Autor Thema: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn  (Gelesen 15215 mal)

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68er

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #45 am: 11. Januar 2020, 23:27:57 »
Der Unterschied ist, dass ein Supermarkt-Manager einen gewissen Schwund als branchentypisches Problem darstellen kann, während ein Manager eines ÖV-Unternehmens wohl nicht behaupten kann, dass es alltäglich und einkalkuliert sei, dass die Stationsbeschriftung verschwindet. Insofern sollten sich die Zuständigen doch einmal mit § 153 StGB vertraut machen, wenn sie sich zu gut für eine Anzeige des Diebstahls sind.

Vento66

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #46 am: 11. Januar 2020, 23:50:52 »

Und selbst dann entstehen Kosten. Denn es muss ja dann jemand da sein, der in der Abwesenheit des Stationswart ggf. seine Aufgaben übernimmt. Und sei es nur, dass von der Ferne via Monitor die Station überwacht wird. Das sind zwar keine Kosten, die man jetzt wirklich finanziell beziffern kann, aber es sind Kosten.
Und was macht der Mitarbeiter sonst? Fingernägel kauen? Facebook schauen? Du wirst mir doch nicht erklären wollen, das dafür extra ein Mitarbeiter aus der Freizeit geholt werden muss. Manchmal frage ich mich, ob Du deine Postings hier selber verstehst......

haidi

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #47 am: 12. Januar 2020, 00:06:05 »
Der Unterschied ist, dass ein Supermarkt-Manager einen gewissen Schwund als branchentypisches Problem darstellen kann, während ein Manager eines ÖV-Unternehmens wohl nicht behaupten kann, dass es alltäglich und einkalkuliert sei, dass die Stationsbeschriftung verschwindet. Insofern sollten sich die Zuständigen doch einmal mit § 153 StGB vertraut machen, wenn sie sich zu gut für eine Anzeige des Diebstahls sind.
Der Supermarkt verlangt außerdem eine Bearbeitungsgebühr von Ladendieben, die üblicherweise EUR 100 beträgt. Das ist der Schaden, der entstanden ist durch die Arbeitszeit, meistens des Filialleiters während des Polizeieinsatzes, durch notwendige interne Bearbeitung und durch Arbeitsausfall eines oder mehrerer Mitarbeiter wegen der Zeugenaussage vor Gericht

Vor zwei, drei Monaten ist ein Bürgermeister nach § 153 StGB verurteilt worden. Er hat das Angebot eines Mobilfunkers nicht angenommen, dass dieser einen Mobilfunkmast in der Gemeinde aufstellt. Die dadurch der Gemeinde entgangenen Mietkosten und sonstiger Zahlungen waren der Grund für diese Verurteilung.
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #48 am: 12. Januar 2020, 01:23:56 »

Und selbst dann entstehen Kosten. Denn es muss ja dann jemand da sein, der in der Abwesenheit des Stationswart ggf. seine Aufgaben übernimmt. Und sei es nur, dass von der Ferne via Monitor die Station überwacht wird. Das sind zwar keine Kosten, die man jetzt wirklich finanziell beziffern kann, aber es sind Kosten.
Und was macht der Mitarbeiter sonst? Fingernägel kauen? Facebook schauen? Du wirst mir doch nicht erklären wollen, das dafür extra ein Mitarbeiter aus der Freizeit geholt werden muss. Manchmal frage ich mich, ob Du deine Postings hier selber verstehst......

Der Stationswart geht natürlich nicht irgendwie und irgendwann unkoordiniert zur Polizei. Aber irgendwer muss dorthin gehen und dadurch und auch durch die notwendige Vor- und Nachbereitung wird Arbeitszeit aufgewendet.
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haidi

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #49 am: 12. Januar 2020, 01:30:14 »
Der Stationswart geht natürlich nicht irgendwie und irgendwann unkoordiniert zur Polizei. Aber irgendwer muss dorthin gehen und dadurch und auch durch die notwendige Vor- und Nachbereitung wird Arbeitszeit aufgewendet.
Niemand muss wegen der Anzeige zur Polizei gehen. Meine einzige Anzeige gegen einen Zebrastreifenmissachter mit massiver Gefährdung habe ich als Beobachter der Situation mittels Email und Handysignatur gemacht. Zur Zeugenaussage musste ich sehr wohl gehen, was im Fall der gestohlenen Buchstaben kaum nötig ist, es gibt keine Zeugen.
Im Fall eines Diebstahles sollte ein entsprechendes Schreiben an die Staatsawaltschaft reichen.
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petestoeb

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #50 am: 12. Januar 2020, 08:11:23 »
Verwaltungsarbeit ist absolut notwendig. Egal ob in einem öffentlichen oder privaten Unternehmen. Aber manche, die entweder keine Ahnung oder nur die dummen Thesen der WU gelernt haben, glauben, Verwaltungsarbeit ist keine Arbeit sondern nur eine Belastung. Bedenkt aber: Ohne Verwaltung kann kein Betrieb funktionieren. Es geht vor allem um notwendige Information und Dokumentation als Basis für Entscheidungen. Deshalb wäre ein Unternehmen ohne Verwaltung nicht möglich.

