Hier sind nach längerer Zeit noch einige Fotos von den Cable Cars - bunt gemischt.
Beginnen wir gleich mit der kompliziertesten Anlage im Netz: Der Kreuzung Powell # California Streets. Hier wird das Kabel der Powell-Linien unter dem der California Line durchgeführt. Daher müssen die Powell-Wägen das Kabel vor der Kreuzung fallenlassen, mit Schwung drüberfahren und danach (in einer kleinen Senke, rechts unten andeutungsweise sichtbar) wieder aufnehmen. Ein Signalwärter stellt die Ampel rechtzeitig auf rot - besonders wichtig ist das für die Wagen, die aus Richtung Market Street heraufkommen, diese sehen nämlich die Kreuzung absolut nicht ein bis sie über der Kuppe sind. In der anderen Richtung ist es etwas flacher.
Es gibt im Kabelkanal auch eine Sicherheitseinrichtung, falls der Gripman vergisst, das Kabel auszulassen.
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Die Pyramide im Hintergrund ist ein Wahrzeichen der Stadt. Vor 9/11 durfte man noch hinauffahren und hatte sicher einen wunderschönen Blick über die Stadt.
Hier kommt aus nördlicher Richtung ein Powell-Car zur Kreuzung. Die beiden Powell-Linien werden mit Einrichtungswagen bedient, die California Line mit Zweirichtungswagen (vgl. obiges Bild):
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Der Einrichtungsbetrieb bedingt Drehscheiben an den Enden der Linien (während die California Line über Gleiswechsel wendet). Eine weitere Drehscheibe befindet sich auch in der Remise zur Verteilung der Wagen auf die Abstellgleise. Hier bei der Market Street:
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Früher (< 20. Jhdt.) gab es vereinzelt Drehscheiben, die vom Kabel angetrieben werden konnten, allerdings setzte sich das nie durch. Daher müssen die Wagen immer manuell gedreht werden.
Der Andrang auf den Powell-Linien ist ein Wahnsinn. Wenn man an einer der Endstationen einsteigen möchte, sind Wartezeiten > 1 Stunde üblich. Ein Trick ist, 1-2 Stationen zu Fuß zu gehen, da die Wagen nie komplett vollgemacht werden. Allerdings ist das tagsüber (und schon gar nicht am Wochenende) keine Garantie. Die Wagen fahren dann bei einigen Haltestellen einfach durch. Das Intervall beträgt rund 8 Minuten und wird auch nicht verstärkt, obwohl es eigentlich genügend Wagen dafür gäbe. Dafür ist es am späten Abend recht angenehm und da die Wagen auch nur schwach beleuchtet sind, ein echtes Erlebnis damit durch das nächtliche San Francisco zu "düsen" (mit max. 15 km/h).
Ganz anders ist es auf der California Line. Diese ist interessanterweise viel weniger touristisch genützt, sondern mehr von Einheimischen. Das ist sicher auch der Strecke geschuldet, die im rechten Winkel zu den Touristenattraktionen verläuft. Allerdings ist die Strecke schon für sich ein Erlebnis: Absolut geradeaus geht es von der Market Street auf den Nob Hill und von dort wieder hinunter bis zur Van Ness Ave. Früher einmal war die Strecke sogar mehr als doppelt so lang... hier von der stadtauswärtigen Endstation eine Teleaufnahme. Ganz leicht sichtbar ist die Betriebsverbindung über die Hyde Street zum Maschinenhaus (da steht gerade das weiße Auto drauf):
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Und bei der stadtinneren Endstation:
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Erstaunlich, dass man im so klagefreudigen Amerika immer noch auf den Trittstufen stehen darf. Die Fahrer und Schaffner sind aber durchaus der Gefahren bewusst und sagen vor unerwarteten Abfahrten, Kurven und Engstellen stets durch, dass man aufpassen soll. Sie sind durchaus sehr resolut. Zweimal ist es mir passiert, dass mich der Gripman angeschnauzt hat und nicht mehr weiterfahren wollte, bis ich seinen Befehlen Folge leistete (ich war da aber bei weitem nicht der einzige). Ein Stückchen Wienerherz in einer ansonsten so überaus freundlichen Stadt
Das Fotografieren ist wegen der sehr stark befahrenen Straßen und der doch eher dünnen Intervalle leider recht anspruchsvoll und ich konnte nicht überall warten, bis ich ganz mit dem Foto zufrieden war (so wie hier mit dem Reisebus im Profil). Dazu kommt noch, dass man ein eher enges Zeitfenster hat. Die Powell-Linien fahren beinahe von Süd nach Nord, die California von Ost nach West - rundherum Hochhäuser und ihr könnt euch vorstellen, dass man nicht mehr als je 2-3 Chancen hat...
