Autor Thema: [PL] Danzig  (Gelesen 109947 mal)

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Konstal 105Na

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #30 am: 13. April 2017, 09:53:23 »
Danzig hat die Ausschreibung über 15 Straßenbahnen mit einer Option auf weitere 15 Wagen zurückgezogen, da beide Angebote (Pesa und Stadler-Solaris) überschreiten das Budget.

Pesa legte ein Angebot in der Höhe von 143,878 Millionen zł (ca. 33,85 Millionen Euro*)
Stadler-Solaris legte ein Angebot in der Höhe von 144,515 Millionen zł (ca. 34 Millionen Euro*)

Das veranschlagte Budget betrug 138,375 Millionen zł (ca. 32,6 Millionen Euro*)

http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/gdansk-uniewaznia-przetarg-na-dostawy-do-30-tramwajow-za-drogie-54910.html

*) 1 EUR = 4,2505 PLN (Kurs lt. NBP per 12.04.17)
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Re: [PL] Danzig
« Antwort #31 am: 13. April 2017, 19:50:20 »
Straßenbahnstation Zaspa (ein interessantes Architekturblog):

https://inaltenundneuenstaedten.wordpress.com/2017/04/13/strasenbahnstation-zaspa/
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Konstal 105Na

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #32 am: 27. April 2017, 11:41:48 »
Man versucht nun erneut neue Straßenbahnen zu kaufen und hat eine neue Ausschreibung laufen.

http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/gdansk-znowu-probuje-kupic-1530-nowych-tramwajow-zmienione-kryteria-55068.html

In wie weit das sinnvoll ist, soll jeder selbst beurteilen.
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Re: [PL] Danzig
« Antwort #33 am: 05. Mai 2017, 14:31:10 »
Danzig also… Schöne, faszinierende Stadt; gemütliche Leute; nettes, unabhängiges Hotel in der Karthäuser Straße. Auch hier zunächst einmal Text aus dem initialen Herumfahren heraus, bevor morgen hoffentlich Fotowetter herrscht :) Was unmittelbar auffällt: Ein unglaubliches Missverhältnis zwischen Fahr- und Stehzeiten. Die Strecken in Danzig, und einen großen Teil des Netzes konnte ich schon abfahren, sind nicht selten einer sehr schweren Stadtbahn (à la «heavy rail») würdig; mit selbständigem Gleiskörper und sehr häufiger, wenigstens einseitiger Zaunabtrennung. Die Fahrer fahren auf den erstaunlich guten Gleisen zwischen flott und rasant. Und dann… Dann kommen Kreuzungen. Verampelt ohne Ende. Ich hab' mir mal den Spaß gemacht, und mitgestoppt.

Man werfe zunächst einen Blick auf den aktuellen Netzplan: http://www.ztm.gda.pl/img/plik_duzy_3256.pdf

Zwischen Hauptbahnhof und der Station Węzeł Groddecka liegt nur die Haltestelle Hucisco. Reine Fahrzeit: 1:57 Minuten. Mehr als brauchbar für etwa 1km Strecke; einen 30km/h-Schnitt muss man mit mehrmals Anfahren und Bremsen mal zusammenbringen.

Doch dann die Stehzeit: 1:12 vor der Haltestelle Hucisco, bloß 14 Sekunden in der Haltestelle Hucisco, dann 1:22 an der Kreuzung d'rauf (ohne Haltestelle), und 1:55 in der Haltestelle Węzeł Groddecka (Fahrgastwechsel nach weniger als 20 Sekunden beendet). Sprich: Mehr als 4 Minuten auf 1km völlig sinnlos vernichtet. Zwei Drittel Stehen, ein Drittel Fahren. Das ist noch drastischer als der Vortagseindruck aus Warschau.

Es kann auch sehr flott gehen: Wenn ich schon beim Stoppen war; in den sechs Haltestellen nach Łostowice, die keine nachgelagerte Ampelkreuzung haben, standen wir immer zwischen knapp 14 und gut 15 Sekunden. Türen auf, Fahrgastwechsel, zentrales Schließen, Abfahrt. Berechenbar, daher fahrplanfreundlich, schnell, effizient. So geht Tramway!

