Autor Thema: Grüner Ringradweg  (Gelesen 34891 mal)

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #60 am: 11. August 2015, 13:19:50 »
Vorab ich bin neu hier, sorry für das folgende OT, ich lese aber schon gut zwei Jahre mit. Top Forum mit nettem Umgang unter den Usern :up:
Ohne ein paar zu Nahe treten zu wollen: Warum haben manche hier so einen "Hass" gegen Autos??

Es ist - ich kann natürlich nur für mich sprechen - kein Hass gegen Autos, sondern gegen die immer noch sehr starke verkehrspolitische und -planerische Bevorzugung derselben. (Wobei "Hass" hier auch ein zu starkes Wort ist, sagen wir lieber "innige Abneigung" *g*)
Seit Jahren haben wir einen Modal-Split, wo der PKW weniger als 30% ausmacht - mit weiter fallender Tendenz. Trotzdem werden munter neue Straßen gebaut, während zur selben Zeit für Verbesserungen im ÖV oder bei Fußgängern und Radfahrern zu wenig Geld da ist. Auch an der Aufteilung der Straßenfläche, wo der MIV typischerweise 80% des Platzes zugestanden bekommt und der Rest der Verkehrsteilnehmer um die Restflächen streiten darf ändert sich nichts (bzw. wird auch bei Neubauten wieder genau so gebaut).

Natürlich gibt es Handwerker, die auf Zufahrt angewiesen sind. Und natürlich will niemand Feuerwehr und Müllabfuhr nicht mit dem Lastenrad machen. Und klar brauchen gehbehinderte Personen ein Auto. Das will ihnen ja auch niemand wegnehmen. "Weniger MIV" heißt ja nicht "MIV komplett verbieten".
Ganz im Gegenteil: alle diese Gruppen profitieren sogar massiv davon, wenn weniger Individualverkehr unterwegs ist! Vor allem letztere auch dann, wenn sie gerade nicht mit dem Auto unterwegs sind; gerade für mobilitätseingeschränkte Personen sind stark befahrene Fahrbahnen die reinsten Mauern, die sie zu weiten Umwegen zwingen.

Aber dazu wäre halt eine Stadtplanung erforderlich, die nicht aus Angst um ein paar Wählerstimmen (wobei sich das Wahlverhalten da glaube ich eh auch langsam ändert - nicht zuletzt dank beispielhafter Projekte wie Hasnerstraße und Mariahilfer Straße) alles so lassen will wie es ist.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

bimfan26

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #61 am: 11. August 2015, 13:31:06 »
Wie gesagt ein paar Projekte finde ich ja auch gut, aber teilweise die Forderungen (speziell von den Grünen):
Das der MIV weniger werden muss und soll
Parkplatzreduktionen wo eh schon wenige Parkplätze sind (Argumente: "Dann bitte einen Garagenplatz mieten
oder aufs Auto,da Luxus, komplett verzichten)

Aber fest die Hände aufhalten bei Steuern und Abgaben da ist der böse böse Autofahrer dann gut genug :fp:

Schienenbremse

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #62 am: 11. August 2015, 13:47:16 »
bimfan26, bitte achte ein wenig mehr auf korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung. Das würde die Lesbarkeit deiner Beiträge nicht unwesentlich erhöhen.

coolharry

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #63 am: 11. August 2015, 13:58:55 »
Es ist - ich kann natürlich nur für mich sprechen - kein Hass gegen Autos, sondern gegen die immer noch sehr starke verkehrspolitische und -planerische Bevorzugung derselben. (Wobei "Hass" hier auch ein zu starkes Wort ist, sagen wir lieber "innige Abneigung" *g*)
Seit Jahren haben wir einen Modal-Split, wo der PKW weniger als 30% ausmacht - mit weiter fallender Tendenz. Trotzdem werden munter neue Straßen gebaut, während zur selben Zeit für Verbesserungen im ÖV oder bei Fußgängern und Radfahrern zu wenig Geld da ist.

Nenne mir Bitte eine Straßenverbindung in Wien, die in den letzten Jahren (ca. 10 Jahre) NEU errichtet wurde und die nicht der Asfinag untersteht.

