Autor Thema: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse  (Gelesen 41171 mal)

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coolharry

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #135 am: 25. Juli 2019, 20:32:33 »
Immerhin hat sich der Autobusfan ja auf ein Zitat bezogen, und dass Autofahrern bedingungslos der rote Teppich ausgerollt wird, kann man in Wien nicht gerade behaupten.

Im Vergleich zu vielen anderen Städten, die Citymaut, Einfahrverbote, Rückbau auch stark befahrener Straßen umsetzen, doch. Eigentlich wird in Wien fast nichts gegen Autofahren getan, außer Selbstverständlichkeiten wie zB 30er in Wohngebieten. Wien ist für eine Großstadt geradezu ein Autofahrerparadies.

Das ist ja auch der Grund, warum von den Außenbezirken und außerhalb Wiens so viel mit dem Auto eingependelt wird - es geht einfach sehr gut (vergleichsweise mit ähnlichen Städten).
Du bist anscheinend noch nicht in vielen Städten mit einem Auto gewesen. Klar gibt's da und dort Einfahrtsbeschränkungen aber im Gegenzug gibt's bei fast jeder europäischen Großstadt Schnellstraße bis ins Innere Stadzentrum.. Wien ist sicher nicht bedingungslos Autofahrer freundlich aber auch nicht Autofahrer feindlich. Irgendwo dazwischen halt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

highspeedtrain

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #136 am: 25. Juli 2019, 20:43:19 »
Wien hat diese „Schnelleinfahrten“ genauso, nur dass man sich damals zum Glück doch nicht (mehr) darüber getraut hat, sie niveaufrei  zu machen. Wienzeile, Donaukanal, Triester Straße etc sind nichts anderes, sie bringen große Mengen Autos sehr rasch in Stadtzentrum.

Zu sagen, Wien ist autofeindlich, kann man eigentlich nur aus einer Perspektive, wo man meint, ein Autofahrer müsste sämtliche Freiheiten haben (ich fahre übrigens gar nicht so wenig Auto in Wien, weil es eben ziemlich gut geht).

fr3

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #137 am: 25. Juli 2019, 21:45:35 »
In anderen Städten ist es in solchen Fällen auch auf den meistbefahrenen Straßen der Stadt gang und gebe, radikal Busspuren zu markieren und somit die Kapazität für den MIV stark zu reduzieren. Dafür kommt dann halt der SEV völlig stau- und störungsfrei durch.

In Wien geht das halt nicht – für große Teile der Wiener Stadtpolitik gilt halt leider immer noch: Öffi-Fahrer (also die Mehrheit) sind nichts wert, Autofahrern hingegen muss bedingungslos der rote Teppich ausgerollt werden. :-X
Gerade für den U4-SEV wurden zusätzliche Busspuren beidseitig auf der Wienzeile eingerichtet, vor allem im Staubereich der Ampeln. Gleichzeitig ergeben sich jedoch aufgrund der U-Bahn-Baustelle Engstellen rund um die Pilgrambrücke, wodurch zeitweise das ganze System zum stehen kommt.

Update Bauarbeiten: die alten, kurzen Schienen am flussnahen Gleis im Bereich Steggasse bis Pilgrambrücke wurden heute bereits gegen neue ausgetauscht. Außerdem wurde innerhalb von 12 Stunden der komplette Hosenträger wieder eingebaut. Die Weichenfuzel, die feinsäuberlich zersägt und auf der Linken Wienzeile gelagert waren, wurden der Reihe nach mit einem mobilen Kran im Flussbett über den Wienfluss "eingeflogen", wie ein Puzzle zusammengesetzt und  provisorisch verschraubt. Das Ausrichten, Verschweißen und Einschottern der Gleise wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. 24h Lärm und Staub sind vorprogrammiert. Dann erst können Leitschienen, Stromschienen und letztlich die Verkabelung vorgenommen werden. Westlich der Pilgramgasse hinkt der Baufortschritt etwa eine Woche hinter dem östlichen Abschnitt nach.

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #138 am: 25. Juli 2019, 23:15:48 »
Bin heute gegen 16.00 dort vorbei gefahren - das Arbeitstempo ist beeindruckend.
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fr3

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #139 am: 25. Juli 2019, 23:37:39 »
Bin heute gegen 16.00 dort vorbei gefahren - das Arbeitstempo ist beeindruckend.
Und um 9h war auch das letzte Stück Hosenträger eingefügt! Jetzt wird wie wild geschraubt, natürlich mit den Benzinschraubern. Geht wohl die ganze Nacht durch...

