Autor Thema: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben  (Gelesen 12827 mal)

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Erdberg

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Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« am: 12. April 2016, 13:23:30 »
Das erinnert mich nun an einen lustigen Zwischenfall auf dem J-Wagen (Dreiwagenzug in der HVZ - sogenannter "Siemenszug"):
Der Zug fuhr Richtung Erdberg und vor der Haltestelle Stubentor blieb der Zug zufällig genau so stehen, daß der Bügel in einem sehr kurzen stromlosen Abschnitt zum Stehen kam. Es ging nicht mehr vorwärts. Der Schaffner versuchte, den Bügel hochschnalzen zu lassen, ob er doch Kontakt bekäme, was aber nicht gelang.
Danach folgte: "Gehn's, a poar Herrn, könnst aussteigen und a bißl hölfm?" - und wir stiegen brav aus, schoben mit vereinten Kräften den Zug ein wenig an (ein paar Zentimer reichten schon) und der Zug hatte wieder Strom. Wieder eingestiegen und der Zug konnte in die Haltestelle einfahren.

So lustig konnte damals Straßenbahnfahren sein. (das muß ungefähr um 1970 gesesen wein).

95B

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #1 am: 12. April 2016, 13:54:41 »
Kann auch heute noch passieren, dass ein Zug genau unter einem Trenner zum Stehen kommt – wenngleich seltener, da erstens die meisten Trenner überbrückt sind und zweitens das Doppelschleifstück der modernen Bügel den ohnehin kleinen kritischen Bereich zusätzlich einschränkt. Ich erinnere an das vor etlichen Jahren in diversen Foren gepostete Bild von einem 25er-E1, der von seinen Fahrgästen geschoben wird.
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Ferry

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #2 am: 12. April 2016, 14:37:08 »
Kann auch heute noch passieren, dass ein Zug genau unter einem Trenner zum Stehen kommt

Auf Bahnhofsgrund  soll es auch schon vorgekommen sein, dort sind die Trenner nicht überbrückt.  :)
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95B

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #3 am: 12. April 2016, 14:45:53 »
Auf Bahnhofsgrund  soll es auch schon vorgekommen sein, dort sind die Trenner nicht überbrückt.  :)

Stimmt, aber dort ist es nicht so schlimm, denn da holt man sich einfach einen zweiten Zug zum Anschieben. 8)
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4010-freak

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #4 am: 12. April 2016, 15:04:47 »
Ich erinnere an das vor etlichen Jahren in diversen Foren gepostete Bild von einem 25er-E1, der von seinen Fahrgästen geschoben wird.

Das da (keine Ahnung wo ich es genau her habe):

Die Reihe 4010 (1965-2008). Der wahrscheinlich schönste Triebzug der Welt.

95B

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #5 am: 12. April 2016, 15:20:14 »
Genau. Was natürlich die Frage aufwirft, wie um alles auf der Welt man sich dazu entschließen kann, einen Trenner unmittelbar nach einer Haltestelle anzubringen. Abgesehen von der Gefahr, mit dem Bügel darunter zu landen, verzögert so eine Konstellation das Anfahren nach dem Fahrgastwechsel, da man bei einem nicht überbrückten Trenner mit dem Fahrschalter auf 0 gehen muss.
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T1

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #6 am: 12. April 2016, 15:24:08 »
Wurde nicht die Haltestelle verlegt und für die wenigen Jahre bis zur Einstellung hat man es nicht für notwendig befunden, den Trenner zu verlegen? Irgendsoeine Geschichte hab ich noch im Kopf.

Das Bild (in der Version mit Suchhilfe) stammt übrigens von hier, da ist auch der Fotograf erwähnt: http://tramway.at/witziges/witziges.html

13er

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #7 am: 12. April 2016, 17:09:31 »
Wurde nicht die Haltestelle verlegt und für die wenigen Jahre bis zur Einstellung hat man es nicht für notwendig befunden, den Trenner zu verlegen?
So habe ich diese Geschichte auch in Erinnerung!

Am 43er ist auch unter der Stadtbahn in der Haltestelle ein Trenner. Mit einem langen ULF ist das ja kein Problem, aber mit dem Oldtimer kann es schon vorkommen, dass man ihm gefährlich nahe kommt 8)
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4463

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #8 am: 12. April 2016, 19:40:52 »
Wurde nicht die Haltestelle verlegt und für die wenigen Jahre bis zur Einstellung hat man es nicht für notwendig befunden, den Trenner zu verlegen? Irgendsoeine Geschichte hab ich noch im Kopf.
Bei der Haltestelle existierte ein Wartehäuschen. Wenn man dieses aufstellen konnte, hätte man auch die Oberleitung anpassen können (die muss in dem Bereich ohnehin angepasst worden sein, weil die Trasse des 25ers ein Stück stadteinwärts von der Stelle ja deutlich verschwenkt wurde). ::)
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hema

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #9 am: 12. April 2016, 21:28:16 »
Es gab in Wien zig "depperte" Trenner, da hätte sich garantiert kein Zuständiger wegen einem mehr oder weniger viele Gedanken gemacht! Es wurden zwar immer wieder welche verlegt, aber sicher nicht wegen der Wünsche des Fahrpersonals und häufig war die neue Stelle noch unpraktischer als die alte. Durch die Überbrückung (bzw. oft nur Quasi-Überbrückung) gibt es heute nur mehr sehr wenige Probleme mit unglücklich situierten Trennern.
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T1