Und Erschließungsstraßen sind Erschließungsstraßen und wie der Name schon sagt, erschließen sie ein Gebiet.
Solche Straßen wie den Gürtel würde heute niemand mehr bauen.
Nicht das ich dein Argument nicht verstehen täte, es gibt an vielen Stellen eine sinnlose Bevozugung des KFZ Verkehr aber weder überall noch wird in den letzten Jahren massiv Straßenbau betrieben. Ich bin mir ziemlich sicher, das in den letzten Jahren in Wien mehr Geld in den U-Bahn Bau geflossen sind als in den gesamten Straßenbau inkl. Sanierungen und den Fahrradwegbau zusammen.
Und die Stadtstraße Hirschstetten steht noch immer in den Sternen. Weil die wäre der erste wirkliche Straßenneubau der auch neue Relationen schafft.

Ich hab halt einfach eine "innige Abneiguzng" gegen Grundloses hin hauen. Egal auf wen oder was.  :lamp:
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

95B

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #64 am: 11. August 2015, 14:06:54 »
Nenne mir Bitte eine Straßenverbindung in Wien, die in den letzten Jahren (ca. 10 Jahre) NEU errichtet wurde und die nicht der Asfinag untersteht.

Man muss nicht immer gleich Extreme suchen. Aber es gibt genügend Beispiele für Straßen, die sehr individualverkehrsfreundlich umgebaut wurden (etwa die Landstraßer Hauptstraße zwischen Gürtel und Rennweg); auch das Straßennetz der Seestadt ist – Sammelgaragen hin oder her – alles andere als menschengerecht gestaltet. Es geht auch nicht darum, dass Autos aus dem Straßenbild verbannt werden sollen. Es geht um menschengerechte Verkehrsplanung und darum, dass der Straßenraum menschen- und bedarfsgerecht zwischen den einzelnen Verkehrsarten aufgeteilt wird. Und da zieht der nicht motorisierte Verkehr im Normalfall den Kürzeren. Parkplätze kann man an der Oberfläche auch im dicht bebauten Gebiet problemlos zu guten Teilen eliminieren, denn es gibt kaum Bereiche, wo keine teilweise leerstehenden Garagen vorhanden sind.

Grundloses Hinhauen ist das nicht. Da hast du hier im Forum bessere Beispiele, etwa den Schienenfreak, der instinktiv auf alles lospeckt, was nicht seinen eigenartigen Zukunftsvorstellungen entspricht. Oder die Klingelfee, die von vielen reflexartig eins über die Rübe kriegt, wenn sie den Standpunkt ihres Arbeitgebers darlegt.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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martin8721

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #65 am: 11. August 2015, 14:17:13 »
Aber fest die Hände aufhalten bei Steuern und Abgaben da ist der böse böse Autofahrer dann gut genug :fp:

Der Mythos von den "Melkkühen der Nation" wieder mal... ;)
Wenn's denn nur so wäre!
In Österreich wird der Autoverkehr massiv subventioniert, etwa durch die Pendlerpauschale, von der vor allem Gutverdiener profitieren, die sich im Speckgürtel ihren Traum vom wohnbaugeförderten Eigenheim im Grünen verwirklicht haben.

Ich darf in diesem Zusammenhang ein Zitat aus einem Profil-Artikel bringen, welches untermautert, dass der Autoverkehr für die Steuerzahler ein Defizitgeschäft ist: "Pkws und Lkws zahlen laut VCÖ jährlich 6,5 Milliarden Euro Steuern, Abgaben und Maut. Dem stehen verursachte Kosten von 16,6 Milliarden Euro gegenüber. Laut VCÖ ist der Pkw-Verkehr nur zu 44 Prozent durch Steuern gedeckt, der Lkw-Verkehr zu 36 Prozent, wenn man etwa die Folgen für Klima und Gesundheit mit einkalkuliert."

Und das Profil ist jetzt doch nicht sooo ein autofahrerfeindliches Magazin.  ;)

Quelle: http://www.profil.at/home/gefaehrlicher-wahnsinn-auto-327649

coolharry

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #66 am: 11. August 2015, 14:22:13 »
Nenne mir Bitte eine Straßenverbindung in Wien, die in den letzten Jahren (ca. 10 Jahre) NEU errichtet wurde und die nicht der Asfinag untersteht.

Man muss nicht immer gleich Extreme suchen. Aber es gibt genügend Beispiele für Straßen, die sehr individualverkehrsfreundlich umgebaut wurden (etwa die Landstraßer Hauptstraße zwischen Gürtel und Rennweg); auch das Straßennetz der Seestadt ist – Sammelgaragen hin oder her – alles andere als menschengerecht gestaltet. Es geht auch nicht darum, dass Autos aus dem Straßenbild verbannt werden sollen. Es geht um menschengerechte Verkehrsplanung und darum, dass der Straßenraum menschen- und bedarfsgerecht zwischen den einzelnen Verkehrsarten aufgeteilt wird.