Konstal 105Na

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #34 am: 05. Mai 2017, 15:05:56 »
Man werfe zunächst einen Blick auf den aktuellen Netzplan: http://www.ztm.gda.pl/img/plik_duzy_3256.pdf

Zwischen Hauptbahnhof und der Station Węzeł Groddecka liegt nur die Haltestelle Hucisco. Reine Fahrzeit: 1:57 Minuten. Mehr als brauchbar für etwa 1km Strecke; einen 30km/h-Schnitt muss man mit mehrmals Anfahren und Bremsen mal zusammenbringen.

Doch dann die Stehzeit: 1:12 vor der Haltestelle Hucisco, bloß 14 Sekunden in der Haltestelle Hucisco, dann 1:22 an der Kreuzung d'rauf (ohne Haltestelle), und 1:55 in der Haltestelle Węzeł Groddecka (Fahrgastwechsel nach weniger als 20 Sekunden beendet). Sprich: Mehr als 4 Minuten auf 1km völlig sinnlos vernichtet. Zwei Drittel Stehen, ein Drittel Fahren.

Das ist mir bei meinem letzten Aufenthalt auch aufgefallen (damals hieß die Halstelle Śródmieście SKM, dort ist auch eine SKM-Station). Man stand ewig bei der Kreuzung.
Positiv würde ich noch den hohen Niederfluranteil hervorheben.  ;)

Bezüglich Wetter möchte ich sagen, dass es bei uns in Krakau nicht kalt ist. Wir haben derzeit ca. 18 Grad. Es ist aber bewölkt und die letzten Tage gab es immer wieder Schauer.

Ich hoffe du hast noch Gelegenheit für Fotos.  :)
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Re: [PL] Danzig
« Antwort #35 am: 05. Mai 2017, 19:33:22 »
Man stand ewig bei der Kreuzung.

…ist nicht die einzige. Zwei Facetten sind besonders bitter. Erstens: Bei meinem fünften Versuch, das Gewirr südlich des Hauptbahnhofs zu durchqueren, waren alle Ampeln gerade zufällig grün. Das heißt, vier Minuten schneller als zuvor. Wie soll man da einen verlässlichen Fahrplan gestalten? Gerade Danzig hätte mit den fast durchgängig selbständigen Gleiskörpern das Potential, wie ein Uhrwerk zu funktionieren!

Und zweitens: Nicht wenige Far-Side-Stops (sprich, Haltestellen nach der Kreuzung) bereichern das Danziger Straßenbahnnetz. Das ist gut: Solche Haltestellen vereinfachen massiv die potentielle VLSA-Beeinflussung, weil die Annäherung berechenbar ist. Doch wenn man, wie oft in Danzig, vor einer solchen Kreuzung elendslang herumverhungert, nur um danach nochmals in der Haltestelle zu stehen, dann konterkariert das den Far-Side-Stop-Nutzen.

Was mir inmitten des ansonsten coolen, entspannten, engagiert wirkenden und in vielerlei Hinsicht sympathischen Betriebs weiters sehr unangenehm auffiel, sind einige Nur-durch-Unterführung-erreichbare Haltestellen an so mancher Magistrale; am schlimmsten aber vor dem Hauptbahnhof, der derzeit eine unwürdige Straßenbahnhaltestelle bietet, zumal bis auf den 5er dort alle Linien an den selben beiden Bahnsteigkanten halten. Gleise an den Westrand der Straße, hin zum Bahnhof, großzügige Flächen für alle ÖPNV-Teilnehmer: Mehr als genug Platz wäre da weiß Gott, und das grausliche Gewirks bei der Kreuzung Hucisko sparte man sich auch, wenn die Gleise schon entsprechend lägen. Die Erreichbarkeits- und Aufenthaltsqualität der Straßenbahnhaltestellen am Hauptbahnhof ist im Übrigen in Warschau ähnlich verbesserungswürdig.

