Wozu sollten da Fahrstufen sein, wenn man nach Auswirken lassen des Fünfers mit einem Ruck auf den Neuner schaltet?
Damit eben der Übergang von zwei vorwiderstandsfrei in Serie geschalteten Motoren auf zwei mit hohem Vorwiderstand parallel geschaltete Motoren weitgehend störungsfrei (Lichtbögen, unangenehme Stöße) vonstatten geht. Sonst müsste man ja den Stromkreis mit einem Schlag trennen, bevor die Motoren auf der ersten Parallelstufe in der Parallelschaltung ruckartig wieder an Spannung gelegt würden!
Die Übergangsschaltung funktioniert in etwa so:
• Auf Stufe a wird ein Vorwiderstand zugeschaltet, damit die Stromaufnahme beider Motoren sinkt.
• Auf Stufe b wird einer der Motoren kurzgeschlossen (beide Pole liegen kurzzeitig auf Schienenpotential), sodass dessen Motorstrom 0 wird, während der andere dadurch eine höhere Spannung bekommt und somit eine höhere Stromaufnahme hat.
• Auf Stufe c wird schließlich der erste Motor ganz weggeschaltet, was an den Motorströmen nichts ändert, bevor er...
• ...am Neuner parallel zum zweiten Motor wieder in den Stromkreis geschaltet wird. Der Vorwiderstand ist dabei so gewählt, dass bei Vollendung des Überganges die Motorströme (und somit das Drehmoment, das beim Straßenbahnmotor bei gegebener Drehzahl annähernd proportional zur Stromaufnahme ist) ungefähr gleich sind wie auf der letzten Serienstufe vor dem Umschalten, wodurch unangenehme Stöße vermieden werden.