden Faktoren geben an, wie hoch ein Motor eine Stunde lang belastet werden kann, ohne thermisch zu überhitzen:
Ein kleines Beispiel:
WD 785..........600V/150kW........Stundenstrom etwa 250A
WD 785VS wie ihn die WLB verwendet.......750V/190kW.........Stundenstrom etwa 253A
Würde man den Stundenstrom ausser Acht lassen und den Strom linear nach dem Ohmschen Gesetz berechnen, so wären das bei 750V dann 312,5A. Der Motor wäre wohl bei so einer Belastung nicht lange am leben.
Die Erhöhung der Fahrspannung würde nur dann etwas bringen, wenn man gleichzeitig die durch die höhere Spannung resultierende Mehrleistung bei den Reihenschlußmotoren wieder reduzieren würde. Doch auch das Stimmt nur zum Teil. Diese höhere Leistung kann man sehr leicht in eine höhere Beschleunigung umsetzen und sehr leicht den Zug länger mit der gewünschten Geschwindigkeit rollen lassen. Der nebeneffekt wäre wiederrum eine geringere Stromaufnahme der Fahrzeuge. Als ehemaliger Fahrer der WLB konnte ich diesen Effekt sehr schön bei den Tw 100 beobachten. Bei 600V waren die Tw 100 ziemlich müde. Man musste mitunter den Sollwertgeber sehr weit nach vorne legen um eine befriedigende Beschleunigung zu erreichen. Des weiteren musste man sehr lange die höchste Fahrstufe bemühen um die Geschwindigkeit zu halten. Bei 850V beschleunigte der Tw 100 deutlich besser und man konnte nach erreichen von 75 km/h mit der Serie/Paralleltaste auf die maximale Serienstufe zurückschalten und sehr schön damit die Geschwindigkeit halten.