Autor Thema: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein  (Gelesen 5901 mal)

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13er

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[PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« am: 20. November 2014, 10:54:08 »
Gut gemacht vom EBFÖ!

Falsche Achsen bremsen Railjets ein

Züge waren mit 230 km/h unterwegs, obwohl sie gar nicht dafür zugelassen waren.

Bahn-Insider sprechen von gespenstischen Vorgängen. Bis zu eineinhalb Jahre rasten 13 Railjet-Garnituren mit 230 km/h über die Hochgeschwindigkeitsstrecke der neuen Westbahn – mit nicht für dieses Tempo zugelassenen Radachsen. ÖBB-Techniker hatten (billigere) Achsen eingebaut, die nur für Doppelstock-Waggons, wie City-Shuttle oder Wiesel-Züge, zugelassen sind. Diese Züge dürfen maximal Tempo 160 fahren. Am Dienstag beendete das Verkehrsministerium den Spuk: die sogenannten "Dosto-Achsen" müssen sofort ausgetauscht werden.

Die Achsen und Räder sind für die Sicherheit von Hochgeschwindigkeitszügen enorm wichtige Bauteile; wegen Montage-Fehlern mit gerade einmal 0,2 mm Abweichung wurden bereits Mitarbeiter suspendiert. Auch das ICE-Zugsunglück 1998 im deutschen Eschede mit 101 Toten wurde durch defekte Radsätze ausgelöst.

Vorfall verschwiegen

Bei einer Routinekontrolle am 7. November fiel das Problem den Technikern erstmals auf. Doch die ÖBB versuchten den Vorfall offensichtlich zu vertuschen; auch die zuständige Eisenbahnbehörde wurde nicht informiert.

In der vergangenen Woche tauchten Berichte in einem Internetforum für Bahnexperten auf. Vom KURIER am vergangenen Freitag damit konfrontiert, sprachen die ÖBB aber von "Gerüchten" und "routinemäßigen Instandhaltungsarbeiten an den Radsätzen". Noch am Sonntag erklärte eine Bahn-Sprecherin, dass "alle beim Railjet verwendeten Teile den gültigen Normen entsprechen".

Praktisch zeitgleich wurde allerdings auch die Eisenbahnbehörde von sich aus aktiv und begann umfangreiche Recherchen. Die Leiterin der Behörde, Ursula Zechner, schrieb noch Sonntagabend ein Mail an die Bahn und forderte dringende Aufklärung über diese Panne. Am Montag mussten die ÖBB eine schriftliche Sicherheitsgarantie abgeben und damit die Haftung für allfällige aus dem Achsproblem resultierenden Unfälle übernehmen. Ein in Österreich noch nie dagewesener Vorgang.

"Dienstagmittag wurde nach umfangreicher Prüfung für die 13 betroffenen Railjets eine Höchtsgeschwindigkeit von 200 km/h erlassen", erklärt Andrea Heigl, Sprecherin von Verkehrsminister Alois Stöger. Für dieses Tempo sind die Dosto-Achsen maximal zugelassen. Weitere Untersuchungen der Bahnbehörde sind noch im Gange, weitere Maßnahmen derzeit nicht ausgeschlossen.

Zurück in die Werkstatt

ÖBB-intern gibt es vorerst keine Konsequenzen aus der Sicherheitspanne. Sprecherin Sonja Horner spielte den Vorfall am Mittwoch erneut herunter. Die beiden Achswellen würden sich nur minimal durch die Reinheit des Materials unterscheiden. "Der Railjet hat drei Tonnen weniger Gewicht als ein Doppelstock-Waggon", sagt Horner. Die Belastung auf freier Strecke sei deshalb niedriger. Allerdings ist beim Railjet das Tempo höher.

