@Highspeedtrain: Es ist also "sinnfrei", ein durch große Veränderungen durcheinandergewürfeltes System in eine neue, den aktuellen Gregebenheiten angepasste Form zu bringen?
Es ist also "sinnfrei", etwas Begonnenes weiterzuführen und zu vollenden? Wenn ja: Na Servas... 
Ich kann aus den Argumenten der Gegner der Umbenennungen nur eine Botschaft erkennen: "Wir wollen, dass es so bleibt wie es ist, egal wie verwurschtelt es ist, Hauptsache, es verändert sich nichts (mehr)!"
Und das kanns aber bitte nicht sein! Auf der einen Seite wünschen sich alle hier (positive) Veränderungen bei der Straßenbahn, auf der anderen Seite wehrt man sich sogar gegen kleine (neutrale, eigentlich sogar positive, was eine Linienumbenennung von D und O mE ist) Veränderung mit fadenscheinigen Argumenten wie "Charme", "Identität" o.ä. ... 
Eben nicht. Es gibt keinen vernünftigen, sachlichen Grund für Umbenennungen; ganz ehrlich, nicht einmal die (geringe) Verwechslungsgefahr des O mit dem D, IMHO (obwohl ich das Argument verstehe). Alles, was von Euch kommt, ist: Wir brauchen ein tolles, neues System. Wozu? Was am jetzigen System funktioniert bitte nicht? Wer rennt verzweifelt auf der Ringstraße herum, weil er nicht weiß, dass der D-Wagen eine Straßenbahn ist?
Es gibt schlicht und einfach kein Problem mit dem "D". Also sehe ich die Gründe für eine Änderung nicht, außer einer kindlichen Lust, ein neues "System" zu kreieren, nur damit ihr Euch selbst verwirklichen könnt.
Das genaue Gegenteil ist nämlich der Fall: Der D ist mit Sicherheit die mit Abstand bekannteste Straßenbahnlinie Wiens. Jeder, der nur 2 oder 3 Jahre hier gelebt hat, weiß, wo er fährt und wohin. Danach kommen vermutlich vom Bekanntheitsgrad her 38 und 71. Zwei der drei bekanntesten "Marken" der Wiener Straßenbahn einfach abzuschaffen - ohne, dass es einen echten (und nicht nur vermeintlichen) Vorteil gibt - ist einfach idiotisch. Es werden über Jahre hinaus viele Leute - und gerade die weniger "Öffi-affinen" - nicht wissen, was der 3er und der 4er ist. Genauso, wie viele Leute immer noch nicht wissen, wo und wie genau 1 und 2 fahren.
Und kommts mir bitte nicht mit Touristen - die sind ohnehin nicht lange genug da, um irgendein "System" zu durchschauen, sondern suchen sich ihre Route im Internet (und wenn da "Tram D" steht, wissen sie, was gemeint ist) oder schauen auf Plänen nach.
Die ganze Ringliniendiskussion wäre anders verlaufen (und wäre der lange 71er um Jahre früher gekommen), wenn man nicht auf die bescheuerte Idee gekommen wäre, das Linienschema ändern zu wollen, und bei den Buchstaben (und von Anfang an beim 71er) geblieben wäre. So sind damals die erheblichen Vorteile fast untergegangen, weil jeder dem J nachgeweint hat.
Noch einmal: Die Begründungslast für eine Umstellung sollten diejenigen tragen, die sie fordern. Und da ist von Euch außer "das System" bis jetzt überhaupt nichts gekommen. Aber "das System" funktioniert auch jetzt bestens... wir sind nicht mehr 1920, wo Liniennummern in vielen Fällen die einzige Möglichkeit waren, zu wissen, wohin eine Straßenbahn fährt (zumal es damals viel, viel mehr Linien gab).
Und damit für mich EOD; ich hoffe, dass dieser Unsinn nicht weiterverfolgt wird (und nein, ich bin definitiv nicht gegen Veränderungen; aber sie sollten einen Nutzen haben, der die Nachteile überwiegt, und den gibt es bei diesem Thema schlicht und einfach nicht).