Ferry

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #140 am: 26. Juli 2019, 12:28:20 »
Diese Aussage ist auch Richtig. Denn einerseits müssten so Fahrgäste, die am "falschen Bahnsteig" und unbedingt einer Rolltreppe nach oben benötigen, erst durch die U4 durchgehen. Und anderseits tut es der Rolltreppe nicht gut, wenn sie nach jahrelangen Betrieb auf einmal in die andere Richtung geschalten wird, da der ganze Antrieb in die eine Richtung leichte Abnützungen hat und somit der störungsfreie Betrieb in die Gegenrichtung nicht unbedingt gewährleistet werden kann.

Es kommt aber immer wieder vor, dass bei Wartung einer Fahrtreppe (vorzugsweise die, die nach oben) führt, die andere umgeschaltet wird. Das sollte bei ordentlicher Wartung doch kein Problem sein. Schließlich musste die Fahrtreppe ja irgendwann einmal zum ersten Mal in Betrieb genommen werden und da gab es auch noch keine "leichten Abnützungen".
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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #141 am: 26. Juli 2019, 12:41:41 »
Es kommt aber immer wieder vor, dass bei Wartung einer Fahrtreppe (vorzugsweise die, die nach oben) führt, die andere umgeschaltet wird. Das sollte bei ordentlicher Wartung doch kein Problem sein. Schließlich musste die Fahrtreppe ja irgendwann einmal zum ersten Mal in Betrieb genommen werden und da gab es auch noch keine "leichten Abnützungen".
Das kommt eigentlich nicht vor, dass eine normalerweise ständig in eine Richtung fahrende Rolltreppe umgedreht wird. Was es im U-Bahn-Bereich gibt, sind Rolltreppen, die häufig (mehrmals täglich) die Richtung wechseln. So einen Fall gibt es in der U6-Station Bhf. Meidling, von den drei parallelen Rolltreppen fährt die mittlere Rolltreppe in der Früh-HVZ abwärts, sonst aber aufwärts. Bei regelmäßigem Richtungswechsel ist die Gefahr der einseitigen Abnutzung nicht gegeben.

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #142 am: 26. Juli 2019, 12:43:38 »
Es kommt aber immer wieder vor, dass bei Wartung einer Fahrtreppe (vorzugsweise die, die nach oben) führt, die andere umgeschaltet wird.

Ja, das betrifft aber im Normalfall nur die mittleren Rolltreppen in Dreiergruppen. Und die fahren auch sonst je nach Tageszeit in beide Richtungen.

Das sollte bei ordentlicher Wartung doch kein Problem sein. Schließlich musste die Fahrtreppe ja irgendwann einmal zum ersten Mal in Betrieb genommen werden und da gab es auch noch keine "leichten Abnützungen".

Das Getriebe läuft sich in einer Richtung ein. Wenn man also jahrelang nur in eine Richtung gefahren ist, kann es beim plötzlichen Betrieb in die andere Richtung zu Problemen kommen. Außerdem hast du noch den Umstand, dass Sehbehinderte die in der falschen Richtung laufende Rolltreppe nicht bemerken und daher verunfallen können. Bisweilen kriegt das nicht einmal der Durchschnittsbenutzer hin. Meine Firma hatte einmal eine Veranstaltung im Messegelände, dort befinden sich Rolltreppen, die in den Kongressbereich führen. Die waren an einem der Veranstaltungstage offensichtlich durch einen Irrtum verkehrt geschaltet, d. h. die rechte führte abwärts und die linke aufwärts. Da gab es etliche problematische Situationen. Weil niemand aufzutreiben war, der die Fahrtrichtung der Rolltreppen korrigieren hätte können, haben wir sie schließlich nach einer knappen halben Stunde durch die Notstopptasten außer Betrieb genommen. Uns war lieber, die Leute gehen zu Fuß (für Mobilitätseingeschränkte gab es sowieso auch einen Aufzug), als dass jemand auf der Rolltreppe zu Sturz kommt (was meist sehr schmerzhaft und blutig ausgeht).
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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #143 am: 26. Juli 2019, 12:52:29 »
Außerdem hast du noch den Umstand, dass Sehbehinderte die in der falschen Richtung laufende Rolltreppe nicht bemerken und daher verunfallen können. Bisweilen kriegt das nicht einmal der Durchschnittsbenutzer hin.

