Pikant ist, dass sich immer wieder bei verschiedensten Situationen zeigt, wie funktional zurückgeblieben die "WienMobil"-App immer noch gegenüber der eingestellten "qando"-App ist. Im aktuellen Störungsfall wäre eine Routenplanung in der App besonders wichtig, weil Fahrgäste zwar ihre angestammten Routen auswendig kennen, jedoch oft keinerlei Wissen über mögliche Alternativrouten bzw. den Ersatzverkehr haben.
Qando und WienMobil sind beides sehr rückständige Mobilanwendungen, vorallem, was das Datenmanagement dahinter angeht. Qando nutzt für die Fahrtauskunft Auskunftsplattform EFA vom VOR, für die Monitorabfragen wurde als Basis (vulgo Plandaten) ebenfalls die EFA-Plattform genutzt. Darüber wurden dann jedoch an jenen Haltestellen mit WL-Verkehrsmitteln noch die eigenen Daten aus Hastus gelegt (auch nur Plandaten). Und über diese Daten wurden dann zusätzlich noch die Echtzeitdaten aus dem RBL gelegt.
WienMobil macht es im wesentlichen genauso, nur, dass man die Plandaten von der Verkehrsauskunft Österreich bezieht (Datenbasis ist identisch mit jener vom VOR Routenplaner). Es werden wieder die eigenen "Echtzeitdaten" über die Plandaten gemappt. Zusätzlich soll WienMobil die Plandaten für drei Tage im Voraus eigenverwaltet cachen.
Dieses Informations-Chaos, wie es bei der beginnenden Infrastruktur-Apokalypse am Margaretengürtel erlebt werden konnte, war jedenfalls vorprogrammiert, und das mit Qando und auch mit WienMobil. Warum wird aktuell weiterhin der 18er am Westbahnhof mit Planzeiten in der WL-Auskunft beauskunftet? Vermutlich, weil er im Hastus-Datenstand für den Monitor (und damit fürs RBL) weiterhin enthalten war. Nutzt man jedoch die Routenabfrage auf der WL-Seite, wird die Fahrt mit dem 6E ausgegeben - diese Daten stammen aus der EFA-Auskunft, die mit Donnerstag den verlängerten 6E enthielt.
Es kommt mittlerweile viel zusammen, es beginnt bei nicht hierarchisierten Systemen (Planungssystem, RBL, Auskunft), über nicht genutzte Potentiale (WL-Echtzeitdaten sind in der Verkehrsauskunft Österreich verfügbar, sogar RBL-Maßnahmen (Kurzwende, Umleitung, Ausfall, etc.) werden berücksichtigt. Außerdem kann in der Verkehrsauskunft Österreich über eine entsprechende Schnittstelle auch eine Streckensperre übermittelt werden, ideal, um also bei kurzfristigen Störungen mit nicht absehbarem Ende die jeweiligen Abschnitte zu sperren. Das Auskunftssystem bietet dem Fahrgast dann gleichermaßen eine Ausweichroute an.