Ich muss zugeben, dass ich den hier im Forum stets an den Tag gelegten demonstrativen Pessimismus in Sachen Straßenbahnausbau die längste Zeit nicht ganz verstehen konnte. Für mich ging das mitunter mehr in Richtung wenig konstruktiver Defätismus. Nachdem jetzt aber der groß angekündigte 72er allem Anschein nach abgewürgt wird, kommt man nicht umhin, sich der pessimistischen Sichtweise anzuschließen. Zwar ist der große Kahlschlag im Wiener Straßenbahnnetz seit einem Vierteljahrhundert (in Summe) vorbei, aber mehr als eine Netzstagnation, eine Art unausgesprochene Zielnetzgröße, die ja nicht überschritten werden darf, scheint auch nicht drin. Neubauten über das Ausmaß der U-Bahn-bedingten Stillegungen hinaus bleiben wohl auf absehbare Zeit ein frommer Wunsch.