Und "Ausnahmen hervorholen"? Menschen, die aufgrund eines körperlichen Gebrechens oder altersbedingt nicht (mehr) Rad fahren können, gibt es genug. Auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern
Wenn wirklich nur die unterwegs wären mit dem Auto, wären wir eh gut unterwegs. 
Richtig. Aber glaubt man verkehrspolitischen Debatten, sind in Autos grundsätzlich nur gehbehinderte 90-Jährige unterwegs, die um 3 Uhr morgens ihre Schicht im Waldviertel antreten, am Weg dahin aber noch die Kinder zur Schule und den Schwiegervater zum Arzt bringen und am Rückweg 50 kg Katzenstreu, 20 Getränkekästen und eine Einbauküche besorgen müssen.
Und genau daran scheitern die Debatten. Sämtliche Autofahrten werden pauschal für alternativlos erklärt, verbunden mit dem elenden "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN!!!1!"-Strohmannargument. Auf der Grundlage kann auch keine sinnvolle Debatte stattfinden.
Wenn es dann hingegen darum geht, Parkplätze zugunsten von Bänken und schattenspendenden Bäumen aufzugeben, an größeren Kreuzungen den Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Zeit einzuräumen, an Hauptstraßen mehr Querungsmöglichkeiten zu schaffen, um Umwege zu vermindern oder gar Gehsteige auf Kosten von Parkplätzen so zu verbreitern, dass ein Rollstuhl und ein Rollator bequem aneinander vorbeipassen (
wenn man das Glück hat, dass überhaupt EIN Rollstuhl oder Rollator auf den Gehsteig passt), ist das Interesse an Menschen mit körperlichen Gebrechen (oder schlicht Schwangeren) sehr schnell wieder erlahmt. Dabei würde das (ihn Verbindung mit für sie reservierten Parkplätzen) viel mehr helfen als sie billig als Vorwand zu benützen, um die eigene 300 m lange Autofahrt zu rechtfertigen.