Ich bewundere die Arbeit, die sich @ds-1991 gemacht hat. Nach meinem Verständnis verbindet sie zwei Ideen, von denen eine sehr brauchbar, die andere hingegen nur verwirrend ist:
- Die Linien-Perlschnur gab es am Anfang in den U-Wagen, als es noch nur drei Linien gab und die Wagen immer in derselben Richtung auf dem Gleis standen. Dabei wurde nur die Anzeige der jeweils aktuellen Linie von hinten beleuchtet. (Das sieht man heute noch an den Anzeigen in den U2-Wagen, wo von den drei Leuchtstoffröhren nur die beiden äußeren belassen wurden; in den U1/U11 waren von Beginn an nur mehr zwei Röhren näher beieinander verbaut.) Diese Perlschnüre waren symmetrisch, d.h. die damalige Endstelle z.B. Reumannplatz war auf beiden Wagenseiten immer an dem Ende der Schnur, in der auch wirklich der Reumannplatz lag. Diese Idee ließe sich mit den dynamischen Anzeigen im X-Wagen erfolgreich wiederbeleben.
- Um sich über einen Weg zum eigentlichen Ziel zu informieren, sind die Pläne völlig ungeeignet, wie ja schon einige vor mir gepostet haben, und zwar nicht nur, weil das Ziel immer woanders zu finden (oder eher zu suchen) ist, sondern auch, weil alle Ziele, die "nur" mit Straßenbahn oder Bus zu erreichen sind, durch den (ohnehin schon engen) Rost fallen. Für den Überblick über das übergeordnete Netz (S- und U-Bahn) sind die schematischen, einigermaßen lagerichtigen Pläne "Schnellverbindungen in Wien" viel besser geeignet, für Fahrten (auch) im "untergeordneten" Netz muss man ohnehin vollständige Linienpläne oder entsprechende Apps konsultieren.
Als Kombination wäre das Format der Türpläne gut geeignet, auf der entsprechenden Linien-Perlschnur die Umsteige-Möglichkeiten dynamisch anzuzeigen. (Mit dynamisch meine ich: nur die, die es aktuell gibt; z.B. wird es von den letzten U-Bahn-Zügen, die um 0:30 vom Karlsplatz starten, nur mehr wenige Anschlüsse wirklich geben.) Ob bei den Umsteige-Möglichkeiten auch deren Ziele angezeigt werden sollen, bin ich mir nicht sicher. Mir scheint das bei Bim und Bus wichtiger als bei der U-Bahn, weil Wien diesbezüglich anders tickt als Paris. (Auch in Paris sind den U-Bahn-Linien Farben zugeordnet, diese sind dort aber von vergleichsweise untergeordneter Bedeutung.) Bei Bim und Bus denke ich an so Situationen, wo man je nach Richtung an unterschiedlichen Stellen umsteigen muss (z.B. U6 nach 48A). Völlig unsicher bin ich bei der S-Bahn, bei der die Liniennummer weit weniger wichtig ist, zumal einerseits mehrere Linien z.B. nach Mödling fahren und andererseits auf vielen Linien mit derselben Nummer unterschiedlich weit gefahren wird (z.B. S40 nach Tulln, Tulln-Stadt, evtl. Tullnerfeld, St.Pölten).