Die alte Südbahnunterführung am Matzleinsdorfer Platz war eher ein finsteres Rattenloch. T2 (L3) + c3 1225 der Linie 6 passiert diese Engstelle Richtung Reinprechtsdorfer Straße (Foto: Egbert Leister, 28.05.1964). Der Straßenbahnbetrieb in der Gudrunstraße endete nach Eröffung der Gürtel UStrab am 11. Jänner 1969.
LG nord22
Ungefähr zur gleichen Zeit, aber als Gegenschuss; Matzleinsdorferplatz von oben.
Ein sehr interessantes Zeitdokument!
Zeitgleich mit der Ustrab wurde damals die S-Bahnstation Matzleinsdorfer Platz errichtet. Die Gürtel-Unterführung für die Autos dürfte bereits bestanden haben. Die alte Bahnbrücke über die Triesterstraße dürfte nur drei Gleise gehabt haben. Sehe ich das richtig?
Das Brettldorf rechts nach der Brücke war dort wo sich heute die U2-Baugrube befindet. Die Tankstelle auf der Triesterstraße gibt es nach wie vor.
Im Hintergrund ist ein Gleisprovisorium zur Triesterstraße erkennbar.
Diese wurde dann ab September 1967 in die Knöllgasse verlegt.
Diese Verlegung entsprach dem damaligen Zeitgeist. Die Straßenbahn wurde als Hindernis für den Individualverkehr betrachtet, der auf der Triesterstraße freie Bahn bräuchte. Wahrscheinlich wurden dafür auch Alleebäume geopfert. Rückwirkend ist die Knöllgasse nachteilig für eine schnelle Straßenbahnstrecke, welche auf der Triesterstraße mit wesentlich weniger Querverkehr und auf eigenem Gleiskörper Platz gefunden hätte, freilich unter Aufgabe von zwei Fahrspuren. Aber damals war man nicht so weit.
Man erkennt bereits die spätere Rampe der Straßenbahn, für die ein Gründerzeitensemble auf dem namenlosen Platz zwischen Triesterstraße und Quellenstraße zerstört wurde. Am Bild ist die Hinterseite des abgebrochenen Gebäudes noch erkenntlich. Jahrzehnte lang klaffte diese Lücke wie eine offene Wunde im Stadtbild. Erst in jüngster Zeit wurde versucht, wenigstens die kahle Feuermauer künstlerisch zu gestalten.