Autor Thema: Frage zu Zielanzeigen  (Gelesen 3694 mal)

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Der Roman aus MeidL-Ing

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Frage zu Zielanzeigen
« am: 20. Mai 2017, 09:48:27 »
Hallo!

Was ich mir schon seit Jahren überlege:

Die modernen "Zielanzeigen" an den Fahrzeugen sind zwar - im Gegensatz zu Brosebändern und Metallschildern - sehr flexibel; jedoch lassen Lesbarkeit, Kontrast und Auflösung zu wünschen übrig (das war / ist bei Brosebändern / Metallschildern wesentlich besser); auch ermöglichen diese Anzeigen - im Gegensatz zu Brosebändern und Metallschildern - keine "bunten" Darstellungen (zB "Sonderzug" rot; "Fahrschule" schwarz/blau/gelb).

Jetzt die Frage:

Warum verwendet man hier keine Farbmonitore, wie zB bei den Werbemüll- (vulgo: "Infoscreen")-Bildschirmen bzw. den "Haltestellenanzeigen" in den neueren Bussen im Fahrzeuginneren?

Technisch (noch) nicht möglich (warum?)?

Zu teuer?

Besten Dank im Voraus für alle Antworten!

13er

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #1 am: 20. Mai 2017, 09:57:16 »
Die modernen "Zielanzeigen" an den Fahrzeugen sind zwar - im Gegensatz zu Brosebändern und Metallschildern - sehr flexibel; jedoch lassen Lesbarkeit, Kontrast und Auflösung zu wünschen übrig (das war / ist bei Brosebändern / Metallschildern wesentlich besser)
Die neuen ULF-Anzeigen sind um Welten besser zu lesen als die Brosebänder und definitiv als die mickrigen E1-Zielschilder, die man meistens wenn überhaupt nur aus der Nähe entziffern kann. Das einzige ärgerliche an der Sache ist, wie lange die Umrüstung jetzt schon dauert...

Farbe wär halt zu teuer und dann braucht's auch noch einen Profitüftler, der so etwas programmieren kann. Zum Beispiel das Ziel "Sonderzug" auf einem Plan-44er in schweinchenrosa wär doch was!
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

95B

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #2 am: 20. Mai 2017, 11:00:34 »
Mit den orangen LED-Anzeigen ist in den letzten Jahren ein technischer Quasi-Standard geschaffen worden, der bei allen Lichtverhältnissen für bestmögliche Sichtbarkeits- und Kontrastverhältnisse sorgt. Nicht umsonst sind derartige Anzeigen weltweit bei tausenden Verkehrsbetrieben im Einsatz bzw. werden auch bei Fahrzeugen von der Stange standardmäßig verbaut.

Was mir in Wien dabei am meisten aufstößt, sind folgende Dinge:

(1) Die Umrüstung der Fahrzeuge mit unlesbaren Anzeigen auf orange LED-Displays geht viel zu langsam vor sich. So eine Aktion sollte netzweit innerhalb weniger Monate durchführbar sein – der Tausch aller Anzeigen eines Zuges muss innerhalb eines Tages machbar sein!
(2) Man hat Anzeigen unterschiedlicher Hersteller, aber mit ähnlichen Dimensionen verbaut. Trotzdem schafft man es nicht, für ein einheitliches Schriftbild zu sorgen.
(3) Man schafft es nicht einmal bei baugleichen Anzeigen, für idente Schriftbilder zu sorgen (gut, das betrifft eher den Busbereich, aber trotzdem).
(4) Anzeigefehler werden prinzipiell nicht behoben.

Summa summarum: :ugvm::luck:
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Operator

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #3 am: 20. Mai 2017, 11:04:56 »

 der Tausch aller Anzeigen eines Zuges muss innerhalb eines Tages machbar sein!




"Des geht net, wei wia haum jo a mittagspausn und ferien usw"

HLS

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #4 am: 20. Mai 2017, 11:29:57 »
Mit den orangen LED-Anzeigen ist in den letzten Jahren ein technischer Quasi-Standard geschaffen worden, der bei allen Lichtverhältnissen für bestmögliche Sichtbarkeits- und Kontrastverhältnisse sorgt. Nicht umsonst sind derartige Anzeigen weltweit bei tausenden Verkehrsbetrieben im Einsatz bzw. werden auch bei Fahrzeugen von der Stange standardmäßig verbaut.


Es werden aber auch immer mehr Betriebe, die auf weiße LED-Anzeigen setzen, diese finde ich fast noch besser lesbar.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

95B

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #5 am: 20. Mai 2017, 12:48:06 »
Mit den orangen LED-Anzeigen ist in den letzten Jahren ein technischer Quasi-Standard geschaffen worden, der bei allen Lichtverhältnissen für bestmögliche Sichtbarkeits- und Kontrastverhältnisse sorgt. Nicht umsonst sind derartige Anzeigen weltweit bei tausenden Verkehrsbetrieben im Einsatz bzw. werden auch bei Fahrzeugen von der Stange standardmäßig verbaut.


