Eine Haltestelle macht das Kraut nicht fett, ich denke damit kann man leben. Das Problem liegt bei der Behinderung der Straßenbahn durch die meisten Bezirksvorsteher und die zuständigen Stadträte, aber auch Ludwig kann man nicht ausnehmen, sein Wort hat Gewicht, allerdings liegt es auf der falschen Waagschale.
Es handelt sich halt bei weitem nicht mehr nur um eine überflüssige Haltestelle.
In den letzten 20 Jahren hat der 71er zwischen KE und Schwarzenbergplatz bereits die Stationen Valiergasse, Braunhubergasse und Heumarkt dazuerhalten. Die Gattergasse wäre Hst. Nr. 4, die diese Linie ausbremst! Die unsägliche Stadiongasse am Ring reiht sich da bekanntlich ebenfalls der Liste hinzu.
Bis zum Jahr 2035 hat der 71er dann +40 Haltestellen, wenn der Unsinn in dem Tempo weitergeht. 
Würdest Du Dich mal für eine Beschleunigung des Straßenbahnverkehrs zulasten des Autoverkehrs genauso einsetzen wie für solche zulasten von Fahrgästen... allein an den Kreuzungen Simmeringer Hauptstraße/ Pantucekgasse, Schwarzenbergplatz/ Lothringerstraße und Schwarzenbergplatz/ Ring (um welche aus dem Umfeld der von Dir für überflüssig erklärten Haltestellen zu nennen) dürfte der 71er insgesamt 4-5 min vor Ampeln stehen, weil Autos in der "Klimamusterstadt" wichtiger sind. Aber klar, das Problem sind die 1-2 min, die die genannten Haltestellen kosten...
Die einzig relevante Reisezeit für Fahrgäste ist nicht die von Haltestelle zu Haltestelle, sondern die von Tür zu Tür. Wenn der Fußweg zur Haltestelle länger wird, steigt auch die Gesamtreisezeit, und natürlich verkleinert sich der Einzugsbereich der Straßenbahn (es geht weniger um jene, die direkt neben der angeblich überflüssigen Haltestelle Start oder Ziel haben, sondern um den Einzugsbereich in die Seitenstraßen hinein).
Natürlich muss man der Fahrzeitverkürzung für jene, die diese Haltestellen nutzen, die Fahrzeitverlängerung für Durchreisende gegenüberstellen. Bei den Haltestellen Valiergasse und Braunhubergasse sind das aber relativ wenige: Valiergasse liegt fast am Linienende, Braunhubergasse kurz nachdem (stadteinwärts) bzw. bevor (stadtauswärts) ein Großteil der Fahrgästen in die/ aus der U3 umgestiegen ist. Geht man mal von einem 500-m-Einzugsbereich aus, reicht dieser entlang der Braunhubergasse von der gleichnamigen Station bis zur Herbortgasse, von Simmering S U noch nicht mal zur Ehamgasse. In einem dicht besiedelten Gebiet wie Simmering hat man dadurch also locker eine vierstellige Zahl von Bewohnerinnen und Bewohnern zusätzlich im Einzugsbereich der Straßenbahn.
Bei "Am Heumarkt" verhält es sich etwas anders, weil hier mehr Menschen von einer (kurzen) Fahrzeitverlängerung betroffen sind, dafür ist aber vor allem der Bereich Gußhausstraße/TU vom 71er aus viel besser erreichbar. Und wie gesagt: angesichts der ewig langen zweimaligen Wartezeiten am Schwarzenbergplatz (Lothringerstraße und Ring) ist es ziemlich zynisch, hier vor allem die eine Haltestelle als Problem zu sehen.
Aus anderem Thread herüberkopiert
Langes Warten auf Straßenbahn bis Schwechat
Mehr als ein Jahr nach der Ankündigung einer neuen Straßenbahn-Linie von Wien nach Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) laufen noch immer die Verhandlungen. Niederösterreich und Wien sind sich nach wie vor uneinig über die Finanzierung.
https://noe.orf.at/stories/3214535/
Die ÖVP Wien kritisiert übrigens den Bau des 18ers zum Stadion, man solle sich eher um Bim-Linien über die Stadtgrenze kümmern. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast lustig.