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Dann aber gab es wieder Fotos, wo man beinahe schon Wiener Schule anwenden konnte
Hier zwischen Union Square und Market Street in Richtung letzterer. Angeblich wird dieses Stück in Kürze für den Autoverkehr gesperrt, da es dadurch immer wieder zu Verzögerungen kommt (was ich bestätigen kann).
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Das sieht dann wahrscheinlich wie hier aus, wo die Cable Car-Trasse für den IV gesperrt ist ("Muni Only"). Man kann auch erahnen, wie steil die Straßen teilweise sind. Ich bin dort 3 oder 4 Mal zu Fuß hinaufgegangen (wegen Überfüllung der Cars) und das spürt man bei jedem Schritt. Es sind irgendwas > 20 % Steigung (die genaue Zahl müsste ich noch mal nachschauen). Die Abfahrt ist wirklich lustig und schon nach kurzer Zeit riecht man die verbrannten Brems-Holzklötze, die wegen der Belastung
alle drei Tage getauscht werden müssen.
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Hier die Endstelle beim Fisherman's Wharf mit zum Wenden angestellten Wagen und einem am anderen Gleis, der in Kürze...
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... losfährt:
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Landschaftlich am schönsten ist die Nord-Abfahrt der beiden Powell-Linien, sieht man hier doch fast immer auf die wunderschöne Bay...
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Das Maschinenhaus befindet sich an der Ecke Washington # Mason St. Es ist neben seiner eigentlichen Aufgabe (Antrieb der Kabel, Werkstätte, Depot) auch ein sehenswertes Museum (gratis, aber Spenden sind erwünscht) mit Shop. Besonders faszinierend ist, dass man hier wirklich unmittelbar den Live-Betrieb sehen und den Arbeitern beim Werken zuschauen kann. Im Keller sieht man, wie die Kabel sich auf die einzelnen Straßen verteilen. Wirklich spannende Sache für Technikinteressierte!
Die Strecke rund um das Maschinenhaus wird eingleisig um einen Block geführt, hier warte ich nach der Besichtigung am Eck auf das nächste Car:
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Ein Wagen der Hyde-Linie kommt hinter mir die Steilabfahrt herunter. Rechts befindet sich das Maschinenhaus:
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Man kann das Gefälle auf den Fotos schon ganz gut sehen, aber wenn man in echt dortsteht, wirkt es noch einmal dramatischer. Die Wagen werden übrigens beim Ausfahren einfach aus dem Depot geschoben und gleiten dann mithilfe der Schwerkraft in das Liniengleis. Beim Einziehen genau umgekehrt, da lässt man es einfach den Berg hinunterrollen.
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Hier die Abzweigung in der Gegenrichtung: Das Mason-Car biegt in die Mason Street ein, während ein Hyde-Car hier geradeaus fahren würde. Weichen und Kurven sind durch das Kabel relativ kompliziert auszuführen.
Alltag in der Mason Street:
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Die folgenden zwei Bilder ebendort sollen noch einmal das Gefälle (irgendwas bei 22%) verdeutlichen:
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Weiter in Teil 2!