Auch noch drollig: Ich löste an einem der Fahrscheinautomaten zwei 24h-Tickets; in Summe 26 PLN. Warf ich also 6 PLN ein, und im Hinblick, dass ich kleinere Banknoten brauchte, steckte ich frohgemut einen Hunderter nach, entweder vier 20er oder 50er+20er+10er als Rückgeld erwartend. Fazit: Ich hatte danach 16 5-PLN-Münzen mehr im Börsel…

Auf der ganz netten Seite zu erwähnen, finde ich, ist die gesungene Haltestellenansage an der Opera Bałtycka :up: Und so schnell wie an der Werft bin ich wohl schon sehr lange nimmer Straßenbahn gefahren :o :))

Positiv würde ich noch den hohen Niederfluranteil hervorheben.  ;)

Au ja, gewiss: Wenn ich den Fahrplan richtig überflogen habe, fahren von ein paar Kursen am 5er abgesehen nur mehr die 3er- und 8er-10-Minuten-Verstärker als Nicht-NF-Garnituren. Das ist schon beeindruckend…

Ich hoffe du hast noch Gelegenheit für Fotos.  :)

 ;D

Wagen 1118 auf SL7 gerade vorhin bei der Haltestelle Traugutta :)

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #36 am: 05. Mai 2017, 20:51:07 »
Auch noch drollig: Ich löste an einem der Fahrscheinautomaten zwei 24h-Tickets; in Summe 26 PLN. Warf ich also 6 PLN ein, und im Hinblick, dass ich kleinere Banknoten brauchte, steckte ich frohgemut einen Hunderter nach, entweder vier 20er oder 50er+20er+10er als Rückgeld erwartend. Fazit: Ich hatte danach 16 5-PLN-Münzen mehr im Börsel…

Du Glücklicher! Kleingeld ist in Polen ohnehin immer Mangelware. ;)
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Konstal 105Na

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #37 am: 06. Mai 2017, 19:17:41 »
am schlimmsten aber vor dem Hauptbahnhof, der derzeit eine unwürdige Straßenbahnhaltestelle bietet, zumal bis auf den 5er dort alle Linien an den selben beiden Bahnsteigkanten halten. Gleise an den Westrand der Straße, hin zum Bahnhof, großzügige Flächen für alle ÖPNV-Teilnehmer: Mehr als genug Platz wäre da weiß Gott, und das grausliche Gewirks bei der Kreuzung Hucisko sparte man sich auch, wenn die Gleise schon entsprechend lägen. Die Erreichbarkeits- und Aufenthaltsqualität der Straßenbahnhaltestellen am Hauptbahnhof ist im Übrigen in Warschau ähnlich verbesserungswürdig.

Ja, das könnte viel besser sein. Es ist durchaus ungemütlich zur Hauptverkehrszeit am Bahnsteig, da einfach sehr viele Leute dort stehen. In Warschau sind die Bahnsteige breit genug, da hatte ich eigentlich nie ein Problem bzw. fühlte ich mich nicht unwohl. Ja, man steht in der Verkehrshölle, aber man hat wenigstens genug Platz am Bahnsteig. Ganz schlimm ist diesbezüglich die Haltestelle Hauptbahnhof in Leipzig. Da ist kaum Platz für wartende Fahrgäste.

Auf der ganz netten Seite zu erwähnen, finde ich, ist die gesungene Haltestellenansage an der Opera Bałtycka :up:

Das gab es 2015 noch nicht. Soetwas gibt es auch in Bydgoszcz, allerdings ertönt da nach dem Namen Musik und er wird nicht gesungen. In Breslau gibt es das bei der Haltestelle Arkady Capitol auch (Captiol ist ein Musiktheater). Dort ist es aber eher nervig und viele Fahrgäste haben sich schon beschwert. In Bydgoszcz ist es OK, wie es in Danzig ist, weiß ich nicht.

Au ja, gewiss: Wenn ich den Fahrplan richtig überflogen habe, fahren von ein paar Kursen am 5er abgesehen nur mehr die 3er- und 8er-10-Minuten-Verstärker als Nicht-NF-Garnituren. Das ist schon beeindruckend…

So ist es.