Das hat er aber nicht so geschrieben. Natürlich regt micht diese dümliche Straßenbauerei an manchen Stellen auf, vorallem Neben und Erschliessungsstraßen die plötzlich einen Querschnitt einer 6-spurigen Autobahn haben, nur weils der gesamten Platz der in der Flächenwidmung dafür vorgesehen war, ausnutzen wollten. Den Sinn, in einer Verkehrsberuhigten 30er Zone einen Radfahrstreifen zusätzlich zu den ohnehin 3m breiten Fahrstreifen zu bauen und zu markieren erschließt sich mir ehrlich gesagt auch nicht. Es  gibt durchaus, meiner Meinung nach, auch ein positive Beispiele in Wien, nur sind die allesamt noch aus den 90igern. Vieles was nach 2000 errichtet wurde, wurde unter der Prämisse, Apshalt, Asphalt und noch mehr Asphalt, gebaut. Aber ohne diesen sinnvoll einzusetzen. Die Sackgasse in der ich wohne hat eine 12m breite Fahrbahn + einen 1,5m breiten Gehsteig auf einer Seite. Für was Bitte ist diese Straße, die sage und Schreibe 21 Haushalte erschließt so breit? Sind übrigens alles Einfamilienhäuser mit Parkplatz am Grundstück. Gibts eigentlich eine Stelle wo man sich eine Baumscheibe oder Grüninsel in seiner Straße wünschen kann? Ausser dem Salzamt?
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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #67 am: 11. August 2015, 15:40:39 »
Das hat er aber nicht so geschrieben. Natürlich regt micht diese dümliche Straßenbauerei an manchen Stellen auf, vorallem Neben und Erschliessungsstraßen die plötzlich einen Querschnitt einer 6-spurigen Autobahn haben, nur weils der gesamten Platz der in der Flächenwidmung dafür vorgesehen war, ausnutzen wollten. Den Sinn, in einer Verkehrsberuhigten 30er Zone einen Radfahrstreifen zusätzlich zu den ohnehin 3m breiten Fahrstreifen zu bauen und zu markieren erschließt sich mir ehrlich gesagt auch nicht. Es  gibt durchaus, meiner Meinung nach, auch ein positive Beispiele in Wien, nur sind die allesamt noch aus den 90igern. Vieles was nach 2000 errichtet wurde, wurde unter der Prämisse, Apshalt, Asphalt und noch mehr Asphalt, gebaut. Aber ohne diesen sinnvoll einzusetzen. Die Sackgasse in der ich wohne hat eine 12m breite Fahrbahn + einen 1,5m breiten Gehsteig auf einer Seite. Für was Bitte ist diese Straße, die sage und Schreibe 21 Haushalte erschließt so breit? Sind übrigens alles Einfamilienhäuser mit Parkplatz am Grundstück. Gibts eigentlich eine Stelle wo man sich eine Baumscheibe oder Grüninsel in seiner Straße wünschen kann? Ausser dem Salzamt?

Du lieferst die Beispiele ja selbst :)

Zugegeben, es war etwas überspitzt - wobei es hier ja bereits genug Fotodokumentation z.B. aus der Seestadt gibt, wo auf normalen Stadtstraße in einem Neubauviertel wo es - wenigstens im Endausbau - genug Garagen geben wird erst wieder nur schmale Gehsteige gebaut werden.
Und für mich machts eben keinen Unterschied, ob wir von Stadtstraßen oder von Erschließungsstraßen wie in deinem beispiel sprechen. Eher im Gegenteil: gerade bei den Erschließungsstraßen finde ich es noch deutlich schlimmer! Den notwendigen Verkehr auf ein paar leistungsfähigen Straßen zu konzentrieren, damit *in* den Grätzeln weniger los ist und die lokalen Straßen von allen Verkehrsteilnehmern gleichwertig genutzt werden können wäre ja durchaus sinnvoll. In der Realität wird dann aber halt genau das gebaut was du selbst oben schilderst - damit der Fußgänger gleich vorm eigenen Haus weiß, wo sein Platz ist und möglichst schnell sein Auto aufsucht (Achtung: wieder etwas überspitzt).
Und das wird eben auch bei Sanierungen, die einem Neubau gleichkommen, so gemacht, obwohl man da sehr einfach gestalterisch etwas ändern könnte.
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coolharry