Am oberen und unteren Ende jeder Rolltreppe - zumindest in den Stationsbereichen der WL - befindet sich ein grüner Pfeil bzw. ein rotes Einbahnzeichen, das die jeweilige Richtung der Rolltreppe kennzeichnet. So weit sollte man als Öffi-Nutzer schon sein, um daran die eingestellte Laufrichtung zu erkennen.

Der Sehbehinderte muss ja auch erkennen können, ob die Rolltreppe abgeschaltet ist, d.h., es muss vor der Benutzung sowieso in jedem Fall kontrolliert werden, ob die Rolltreppe in die richtige Richtung läuft. Ich finde es jedenfalls bedenklich, wenn in Stationen mit zwei Rolltreppen die aufwärts Führende abgeschaltet wird und die Fahrgäste über die Stufen nach oben klettern müssen, während die abwärts Führende fröhlich weiterhin eingeschaltet bleibt.

Und zumindest bei den ÖBB (Bahnhof Wien Mitte) war es früher so, dass bei Wartungsarbeiten immer dafür gesorgt war, dass eine nach oben führende Rolltreppe eingeschaltet war.
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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #144 am: 26. Juli 2019, 17:07:54 »
Die Abbrucharbeiten gibt es jetzt auch als Werbevideo der WL im Zeitraffer

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #145 am: 26. Juli 2019, 21:15:45 »
Eine ständig erweiterte Chronologie des Baufortschritts könnt ihr übrigens auch auf meiner Webseite verfolgen. Hier mal im Speziellen die Station Pilgramgasse, zu der ich die komplette Sanierung der Trasse zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse thematisch hinzugefügt habe: http://www.coeser.de/u2/u2-pilgramgasse.html

Wirklich Wahnsinn, wie schnell das alles geht. Kaum einen Tag nicht fotografiert, hat sich alles schon wieder enorm verändert ...

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #146 am: 26. Juli 2019, 21:25:14 »
Eine ständig erweiterte Chronologie des Baufortschritts könnt ihr übrigens auch auf meiner Webseite verfolgen. Hier mal im Speziellen die Station Pilgramgasse, zu der ich die komplette Sanierung der Trasse zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse thematisch hinzugefügt habe: http://www.coeser.de/u2/u2-pilgramgasse.html

Wirklich Wahnsinn, wie schnell das alles geht. Kaum einen Tag nicht fotografiert, hat sich alles schon wieder enorm verändert ...

Da schau her, ich wusste garnicht, dass du auch in diesem Bereich fotografisch unterwegs bist!

Lg, Harald Jahn
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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #147 am: 01. August 2019, 18:46:25 »
Pilgramgasse heute Mittag:
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Was nicht passt, wird passend gemacht:
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"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #148 am: 01. August 2019, 22:48:42 »
Was nicht passt, wird passend gemacht:
Wobei nicht ganz klar ist, wozu dieser Deckel gehört. Kabeltrassen laufen alle seitlich.

Auf jeden Fall wird es bei der Pilgramgasse ab September wieder zweigleisigen Betrieb geben. Der Bahnsteig Richtung Hütteldorf ist auch schon weit fortgeschritten, obwohl ja angekündigt wurde, dass die Station noch bis Jahresende gesperrt sein soll.

Von mir auch noch ein paar Bilder zwischen Reinprechtsdorfer- und Neville-Brücke. Die Gleise liegen nun bis zum 2. Hosenträger, der wohl in Kürze eingebaut wird. Das Schotterbett ist bis Margarethengürtel für die Gleislegung vorbereitet.

infos576456

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Re: U4-Sperre Karlsplatz – Längenfeldgasse
« Antwort #149 am: 02. August 2019, 01:01:21 »

Auf jeden Fall wird es bei der Pilgramgasse ab September wieder zweigleisigen Betrieb geben. Der Bahnsteig Richtung Hütteldorf ist auch schon weit fortgeschritten, obwohl ja angekündigt wurde, dass die Station noch bis Jahresende gesperrt sein soll.


Hast du dazu nähere Infos? Soviel ich weiß, bleibt die Pilgrammgasse bis auf weiteres eingleisig.