Autor Thema: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3  (Gelesen 10842 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Linie 360

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7430
Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« am: 22. November 2016, 10:57:17 »
Nachdem diese Type in so vielen Städten fuhr& noch immer fährt, hoffe ich, dass es hier am Besten paßt->
http://mobil.derstandard.at/2000047931729/Tatra-T3-Die-populaerste-Tram-der-Welt

Donaufelder

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1513
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #1 am: 22. November 2016, 11:17:15 »
Gute Idee! :up:

Bin in Prag damit gefahren, bei meinem Besuch im September 2012. Meine "Hotellinie" war der 22er (Haltestelle "I.P.Pablova").

Mfg Donaufelder

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #2 am: 22. November 2016, 11:51:11 »
Ich liebe die T3! Formvollendete ästhetische Fahrzeuge! Wien hätte auch welche kaufen sollen, denn zum Ostblock haben wir schon immer irgendwie dazugehört :)

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11517
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #3 am: 22. November 2016, 13:00:13 »
Ich liebe die T3! Formvollendete ästhetische Fahrzeuge! Wien hätte auch welche kaufen sollen, denn zum Ostblock haben wir schon immer irgendwie dazugehört :)

Außerdem brauchen sich die Tatra zumindest hinter einigen unserer Fahrzeuge nicht verstecken!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Operator

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5556
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #4 am: 22. November 2016, 13:06:11 »
Ich liebe die T3! Formvollendete ästhetische Fahrzeuge! Wien hätte auch welche kaufen sollen, denn zum Ostblock haben wir schon immer irgendwie dazugehört :)

(Dateianhang Link)
Das Original gefällt mir besser! ^-^

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7247
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #5 am: 22. November 2016, 20:44:01 »
Ich liebe die T3! Formvollendete ästhetische Fahrzeuge! Wien hätte auch welche kaufen sollen, denn zum Ostblock haben wir schon immer irgendwie dazugehört :)

(Dateianhang Link)

Wie der dann wohl geheißen hätte? T3A? Oder tschechisch T3R?

Wahrscheinlicher wären aber K2+B4 gewesen, immerhin hat man sich in Wien relativ früh vom Großraumwagen abgewandt.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Konstal 105Na

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4035
  • Polenkorrespondent
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #6 am: 23. November 2016, 10:15:02 »
Wie der dann wohl geheißen hätte? T3A? Oder tschechisch T3R?

Ziemlich sicher T3A. Die Tatras haben alle ein internationales Länderkürzel:
T3SU und nicht T3SS oder T3SSR
T3D und nicht T3N
T3YU und nicht T3JU

Wahrscheinlicher wären aber K2+B4 gewesen, immerhin hat man sich in Wien relativ früh vom Großraumwagen abgewandt.

Wer sagt, dass das im Kommunismus genauso gewesen wäre? Nachdem Gelenkwagen aufwändiger in der Wartung und Anschaffung sind, hätte wohl auch Ost-Wien vermehrt auf Vierachser gesetzt. Wahrscheinlich hätten Lohner und SGP auch noch weiter Zweiachser, eventuell auch eigene Vierachser gebaut.
po sygnale odjazdu nie wsiadac

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36126
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #7 am: 23. November 2016, 10:34:48 »
Wahrscheinlicher wären aber K2+B4 gewesen, immerhin hat man sich in Wien relativ früh vom Großraumwagen abgewandt.

Wer sagt, dass das im Kommunismus genauso gewesen wäre? Nachdem Gelenkwagen aufwändiger in der Wartung und Anschaffung sind, hätte wohl auch Ost-Wien vermehrt auf Vierachser gesetzt. Wahrscheinlich hätten Lohner und SGP auch noch weiter Zweiachser, eventuell auch eigene Vierachser gebaut.

Wären wir hinter dem Eisernen Vorhang gelandet, hätte Friedrich-Engels-Stadt ("Karl-Marx-Stadt" war ja schon vergeben) sicher wenig mitzureden gehabt, was die Anschaffung von Straßenbahnen angeht. Man hätte wohl Zugeständnisse gemacht, dass in den vorhandenen Werken (VEB Waggonbau Floridsdorf und VEB Waggonbau Simmering) weiterhin Fahrzeuge produziert werden dürfen. Mangels moderner Gerätschaften konnten allerdings nur Zweiachser hergestellt werden – logischerweise nach den Plänen aus Gotha, denn die T2/Lx enthielten ja Westkomponenten. Später wären dann T4 importiert worden, T3 sind ja für Wien Friedrich-Engels-Stadt zu breit. Gelenkwagen hätten sich wahrscheinlich nie durchgesetzt, aber man hätte die Tatra-Großzüge nicht als T4+T4+B4 gebildet, sondern T4+B4+B4, weu a Zug kau imma nur an Triebwogn ham, des woar scho imma so.

