Es gibt Tramway-Leasing in Wien. Zumindest die E2-Garnituren wurden aus Steuergründen an US-Fonds abgetreten und zurückgeleast; ich weiss nicht, ob das mittlerweile aufgelöst wurde. Wegen der undurchsichtigen Verträge über oft mehrere hundert Seiten, bei denen letztendlich niemand mehr durchblickte (ausser die Finanzgenies im Ressort Brauner) hat die US-Regierung Anfang der 2000er Jahre diese Leasing-Art verboten. Wegen des Medienwirbels ist Wien mittlerweile möglicherweise ausgestiegen.
Das hier wohl gemeinte Leasing oder schlicht ausborgen gibt es in Einzelfällen in Deutschland nach wie vor, es scheitert hierzulande mit Sicherheit am langen Zulassungs-Procedere (gegen das übrigens seinerzeit mutige Verkehrsbetriebe wie die Innsbrucker erfolgreich geklagt hatten).Erinnert sei an den Combino-Prototyp, der mehrere tausend Kilometer auf der Badner Bahn Probe fuhr - ohne Fahrgäste. Auf Rückfrage, warum das nicht mit Fahrgästen geschieht,wurde mit Zulassungs-Schwierigkeiten argumentiert. Derselbe Prototyp konnte dann in mehreren Städten für den Fahrgastbetrieb nach nur wenigen Tagen Zulassungsverfahren in Betrieb genommen werden. Ich halte eine derartige Flexibilität in Wien für völlig ausgeschlossen, weil der Wille fehlt. Dazu gehören zwei willige Partner: Der Auftraggeber (Wiener Linien) und die Zulassungsbehörde. Und ein Auftraggeber, der bei Verzögerungen politisch Druck macht. Glaubt jemand wirklich, dass das Rote Wien gegen das rote Verkehrsministerium jemals Druck machen wird?