Autor Thema: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)  (Gelesen 16764 mal)

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Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« am: 16. August 2016, 14:37:11 »
Basel, diese interessante Mischung aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz hat ja – wie hier auch schon berichtet – seit einiger Zeit Fahrzeuge vom Typ Flexity Basel im Einsatz.

Auch wenn der Wiener Flexity deutlich anders wird – sowohl konstruktionsbedingt, der Flexity Basel basiert auf dem Flexity 2, der Flexity Wien auf dem Incentro/Flexity Berlin, als auch bestellerwunschmäßig – kann man trotzdem einen ungefähren Eindruck vom zukünftigen Wiener Fahrzeug bekommen. Je öfter ich mit den moderneren Iterationen der Flexity-Serie fahre, desto mehr freue ich mich schon auf die Wiener Variante (und umso größer werden die Befürchtungen, dass sie bei weitem nicht so gut wird, wie sie es sein könnte).

Übrigens sieht man am Beispiel Basel (aber auch z.B. in Linz oder Berlin) wiedermal, dass der Flexity kein Stehplatzfahrzeug sein muss (außer in Wien): Sowohl Doppelreihen in den Sänften als auch ein Doppelsitz bei den Fahrwerksmodulen wären möglich. Ersteres kommt bei uns wohl wegen der Kürze des Fahrzeugs nicht (7-teiler hätten es ruhig werden dürfen), wieso hingegen auch letzteres nicht gemacht wird, wissen wohl nur die Wiener Linien…

Das erste Foto zeigt den Wagen 5022 beim Bahnhof St. Johann. Gut, dass man im Gegensatz zu den Combinos bei der Lackierung wieder auf das klassische Basler Grün zurückgegriffen hat. Das steht den Fahrzeugen sehr gut.

Wie lange die Fahrzeuge wohl in Wien so schön bleiben würden.

Am besten die neuen Flexity nur in Mitte oder West einsetzen. Sobald die Fahrzeuge nach FAV, SIM oder ins Referat Nord kommen werden die innerhalb von kürzester Zeit angeschmiert sein, Initialien in die Sitze eingeritzt oder weiß der Teufel was noch.  :-X

Wattman

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #1 am: 16. August 2016, 16:19:17 »
... und umso größer werden die Befürchtungen, dass sie bei weitem nicht so gut wird, wie sie es sein könnte.
Warum?

T1

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #2 am: 16. August 2016, 18:08:14 »
... und umso größer werden die Befürchtungen, dass sie bei weitem nicht so gut wird, wie sie es sein könnte.
Warum?
Weil der Besteller Wiener Linien heißt.

Ergo:
- hässliche rote Plastiksitze (von Polsterung ganz zu schweigen)
- geringe Chance auf Edelstahlgriffstangen, sehr wahrscheinlich gelb gefärbte
- geringe Chance auf eine verglaste Fahrerkabinenrückwand
- Innenraumgestaltung in hässlichstem Plastikgrau
- nervige Piepsgeräusche und Lichter
- suboptimale Sitzplatzverteilung/Auffangflächen
usw.

Einiges davon ist ja schon in den Visualisierungen deutlich zu erkennen, bei anderem besteht noch ein kleiner Funken Hoffnung. Aber alles nichts, was bei anderen Fahrzeugmodellen anders wäre.

Wattman

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #3 am: 17. August 2016, 07:49:35 »
Prinzipiell befürchte ich, Du hast recht. Der Einfachheit halber ein paar Bemerkungen in blau:

- hässliche rote Plastiksitze (von Polsterung ganz zu schweigen) Farbe: Geschmacksache. Polsterung: bedanke Dich bei den Vandalen und inkontinenten Sandhasen!
- geringe Chance auf Edelstahlgriffstangen, sehr wahrscheinlich gelb gefärbte Forderung der Sehschwachenverbände, wie schon die gelben Streifen außen an den ULF-Türen
- geringe Chance auf eine verglaste Fahrerkabinenrückwand Du meinst, die Personalvertretung wird eine blickdichte Wand verlangen?
- Innenraumgestaltung in hässlichstem Plastikgrau Wichtig ist, dass man den Dreck weniger sieht  >:D
- nervige Piepsgeräusche und Lichter Die Anforderungen der TSI, die an sich nur für Vollbahnen gelten, schlagen immer mehr auch auf den ÖPNV durch, aber nicht nur in Wien
- suboptimale Sitzplatzverteilung/Auffangflächen Da kannst Du recht haben, Motto: mehr Leute reinpferchen => man kann bei den Intervallen sparen

