Gleich vorab, das ist mein erster Beitrag hier im Forum, seid also bitte nachsichtig mit mir...
Beim Durchstöbern dieses Threads ist mir diese Diskussion über eine FJB-Variante auf der Zweier-Linie und weiter zum Rennweg aufgefallen:
Auch wenn ich Dir im Ergebnis natürlich zustimme, ist das technisch in dieser Pauschalität nicht richtig - Eine reine S-Bahn kann natürlich - wenn die Fahrzeuge entsprechend gestaltet sind - genau dieselben Neigungen bewältigen, wie eine U-Bahn. 1144+DoSto geht dann natürlich nimmer.
Auf der U-Bahn Wien gibt es Steigungen bis 40 0/00 (Quelle). Im ÖBB-Netz findest du maximal 26 0/00, nämlich auf der Semmeringstrecke.
Die Mühlkreisbahn hat 46 Promille, die Arlberg-Westrampe auch zumindest über 30 (33?) Promille.
Mir sind natürlich die ganzen diskutierten Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten dieser Trassenführung bekannt, aber ich denke zumindest dass die Verbindung Karlsplatz-Rennweg auch mit den derzeitigen Nahverkehrsgarnituren steigungsmäßig bewältigbar sein müsste. Erlaubt mir dazu folgende Überschlagsrechnung mit natürlich ebenso nur ungenauen Ortskenntnissen:
Zuerst, ich gehe Mal von 25 Promille Steigung aus, eine Steigung, die abgesehen vom Dosto schon alle Nahverkehrsgarnituren auf Semmering und anderen Strecken erlebt haben sollten und da die zulässigen Bremskräfte auf einer Strecke nicht nur von der Steigung sondern auch von Signalabständen und Geschwindigkeiten abhängig sind, bezweifle ich, dass man diese 25 Promille in diesem Bereich nicht auch für eine Dosto-Garnitur befahrbar machen könnte.
Eine mögliche Trasse könnte nun vom Karlsplatz ausgehend entlang der Wien bis zum Akademietheater führen um dann im weiten Bogen zur Stammstrecke zu führen und in diese etwas nördlich der Neulinggasse einzuschwenken (eine solche Führung hat natürlich zwischen Akademietheater und Stammstrecke auch Schwierigkeiten mit den darüberliegenden Häusern). Eine solche Trasse hätte zwischen Bahnsteigende Karlsplatz und Bahnsteigbeginn Rennweg rund 1500m Länge.
Der Wienfluss liegt unter dem Karlsplatz auf rund 170 Höhenmetern und die S-Bahngleise in Rennweg auf maximal 177 Höhenmetern. Anhand des Aufbaus der Karlsplatzstation denke ich, dass die U2 dort ungefähr auf Niveau des Wienflusses ist. Das Lichtraumprofil von Vollbahnzügen ist knapp 5m hoch. Mit der notwendigen Deckendicke sollte es sich ausgehen den Fluss mit rund 10m Höhenunterschied ab Höhe der Gleise zu unterfahren.
Das heißt es müssen zuerst 10 Höhenmeter nach unten überwunden werden, danach wieder die selbe Distanz nach oben und schlussendlich die 7 Höhenmeter hinauf bis zur Station Rennweg. Ergibt 27 Höhenmeter die auf der Gesamtstrecke überwunden werden müssen. Wenn man von 1200m Länge ausgeht, die abzüglich Querungen, Weichenfeldern etc. zur Verfügung stehen würden, könnten in dieser Distanz rund 30 Höhenmeter mit 25 Promille überwunden werden.
Natürlich ist man damit noch nicht fertig: Denn bevor man Wienfluss und U4 beim Akademietheater unterqueren kann müssen mit 25 Promille zuerst die 10 Höhenmeter überwunden werden, wofür 400m Länge notwendig sind, die in diesem Bereich auch vorhanden sind.
Schlussendlich möchte man vermutlich auch noch vorm Rennweg niveaufrei einbinden, dazu müsste man wohl mit einem Gleis mit rund 7 Höhenmeter die Stammstrecke unterfahren und dann erst diese 7 Höhenmeter bis zur Station überwinden. Für diese Steigung bräuchte man rund 280m zuzüglich rund 100m vorm Bahnsteig für letzte Weichen. Mit diesen 380m Länge paralell zur Stammstrecke wäre eine Abzweigung rund 80m nach der Neulinggasse möglich.
Also wie gesagt, alleine die Steigung halte ich nicht wirklich für ein Problem.