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #68 am: 11. August 2015, 16:06:37 »
Du lieferst die Beispiele ja selbst :)

Ja leider. Ich kenne genügend weitere, aber dafür kann ich als Autobesitzer nichts. Und auch der ARBÖ oder ÖAMTC hat bei der Straße nicht interveniert. Das ist allein auf dem Mist der Gemeinde (Breite) und der zahlenden Genossenschaft (Billige Asphaltdecke weil sowieso abtretungs Grund) gewachsen.

Ich hab noch ein gutes Beispiel: Rautenweg Südöstlich der S2. Tempo 40 und einen Querschnitt der breiter ist als früher so manche Sparautobahn.
Das ist einfach nur unsagbar häßlich, davon mal abgesehen dass der Verkehr früher auch dort gelaufen ist, ohne Mega Fahrspuren und Radstreifen. Und ich bin selbst als Kind dort Rad gefahren. Und die Autos waren das geringste Problem. Die vielen Schlaglöcher waren das größere.
Warum sich die Gemeinde in solchen Nebenstraßen aber solche Bürden auferlegt weiß ich nicht. Man ich weiß es schon aber es ist schwer mit dem Finger drauf zu zeigen.
Mit dem Ringradweg hat das zwar nichts mehr zu tun, aber beides fußt in der selben, teilweise planlosen Verkehrsplanung in Wien. Weil hättens den Radweg so angelegt, das er eindeutig wäre, bräuchte man die Farbe nicht.
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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #69 am: 11. August 2015, 17:12:45 »
Mit dem Ringradweg hat das zwar nichts mehr zu tun, aber beides fußt in der selben, teilweise planlosen Verkehrsplanung in Wien. Weil hättens den Radweg so angelegt, das er eindeutig wäre, bräuchte man die Farbe nicht.

Eben, darum gehts ja. Am Ring könnte man die Radfahrer spielend einfach durch die Nebenbahnen schicken und könnte sich den Radweg dort komplett sparen. Tut man aber nicht, weil es dem MIV ja anscheinend nicht mal in Nebenfahrbahnen zumutbar ist, den Platz mit Radfahrern zu teilen. Stattdessen eben wieder das alte Spiel: Fahrbahn exklusiv für die Autos, auf dem Rest der Fläche dürfen sich Radfahrer und Fußgänger herumstreiten. Unter diesen Rahmenbedingungen sind die Ringradwege ja eh so ca. das Optimum, was man aus dem begrenzten Platz herausholen kann; die ganzen Schlangenlinien ergeben sich ja schlicht aus dem vorhandenen Platz und den daraus folgenden natürlichen Fußgängerströmen - das *kann* unter diesen Rahmenbedingungen eben nur ein Pfusch werden.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

uk

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #70 am: 11. August 2015, 18:13:36 »
Es ist - ich kann natürlich nur für mich sprechen - kein Hass gegen Autos, sondern gegen die immer noch sehr starke verkehrspolitische und -planerische Bevorzugung derselben. (Wobei "Hass" hier auch ein zu starkes Wort ist, sagen wir lieber "innige Abneigung" *g*)
Seit Jahren haben wir einen Modal-Split, wo der PKW weniger als 30% ausmacht - mit weiter fallender Tendenz. Trotzdem werden munter neue Straßen gebaut, während zur selben Zeit für Verbesserungen im ÖV oder bei Fußgängern und Radfahrern zu wenig Geld da ist.

Nenne mir Bitte eine Straßenverbindung in Wien, die in den letzten Jahren (ca. 10 Jahre) NEU errichtet wurde und die nicht der Asfinag untersteht.

Und Erschließungsstraßen sind Erschließungsstraßen und wie der Name schon sagt, erschließen sie ein Gebiet.
Solche Straßen wie den Gürtel würde heute niemand mehr bauen.
Ich sag nur: https://www.wien.gv.at/verkehr/strassen/planen/grossprojekte/stadtstrasse-aspern/

Ist zwar noch nicht gebaut, wird (leider) kommen.

