Ja eben, die 3sec reichen eben nicht aus.
Noch dazu, wo die Mini-Sandabgabe erst verzögert einsetzt und Sandstreuen beim stehenden oder nur (mehr) langsam rollenden Zug gar nicht möglich ist, auch nicht am Beginn des Anfahrens. Wer es da schafft, sich für die nächste Anfahrt mehr als drei Körnchen Sand unter die Räder zu legen, ist ein Künstler. Zudem kann man beim ULF sowieso nicht bei allen angetriebenen Rädern sanden. Beim E1 oder E2 öffnet man vier oder fünf Meter vor dem Haltepunkt den Sand und hat verlässlich unter allen angetriebenen Achsen eine Sandunterlage, beim Alt-ULF geht es auch noch irgendwie, wenn man etwa eine Zugslänge lang Sand für die kritische Anfahrt hinlegt.
Bei einer Bergauffahrt regeln A1/B1 bei beginnendem Räderschleudern einfach ab, im Extremfall kommt es dadurch halt zum Stillstand des Zuges und der Unmöglichkeit einer neuerlichen Anfahrt. Beim Chopper-E2 ist es ähnlich, auch der regelt die Motoren ab, allerdings funktioniert da die händische Sandabgabe. Blöd ist da nur, dass es unmöglich ist, gleichzeitig die Taste für die Unterbindung der Antischlupf-Regelung und jene für die Sandstreuer gleichzeitig zu betätigen, weil die nicht nebeneinander liegen und niemand ausreichend lange Finger hat*. Bei kritischem Schienenzustand sind also A1/B1 und E2 nicht gerade "lustig" zu fahren.
*) Zur Rettung in der Not hat der E2 allerdings einen Schalter, mit dem man die Antischlupf-Regelung komplett abschalten kann, was aber mit Vorsicht zu genießen ist, weil man damit auch die automatische Sandabgabe unterbindet (nur mehr das Sanden per bewusstem Tastendruck ist möglich). Zumindest das Liegenbleiben eines Zuges auf einem rutschigen Abschnitt lässt sich damit aber vermeiden, dafür ist die Sache vom Hersteller wohl auch gedacht.