Es werden aber auch immer mehr Betriebe, die auf weiße LED-Anzeigen setzen, diese finde ich fast noch besser lesbar.

Für sehschwache Personen ist Orange besser.
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Taurus

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #6 am: 20. Mai 2017, 17:13:04 »
Warum verwendet man hier keine Farbmonitore, wie zB bei den Werbemüll- (vulgo: "Infoscreen")-Bildschirmen bzw. den "Haltestellenanzeigen" in den neueren Bussen im Fahrzeuginneren?

Technisch (noch) nicht möglich (warum?)?
Solche LCD Monitore sind meiner Meinung zu dunkel für den Einsatz als Außenanzeige und wären schlechter abzulesen als die LED Anzeigen.


Ferry

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #7 am: 22. Mai 2017, 10:47:04 »
Mit den orangen LED-Anzeigen ist in den letzten Jahren ein technischer Quasi-Standard geschaffen worden, der bei allen Lichtverhältnissen für bestmögliche Sichtbarkeits- und Kontrastverhältnisse sorgt. Nicht umsonst sind derartige Anzeigen weltweit bei tausenden Verkehrsbetrieben im Einsatz bzw. werden auch bei Fahrzeugen von der Stange standardmäßig verbaut.


Es werden aber auch immer mehr Betriebe, die auf weiße LED-Anzeigen setzen, diese finde ich fast noch besser lesbar.

Aber nur, wenn die Lichtstärke der jeweiligen Helligkeit angepasst wird. Sonst besteht bei Dunkelheit die Gefahr, dass man geblendet wird.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Tatra83

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Re: Frage zu Zielanzeigen
« Antwort #8 am: 22. Mai 2017, 11:07:33 »
Warum verwendet man hier keine Farbmonitore, wie zB bei den Werbemüll- (vulgo: "Infoscreen")-Bildschirmen bzw. den "Haltestellenanzeigen" in den neueren Bussen im Fahrzeuginneren? Technisch (noch) nicht möglich (warum?)?
Solche LCD Monitore sind meiner Meinung zu dunkel für den Einsatz als Außenanzeige und wären schlechter abzulesen als die LED Anzeigen.

Fahrzeugaußenanzeigen auf TFT-Basis (Vollgrafik-taugliche Anzeige) haben immer das Manko, dass sie technologiebedingt (hinterleuchtete Flüssigkristalle) einen Helligkeitsverlust haben. Es sind zwei einander bedingenende Gründe, warum es derartige Anzeiger noch nicht zur Marktreife geschafft haben. Es ist zum einen das Thema Helligkeit, derartige Systeme schaffen 2000 bis 3000 Candela, um die Anzeige bei Sonneneinstrahlung gerade mal so lesbar zu halten. Je größer die Helligkeit, desto mehr Strom wird durch den Anzeiger verbraucht und gleichzeitig in Wärme umgesetzt. Die Einbauplätze derartiger Anzeiger im Fahrzeug sind systembedingt für Wärme recht stark exponiert, d.h., es wäre eine zusätzliche Kühlung notwendig. TFT-Syteme werden bei direkter Sonneneinstrahlung einfach schwarz, bedingt durch die starke Hitzeeinwirkung.

Es werden aber auch immer mehr Betriebe, die auf weiße LED-Anzeigen setzen, diese finde ich fast noch besser lesbar.
Weiß sieht sicherlich recht stylisch aus, sind sie gerade bei regnerischem Wetter relativ schlecht lesbar. Ein gutes Beispiel sind die Fahrzeuge, die im Straßenbahn-Ersatzverkehr der Vienna Airport Lines verkehren. Weiße LED sind aufwendiger in der Herstellung und erreichen bei weitem nicht die Lebensdauer einer orangen LED. Das wird im wesentlichen am Merkmal der prozentuellen Abnahme der Helligkeit nach einer bestimmten Anzahl an Betriebsstunden sichtbar. Zusätzlich ist die Ansteuerung der LED entscheidend für die Lebensdauer. Dafür haben sich zwei Verfahren etabliert: Multiplex-Verfahren und Statisches Verfahren. Bei ersterem werden die LED mit Stromspitzen zur Erreichung ihrer Helligkeit angesteuert, bei zweiterem mit einem konstanten (aber geringerem) Strom. Beim Multiplex-Verfahren kommt es zum Flackern und Fehlen von Bildteilen auf Fotos. Beim statischen Verfahren (bei höherwertigen Anzeigertypen) ist das nicht der Fall.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.