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #10 am: 13. April 2016, 03:54:15 »
Wurde nicht die Haltestelle verlegt und für die wenigen Jahre bis zur Einstellung hat man es nicht für notwendig befunden, den Trenner zu verlegen? Irgendsoeine Geschichte hab ich noch im Kopf.
Bei der Haltestelle existierte ein Wartehäuschen. Wenn man dieses aufstellen konnte, hätte man auch die Oberleitung anpassen können (die muss in dem Bereich ohnehin angepasst worden sein, weil die Trasse des 25ers ein Stück stadteinwärts von der Stelle ja deutlich verschwenkt wurde). ::)
Ein Haltestellenhäuschen aufstellen ist aber deutlich einfacher als einen Trenner zu verlegen! :lamp: ;)

Alex

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #11 am: 13. April 2016, 10:01:18 »
Wurde nicht die Haltestelle verlegt und für die wenigen Jahre bis zur Einstellung hat man es nicht für notwendig befunden, den Trenner zu verlegen? Irgendsoeine Geschichte hab ich noch im Kopf.
Bei der Haltestelle existierte ein Wartehäuschen. Wenn man dieses aufstellen konnte, hätte man auch die Oberleitung anpassen können (die muss in dem Bereich ohnehin angepasst worden sein, weil die Trasse des 25ers ein Stück stadteinwärts von der Stelle ja deutlich verschwenkt wurde). ::)

Den Trenner gleich nach der Haltestelle gab es beim "Kagraner Friedhof" schon lange bevor es die Verschwenkung gab. Der Trenner war noch ein Überbleibsel von der Schleife Kagraner Friedhof und trennte den Bereich außerhalb der Schleife vom Rest (inklusive Schleife). Die Verzögerung beim Anfahren fiel normal nicht so ins Gewicht, da die Züge sowieso erst einige Meter vorziehen mussten, da das Signal bei der Eipeldauer Straße auf der anderen Seite der ehemaligen Schleifenein- bzw. ausfahrt stand. Wenn ich das aus meiner Kindheit noch richtig in Erinnerung habe, dann haben sich die Züge erst beim Signal angemeldet, nachdem sie eben diesen Trenner passiert hatten und im Abschnitt zwischen Trenner und der Eipeldauer Straße standen. Von Kind an habe ich es dort immer kurios befunden, dass die Züge kurz auf eien Fahrstufe gegangen sind, dann den Zug kurz rollen ließen und danach erst die Freiphase kam. Warum man das Konstrukt nicht im Zuge der Auflassung der Schleife aufgelassen hat ist natürlich eine andere Frage, aber womöglich hätte man dabei die gesamte Signalanlage (Anmeldung zur Freiphase?) umbauen müssen. Ohne Schleife bringt der Trenner dort nicht sonderlich viel.

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #12 am: 13. April 2016, 11:04:47 »
Dazu eine Geschichte in Kurzform. Hochzeit eines höher gestellten Rathausbeamten. Zwei Dreiwagenzüge beförderten die Hochzeitsgäste, darunter der Wiener Bürgermeister. Der Fahrer ein älterer Straßenbahner, der immer glaubte er ist der Größte und Beste und nur er kann Fahren. Haltestelle Gürtel-Alser Straße, genau unter dem Streckentrenner zum Stehen gekommen. Furchtbar peinliche Situation, was tun. Man kann doch nicht hoch gestellten Persönlichkeiten zum Schieben auffordern. Zum Glück kam nach kurzer Zeit der zweite Zug, der unseren "Superfahrer" anschob. Somit war die Situation gerettet.
Mir selbst passiert. Dr. Karl-Renner-Ring, abbiegen zum Innenring mit einem Triebwagen voll mit Gästen. Stillstand unter dem Trenner. Kein Zug zum Helfen vorhanden. Zu Zweit ist es uns gelungen den Wagen in der Kurve zu schieben, ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber Glück gehabt.

hema

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #13 am: 13. April 2016, 12:15:32 »
Es gibt zahlreiche Streckentrenner aus der "guten alten Zeit" über deren Zweck und Situierung sich offensichtlich niemand den Kopf zerbricht. Ein spezieller Fall ist z.B. jener in der Hietzinger Hauptstraße nahe der Verbindungsbahn. Nach dem Trenner gibt es keinen Speisepunkt mehr, nur die Schleife in Unter St. Veit, also vielleicht 300 Meter Gleis, welches man damit vom Netz abschalten kann. Vor einigen Jahren wurde der sogar erneuert, statt ihn stillschweigend zu entfernen bzw. einfach den Draht durchzuziehen.
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Klingelfee

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Re: Unter dem Streckentrenner stehenbleiben
« Antwort #14 am: 13. April 2016, 12:23:40 »
Es gibt zahlreiche Streckentrenner aus der "guten alten Zeit" über deren Zweck und Situierung sich offensichtlich niemand den Kopf zerbricht. Ein spezieller Fall ist z.B. jener in der Hietzinger Hauptstraße nahe der Verbindungsbahn. Nach dem Trenner gibt es keinen Speisepunkt mehr, nur die Schleife in Unter St. Veit, also vielleicht 300 Meter Gleis, welches man damit vom Netz abschalten kann. Vor einigen Jahren wurde der sogar erneuert, statt ihn stillschweigend zu entfernen bzw. einfach den Draht durchzuziehen.

Und dass man diesen Bereich eventuell Stromlos machen muss weil die Feuerwehr einen Einsatz auf der Verbindungsbahn hat, daran denkst du nicht? Denn so kann man den Gefahrenbereich neben der Bahn Stromlos machen und hat trotzdem noch immer einen Versorgungsbereich für die Hietzinger Hauptstraße /Kennedybrücke. Denn soweit geht der Stromabschnitt.
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