Autor Thema: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020  (Gelesen 6383 mal)

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Bus

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #15 am: 13. Februar 2020, 08:24:34 »
Wer damals dachte, eine geschlossene Plastik Box ohne Fenster und Klimaanlage zu bestellen gehört eigentlich eh eingesperrt. >:D

Das wurde damals schon massiv kritisiert, schließlich fuhren ja gleichzeitig zB in Frankreich bereits klimatisierte Wagen. Das war eh ein Trauerspiel damals, auch schon die erste Designentfeinerung, sonst hätten die ULFe nämlich ähnlich der Strasbourger Wagen ausgesehen.

Das wurde wie beim Bus damals von den WL Bediensteten, die diese Dinger der Öffentlichkeit vorstellten, als völlig unnötig empfunden. Dafür war absolut kein Verständnis vorhanden. Man hätte sie im Hochsommer drinnen einsperren müssen...  :luck:

38ger

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #16 am: 13. Februar 2020, 09:22:49 »
Ich weiß, "Tramwayforum", aber vielleicht kann ja trotzdem wer kurz erläutern was damit gemeint ist oder weiß mehr dazu:

"Nicht nur E- und Wasserstoff-Antrieb stehen bei den Wiener Linien auf der Agenda, auch die Entwicklung von Öko-Kraftstoff ist ein Thema. Hierzu wurde zwischen Wien Energie, dem COMET – Kompetenzzentrum BEST Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH und den Wiener Linien ein entsprechender Vertrag abgeschlossen. Ziel ist es, in der Simmeringer Haide aus Abfallproduktion wie z.B. Klärschlamm Öko-Kraftstoff herzustellen und entsprechend für die Busse zu nutzen."

Was für einen "Öko-Kraftstoff" hat man da im Auge???

petestoeb

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #17 am: 13. Februar 2020, 09:27:56 »
Ich weiß, "Tramwayforum", aber vielleicht kann ja trotzdem wer kurz erläutern was damit gemeint ist oder weiß mehr dazu:

"Nicht nur E- und Wasserstoff-Antrieb stehen bei den Wiener Linien auf der Agenda, auch die Entwicklung von Öko-Kraftstoff ist ein Thema. Hierzu wurde zwischen Wien Energie, dem COMET – Kompetenzzentrum BEST Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH und den Wiener Linien ein entsprechender Vertrag abgeschlossen. Ziel ist es, in der Simmeringer Haide aus Abfallproduktion wie z.B. Klärschlamm Öko-Kraftstoff herzustellen und entsprechend für die Busse zu nutzen."

Was für einen "Öko-Kraftstoff" hat man da im Auge???

Ich hab unlängst das gesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=z3oSb1adzu8

Vielleicht ist das gemeint, ReOil herzustellen. Die Frage ist nur, war kostet da ein Barrel Öl.

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #18 am: 13. Februar 2020, 09:43:02 »
Das Hauptproblem bei dem ganzen Trara sehe ich in der Ablenkung von den eigentlich wichtigen Verkehrsträgern - will man wirklich elektrisch fahren, hat man die Gleichstrom-Spannungsversorgung in Wien bereits an ausreichend vielen Stellen, um die stärksten Buslinien auf O-Bus umzustellen. Scheut man komplexe Kreuzungen mit der Tramway-Oberleitung, kann man diese ohne Fahrdraht überqueren und in der ersten Station nach der Kreuzung wieder aufdrahten. Nun völlig neue Lade- und Wasserstoff-Infrastrukturen zu errichten (wenn ich das richtig verstanden habe, in Siebenhirten, also wieder weitab von den eigentlichen Einsatzbereichen) bindet dagegen Ressourcen, die bei der Tramway fehlen; aber man will keine Infrastrukturen entlang den Strecken errichten. Leider war die PK kein passendes Umfeld für solche Fachfragen, die die anwesenden Journalisten nicht verstanden hätten, die schaffen es ja teilweise nichtmal, das Handout richtig abzuschreiben).
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38ger

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #19 am: 13. Februar 2020, 10:05:38 »
O-Busse seh ich nicht als Lösung für Wien. Denn die stärksten Linien gehören ohnehin auf Straßenbahn umgestellt. Dem normalen Fahrgast ist es doch auch egal, ob er in einem Bus mit Benzin, Diesel, Batterie, Wasserstoff, Oberleitung oder sonstwas fährt. Es ist und bleibt ein Bus. Genauso, wie es ihm egal ist ob eine Straßenbahn mit Oberleitung oder Akku unterwegs ist. Die Einführung eines O-Bussystems wäre jedenfalls das endgültige Aus für potentielle Straßenbahnprojekte, etwa die Linie 12 oder auch die zweite Etappe des O-Wagens. Und ob Doppelgelenk-O-Busse gegenüber den derzeitigen überlangen Dieselgelenkbussen mehr Fahrkomfort brächten wage ich auch zu bezweifeln.