Bei den 13 Zügen werden derzeit im Eilverfahren die jeweils 28 Achsen ausgetauscht. Das ist nicht einfach, so ein Austausch dauert etwa zwei Tage pro Zug. Die ÖBB hoffen dennoch, noch diese Woche alle Arbeiten abgeschlossen zu haben. Bis dahin wurden die betroffenen Railjets auf die Südbahn verlegt, wo das Tempo geringer ist. Dennoch wurde einer der betroffenen Garnituren am Dienstag von Wien nach München eingesetzt, durfte allerdings maximal 200 km/h fahren.


Quelle: http://kurier.at/chronik/oesterreich/sicherheitsalarm-falsche-achsen-bremsen-railjets-ein/98.004.618

Man sieht, dass die ÖBB-Pressesprecher genauso ungeniert lügen und abstreiten wie unser städtisches Kombinat...
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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #1 am: 20. November 2014, 11:01:51 »
Gut gemacht vom EBFÖ!

Falsche Achsen bremsen Railjets ein
..... Die beiden Achswellen würden sich nur minimal durch die Reinheit des Materials unterscheiden.....


ähm. Eine Gabel ist aus Edelstahl die andere aus verzinktem Stahl. Die unterscheiden sich auch nur durch minimale Reinheit. Trotzdem würde niemand verzinktes Besteck kaufen.
Ausserdem kann genau dieser minimale Unterschied dazu führen, dass die Achsen brechen. Ein  :ugvm: für die ÖBB.
Wo wäre das Problem gewesen die Achsen für den Railjet zuzualssen, wenns ja eh die selben sind?? Alles dreht sich ums Geld und entscheidungen werden nicht mit Menschen mit Sachverstand getroffen, sondern von welchen mit SAP Verstand.  :'(

Man sieht, dass die ÖBB-Pressesprecher genauso ungeniert lügen und abstreiten wie unser städtisches Kombinat...

Nona. Pressesprecher haben selten Ahnung von dem was sie da von sich geben. Da kommt eine Presseerklärung vom Vorstand oder es kommt gar keine. Im ersten Fall saugt sich wer anderer die Geschichte aus dem Finger im letzten Fall der Pressesprecher selber.
Beruhigen und abwiegeln lernt man doch schon am ersten Tag der Pressesprecherschule.  8)

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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #2 am: 20. November 2014, 11:02:39 »
Man sieht, dass die ÖBB-Pressesprecher genauso ungeniert lügen und abstreiten wie unser städtisches Kombinat...

Pyöngyang ist ja auch nur die Hauptstadt der demokratischen Volksrepublik Nordkorea.
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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #3 am: 20. November 2014, 12:02:45 »
Also nach diesem Vorfall müssen Köpfe rollen. Wenn bei den WL das RBL nicht funktioniert oder ein Spontangebrechen auftritt, ist das zwar nervig, aber kein erhebliches Sicherheitsrisiko.
Eine derartige Sauerei gehört eigentlich vor Gericht, das ist fahrlässige Gemeingefährdung und meiner Meinung nach somit strafrechtlich relevant. Ob für Herrn Kern oder sonstwen, müssen die Gerichte klären. Nach Eschede darf so etwa nie und nimmer auf die leichte Schulter genommen werden.
Dass die Belastungen der Achsen nicht linear mit der Geschwindigkeit steigen, sollte mal jemand der Person erklären, die diese hirnrissige Pressemitteilung verfasst hat.
 >:( >:( >:(
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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #4 am: 20. November 2014, 12:24:01 »
Ich persönlich brauche keine Pressesprecher. Die Damen und Herren Manager verstehen leider von dem, was ihre Firma produziert oder leistet einen Schmarren. Daher brauchen sie Sprecher. Diese sind aber auch völlig ungebildet, was die Technik betrifft. Was herauskommt, ist also völliges Gefasel für ungebildete Schreiberlinge, der Presse.
Ich verstehe nicht, warum man nicht einen Techniker über technische Belange Auskunft geben lassen kann. In Deutschland machen oft Facharbeiter fundierte und verständliche Aussagen über technische Geschehnisse.
Eine glatte Lüge eines Pressesprechers ist außerdem ein Skandal. Da gibt es genug trainierte Antworten wie: "Wird von Technikern in den nächsten Tagen untersucht!" oder "Muss erst geprüft werden!".

