Autor Thema: System Rheinfeder  (Gelesen 48615 mal)

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E1-c3

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System Rheinfeder
« am: 11. Mai 2017, 11:53:58 »
In der Ausgabe 5/2017 von "Schienenverkehr Aktuell" wird über eine neue Oberbauform berichtet, die demnächst ihre Prämiere haben soll: Sie nennt sich "Rheinfeder" und es ist vorgesehen, sie im Zuge der Gleisbauarbeiten zwischen Gaußplatz und Wallensteinplatz Wexstraße erstmals zu verwenden: Es wird dabei auf die Großflächenplatten verzichtet und stattdessen wird eine Asphaltschicht aufgetragen (also so wie bei der Verschlingung am Schottentor). Meiner Meinung nach ist das auf jeden Fall eine Verbesserung. :up:

Santos L. Helper

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #1 am: 11. Mai 2017, 12:49:07 »
Nein sag net wir hören endlich mit den Betonplatten auf das klingt ja fast nach einer Vebesserung ?

Tatra83

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #2 am: 11. Mai 2017, 13:26:18 »
Bemerkenswert, endlich ist man mit dem System Rheinfeder gleisbaumäßig im 21. Jahrhundert angekommen...
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Schienenchaos

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #3 am: 11. Mai 2017, 13:56:11 »
So soll sich das Ganze gestalten:
Zum Einsatz kommen in diesem Fall übrigens Flachstahlschwellen.
Interessant ist ebenfalls, dass im bereich der Haltestellen statt der Asphaltoberfläche auf Beton gesetzt wird. Hat dies mit der Nutzung der Busse zu tun?

Bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie sich diese Form bewährt und vielleicht in weiterer Folge durchsetzen wird.

Linie 41

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #4 am: 11. Mai 2017, 14:36:09 »
Bemerkenswert, endlich ist man mit dem System Rheinfeder gleisbaumäßig im 21. Jahrhundert angekommen...
Das wird sicher nur ein exemplarischer Einbau, um zu beweisen, daß es im Wiener Linien Steppenklima nicht funktioniert.  >:D >:D >:D >:D
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

E1-c3

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #5 am: 11. Mai 2017, 14:39:09 »
Kleine Korrektur: Ich meinte natürlich den Abschnitt Gaußplatz - Wexstraße und nicht Gaußplatz - Wallensteinplatz. Sorry

haidi

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #6 am: 11. Mai 2017, 16:43:21 »
Interessant ist ebenfalls, dass im bereich der Haltestellen statt der Asphaltoberfläche auf Beton gesetzt wird. Hat dies mit der Nutzung der Busse zu tun?
Sicher - wenn du dir vor Jahren die Haltestellen des 48A in der Koppstraße angeschaut hast - das waren Donauwellen. Jetzt sind die alle Beton.

Hoffentlich nehmens dann nicht die Spurrillen im Asphalt (spätere Ergänzung), die sich im Laufer der Jahre dort bilden werden, als Grund für die Abkehr von dieser Methode
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coolharry

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #7 am: 11. Mai 2017, 16:49:02 »
Hoffentlich nehmens dann nicht die Spurrillen, die sich im Laufer der Jahre dort bilden werden, als Grund für die Abkehr von dieser Methode

Da, glaube ich, brökelt der Beton vorher bevor er Spurrinnen bekommt.

Die Betonteile auf der Westautobahn haben Jahrzehnte gehalten.
Raffineriestraße liegen teilweise 60 Jahre alte Platten und da fahren schwere Tanklaster drüber.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #8 am: 11. Mai 2017, 17:22:13 »
Ich meinte des Asphalt zwischen den Haltestellen
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Schienenchaos

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #9 am: 11. Mai 2017, 17:25:05 »
Hoffentlich nehmens dann nicht die Spurrillen, die sich im Laufer der Jahre dort bilden werden, als Grund für die Abkehr von dieser Methode

Da, glaube ich, brökelt der Beton vorher bevor er Spurrinnen bekommt.
Die Regelfahrbahn scheint ja ohne Beton ausgeführt zu werden. Sprich: der gesamte Bereich ab Schienenunterkannte wird mit zwei Asphaltgüten hergestellt. In Linz, Graz und Gmunden wird bei ähnlichem System bis zur Schienenkopfunterkannte betoniert und erst die letzte Schicht wird asphaltiert.

Tatra83

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #10 am: 11. Mai 2017, 18:01:19 »
Bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie sich diese Form bewährt und vielleicht in weiterer Folge durchsetzen wird.

Na hoffentlich wird das die neue Regelbauform, denn die Unzulänglichkeiten und Mängel des aktuellen Regeloberbaus sind ja hinlänglich bekannt. Man hat im Vergleich zur bisherigen Billig-Oberbauform die Anordnung von Gleistragplatte und Ausgleichsbetonplatte getauscht. Die Systemhöhe hat sich also nicht verändert, somit auch nicht die Masse des Unterbaus. Aber immerhin sind die Schienen bei der neuen Bauform zumindest punktförmig gelagert erspart sich durch die Stahlschwelle die unsäglichen Spurhalter. Wesentlich ist auch, dass die Schienen ummantelt sind (reduziert Leck- und Kriechströme) und auch kaum mehr Wasser in den Oberbau eindringen kann.

Ich kann mir vorstellen, dass das im Rahmen einer Promo-Aktion der voestalpine umgesetzt wird...
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

E1-c3

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #11 am: 15. Juni 2017, 22:20:09 »
Erste Dokumentationsbilder der neuen Oberbauform in der Klosterneuburger Straße: Was als erstes auffällt, ist, dass der Schienenfuß nicht in den Beton "eingegossen" ist, sondern noch auf flachen Stützen steht - in diesen Zwischenraum kommen dann vermutlich die Flachstahlschwellen. Ebenfalls anders sind die Stahlträger, die die beiden Schienen miteinander verbinden. Sie sind nun an den Schienenfüßen montiert, statt wie bisher an den Stegen.

tramway.at

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #12 am: 16. Juni 2017, 10:21:23 »
Wow, da kann man ja endlich die Oberfläche unabhängig von den Schienen bzw den 90° dazwischen gestalten. Das kommt sicher schon in 20 Jahren!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Schienenchaos

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #13 am: 16. Juni 2017, 10:33:40 »
Die Flachstahlschwellen sind bereits montiert und zu sehen!
Vielmehr wird bis zur Schwellenoberkante noch Ausgleichsbeton aufgebracht (s. Regelplan).

Edit: interessant finde ich ja auch die Wanne unter der 3. Schiene (von vorne) unter dem Schienenstoß. Da wird doch nicht etwa thermitgeschweißt werden.

Schienenchaos

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #14 am: 16. Juni 2017, 12:14:54 »
Es wird tatsächlich (das erste Mal seit der Sanierung der Währinger Straße) wieder thermitgeschweißt!
Damit dürfte der Fahrkomfort insgesamt wesentlich besser und beständiger sein.