Wagen 1118 auf SL7 gerade vorhin bei der Haltestelle Traugutta :)

Danke.  :) :up:


Auch noch drollig: Ich löste an einem der Fahrscheinautomaten zwei 24h-Tickets; in Summe 26 PLN. Warf ich also 6 PLN ein, und im Hinblick, dass ich kleinere Banknoten brauchte, steckte ich frohgemut einen Hunderter nach, entweder vier 20er oder 50er+20er+10er als Rückgeld erwartend. Fazit: Ich hatte danach 16 5-PLN-Münzen mehr im Börsel…

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Ich würde das ähnlich sehen. Die vielen Münzen sind durchaus brauchbar.
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Re: [PL] Danzig
« Antwort #38 am: 06. Mai 2017, 20:09:12 »
Begeistert von der Craftbier-Auswahl der feinen Piotr i Paweł-Supermarktkette sitze ich nun im Hotel mit einem Sonnenbrand unter der schütteren Haarpracht nach 8 Stunden Durchfotografierens und genieße ein ausgezeichnetes Komes Porter Bałtycki :))

Auf der ganz netten Seite zu erwähnen, finde ich, ist die gesungene Haltestellenansage an der Opera Bałtycka :up:
Das gab es 2015 noch nicht […] wie es in Danzig ist, weiß ich nicht.
Weil's bloß eine Haltestelle ist, gar nicht nervig: Ein Carmen-inspierierter Farbtupfer in der Ansagenlandschaft. Noch netter ist übrigens die von einer Kinderstimme gesprochene Ansage zur Haltestelle Miszewskiego/Teatr Miniatura.

Au ja, gewiss: Wenn ich den Fahrplan richtig überflogen habe, fahren von ein paar Kursen am 5er abgesehen nur mehr die 3er- und 8er-10-Minuten-Verstärker als Nicht-NF-Garnituren. Das ist schon beeindruckend…
So ist es.
…und weil ich heute den gesamten Auslauf der Linien 3, 5 und 8 zu Gesicht bekam: Am Samstag, und damit wohl auch am Sonntag ist Danzig nunmehr völlig niederflurig unterwegs :up:

Die vielen Münzen sind durchaus brauchbar.
Sie sind für die kleinen Geschäfte reserviert ;) Aber ich verstehe das nicht ganz mit dem Kleingeldmangel: Es scheint nicht am zirkulierenden Bargeld zu mangeln, sondern an der Verfügbarkeit in Kleingeschäften. Bei großen Supermärkten, in Hotels und Fahrscheinautomaten bekommt man Münzen zu Hauf, ohne ein Wimpernzucken zu ernten (von den Automaten sowieso nicht ;)) – und dann war's heute wieder ein Problem, 1 Grosz zurückzubekommen, als ich in einem Mini-Żabka um 2,29 PLN ein Getränk kaufte und eh mit 2,30 PLN zahlte… Ist's für Kleinunternehmer so schwer, angemessene Münzausstattung zu arrangieren?

Noch eine Aufnahme im Anhang; weitere gibt's von daheim, wenn ich wieder Lightroom zwecks angenehmerer Verarbeitung parat habe. Besonders nett fand ich den Nordostteil des Netzes in und zwischen Brzeźno (Brösen) und Nowy Port (Neufahrwasser). Auf der mitgelieferten Aufnahme ist heute früh Wagen 1146 als 5er an der Haltestelle Kasztanowa knapp vor der Einfahrt in die große Schleife Nowy Port zu sehen.

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #39 am: 07. Mai 2017, 08:27:57 »
Sehe ich das richtig, dass die N8C ex Dortmund nun auch auf dem zweiten Fahrerstand mit einer Klimaanlage nachgerüstet wurden?

Konstal 105Na

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #40 am: 07. Mai 2017, 10:15:51 »
Begeistert von der Craftbier-Auswahl der feinen Piotr i Paweł-Supermarktkette sitze ich nun im Hotel mit einem Sonnenbrand unter der schütteren Haarpracht nach 8 Stunden Durchfotografierens und genieße ein ausgezeichnetes Komes Porter Bałtycki :))