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #20 am: 13. Februar 2020, 10:07:20 »
Ich weiß, "Tramwayforum"

Du weißt aber sicher auch: www.autobusforum.at :P
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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #21 am: 13. Februar 2020, 10:12:33 »
O-Busse seh ich nicht als Lösung für Wien. Denn die stärksten Linien gehören ohnehin auf Straßenbahn umgestellt. Dem normalen Fahrgast ist es doch auch egal, ob er in einem Bus mit Benzin, Diesel, Batterie, Wasserstoff, Oberleitung oder sonstwas fährt.

Es bleibt zwar ein Bus, aber der gewählte Antrieb interessiert den Fahrgast sicher bzw. Anwohner. Ob ich nun Platz im Bus für einen Motor brauche, hohdrehende Motoren beim anfahren, oder die Abgase. So was interessiert einen wohl schon, ob nun Verbrenner oder Elektrobus etc...

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #22 am: 13. Februar 2020, 10:33:48 »
O-Busse seh ich nicht als Lösung für Wien. Denn die stärksten Linien gehören ohnehin auf Straßenbahn umgestellt. Dem normalen Fahrgast ist es doch auch egal, ob er in einem Bus mit Benzin, Diesel, Batterie, Wasserstoff, Oberleitung oder sonstwas fährt.

Es bleibt zwar ein Bus, aber der gewählte Antrieb interessiert den Fahrgast sicher bzw. Anwohner. Ob ich nun Platz im Bus für einen Motor brauche, hohdrehende Motoren beim anfahren, oder die Abgase. So was interessiert einen wohl schon, ob nun Verbrenner oder Elektrobus etc...

Das interessiert mich vielleicht als Anwohner (such ich mir eine Wohnung an einer Busstrecke, oder ist mir das zu laut?), aber sicher nicht als Fahrgast (fahr ich nicht mit dem Bus, weil er mit Diesel betrieben ist oder fahre ich mit dem Bus, weil er ein O-Bus ist? - diese Frage stellt sich kaum ein Fahrgast - im Gegensatz zur Straßenbahn, wo es tatsächlich einen Schienenbonus gibt, der auch wirklich dazu beitragen kann, dass jemand vom Auto auf die Öffis umsteigt. - Im Falle des 11A schon alleine deshalb, weil das Platzangebot viel größer wäre und man dadurch damit viel stabilere Intervalle fahren kann).

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #23 am: 13. Februar 2020, 10:56:34 »
Das Hauptproblem bei dem ganzen Trara sehe ich in der Ablenkung von den eigentlich wichtigen Verkehrsträgern - will man wirklich elektrisch fahren, hat man die Gleichstrom-Spannungsversorgung in Wien bereits an ausreichend vielen Stellen, um die stärksten Buslinien auf O-Bus umzustellen. Scheut man komplexe Kreuzungen mit der Tramway-Oberleitung, kann man diese ohne Fahrdraht überqueren und in der ersten Station nach der Kreuzung wieder aufdrahten. Nun völlig neue Lade- und Wasserstoff-Infrastrukturen zu errichten (wenn ich das richtig verstanden habe, in Siebenhirten, also wieder weitab von den eigentlichen Einsatzbereichen) bindet dagegen Ressourcen, die bei der Tramway fehlen; aber man will keine Infrastrukturen entlang den Strecken errichten. Leider war die PK kein passendes Umfeld für solche Fachfragen, die die anwesenden Journalisten nicht verstanden hätten, die schaffen es ja teilweise nichtmal, das Handout richtig abzuschreiben).

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #24 am: 13. Februar 2020, 11:48:15 »
Nicht vergessen:  Heuer ist Wahljahr!

Ja eh, aber die Gefahr bei solchen Entwicklungen ist, dass die Sache am Momentum gewinnt; verbunden mit einer Verwaltung, die Infrastrukturmaßnahmen entlang der Strecken scheut kann hier viel Geld in Projekten versickern, die schlussendlich niemandem nützen. Vergleich das mit Graz, wo man sich seit Jahrzehnten in Translohr-Ideen, Murgondel-Seilbahn oder Minimetro verzettelt und beim Tramwayausbau ebenso lange nichts weiter geht. In den Fachmedien wird das duchaus als Gefahr gesehen, zB im letzten "Stadtverkehr", wo der Autor über Westberlin schreibt, dass dort 3 Milliarden für den Aufbau der neuen Businfrastruktur genannt werden; damit wird das Projekt "Elektrobus" zum Tramwaykiller, man kann sicher nicht beide bauen. Obendrein werden in den kleineren, übertechnisierten Bussen die Platzkilometer wesentlich teurer als bei Dieselbus & Tramnway. Ich sehe diese Entwicklung daher mit großer Sorge.
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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #25 am: 14. Februar 2020, 09:25:34 »
https://stadtpolitik.wien/stadtpolitik/modal-split-wien/

