https://www.derstandard.at/story/3000000244359/welche-verkehrsloesungen-in-salzburg-ohne-s-link-kommen-koenntenEin schienengebundenes Verkehrsmittel ist in Salzburg jedenfalls noch nicht ganz vom Tisch: So könnte die sogenannte Messebahn gebaut werden. Die Idee einer Bahnverbindung zwischen Hauptbahnhof und Messe stammt von einem Vorstoß Auingers aus dem Jahr 2017 und steht auch im Arbeitsprogramm der Stadtregierung. Die Planungsgesellschaft des S-Link und der Landesverkehrsreferent griffen die Idee auf, sahen die Messebahn aber immer als Erweiterung des S-Links. Dieser sei eine Grundvoraussetzung, ansonsten würde das Nadelöhr Hauptbahnhof noch mehr belastet werden, hieß es von der Planungsgesellschaft.
Der oberirdische Streckenast könnte aber auch ohne die Lokalbahnverlängerung bis zum Schloss Mirabell realisiert werden. Die Kosten wurden auf 45 bis 55 Millionen Euro geschätzt. Laut Berechnungen der Planungsgesellschaft könnte die Messebahn 40.000 Fahrten von Touristenbussen ins Zentrum einsparen und das Park-and-ride-Angebot für Tagesgäste attraktiver machen.
Derzeit fahren die Touristenbusse noch bis in die direkt am Mirabellplatz gelegene Paris-Lodron-Straße und bringen damit zusätzlichen Verkehr in die Innenstadt. Die Stadtregierung will den Busterminal auflassen und in der Straße stattdessen einen Radweg, der in beide Richtungen führt, einrichten, hieß es zuletzt von Verkehrsstadträtin Schiester.
Taktverdichtungen soll es jedenfalls bei den vorhanden O-Bus-Linien in Salzburg geben. Die Stadtregierung hat als Ziel einen 7,5-Minuten-Takt gesetzt, auch eine Schweizer Verkehrsstudie empfiehlt Dosierampeln und zusätzliche Busspuren. Erst seit Schulbeginn fahren die O-Busse überwiegend wieder im Zehnminutentakt, zuvor waren die Fahrpläne deutlich ausgedünnt. Auinger selbst kündigte zudem kurz vor der Abstimmung auch Schnellbusse bis in die Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein an.
Zusätzliche Busverbindungen stehen jedoch mit den Autos im Stau. Daher wird die Stadtpolitik an einer Verkehrsberuhigung vor allem in der Innenstadt nicht vorbeikönnen. Bislang fehlte dafür die politische Mehrheit. Mit den neuen Kräfteverhältnissen in der Stadt könnte das nun aber anders aussehen. Geplant ist etwa, das Neutor durch den Mönchsberg für den Individualverkehr zu sperren und vom Karajanplatz bis zur Salzach einen umgestalteten Platz für Fußgänger und Radfahrerinnen zu schaffen.Bemerkenswert ist ja, dass die Anrainer der Salzburger Lokalbahn im Norden der Stadt mehrheitlich dafür gestimmt haben, also von den Vorteilen einer guten öffentlichen Anbindung überzeugt sind. Das wäre ja eigentlich ein Argument dafür, den S-Link nun trotzdem zu bauen, denn man darf davon ausgehen, dass auch die Anrainer an der Neubaustrecke spätestens dann überzeugt sein werden, wenn sie die Bahn in guter Reichweite haben - quasi eine Zwangsbeglückung...
Unüblich scheint mir auch, dass hier die Schwarz/Türkisen eine Pro-Öffi-Haltung einnehmen und die Roten dagegen sind...
Was die hohen Kosten anbelangt: Es ist wie bei allen großen Klimaschutzprojekten - um eine gute Wirkung zu erzielen, muss man auch bereit sein, einiges zu investieren!