Bis man am 63A über eine Umstellung auf Straßenbahnbetrieb überlegen darf, wird noch genug Wasser die Donau runterfließen.
Was, wenn man schon etwas früher nur einen Teil des 63A auf Straßenbahn umstellen könnte?
Derzeit besteht die Linie aus zwei fahrgasttechnisch nahezu unabhängigen Ästen, die bei der Lobkowitzbrücke zusammenlaufen: der Wienerberg-Ast (ehem. Linie 15A) und die eigentliche 63A-Strecke zum Südwestfriedhof. Zum Wienerberg soll im Jahre Schnee die U2 fahren, was doch eine nette Gelegenheit schafft, auf der Längenfeldgasse eine Straßenbahnlinie einzurichten, die mit der U6 ein X bildet und diese effizient entlasten kann.
Konkret:
Verlängerung SL 9 von Gersthof kommend ab Schweglerstraße#Märzstraße über Schweglerstraße - 12A - Längenfeldgasse - Köglergasse - Wienerberg - 15A zum Verteilerkreis. Mit rund 12 Kilometern läge die Streckenlänge locker im grünen Bereich.
Vorteile:
- Anschluss zu allen U-Bahn-Linien (U1 Altes Landgut, U2 Wienerberg, U3 Schweglerstraße, U4/U6 Längenfeldgasse, U5 Elterleinplatz) sowie zur S45.
- Zusätzlicher Anschluss zu SL O, 1, 11, 15, 62 und WLB sowie div. Buslinien.
- Weitläufige Parallelführung und damit Entlastung der U6 im Kernbereich.
- Direktverbindung Nordwestliche Bezirke <-> Wien Süd (Untermeidling, Wienerberg, Laaer Berg) mit Naherschließungsfunktion im Gegensatz zur U-Bahn.
- Diverse Spitäler und Bildungseinrichtungen im 10. und 12. Bezirk (UKH, KFJ, FH, PH...) sowie die Generali-Arena sind aus dem Nordwesten besser erreichbar.
- Größtenteils einfach zu errichtende Gleistrassen (Schweglerstraße, Längenfeldgasse, Köglergasse) oder Mitbenützung bestehender Gleiskörper (SL 15)
- HLS und FAV teilen sich die Linie (=längere Betriebszeiten).
Nachteile:
- Westbahnhof + SL 5, 6, 18 werden nicht mehr erreicht (wobei der 5er-Anschluss nicht weh tut und 6/18 von fast jeder (auch neuen) 9er-Station anders erreichbar sind.)
- Bahnhof Meidling + Stammstrecke werden knapp verpasst. (Diese werden aber auch derzeit vom 9er bzw. 63A nicht angebunden, es fällt also zumindest nichts weg.)
- Entfall der Direktverbindung Wienerbergstraße-Lobkowitzbrücke und damit der Knotenpunkte Niederhofstraße und Meidling Hauptstraße inkl. dort befindlicher Einrichtungen (Interspar, Theresienbad, Meidlinger Markt...),
- Kostenaufwendiger Umbau von Schmelz- und Stiegerbrücke sowie Entfall zahlreicher Parkplätze im Bereich Henriettenplatz/Geibelgasse.
- Steigung in der Kerschensteinergasse könnte für die Bim mühsam werden. (Alternative: Kerschensteiner via Friedhof Meidling rauf und über Eibesbrunner zur Wienerbergstraße.)
- Wie die meisten anderen SL-Phantasien wird wohl auch diese eine bleiben.
Durch Überlagerung mit der Linie 15 entstünde zwischen Verteilerkreis und Wienerberg City eine leistungsstarke Tangentialverbindung, die sämtliche kreuzende Radialstrecken und auch die SL 6 entlastet. Wenn man den 9er schon bei der U2 enden lässt wäre das auch kein Drama, allerdings gehört der mMn schon weiter in den 10. reingeführt, gerade wenn man sich dadurch die beiden chronisch überfüllten 6er-Linien und/oder Umstiege sparen kann.