Werner1981

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #71 am: 11. August 2015, 21:30:29 »
Es ist - ich kann natürlich nur für mich sprechen - kein Hass gegen Autos, sondern gegen die immer noch sehr starke verkehrspolitische und -planerische Bevorzugung derselben. (Wobei "Hass" hier auch ein zu starkes Wort ist, sagen wir lieber "innige Abneigung" *g*)
Seit Jahren haben wir einen Modal-Split, wo der PKW weniger als 30% ausmacht - mit weiter fallender Tendenz. Trotzdem werden munter neue Straßen gebaut, während zur selben Zeit für Verbesserungen im ÖV oder bei Fußgängern und Radfahrern zu wenig Geld da ist.

Nenne mir Bitte eine Straßenverbindung in Wien, die in den letzten Jahren (ca. 10 Jahre) NEU errichtet wurde und die nicht der Asfinag untersteht.

Und Erschließungsstraßen sind Erschließungsstraßen und wie der Name schon sagt, erschließen sie ein Gebiet.
Solche Straßen wie den Gürtel würde heute niemand mehr bauen.
Ich sag nur: https://www.wien.gv.at/verkehr/strassen/planen/grossprojekte/stadtstrasse-aspern/

Ist zwar noch nicht gebaut, wird (leider) kommen.

Ist das nicht auch eine Erschließungsstraße? Nämlich jene der Seestadt. Wenn man auf die grüne Wiese zehntausende Wohnungen und Arbeitsplätze baut, kann man nicht davon ausgehen, das alle mit der U2 fahren werden. Also braucht man auch leistungsfähige Straßen. Gerade um die alten Ortskerne Aspern, Eßling und Hirschstetten zu entlasten.

Der Modal Split geht zwar wienweit gesehen zurück, aber punktuell ist dort wo man viele neue Wohnungen auf die grüne Wiese baut (vor allem in der Donaustadt) der Bedarf an neuen Straßen gegeben. Wie diese gestaltet werden ist natürlich eine völlig andere Geschichte.

uk

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #72 am: 11. August 2015, 21:42:43 »
Ich sag nur: https://www.wien.gv.at/verkehr/strassen/planen/grossprojekte/stadtstrasse-aspern/

Ist zwar noch nicht gebaut, wird (leider) kommen.

Ist das nicht auch eine Erschließungsstraße? Nämlich jene der Seestadt.
Diese Strasse verbindet die S1 Spange Aspern (http://bit.ly/1DH2gUb) mit der A23/S2. Wenn man auch noch bedenkt, dass auch die S8 und die S1 via Lobautunnel die Strecke bedienen werden....

Die Stadtstrasse wird eine Autobahn, die keine sein darf - eine Transitschneise durch den 22. Hier gibt es den Wahnsinn in voller Länge und "Schönheit": https://www.wien.gv.at/video/248068/Stadtstrasse-Aspern ; wie es nach der Seestadt weiter geht ist auf der Asfinag-Seite zu bewundern.




moszkva tér

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #73 am: 11. August 2015, 23:39:10 »
Nenne mir Bitte eine Straßenverbindung in Wien, die in den letzten Jahren (ca. 10 Jahre) NEU errichtet wurde und die nicht der Asfinag untersteht.
Also da fallen mir spontan folgende Durchzugsstraßen ein:
* Alfred-Adler-Straße: = Verbindung Landgutgasse-Ghegastraße
* Getrude-Fröhlich-Sandtner-Straße mit Autobahnquerschnitt - man beachte auch die sinnvolle Ampel im Bild  :ugvm:
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* Die Erschließung (=Durchfahrt) durch die Seestadt wurde ja bereits erwähnt
* Seitenhafenbrücke samt Umlegung der B14 von der Freudenauer Hafenstraße direkt zur Ast. Simmeringer Haide
Und derzeit in Bau, kurz vorm fertigwerden:
* Durchbindung der Taborstraße ins Nordbahnhofgelände mit Durchbindung zur Weschelstraße
* Südbahnhofbrücke - eine neue höherrangige Verbindung, die in weiterer Folge durchs Arsenal zur A23 beim Wildganshof führen wird

Und Planungen:
* B14c - Anschluss Nordbrücke-Muthgasse
* B228 - Neue Trasse von der Ast St.Marx in die Haidestraße
* B232 durchs Donaufeld - schon teilweise fertig
* B229 Lückenschluss Siemensstraße - Julius-Ficker-Straße
* Anbindung B225 an die gesperrte Ausfahrt Simmering
* B14 Verbindung Aliecgasse - S1 Rannersdorf (in NÖ bereits fertig)

