Ja ich wäre auch dafür, dass ALLE Bezirke Grüne Bezirksvorsteher bekommen (also eine Mehrheit der Grünen, in einigen Bezirken wird es ja kommen) und Frau Vassilakou Bürgermeisterin wird. Aber leider lassen sich viele Wähler in dieser Stadt von den blauen Planlosen beeindrucken und wählen sie. Nur mit diesen kann man sicher keine Fortschritte beim öffentlichen Verkehr oder auch sonstwo erzielen.
Ich hoffe, du meinst das nicht ernst.
Es war eine ironische Anwort auf die unterschwellige Werbung für einen Welchsel zu den planlosen Blauen in Simmering. Aber in der Tat würde ich mir weit mehr GRÜNE Politik in der Stadt wünschen.
Wir in Ottakring wissen nur allzugut was passieren würde, wären die Grünen an der Bezirksspitze. Die Kleingärten entlang der oberen Johann Staud Gasse wären ebenso Geschichte (geplante Reihenhäuser), wie die zur Zeit noch unbebauten Grundstücke am Predigtstuhl und am Wilhelminenberg. Der MIV zwischen Ottakring und Penzing über die Jubiläumswarte würde unterbunden (Fahrverbot) werden, die jetzigen Steinhofgründe würden einer Verbauung zum Opfer fallen (Bereich bei der Feuerwehr über den roten Stadl bis zur Steinhofkirche). Ebenso stünden die Gründe der Schrebergartenhäuser im Rosental zur Debatte. Auch würde es ein allgemeines Fahrverbot entlang der Steinhofmauer geben.
Ich sehe die zerstörerische Entwicklung im Bezirkes ja bei der jetzigen Verbauung des östlichen Teils der Steinhofgründe. Auch mehrere Schrebergärten sind in der oberen Johann Staud Gasse schon Opfer der Abrissbirne geworden, dort werden gegenüber der Kirche Starchant Reihenhäuser errichtet. Zur Zeit werden auch die letzten verbliebenen Gründe der Liebhartstalgasse verbaut. Diese Gründe waren bis vor einiger Zeit noch als Grünland mit Bauverbot, jetzt stehen dort nach Umwidmungen große Wohnanlagen.
Wenn in etwa alsbald der gesamte Spitalskomplex (Steinhof) abgesiedelt ist, wird dort großzügig verbaut werden. Ob das im Sinne der Ottakringer ist, wage ich sehr stark zu bezweifeln. Eine Partei welche sich grün nennt, angeblich den Umweltschutz für sich gepachtet hat, würde somit unter Beteiligung der SPÖ die letzten intakten Grün- und Erholungsgebiete in Ottakring zerstören.
Abgesehen davon, dass ich viele dieser angeblichen Pläne der Grünen nicht kenne (Quelle?) muss man sich schon fragen, ob es nicht doch sehr sinnvoll ist. Sich hier für den MIV stark zu machen, ist doch auch etwas Chuzpe. Ich kenne die Gegend zwar nicht besonders, aber wenn der MIV irgendwo in der Stadt gebremst werden kann, dann soll man das tun. Zu den Verbauungen (ist etwas o.T.): Wien braucht in den nächsten Jahren viele neue Wohnungen. Was haben die Bürger davon, wenn private Grünflächen, die nur wenigen dienen (wie etwas Kleingartenanlagen) geschützt werden, die ja i.d.R. abgesperrt sind. Da ist es doch wesentlich besser, wenn man dort viele Wohnungen (in wenigen Hochhäusern) baut und dafür die umgebenen Grünflächen FÜR ALLE öffnet. Und der Spitalskomplex Steinhof sollte einer intensiven Nachnutzung zugeführt werden. Es ist ohnehin sichergestellt, dass im Zentralbereich keine neuen Häuser gebaut werden, sondern nur die alten Pavilons renoviert werden. Für mich würden sich hier neue GEMEINDEWOHNUNGEN für Familien anbieten (also keineswegs ein Verkauf an die Oberschicht für Luxuswohnungen). Da könnte man durchaus einige 100 Wohungen schaffen. Und im Randbereich ist die Verbauung durchaus akzeptabel. Hier hätte man die 600 (besser 1000) Wohnungen bauen sollen. Selbstverständlich mit leistungsfähigen öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen.