Klingelfee

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #4 am: 17. August 2016, 08:26:49 »
Prinzipiell befürchte ich, Du hast recht. Der Einfachheit halber ein paar Bemerkungen in blau:

- hässliche rote Plastiksitze (von Polsterung ganz zu schweigen) Farbe: Geschmacksache. Polsterung: bedanke Dich bei den Vandalen und inkontinenten Sandhasen!
- geringe Chance auf Edelstahlgriffstangen, sehr wahrscheinlich gelb gefärbte Forderung der Sehschwachenverbände, wie schon die gelben Streifen außen an den ULF-Türen
- geringe Chance auf eine verglaste Fahrerkabinenrückwand Du meinst, die Personalvertretung wird eine blickdichte Wand verlangen?
- Innenraumgestaltung in hässlichstem Plastikgrau Wichtig ist, dass man den Dreck weniger sieht  >:D
- nervige Piepsgeräusche und Lichter Die Anforderungen der TSI, die an sich nur für Vollbahnen gelten, schlagen immer mehr auch auf den ÖPNV durch, aber nicht nur in Wien
- suboptimale Sitzplatzverteilung/Auffangflächen Da kannst Du recht haben, Motto: mehr Leute reinpferchen => man kann bei den Intervallen sparen

Und wenn dich die Piepsgeräusche bei uns schon stören, dann fahr einmal nach Deutschland. Gegen die hast du bei uns ein Waldesrauschen. Am Ärgsten war bis jetzt die U-Bahn in Nürnberg.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

T1

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #5 am: 17. August 2016, 11:44:34 »
Prinzipiell befürchte ich, Du hast recht. Der Einfachheit halber ein paar Bemerkungen in blau:

- hässliche rote Plastiksitze (von Polsterung ganz zu schweigen) Farbe: Geschmacksache. Polsterung: bedanke Dich bei den Vandalen und inkontinenten Sandhasen!
- geringe Chance auf Edelstahlgriffstangen, sehr wahrscheinlich gelb gefärbte Forderung der Sehschwachenverbände, wie schon die gelben Streifen außen an den ULF-Türen
- geringe Chance auf eine verglaste Fahrerkabinenrückwand Du meinst, die Personalvertretung wird eine blickdichte Wand verlangen?
- Innenraumgestaltung in hässlichstem Plastikgrau Wichtig ist, dass man den Dreck weniger sieht  >:D
- nervige Piepsgeräusche und Lichter Die Anforderungen der TSI, die an sich nur für Vollbahnen gelten, schlagen immer mehr auch auf den ÖPNV durch, aber nicht nur in Wien
- suboptimale Sitzplatzverteilung/Auffangflächen Da kannst Du recht haben, Motto: mehr Leute reinpferchen => man kann bei den Intervallen sparen

Und wenn dich die Piepsgeräusche bei uns schon stören, dann fahr einmal nach Deutschland. Gegen die hast du bei uns ein Waldesrauschen. Am Ärgsten war bis jetzt die U-Bahn in Nürnberg.
Alles nur Ausreden und Schuldzuweisungen, anderswo funktionieren die Sachen ja auch. Und wenn man sich an irgendwas orientieren soll, dann nicht am schlechteren, sondern am besseren Beispiel. Eben wie Basel, wo es zwar auch Türpiepser gibt, die aber nicht so nervig sind. Übrigens: Die Niederflurverteilung in Kiew ist auch schlechter. Na und?