Hab ich noch was vergessen?

coolharry

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Re: Grüner Ringradweg
« Antwort #74 am: 12. August 2015, 07:33:51 »
Nenne mir Bitte eine Straßenverbindung in Wien, die in den letzten Jahren (ca. 10 Jahre) NEU errichtet wurde und die nicht der Asfinag untersteht.
Also da fallen mir spontan folgende Durchzugsstraßen ein:
* Alfred-Adler-Straße: = Verbindung Landgutgasse-Ghegastraße Gut, dass sind zumindest theorethisch alles Erschliessungsstraßen. Warum die alle so unsinnig breit gebaut wurden, weiß ich nicht. Wie auch bei der Sonnwendgasse. Sinnlosbreit weil für den Verkehr erst nicht nutzbar. Somit hast ewig breite Zebrastreifen aber meist gehst an leeren Fahrspuren vorbei.
* Getrude-Fröhlich-Sandtner-Straße mit Autobahnquerschnitt - man beachte auch die sinnvolle Ampel im Bild  :ugvm:
(Dateianhang Link) s.o.
* Die Erschließung (=Durchfahrt) durch die Seestadt wurde ja bereits erwähnt Tja. Realisierungswarscheinlichkeit 40%. Notwendigkeit 100%
* Seitenhafenbrücke samt Umlegung der B14 von der Freudenauer Hafenstraße direkt zur Ast. Simmeringer Haide Wirklich Neu war da nur die Brücke. Und die habens für diverse Einbauten gebraucht. Ich glaube Kanal und eine wichtige Stromleitung hängen da drunter. Der Verkehr war nur "Bonus". Ausserdem eine Fahrspur pro Fahrtrichtung. Somit weit von "Autobahn" ähnlichen zuständen entfernt.
Und derzeit in Bau, kurz vorm fertigwerden:
* Durchbindung der Taborstraße ins Nordbahnhofgelände mit Durchbindung zur Weschelstraße Laut den Plänen die ich gesehen hab sind das alles Sackgasse. Einizige Durchzugsstraße bleibt die Nordbahnstraße. Aber ich kann mich auch getäuscht haben.
* Südbahnhofbrücke - eine neue höherrangige Verbindung, die in weiterer Folge durchs Arsenal zur A23 beim Wildganshof führen wird Eine Fahrspur je Fahrtrichtung. Ob man die jetzt als so Gefährlich, groß oder unüberwindbar ansieht  ???

Und Planungen:
* B14c - Anschluss Nordbrücke-Muthgasse    wie lange gibts die Planung schon? 40 Jahre. Und ausser ein paar Brückenstümpfen gibts nix. Und wirds auch nie was geben.
* B228 - Neue Trasse von der Ast St.Marx in die Haidestraße Da wurde mal Symbolisch eine Spur verbrannt, aber seit dem - STILLE. Und die wird sich so schnell nicht ändern.
* B232 durchs Donaufeld - schon teilweise fertig Das ist doch die Nord-Süd Straße? Teilwesie fertig ist gut. Beim Bau der B3Neu habens 500m mit gebaut der Rest ist gestorben.
* B229 Lückenschluss Siemensstraße - Julius-Ficker-Straße Irre ich mich oder existiert da nicht eine Straße seit gefühlten 100 Jahren. alle Ausbaupläne hierzu sind gestorben oder sehr weit unten in Schubladen.
* Anbindung B225 an die gesperrte Ausfahrt Simmering Tot, toter, am totesten, diese Straßenplanung. Naturschutz und Landschaftsschutzgebiet sind zwei unüberwindbare Hindernisse in Wien.
* B14 Verbindung Aliecgasse - S1 Rannersdorf (in NÖ bereits fertig) Hätte mit der S1 Eröffnung fertig sein sollen. Wurde dann geschoben und nach den letzten Plänen die ich gesehen habe, sollten die Autos auch schon seit zwei Jahren rollen. Realisierung ungewiß und als gelernter Wiener sag ich: "Die wird nie gebaut."
 
Hab ich noch was vergessen?

Kurzes Gegenüberstellen:
Umbau Mariahilfer Straße: 25 Mios.
Seitenhafenstraße: 26 Mios. inkl. Brücke.
Beides wichtige Projekte. Beide für die Wirtschaft wichtig. Und beide haben einen Sinn.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.