Ich muss demnächst einmal in einen Piotr i Paweł gehen. Hier in Krakau gibt es nur drei Filialen dieser Kette. Dabei handelt es sich um eine Supermarktkette, die hauptsächlich Produkte der höheren Preisklasse anbietet. Die Produkte sollen aber ihr Geld wert sein. In Krakau bzw. in Südpolen allgemein war Alma, ebenfalls eine polnische Supermarktkette, die auf Delikatessen spezialisiert ist, stark präsent. Mittlerweile saniert sich diese Kette und hat nur noch zwei Geschäfte (in Krakau beim Hauptsitz und komischerweise in Sopot, also am anderen Ende Polens).
Alma hat auf den Untergang hingearbeitet. Die Craftbierauswahl war beispielsweise sehr überschaubar, stattdessen gab es Billigbiere à la Tatra oder Harnaś.
Von solchen Geschäften erwarte ich mir eigentlich, dass sie Dinge haben, die man im normalen Supermarkt nicht oder kaum bekommt. Bei der Alma war das nur teilweise der Fall. Bei Piotr i Paweł hingegen soll das Sortiment entsprechend sein.

Das Bier ist gut, ich habe es vor kurzem gekostet und später in Form einer Sauce konsumiert.  8)

…und weil ich heute den gesamten Auslauf der Linien 3, 5 und 8 zu Gesicht bekam: Am Samstag, und damit wohl auch am Sonntag ist Danzig nunmehr völlig niederflurig unterwegs :up:

War 2015 auch schon so. Laut Fahrplan sollten damals aber vereinzelt Hochflurfahrzeuge fahren. Gesehen habe ich aber keinen einzigen 105Na am Wochenende.

Sie sind für die kleinen Geschäfte reserviert ;) Aber ich verstehe das nicht ganz mit dem Kleingeldmangel: Es scheint nicht am zirkulierenden Bargeld zu mangeln, sondern an der Verfügbarkeit in Kleingeschäften. Bei großen Supermärkten, in Hotels und Fahrscheinautomaten bekommt man Münzen zu Hauf, ohne ein Wimpernzucken zu ernten (von den Automaten sowieso nicht ;)) – und dann war's heute wieder ein Problem, 1 Grosz zurückzubekommen, als ich in einem Mini-Żabka um 2,29 PLN ein Getränk kaufte und eh mit 2,30 PLN zahlte… Ist's für Kleinunternehmer so schwer, angemessene Münzausstattung zu arrangieren?

Ich weiß auch nicht woran es liegt. Aber es stimmt, kleine Unternehmen (kleine Geschäfte, Bars, teilweise Restaurants) haben das Problem viel öfter.

Noch eine Aufnahme im Anhang; weitere gibt's von daheim, wenn ich wieder Lightroom zwecks angenehmerer Verarbeitung parat habe. Besonders nett fand ich den Nordostteil des Netzes in und zwischen Brzeźno (Brösen) und Nowy Port (Neufahrwasser). Auf der mitgelieferten Aufnahme ist heute früh Wagen 1146 als 5er an der Haltestelle Kasztanowa knapp vor der Einfahrt in die große Schleife Nowy Port zu sehen.

Ja der Teil gefällt mir auch sehr gut, vor allem mit den großen Schleifen. Schön ist auch, dass man in Brzeźno auch an den Strand gehen kann.

Bin schon auf weitere Aufnahmen gespannt.  :)
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Re: [PL] Danzig
« Antwort #41 am: 07. Mai 2017, 10:19:26 »
Ist's für Kleinunternehmer so schwer, angemessene Münzausstattung zu arrangieren?

Ich weiß auch nicht woran es liegt. Aber es stimmt, kleine Unternehmen (kleine Geschäfte, Bars, teilweise Restaurants) haben das Problem viel öfter.

Die gehen wahrscheinlich aus Gewohnheit nicht auf die Bank, um Münzrollen zu kaufen.
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Re: [PL] Danzig
« Antwort #42 am: 07. Mai 2017, 13:57:46 »
Die Fahrt zum Flughafen Danzig via Brętowo mit der Neubaustrecke des 10er plus Neubaustrecke der PKM ist höchst empfehlenswert, aus mehrerlei Hinsicht: Insbesondere die Verknüpfung in Brętowo selbst ist außerordentlich gelungen; darüber hinaus spart man sich, befindet man sich schon westlich des Zentrums, die Fahrt durch selbiges. So sitz' ich nun zwecks Umsteigens in Warschau und sortiere die Fotos weiter durch.

