Autor Thema: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?  (Gelesen 20357 mal)

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #75 am: 09. Juni 2016, 14:54:05 »
Sagen wir mal, nicht so oft.

1. waren Zugangssystem von Haus aus ausreichend dimensioniert (die "Reste" sieht man z.B. noch in Hietzing, wo die vielen Türen, jeweils mit "Eingang" und "Ausgang" beschriftet, heute nicht mehr annährend nötig sind trotz höherer Fahrgastzahlen und derzeitiger Endstation), zweitens waren die Fahrgastzahlen damals Dank "Spezialtarifen" relativ gering. Als die Entwerter kamen, wurden auch die eigentlichen Sperren (Schranken) entfernt. Und bei der S-Bahn waren Anfangs 30-min-Intervalle üblich...
An neuralgischen Stationen gab es sehr wohl zeitweise großen Zustrom.

Zitat
Ja, und dass Fahrgäste lückenlos überwacht werden können, ibs. solche mit personifizierten Zeitkarten (Jahreskarten). ;-) Der Aufwand für den Fahrgast wird auch höher. Inzwischen hat fast jeder schon mehr als eine RFI-Karte im Geldbörserl, und viele stören sich gegenseitig, das heißt man muss die eine Karte jedes Mal rausnehmen.
Natürlich kann man die Bewegung der Leute erfassen. Geht mit der Ortung von Handys sogar noch wesentlich flächendeckender und geschieht bekanntlich auch. Eine Erfassung von Zeitkartenbesitzern nutzt hingegen eher nur der internen Planung, wobei natürlich Mißbrauch verhindert werden sollte.

Welches Problem gibt es bei verschiedenen RFID/NFC-Karten? Habe in Teheran immer die U-Bahnkarte (mit chip) im Geldbörsel, daneben Bankkarte ebenso mit Chip. Probleme hatte ich noch nie.

Zitat
Außerdem: Was macht man, wenn das Ding defekt ist? Eine Karte ohne Elektronik wird selten kaputt, abgesehen davon, dass man dann trotzdem in die U-Bahn einsteigen kann, und nicht an der Sperre alles aufhält und dann unverrichteter Dinge umkehren und sich einen Tagesfahrschein kaufen muss.
Diese Systeme sind weltweit zu tausenden in Gebrauch, auch wo es noch viel größere Fahrgastströme gibt. Natürlich kann es Störungen geben, sind jedoch nicht alltäglich.

Zitat
Ich würde auch nicht glauben, dass alles billiger wird. Auch RFI-Kontrollgeräte kosten etwas, die Karten werden durch den Chip teurer etc. Und Schwarzfahrer wird es trotzdem geben (das System macht ja nur flächendeckend, also auch bei Oberflächenverkehrsmitteln, Sinn)...
Die Instandhaltung ist billiger als jeder mechanische Entwerter, die Anschaffung erst recht. Ein vandalensicheres, witterungsfestes RFID-Lesegerät kostet ein paar hundert Euro.

Schwarzfahren in der U-Bahn ist zwar nicht unmöglich (hinter einer anderen Person schnell vorbei) aber etwas schwieriger. Im Oberflächenverkehr gibt es keinen Unterschied. Natürlich kann man sich theoretisch ganz ohne U-Bahn durch Wien bewegen und es wäre nicht auszuschließen, dass im Fall von Bahnsteigsperren notorische Schwarzfahrer diesen Weg wählen könnten. Die Frage ist wie weit das statistisch relevant ist.


Zu Rom: es gab immer Bahnsteigsperren bei der U-Bahn. Seit 5-6 Jahren wurden die Drehkreuze durch Schiebe-Barrieren ersetzt.

In Budapest gab es einst (zu Zeiten des Kommunismus) ein recht kurioses System: die Schiebebarrieren waren grundsätzlich offen. Man musste davor eine Münze einwerfen. Nur wenn man dies nicht tat ging die Sperre zu. Man ging also von der Ehrlichkeit der Leute aus - ohne ihnen jedoch allzu sehr zu vertrauen :)

Tunafish

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #76 am: 09. Juni 2016, 15:09:07 »
In Budapest gab es einst (zu Zeiten des Kommunismus) ein recht kurioses System: die Schiebebarrieren waren grundsätzlich offen. Man musste davor eine Münze einwerfen. Nur wenn man dies nicht tat ging die Sperre zu. Man ging also von der Ehrlichkeit der Leute aus - ohne ihnen jedoch allzu sehr zu vertrauen :)

Dieses Modell scheint in Japan auch sehr verbreitet.