Die beidseitigen 1,5-Sitze dürften übrigens aus der gleichen Ecke wie die gelben Haltegriffe kommen (dahinter steckt auch eine gewisse Person bei den WL, die Blindenverbände versteifen sich nicht unbedingt auf diese Farbe, überall anderswo in Österreich und der Welt funktioniert das ja auch ohne gelbe Stangen!) – wohl damit man ja mit dem Rollstuhl durch das ganze Fahrzeug kommt. Ganz sinnvoll.

Wattman

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #6 am: 17. August 2016, 12:21:16 »
Jetzt kommt etwas anderes als der vielgehasste ULF, und dann isses auch nicht recht und wird schon vor dem Erscheinen mies gemacht.

T1

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #7 am: 17. August 2016, 12:28:02 »
Na, bin eh mehr als froh, dass uns die dritte ULF-Serie erspart bleibt.

Aber das ist kein mies machen, sondern der Versuch anhand von Beispielen, wie es anderswo schöner, kundenfreundlicher, effizienter und besser geht, konstruktiv Kritik zu üben um eben darzulegen, dass das nicht so sein muss, wie es die WL in Stein meißeln. Und wann soll das sonst sein? Wenn das Fahrzeug da ist? Dann ist es zu spät.

Schienenfreak

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #8 am: 17. August 2016, 13:06:31 »
Jetzt kommt etwas anderes als der vielgehasste ULF, und dann isses auch nicht recht und wird schon vor dem Erscheinen mies gemacht.
Kommt hier leider häufig vor. Weils von den WL ist, scheint es für die meistens grundsätzlich schlecht zu sein.


- hässliche rote Plastiksitze (von Polsterung ganz zu schweigen)
Rot ist die Farbe der WL, so what? Polsterungen sind mE in einem Stadverkehrsmittel, wo man meist nur ein paar Stationen fährt eher "Luxus". Haben ja nicht mal die hier ach so geliebten E1.

- geringe Chance auf Edelstahlgriffstangen, sehr wahrscheinlich gelb gefärbte
Ebenfalls Luxus bzw. Draufgabe.


- nervige Piepsgeräusche und Lichter
Nötig, vor allem für Blinde, kann man auf Durchzug schalten, ich ignoriere das Gepiepse mittlerweile.

- suboptimale Sitzplatzverteilung/Auffangflächen
Ansichtssache, ich finde z.B. die Sitplatzverteilung in den Grazer Straßenbahnen schlechter als die aktuell in den Wienern.



Wattman

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #9 am: 17. August 2016, 14:29:24 »
Dannn schlage konstruktiv einen vandalismus- und urinresistenten Polstersitz vor oder lege konstruktiv dar, wie man WL und genehmigende Behörde davon überzeugen könnte, von Türpiepserln und -blinklichtern wegzukommen.

Und gelbe Griffstangen gibt's sogar in FR, wenn ich mich recht entsinne.

darkweasel

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #10 am: 17. August 2016, 15:48:28 »
Dannn schlage konstruktiv einen vandalismus- und urinresistenten Polstersitz vor
Nicht einmal unbedingt notwendig. Es würde schon reichen, die Sitze einzubauen, die in den E1, E2 und ihren Beiwagen verwendet werden; auch die sind wesentlich bequemer als die ULF-Plastiksitze.

Ansonsten frage ich mich halt, wieso es beim Bus bei Neuanschaffungen möglich ist, Polstersitze einzubauen. Zugegeben, beim Bus sind sie notwendiger (wegen der Erschütterungen), aber Vandalismus und Urin sind doch dort mindestens ein gleich großes Problem.

Mir ist übrigens die rot-gelbe (d.h. in hellen Farben strahlende) moderne Farbgebung sogar lieber als die in den A, B und T verwendete, wo die dominierenden Farben Grau und Schwarz sind.

Ich stelle außerdem fest, dass das nicht mehr viel mit Basel zu tun hat. :D

Wattman

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #11 am: 17. August 2016, 16:41:04 »
Habe schon vorgeschlagen, die Debatte ab Antwort #141 abzutrennen - bisher keine Reaktion vom Admin-Team.