Die Stadtbahn hätte man recht bald von Zweiachsern auf Metrowagonmasch-Standardwagen umgestellt – natürlich ohne Rücksicht auf den Denkmalschutz. Die meisten U-Bahn-Stationen würden daher heute aussehen wie die U6-Station Thaliastraße. Einzig U1 Taubstummengasse (weil Hausstation der Leitung des VEB Verkehrskombinat Friedrich-Engels-Stadt) und U2 Rathaus (Repräsentationsstation) wären als protzige Prunkpaläste ausgebaut worden, wenn man überhaupt den Umbau der Ustrab auf U-Bahn in Erwägung gezogen hätte. In einer Ostblockstadt wäre das Straßenbahnnetz niemals so kahlgeschlagen worden, schließlich waren ja Arbeitskräfte und elektrische Energie quasi umsonst vorhanden.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Donaufelder

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1513
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #8 am: 23. November 2016, 11:13:40 »
Vielleicht hätten wir gar keine U-Bahn, und die Stadtbahn wäre zur S-Bahn umgebaut worden? ???

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6428
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #9 am: 23. November 2016, 11:30:13 »
Die Stadtbahn hätte man recht bald von Zweiachsern auf Metrowagonmasch-Standardwagen umgestellt – natürlich ohne Rücksicht auf den Denkmalschutz. Die meisten U-Bahn-Stationen würden daher heute aussehen wie die U6-Station Thaliastraße. Einzig U1 Taubstummengasse (weil Hausstation der Leitung des VEB Verkehrskombinat Friedrich-Engels-Stadt) und U2 Rathaus (Repräsentationsstation) wären als protzige Prunkpaläste ausgebaut worden, wenn man überhaupt den Umbau der Ustrab auf U-Bahn in Erwägung gezogen hätte. In einer Ostblockstadt wäre das Straßenbahnnetz niemals so kahlgeschlagen worden, schließlich waren ja Arbeitskräfte und elektrische Energie quasi umsonst vorhanden.

Da Wien geteilt worden wäre, wäre vermutlich viel eingestellt worden und die Ustrab gar nicht gebaut, da Zonenüberschreitend. Auch die U1 wäre nicht gebaut worden und eine S-Bahn wäre nur von Osten her, über die Landstraße in den Norden gefahren. Im Bereich des 3. Bezirks natürlich schwerst bewacht.
Die Stadtbahn wäre ja komplett in den West Sektoren gelegen und wahrscheinlich mit westlichem Wagenmaterial betrieben worden.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36126
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #10 am: 23. November 2016, 11:35:01 »
Vielleicht hätten wir gar keine U-Bahn, und die Stadtbahn wäre zur S-Bahn umgebaut worden? ???

Als Millionenstadt hätten wir sicher eine U-Bahn bekommen – allein schon, weil die Stadtbahn eine ideale Ausgangsposition geboten hat. So etwas wie eine Schnellbahn (basierend auf Anlagen der "großen" Eisenbahn) gab es im Ostblock selten. Die Schnellbahnstammstrecke wäre in dieser Form mit ihren vielen Zwischenstationen wohl nie entstanden (Rennweg, Südtiroler Platz, Traisengasse, Handelskai, Strandbäder wären nie gebaut worden), man hätte aber sicher ein dichtes Regionalzugnetz (erst mit Dieseltriebwägen, später mit EN57-artigen elektrischen Zügen) aufgebaut, das jedoch nur für Pendler interessant gewesen wäre (keine Tarifgemeinschaft der Österreichischen Staatsbahnen mit dem VEB Verkehrskombinat Friedrich-Engels-Stadt).

Ja, und natürlich wäre die Südbahn zur Regionalbahn verkommen, während die verschiedenen Ostbahnen massiv aufgewertet worden wären. Die Marchegger Ostbahn wäre heute die Städteschnellverbindung zwischen Friedrich-Engels-Stadt und Bratislava mit Hochgeschwindigkeitszügen in dichtem Takt.

Da Wien geteilt worden wäre, wäre vermutlich viel eingestellt worden und die Ustrab gar nicht gebaut, da Zonenüberschreitend. Auch die U1 wäre nicht gebaut worden und eine S-Bahn wäre nur von Osten her, über die Landstraße in den Norden gefahren. Im Bereich des 3. Bezirks natürlich schwerst bewacht.
Die Stadtbahn wäre ja komplett in den West Sektoren gelegen und wahrscheinlich mit westlichem Wagenmaterial betrieben worden.