Nehmen wir das konkrete Beispiel:
Wenn jetzt immer wieder und oft solche Buchstaben gestohlen werden und diese einfach mit Betriebsmittel erstetzt werden, dann wird irgendwann das Konto leer sein. Bei einem 3 Mann Unternehmen wird man die Information, wozu die Gelder gebraucht wurden leicht mündlich weitergeben können. Bei einem Unternehmen mit mehreren 1000 Mitarbeitern wird das so nicht mehr gehen. Auch muss sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter, in deren Bereich ein gleichartiges Ereignis auftritt, die gleichen Konsequenzen durchführen. Denn sonst herrscht Chaos und Korruption. Diese Entscheidung muss aber auf einer Ebene geschehen, wo eine Entscheidung alle potionellen Mitarbeiter betrifft.

Natürlich kann man über den Umfang und die Form von derartigen Vorfällen diskutieren. Aber für den öffentlichen Dienst (die WL sind auf Grund der Eigentümer ähnlich aufgestellt) gibt es ein Jahrhunderte altes Regelwerk, das die Abläufe genau regelt. Dieses ist - bei aller möglichen Diskussion darüber - erst einmal unbedingt einzuhalten. Änderungen sind da nur auf gesetzlicher Basis möglich. Das ist z.B. auch das Problem in der Justiz, wo zwar die Mitarbeiter reduziert wurden, aber die Abläufe nicht entsprechend angepasst wurden. Jetzt ist man an einem Punkt angelangt, wo das Werkl eben nicht mehr funktioniert, wo eben "Sand im Getriebe" ist.

Das zeigt, dass es eben nicht so einfach ist, wie es sich manche vorstellen. Und ich weiß, wovon ich rede. Ich habe bei der Stadt Wien "Beamter" gelernt, war dann 20 Jahre als Fahrer bei der WL und bin jetzt fast 20 Jahre bei der Justiz in der zentralen Verwaltung (und kann nächstes Jahr hoffentlich in Pension gehen). Und die Anforderungen und Abläufe sind überall ähnlich und durch die Verwaltungsvorgaben geregelt. Und solange die entsprechenden Verwaltungsgesetze und -verordnungen nicht reformiert werden, ist auch an eine Änderung und Einsparung bei Verwaltung nicht möglich.

maybreeze

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #51 am: 12. Januar 2020, 08:45:17 »
Ich möchte mich mal grundsätzlich dagegen verwehren, dass da "manche ...nur die dummen Thesen der WU gelernt haben, (und) glauben, Verwaltungsarbeit ist keine Arbeit sondern nur eine Belastung."

Im konkreten Fall geht es darum, dass Wiener Linien öffentlich erklärt hat, dass Teile der historischen beschriftung zweier denkmalgeschützer U-Bahnhaltestellen seit graumer Zeit gestohlen werden und dass Wiener Linien wegen entsprechender Bestimmungen nicht in der Lage ist, die vorhandene Videoüberwachung zur Eruierung der Täter-Personen heranzuziehen, weil keine Anzeige bei der Polizei vorliegt/gemacht worden ist.

Wir hier fragen uns, warum denn keine Anzeige gemacht worden ist? Ein einfaches Mail an die Landespolizeidirketion Wien hätte ja gereicht, anstatt in den öffentlichen Medien (ein wenig hilflos) zu jeiern.

Mit diesem Wissen wäre jetzt der Aufsichtsrat der Kapitalgesellschaft Wiener Linien Gmbh als Komplementär bzw. auch die Aufsichtsgremien der betriebsführenden Wiener Linien GmbH & Co KG aufgefordert, den Vorstand zu befragen, warum hier in der Öffentlichkeit gejammert wird und nicht eine Anzeige erstattet wurde, um finanziellen Schaden vom Unternehmen abzuwenden.

Die handelnden Personen wären:

Geschäftsführung
DI Günter Steinbauer – Geschäftsführer für den technischen Bereich
Mag. Alexandra Reinagl – Geschäftsführerin für den kaufmännischen Bereich

Aufsichtsrat
Vorsitzender: Mag. Dr. Martin KRAJCSIR
Vorsitzender-Stellvertreter: Gerhard MÖRTL
Mitglieder: Ing. Martin JANK, Mag. Karl PAUER, DI Beatrix RAUSCHER, Ing. Gerhard SCHMID, Mag. Monika UNTERHOLZNER
Arbeitnehmervertreter: Michael BAUER, Johanna KLCO, Gerald STEININGER, Kurt WESSELY

Dazu kommt noch, dass die Wiener Stadtwerke GmbH als 100% Eigentümer der Wiener Linien GmbH auch mal nachfragen könnte, warum hier nicht entsprechend gehandelt wurde (Anzeige erstattet wurde).