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #12 am: 17. August 2016, 19:30:18 »
Habe schon vorgeschlagen, die Debatte ab Antwort #141 abzutrennen - bisher keine Reaktion vom Admin-Team.
Sowas aber auch. Es wäre den Beteiligten selbstverständlich freigestanden, basierend auf dem Posting von T1 einen neuen Thread aufzumachen.  :lamp:

Wattman

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #13 am: 18. August 2016, 11:22:50 »
Ja, hin und wieder ist eine Betreuung durch einen Mod/Admin ganz nett.  ^-^

T1

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Re: Flexity Basel vs. Flexity Wien (war: [CH] Basel)
« Antwort #14 am: 18. August 2016, 18:10:02 »
Dannn schlage konstruktiv einen vandalismus- und urinresistenten Polstersitz vor…
Wie von darkweasel schon erwähnt: Muss ja nicht mal ein Polstersitz sein.

Aber abgesehen davon: Erstaunlich, dass es nahezu überall anderswo, sogar in den ach so vandalismusgeplagten Banlieus in Frankreich, kein großes Problem darstellt. Auch in der Wiener U-Bahn war es jahrzehntelang kein Problem.

Einzelfälle wird es immer geben, egal ob Vandalismus oder Verdreckung – aber das Hauptproblem ist es nicht, sondern das liebe Geld: Man könnte ja auch Kunstledersitze wie in Linz einbauen, aber man entscheidet sich halt für das billigste vom Billigsten. Der Fahrgast ist ja einem wurscht.

…oder lege konstruktiv dar, wie man WL und genehmigende Behörde davon überzeugen könnte, von Türpiepserln und -blinklichtern wegzukommen.
Dass man die WL (bzw. spezielle Teile davon) nicht überzeugen kann, ist mir klar. Die zuständigen Behörden geben sich auch mit weniger aufdringlichen Geräuschen zufrieden. Oder sind Blinde in Innsbruck oder Linz auf andere Art blind, dass das wieder nur in Wien nicht geht?

Und gelbe Griffstangen gibt's sogar in FR, wenn ich mich recht entsinne.
Dort aber als Teil des Gestaltungskonzepts der Inneneinrichtung, und nicht als zufälliges Ergebnis von "Mach mas denen halt recht, wenns schon so viel nerven".

Rot ist die Farbe der WL, so what? Polsterungen sind mE in einem Stadverkehrsmittel, wo man meist nur ein paar Stationen fährt eher "Luxus". Haben ja nicht mal die hier ach so geliebten E1.
Ja, weil der Fahrgast den WL absolut egal ist: Das erste was die Grazer 290er eingebaut bekommen haben, war neben der Polsterung der Sitze eine ordentliche Fahrgastinformation. Braucht man in Wien ja beides nicht. Und genau das ist ja das Problem: Das ist kein "Luxus", sondern ein attraktives Angebot für den Fahrgast. Öffentlicher Verkehr steht auch in Konkurrenz mit dem eigenen Auto, und gerade der bietet alle erdenklichen Formen von Luxus.

- geringe Chance auf Edelstahlgriffstangen, sehr wahrscheinlich gelb gefärbte
Ebenfalls Luxus bzw. Draufgabe.
??? ::)

Das ist kein Luxus, sondern heutzutage Standard, auch aus hygienischen Gründen. Und wenn du dir die Visualisierungen vom Flexity Wien anschaust, wirst du sie auch dort sehen.

- nervige Piepsgeräusche und Lichter
Nötig, vor allem für Blinde, kann man auf Durchzug schalten, ich ignoriere das Gepiepse mittlerweile.
Genau, die Lichter sind für Blinde absolut notwendig. ::)

Wie schon dargelegt, kann das auch in einer angenehmeren Variante erfolgen. Es ist kein schwarz oder weiß, auch wenn du das so interpretierst, es geht ums wie.

Ansichtssache, ich finde z.B. die Sitplatzverteilung in den Grazer Straßenbahnen schlechter als die aktuell in den Wienern.
Wie gesagt, man braucht sich ja nicht nach unten orientieren.

Übrigens: Sitzen in der Administration jetzt auch schon Berliner? ??? Wozu die willkürliche Anwendung der Variantenbezeichnungen des Berliner Flexity? Die E1 werden hier ja auch nicht als GT6 bezeichnet ;)