Und diese Entwicklung wollen die meisten Ottakringer überhaupt nicht. Selbst 80.000 Unterschriften gegen die Verbauung der Steinhofgründe werden einfach ignoriert. Ottakring zählt um die 100.000 Einwohner. Anhand dessen ist ersichtlich, wie über Bedenken der Einwohner des Bezirkes drüber gefahren wird. Auch wenn 90% der Ottakringer gegen die Verbauung der Steinhofgründe sind, wird trotzdem gebaut werden, weil es den regierenden SPÖ-Grünen im Prinzip egal ist. Kein Normalbürger wird sich diese exklusiven Wohnräume leisten können. Da beinahe fast alle im Hochpreissegement angesiedelt sind.
Schön hast du die Werbeschriften der "Bürgeriniative" zitiert. Nur geht es nicht um die wenigen Hanseln, die dort ihre geschützte weitere Umgebung behalten wollen, während es in der Stadt viele gibt, die keine leistbaren Wohnungen mehr finden.
Und eines möchte ich hier noch hinzufügen. Ich kenne viele Funktionäre aus den anderen Parteien hier in Ottakring, da man sich ja sehr oft wo sieht bzw auch mal was trinken geht. Sehr viele (SPÖ-ler und auch Grüne) sind mit der Entwicklung in Ottakring unzufrieden, wie ich bei der letzten Wahl mitbekommen hab. Leider müssen diese aber mit der Linie ihrer Partei mitziehen obwohl sie zB auch gegen die vermehrte Verbauung und Umwidmungen von Grünland in Bauland sind.
Sicher, denn gerade bei den Grünen gibt es immer sehr emotionelle Diskussionen, weil es hier eben keinen Kadergehorsam gibt, sondern alles frei diskutiert werden kann. Nur muss man eben abwägen, zwischen bereits heute locker verbauten Gebieten zu verdichten und der Wohnungsnot.
Ein weiteres beispiel ist die Müllverbrennungsanlage am Flötzersteig. Seit Beginn der Bauarbeiten zur Anlage im Jahre 1959 hat sich dort eine Bürgerinitiative gegen die Müllverbrennung Flötzersteig gebildet. Diese gibt es bis heute. Anfänglich wurde ein Betrieb für maximal 30 Jahre versprochen um die Bewohner zu beruhigen, dass diese Anlage nur eine zeitlang in Betrieb sein würde, bis bessere Verwertungsmöglichkeiten gefunden seien. Das Versprechen wurde mehrmals gebrochen. Die Anlage ist ja nach wie vor im Betrieb. Und das seit genau 50 Jahren.
Aus der Festschrift zur Eröffnung ist zu entnehmen: Zitat "Als Standort wurde der Flötzersteig bei der Flötzersteigbrücke im Westen der Stadt gewählt, da sich hier mit dem Wilhelminenspital, dem Psychiatrischen Krankenhaus Baumgartner Höhe, der Lungenheilanstalt Baumgarten und einer von der MA 48 geplanten Waschanlage für Mistkübel mehrere Großabnehmer für die zu nutzende Fernwärme befanden." Zitat Ende.
Ein Größerer Widerspruch ist nicht möglich. Müllverbrennungsanlage neben Lungenheilanstalt und Wilhelminen-Spital. Und Abgasmessungen gibt es erst in der jüngeren Geschichte. Und auch bei einem eventuellen Wechsel der Bezirksgrünen zur Spitze wird diese Anlage weiter betrieben werden.
Dass heute kein vernünftiger Menschen mehr auf die Idee kommen würde, dort eine Müllverbrennungsanlage hinzubauen, dürfte unbestritten sein. Es gibt sicher geeignetere Gebiete in der Stadt. Nur eines muss klar sein: Der Müll muss (solange er nicht vermieden bzw. vollständig recycelt werden kann) entsorgt werden. Und es nützt absolut nichts, wenn man für eine derartige Anlage ist, aber bitte irgendwo anders nicht bei mir. Und selbstverständlich wird diese bereits bestehende Anlage - egal jetzt welche Partei gerade die Mehrheit hat - weiterbetrieben werden. Der Unterschied liegt nur darin, ob man möglichst billig oder möglichst umweltverträglich das tun. Und selbstverständlich ist die Chance, dass letzeres mit den Grünen passiert, wesentlich besser, als wenn die Konservativen/Sozialdemokraten nur die Kosten im Auge haben. Selbstverständlich ist diese Anlagen immer auf dem modernsten Stand der Abgasreinigung zu halten. Darüber braucht man hoffentlich nicht diskutieren.
PS Das war zwar jetzt viel o.T. aber musste einmal gesagt werden.