Vor dem nächsten Foto wieder einmal, zumal heute schon wieder eine Richtungswahl in einem europäischen Schlüsselland ansteht, ein flammender Appell. Ohne ein internationales Arbeitsumfeld, das ich nie wieder missen möchte, wäre ich in meinem Leben wohl nie nach Polen gekommen; genausowenig wie in die meisten anderen Länder nördlich, südlich und östlich von Ostösterreich. Doch wie provinziell, wie kleinbürgerlich ist es doch, seinen Horizont auf Wien und Umgebung zu beschränken. Österreich? Ein wunderbares, einzigartig schönes, kleines Puzzleteilchen in einem bunten Europa. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Lokalbewusstsein ist großartig, wichtig und schafft notwendige Wurzeln. Der Blick über den Tellerrand hingegen sorgt für den ebenso essentiellen Weitblick und das darüber hinaus gehende Verständnis des anderen. Wie überall in Gegenden, die in junger Vergangenheit geschichtlich stürmisch-wechselhafte Epochen erlebt haben, möge Danzig ein Symbol dafür sein, dass die Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen europäischen Staat im täglichen Leben nach wie vor gewiss Auswirkungen hat – in einem Europa der offenen Grenzen, der Zusammenarbeit, der Durchlässigkeit, vor allem aber der Freiheit aber diese Auswirkungen den Charakter des unüberwindbaren Schraubstocks mehr und mehr verliert, in dem man vor noch nicht langer Zeit nolens volens eingesperrt war.

Als jemand, der noch in einem grauen, provinziellen, kleinbürgerlichen, miefigen und vor allem engen Wien am Ende der Welt aufwuchs – wohin sollte man denn von hier, aus dem Westen kommend, noch weiter hin gelangen? –; als so jemand möchte ich NIE wieder in einem Europa leben, wohnen und arbeiten, wo ich nicht die Möglichkeit habe, mich über den eigenen Schrebergarten hinaus entfalten zu können. Beides probiert, kein Vergleich. Vor geschichtlichem Hintergrund ist der Blick auf Danzig so beklemmend wie befreiend. Das erste war einmal, das zweite liegt vor uns.

So, das musste jetzt 'raus, sonst wird mir beim Gedanken an all die nationalen Rattenfänger, die bloß mögliche Gefahren aufbauschen statt all die unermesslichen Chancen herauszustreichen, das Hirn sauer. Zurück nach Danzig: Eine Aufnahme aus sonnigerer Zeit mit ähnlichem Sujet wird später nochmals kommen – hier einmal ein Blick auf Freitag, spätmittags, quasi dichtester Verkehr. Die Relation zwischen MIV und ÖPNV deutete bei so einem Bild eigentlich für einen Zwang zur Benützung von Letzterem hin – doch weit gefehlt; gerade in marktorientierten Zeiten freier Wahl fand ich's in Danzig sehr beeindruckend, wie viele Leute zu jeder Zeit Straßenbahn fahren, wo einem zugleich das Autofahren bei solchen Straßen mit autofreundlicher Ampelsteuerung immer noch äußerst schmackhaft gemacht wird.

Zu sehen ist Pesa Swing 1034 «Jakub Teodor Klein» auf Linie 7 über Dworzec PKS nach Łostowice, Świętokrzyska (Schönfeld, Heiligkreuzer Straße) vor der Haltestelle Traugutta in der Aleja Zwycięstwa, sprich, der Großen Allee.

haidi

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #43 am: 07. Mai 2017, 14:13:56 »
Dem Inhalt deiner ABweichung vom Thema kann ich nur voll und ganz zustimmen und ich hoffe, dass die französischen Präsidentschaftswahlen trotz Eingreifens aus dem Ausland nicht einen massiven Rückschlag bringen.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Grosser Wagen

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Re: [PL] Danzig
« Antwort #44 am: 07. Mai 2017, 14:32:04 »
Da kann ich mich nur anschliessen, Gratulation an Tramwaycafe für diese Zeilen.

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