Hier wären die handelnden Personen:

Geschäftsführung

Generaldirektor Mag. Dr. Martin Krajcsir
Generaldirektor-Stellvertreter DI Peter Weinelt
Aufsichtsrat

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Magistratsdirektor Dr. Erich Hechtner, Stadt Wien

1. Stellvertreter des Vorsitzenden:
Finanzdirektor Mag. Dietmar Griebler, Stadt Wien

2. Stellvertreterin des Vorsitzenden
Abteilungsleiterin DI Andrea Faast, Wirtschaftskammer Wien

Mitglieder des Aufsichtsrats

Andreas Bauer, Wiener Netze GmbH
Michael Bauer, Wiener Linien GmbH & Co KG
Kurt Wessely, Wiener Linien GmbH & Co KG
Univ.-Prof. Mag. Dr. Michael Holoubek, Wirtschaftsuniversität Wien
Kurt Januschke, Wien Energie GmbH
Direktorin DI Brigitte Jilka, Stadtbaudirektion
Michael Sprengnagl, Wiener Stadtwerke GmbH
Bereichsleiterin Mag. Maria Kubitschek, Arbeiterkammer Wien
Rechtsanwältin Dr. Karin Rest, MBA, Rohregger Scheibner Bachmann Rechtsanwälte GmbH
Oberforstrat DI Günther Schmalzer, Stadt Wien
Mag. Stefan Freytag, Stadt Wien
Dr. Andreas Staribacher, PKF Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung

Prokuristen:
Mag. Walter Andrle
Mag. Ernst Machart
Dr. Norbert Pannagl


Und letztlich bleibt es auch bei der Eigentümervertreterin hängen, die nachfragen könnte, warum eben gejammert und keine Anzeige gemacht wurde:

Die WIENER STADTWERKE GmbH (100%) steht zu 100% im Eigentum der Stadt Wien, vertreten durch den Stadtrat/die Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.



Das wäre das Regelwerk  ... hier wären die verantwortlichen Player erwähnt


95B

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #52 am: 12. Januar 2020, 11:10:28 »
Übrigens nimmt auch das öffentliche Jammern Arbeitszeit in Anspruch, diesfalls jene der Pressestelle. ;)
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #53 am: 12. Januar 2020, 14:30:29 »
Ich finde, dass das öffentliche Jammern über einen Diebstahl von Allgemeingut durch den Besitzer wirft ein wirklich beschämendes Sittenbild (mal wieder) auf die inneren Zustände bei den Wiener Linien. Da werden hunderte Kameras im öffentlichen Raum des ÖV installiert, mit der Begründung, es würde die Kriminalität senken und dann das? ???
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Klingelfee

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #54 am: 12. Januar 2020, 15:17:01 »
Ich finde, dass das öffentliche Jammern über einen Diebstahl von Allgemeingut durch den Besitzer wirft ein wirklich beschämendes Sittenbild (mal wieder) auf die inneren Zustände bei den Wiener Linien. Da werden hunderte Kameras im öffentlichen Raum des ÖV installiert, mit der Begründung, es würde die Kriminalität senken und dann das? ???

Nur sind noch immer nicht alle Kameras auch auf Aufnahme umgestellt. Und dann ist auch die Frage, ob diese Kamera auch wirklich den Bereich der Schilder abdecken. Die Kameras sind in erster Linie zur Beobachtung der Gefahrenbereiche eingerichtet. Bedeutet, am Bahnsteig schauen Sie eher in Richtung Gleis, als in Richtung Wand. Und dann muss man bedenken, dass die Kameras sehr große Bereiche abdecken und so selbst, wenn man Personen bei der Abmontage beobachtet, dann auch brauchbare Aufnahmen bekommt, wo man die Personen auch identifizieren kann.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Beutetiroler

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #55 am: 12. Januar 2020, 20:49:24 »
Wenn es Metallbuchstaben sind, hätte ich eine radikale Lösung. Ein Kabel zu den Schildern legen und die Buchstaben mit 400 V "sichern". Den Dieb erkennst dann an der Frisur >:D

Tunafish

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #56 am: 15. Januar 2020, 01:38:07 »
Nur sind noch immer nicht alle Kameras auch auf Aufnahme umgestellt. Und dann ist auch die Frage, ob diese Kamera auch wirklich den Bereich der Schilder abdecken. Die Kameras sind in erster Linie zur Beobachtung der Gefahrenbereiche eingerichtet. Bedeutet, am Bahnsteig schauen Sie eher in Richtung Gleis, als in Richtung Wand. Und dann muss man bedenken, dass die Kameras sehr große Bereiche abdecken und so selbst, wenn man Personen bei der Abmontage beobachtet, dann auch brauchbare Aufnahmen bekommt, wo man die Personen auch identifizieren kann.

Ist denn in Frage, dass Kameras den/die Diebin oder Dieb aufgenommen haben? Von den Presseberichten dachte ich, das wäre unstrittig.

Linie 360

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #57 am: 10. Februar 2020, 21:05:23 »
Die gestohlenen Buchstaben der Station Stadtpark wurden nun ersetzt->
https://wien.orf.at/stories/3034098/

95B

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #58 am: 11. Februar 2020, 09:56:29 »
Haben die die Buchstaben tatsächlich so wild und windschief draufgeklatscht?

Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #59 am: 11. Februar 2020, 11:11:15 »
Wenn man mit dem Bohrer ein wenig abrutscht, verziehen sich auch die 25 cm langen Schrauben.