95B

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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #5 am: 20. November 2014, 12:39:37 »
Ich verstehe nicht, warum man nicht einen Techniker über technische Belange Auskunft geben lassen kann.

Der Techniker könnte sich verplappern, während der Pressesprecher geschult ist, genau das nicht zu tun, indem er bei unangenehmen Fragen entweder bereits Gesagtes wiederholt oder abwiegelt bzw. abstreitet.

Eine glatte Lüge eines Pressesprechers ist außerdem ein Skandal.

Wieso? Lügen gehört doch zum Berufsbild des Pressesprechers. :P
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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #6 am: 21. November 2014, 09:11:55 »
Ich verstehe nicht, warum man nicht einen Techniker über technische Belange Auskunft geben lassen kann.

Der Techniker könnte sich verplappern, während der Pressesprecher geschult ist, genau das nicht zu tun, indem er bei unangenehmen Fragen entweder bereits Gesagtes wiederholt oder abwiegelt bzw. abstreitet.

Es gibt in der Vergangenheit einige Beispiele, wo man besser einen Pressesprecher hätte ranlassen sollen. Am berühmtesten wohl die Aussage "das tritt meines Wissens, äh, unverzüglich...". Ein geschulter Pressesprecher hätte wohl gesagt: "Erst müssen unsere Experten alle Parameter tiefgreifend evaluieren und anschließend situationselastisch entscheiden."  :)

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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #7 am: 21. November 2014, 09:24:53 »
Ein geschulter Pressesprecher hätte wohl gesagt: "Erst müssen unsere Experten alle Parameter tiefgreifend evaluieren und anschließend situationselastisch entscheiden."  :)

Diese Ausdrücke waren damals doch noch gar nicht erfunden. ;)
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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #8 am: 21. November 2014, 09:51:50 »
Ich verstehe nicht, warum man nicht einen Techniker über technische Belange Auskunft geben lassen kann.

Der Techniker könnte sich verplappern, während der Pressesprecher geschult ist, genau das nicht zu tun, indem er bei unangenehmen Fragen entweder bereits Gesagtes wiederholt oder abwiegelt bzw. abstreitet.

Es gibt in der Vergangenheit einige Beispiele, wo man besser einen Pressesprecher hätte ranlassen sollen. Am berühmtesten wohl die Aussage "das tritt meines Wissens, äh, unverzüglich...". Ein geschulter Pressesprecher hätte wohl gesagt: "Erst müssen unsere Experten alle Parameter tiefgreifend evaluieren und anschließend situationselastisch entscheiden."  :)

War der Typ nicht der offizielle Pressesprecher?
Zitat aus Wikipedia:
Am 6. November 1989 wurde die Position eines Sekretärs des ZK der SED für Informationswesen geschaffen (in etwa vergleichbar mit einem Regierungssprecher) und mit Schabowski besetzt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #9 am: 21. November 2014, 10:59:15 »
War der Typ nicht der offizielle Pressesprecher?
Ja, war er! Aber wie die anderen Politbonzen halt völlig ungeeignet für sein Amt. Darüber können wir in diesem Fall allerdings nur froh sein.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

HLS

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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #10 am: 21. November 2014, 18:58:26 »
Darüber können wir in diesem Fall allerdings nur froh sein.
Oder auch nicht.  >:D ;D :))
"Grüß Gott"

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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #11 am: 12. Dezember 2014, 09:31:02 »

schaffnerlos

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Re: [PM] Falsche Achsen bremsen Railjets ein
« Antwort #12 am: 12. Dezember 2014, 10:02:29 »
Wie es scheint, war es ein QS-Problem. 2007 wurde neue Dostos mit einer anderen Achskategorie als bisher geliefert, gleichzeitig wurden auch die Railjet-Achsen geliefert, die sich nur minimal von den neuen Dosto-Achsen unterscheiden. Und diesen Unterschied hatte man verabsäumt, der Werkstätte mitzuteilen, die daher von baugleichen Achsen ausgegangen ist.