Du gehst mit der Teilung Wiens von anderen Voraussetzungen aus. Hier geht es um die Hypothese, Wien wäre komplett hinter dem Eisernen Vorhang gewesen. ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7247
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #11 am: 23. November 2016, 12:06:19 »
Die "Staatsbahnen" hätten vermutlich entweder BBÖ oder DR geheißen, als Legitimation wie in der DDR. Wobei, muss bei einem komplett kommunistischen Österreich auch nicht sein, diese Klimmzüge hat man vermutlich hauptsächlich wegen der Teilung und gegenseitigen Nicht-Anerkennung der Staatshälften gemacht.

Meine Überlegungen mit den K2+B4 basieren eher auf der Idee, Österreich wäre neutral, wollte aber günstige Wagen zukaufen und der linke Flügel der SPÖ unterstützt bei der Gelegenheit die Genossen hinter dem eisernen Vorhang mit wertvollen Devisen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Konstal 105Na

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4035
  • Polenkorrespondent
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #12 am: 23. November 2016, 12:21:50 »
Wären wir hinter dem Eisernen Vorhang gelandet, hätte Friedrich-Engels-Stadt ("Karl-Marx-Stadt" war ja schon vergeben) sicher wenig mitzureden gehabt, was die Anschaffung von Straßenbahnen angeht. Man hätte wohl Zugeständnisse gemacht, dass in den vorhandenen Werken (VEB Waggonbau Floridsdorf und VEB Waggonbau Simmering) weiterhin Fahrzeuge produziert werden dürfen. Mangels moderner Gerätschaften konnten allerdings nur Zweiachser hergestellt werden – logischerweise nach den Plänen aus Gotha, denn die T2/Lx enthielten ja Westkomponenten.

Nachdem außer in der Tschechoslowakei, auch in Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Polen und der Sowjetunion andere Straßenbahnen als Zweiachser entstanden, gehe ich davon aus, dass dies auch im kommunistischen Österreich möglich gewesen wäre.

In einer Ostblockstadt wäre das Straßenbahnnetz niemals so kahlgeschlagen worden, schließlich waren ja Arbeitskräfte und elektrische Energie quasi umsonst vorhanden.

Dafür wäre das U-Bahnnetz nicht so dicht.

Als Millionenstadt hätten wir sicher eine U-Bahn bekommen – allein schon, weil die Stadtbahn eine ideale Ausgangsposition geboten hat.

Ziemlich sicher. Prag und Budapest erhietlen schließlich auch eine U-Bahn.

So etwas wie eine Schnellbahn (basierend auf Anlagen der "großen" Eisenbahn) gab es im Ostblock selten.

Richtig und in Berlin gab es das auch nur, weil es die S-Bahn schon vor dem 2. Weltkrieg gab.
 

Du gehst mit der Teilung Wiens von anderen Voraussetzungen aus. Hier geht es um die Hypothese, Wien wäre komplett hinter dem Eisernen Vorhang gewesen. ;)

Wäre Wien geteilt geworden, wären eventuell einige Stadtteile (Favoriten) eigen Städte geworden, da kein Anschluss an den Rest Ost-Wiens vorhanden war. Insofern wäre es interessant gewesen, wie sich das auf den Stadtverkehr ausgewirkt hätte.
po sygnale odjazdu nie wsiadac

15A

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1149
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #13 am: 23. November 2016, 12:31:16 »
Weiß man eigentlich was mit den T3 in Bratislava nach der Versteigerung passiert ist?

67er

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1351
Re: Netter Standard-Artikel über die Type Tatra T3
« Antwort #14 am: 23. November 2016, 13:15:47 »
Gestern war ich in Bratislava und konnte dort 3 T3 Doppeltraktionen im Einsatz sehen, sowie den einzigen K2G 7085.

Heute fahren sogar 7(!!!) T3 Doppeltraktionen, jedoch aus dem Grund, da einige Skoda Niederflurbahnen (gestern erst 7426) in gröbere Unfälle verwickelt waren.

Zitat
Weiß man eigentlich was mit den T3 in Bratislava nach der Versteigerung passiert ist?

Leider hört man nichts davon.

In Prag gibt es auch noch sehr viele, wobei jene mit den Blechschildern weniger werden :(

Ich möchte demnächst nach Brno wieder mal sowie nach Ostrava...

Hier ein Bild von gestern.