Die gestern veröffentlichte Statistik der Verkehrsmittelwahl (Modal Split) für Wien sorgt für Kopfschütteln in der Fachwelt und heftige politische Reaktionen. Grund: die Zahlen passen nicht und das ist ein Problem, denn die jährliche Auswertung ist die Grundlage für politische Entscheidungen und Kontrolle für gesetzte Maßnahmen.
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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #26 am: 14. Februar 2020, 09:46:22 »
https://stadtpolitik.wien/stadtpolitik/modal-split-wien/

Die gestern veröffentlichte Statistik der Verkehrsmittelwahl (Modal Split) für Wien sorgt für Kopfschütteln in der Fachwelt und heftige politische Reaktionen. Grund: die Zahlen passen nicht und das ist ein Problem, denn die jährliche Auswertung ist die Grundlage für politische Entscheidungen und Kontrolle für gesetzte Maßnahmen.

Da zu den Details der Erhebungsmethodik keine Angaben verfügbar sind. wirft das die Frage auf: Stimmen die Daten für 2019 nicht oder stimmen die Daten der Vorjahre nicht oder stimmen die Daten einfach überhaupt nicht?
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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #27 am: 14. Februar 2020, 11:26:56 »
Da zu den Details der Erhebungsmethodik keine Angaben verfügbar sind. wirft das die Frage auf: Stimmen die Daten für 2019 nicht oder stimmen die Daten der Vorjahre nicht oder stimmen die Daten einfach überhaupt nicht?

Der Sprung im Fußgängeranteil weist darauf hin, dass sie überhaupt nicht stimmen (können). Die Berechnungsmethoden, soweit ich sie kenne, sind unseriöser Mumpitz (Jahreskarte = 4 tägliche Fahrten plus Telefonumfragen). Bei ÖV-Wegeketten wird das höchstrangige Verkehrsmittel gezählt. Beim IV sind die Pendler nicht berücksichtigt.
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abc

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #28 am: 14. Februar 2020, 11:38:46 »
https://stadtpolitik.wien/stadtpolitik/modal-split-wien/

Die gestern veröffentlichte Statistik der Verkehrsmittelwahl (Modal Split) für Wien sorgt für Kopfschütteln in der Fachwelt und heftige politische Reaktionen. Grund: die Zahlen passen nicht und das ist ein Problem, denn die jährliche Auswertung ist die Grundlage für politische Entscheidungen und Kontrolle für gesetzte Maßnahmen.

Danke für die Link. Ich war ja neulich schon skeptisch, weil in Wien jährlich der Modal Split erhoben wird, während das in Deutschland ca. alle fünf Jahre der Fall ist, bundesweit - und zwar, weil die deutsche Erhebung m.E. einfach aufwändiger ist als die Wiener.

Da scheint ja was dran zu sein - im Link heißt es:

Zitat
Erfaßt wird die Wahl des Hauptverkehrsmittels, erklärt DI Dr. Harald Frey vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien gegenüber Stadtpolitik und ergänzt, dass bis vor kurzem der Modal Split die Verkehrsstrukturen prinzipiell gut abgebildet hat.

In Deutschland wird der Anteil an den Personenkilometern bzw. an den zurückgelegten Wegen ermittelt, was einerseits sehr viel aussagekräftiger, andererseits aber aufwändiger zu ermitteln ist (daher die Erhebung ca. alle fünf Jahre). Und vor allem: die Zahlen sind demzufolge überhaupt nicht mit den Wiener Zahlen vergleichbar!

Der Sprung im Fußgängeranteil weist darauf hin, dass sie überhaupt nicht stimmen (können). Die Berechnungsmethoden, soweit ich sie kenne, sind unseriöser Mumpitz (Jahreskarte = 4 tägliche Fahrten plus Telefonumfragen).

Das ist wirklich unseriös, zumal die Zahl der täglichen Wege ja bei ca. 3 pro Person und Tag liegt.

Beim IV sind die Pendler nicht berücksichtigt.

Gar keine IV-Pendler oder keine aus dem Umland nach Wien?

schaffnerlos

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Re: PK 12.2.2020: Öffi-Bilanz und Ausblick 2020
« Antwort #29 am: 14. Februar 2020, 11:46:32 »
Meines Wissens werden beim Wiener Modal Split
* nur das Hauptverkehrsmittel pro Weg
* nur innerstädtische Wege
* nur die Anzahl der Wege, nicht aber die Länge
abgefragt.
Dazu kommen noch gewisse Annahmen (aufgrund Anzahl Jahreskarten usw.)
Das hat natürlich mit der Realität recht wenig zu tun.