Tramwayforum

Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: 95B am 14. September 2016, 09:33:53

Titel: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 95B am 14. September 2016, 09:33:53
Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum

Der Rechnungshof übt Kritik an der Wiener U-Bahn - konkret am traditionellen Finanzierungsmodell. Bemängelt werden die fehlende Rechtsgrundlage, mangelnde Kontrolle und den Einsatz der Mittel, die auch in ein Museum flossen.

Das traditionelle Finanzierungsmodell besagt, dass Wien und der Bund sich die Kosten zur Hälfte teilen. Die Aufteilung ist so ziemlich das einzige, das von den Prüfern nicht bemängelt wird. [...] Laut dem Bericht stammen auch Mittel für das neue Verkehrsmuseum aus dem Budget für die Netzerweiterung. Das frühere Straßenbahnmuseum war 2014 unter neuem Namen wieder eröffnet worden. Dem Bund und der Stadt wird hier sogar nahegelegt, sich das Geld wieder zu holen. Sie sollten mit den Wiener Linien über eine Rückerstattung der Kosten eine „einvernehmliche Vorgangsweise“ vereinbaren, heißt es.
 [MEHR] (http://wien.orf.at/news/stories/2796510/)

Q: http://wien.orf.at/news/stories/2796510/

 :ugvm:
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: Stellwerker am 14. September 2016, 11:09:48
Ist ja nicht mal allzu falsch ausgegeben worden. Im Verkehrsmuseum wird ja auch die U-Bahn behandelt.  ;)
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: coolharry am 14. September 2016, 11:20:16
Das kommt halt davon, dass man immer so getan hat wie immer. Weils halt immer scho so war. Heute muss man aber alles Belegen und Förderungen sind nur für das zu verwenden, für das sie vorgesehen sind. Das können wie WL aber nicht, weil das Geld hint und vorn nicht reicht.

Und dann grinst die Brauner oder sonst wer in die Kamera und sagt es ist eh alles so abgelaufen wie ausgemacht. Pfui.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: hema am 14. September 2016, 11:36:24
Irgendwann platzt sowieso das ganze Finanzierungsmodell des U-Bahn-Baus, das ein bissl funktioniert (noch, bzw. wie lange noch?) wie ein Pyramidenspiel. Auch die Bedeckung der Kosten für den U-Bahn-Betrieb wäre eine Frage wert, erfolgt das doch zum Teil durch Verschiebung der Kosten und Erlöse zu Lasten des Bus- und Straßenbahnbetriebs (unerlaubte Quersubvention im Konzern?). Ist aber sicher alles nicht wahr, nur eine böse Mutmaßung. Kein Wunder, sind doch die Tiefen der Buchhaltung besser geschützt als das Geheimnis von Fatima!  :-[  >


Aber sein Teil denken wird man wohl dürfen.  >:D
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: Hubi am 14. September 2016, 21:37:14
Ich stelle es mal hier herein, falls unerwünscht bitte verschieben!
http://www.krone.at/oesterreich/u-bahn-eroeffnungen-kosteten-53-mio-euro-steuergeld-rh-bericht-deckt-auf-story-529511 (http://www.krone.at/oesterreich/u-bahn-eroeffnungen-kosteten-53-mio-euro-steuergeld-rh-bericht-deckt-auf-story-529511)
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: tram am 14. September 2016, 21:42:43
Threads zusammengeführt, die Pressemeldungen überschneiden sich thematisch.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: Hubi am 14. September 2016, 21:46:04
Danke!
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: hema am 14. September 2016, 22:23:03
Wieviel Ahnung hat eigentlich Juraczka vom Métier?    >:D
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 95B am 14. September 2016, 22:31:58
Wieviel Ahnung hat eigentlich Juraczka vom Métier?    >:D

Er ist Politiker, da muss man keine Ahnung haben.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: nord22 am 14. September 2016, 23:26:44
Der Rechnungshofbericht zeigt eine unsaubere Budgetierung bei den W.L. auf. Das viel wichtigere Thema wird aber nicht betrachtet - eine Kosten/ Nutzen Rechnung bei neuen U-Bahnlinien. Aus welchem Budgetposten das Verkehrsmuseum finanziert wurde, ist ein Randthema. Es hat natürlich einen ganz profanen Grund, warum keine Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen bei neuen U Bahn Projekten mit Vergleich zu Alternativen angestellt werden: dies würde nämlich zu einer Renaissance der Straßenbahn führen ....

nord22
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 4463 am 15. September 2016, 01:20:05
Auch wenn das sicher nur ein kleiner Beitrag ist: steter Tropfen höhlt den Stein. Also besteht die Hoffnung, dass irgendwann (in ferner Zukunft) auch die Finanzierung des Wiener U-Bahn-Wahns fällt.
Gerade heute bin ich durch die Gegend zwischen Reinprechtsdorfer Straße und Gürtel unterwegs gewesen - dabei dachte ich mir, wie gut diese Gegend für eine Erschließung mit Straßenbahnen geeignet wäre: mittelhohe Häuser, homogene Baustruktur, Potential für Beschränkung des Individualverkehrs zugunsten der Bim.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 13er am 02. Oktober 2016, 22:56:14
Vorige Woche ist unser Bundeskanzler mit einer Tramway durch Graz gefahren. Eine der Fragen einer Teilnehmerin dieser Fahrt, die ich gelesen habe, war, warum ganz Österreich für den Wiener U-Bahn-Bau mitzahlt, aber die ÖV-Projekte anderer Städte nicht gefördert werden, weil es eben nur Straßenbahn ist. Die Antwort von Kern war derart, dass man den Fokus hier in Zukunft sicherlich etwas verschieben muss. Da ich Kern für den ersten fähigen Mann an seiner Position seit langem halte, könnte da ja wirklich was dran sein, dass in Zukunft diese Verteilung etwas fairer abläuft.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 4463 am 03. Oktober 2016, 01:32:07
Wäre toll, müsste nicht mehr der ganze Staat dem Wasserkopf namens Hauptstadt die goldene St. U-Bahn finanzieren. :up:
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: petestoeb am 03. Oktober 2016, 18:44:52
Wäre toll, müsste nicht mehr der ganze Staat dem Wasserkopf namens Hauptstadt die goldene St. U-Bahn finanzieren. :up:

Mir geht das geimpfte auf, wenn es solch unsachgemäße und vor allem beleidigende Aussagen gegenüber Wien gibt. Wien ist die einzige Großstadt in Österreich, die man auch als solche sehen kann. Rund 1/4 der Einwohner des Landes leben in dieser schönen Stadt. Da kann es nur recht und billig sein, wenn man Wien für seine Rolle als Hauptstadt, Großstadt etc. honoriert. Klar könnte man auch die eine oder andere Maßnahme abseits der U-Bahn fördern, aber letztlich braucht eine 2 Millionenstadt ein leistungsfähiges öffentliches Verkehrsnetz. Und die U-Bahn ist sicher ein ausgezeichneter Weg, manche Verkehrsprobleme zu lösen. Und dieses leidige die Wiener bekommen so viel ist Unsinn. Wenn ich mir überlege, wieviel Geld für die ländlichen Gegenden für ein paar Hanseln in den Sand gesetzt werden, dann braucht man darüber nicht zu diskutieren.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 60er am 03. Oktober 2016, 21:15:41
Und dieses leidige die Wiener bekommen so viel ist Unsinn. Wenn ich mir überlege, wieviel Geld für die ländlichen Gegenden für ein paar Hanseln in den Sand gesetzt werden, dann braucht man darüber nicht zu diskutieren.

Du kritisierst unsachgemäße und beleidigende Aussagen und tätigst im selben Atemzug Aussagen, die um nichts besser sind. ::)
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: HLS am 03. Oktober 2016, 23:06:54
Man reiche mir Bier und Popkorn. >:D
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 4463 am 03. Oktober 2016, 23:09:04
Nur soviel: ich bin Wiener. Und ich bin für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Aber dass sich die Wiener Stadtregierungen seit Jahrzehnten Denkmäler in Form der St. U-Bahn setzen lassen, ohne die Notwendigkeit von unabhängiger Stelle nachzuweisen, ist schlicht und einfach ein Skandal.
Da geht es meiner Meinung nach primär darum, der Baulobby Aufträge zuzuschanzen, egal ob sinnvoll oder nicht. Wo sonst würde die U-Bahn in Gegenden gebaut werden, wo Straßenbahnen vom System her das passendere Verkehrsmittel wären (Flächenerschließung!)?
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: Werner1981 am 03. Oktober 2016, 23:29:40
Und dieses leidige die Wiener bekommen so viel ist Unsinn. Wenn ich mir überlege, wieviel Geld für die ländlichen Gegenden für ein paar Hanseln in den Sand gesetzt werden, dann braucht man darüber nicht zu diskutieren.

Du kritisierst unsachgemäße und beleidigende Aussagen und tätigst im selben Atemzug Aussagen, die um nichts besser sind. ::)

Wenn man sich anschaut, für wie viele (bzw. wenige) Fahrgäste diverse ÖBB-Tunnel gebaut wurden (bzw. werden), dann bringt die Wiener U-Bahn ein zigfaches an Leuten etwas.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: W_E_St am 03. Oktober 2016, 23:29:44
Nur soviel: ich bin Wiener. Und ich bin für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Aber dass sich die Wiener Stadtregierungen seit Jahrzehnten Denkmäler in Form der St. U-Bahn setzen lassen, ohne die Notwendigkeit von unabhängiger Stelle nachzuweisen, ist schlicht und einfach ein Skandal.
Da geht es meiner Meinung nach primär darum, der Baulobby Aufträge zuzuschanzen, egal ob sinnvoll oder nicht. Wo sonst würde die U-Bahn in Gegenden gebaut werden, wo Straßenbahnen vom System her das passendere Verkehrsmittel wären (Flächenerschließung!)?

Eine Baulobby die mit Stellenabbau droht gibt es sicher, aber ganz so eindimensional sehe ich das nicht. Ein ganz wesentliches Problem ist die geradezu unglaubliche Fixierung diverser maßgeblicher Politiker auf die autofreundliche Verkehrspolitik der 50er und 60er, die anderswo längst überholt ist. Damit verbunden wird effektiv verhindert, dass der Oberflächenverkehr attraktiv gestaltet werden kann. Strafverschärfend kommt eine absolute Wurschtigkeit diverser Führungschargen bei den WL und die Selbstsicht als Autofahrerlobby.

Ein Anfang wäre aus meiner Sicht, die Verkehrsbetriebe aus den Stadtwerken und damit dem Finanzressort herauszulösen und ins Verkehrsressort zu bringen um dem endlich sinnvolle Planung zu ermöglichen.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: haidi am 03. Oktober 2016, 23:33:33
Ein Anfang wäre aus meiner Sicht, die Verkehrsbetriebe aus den Stadtwerken und damit dem Finanzressort herauszulösen und ins Verkehrsressort zu bringen um dem endlich sinnvolle Planung zu ermöglichen.
Dann gibt es für dieses Ressort nur einen roten Stadtrat und damit ......
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: petestoeb am 04. Oktober 2016, 09:24:12
Nur soviel: ich bin Wiener. Und ich bin für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Aber dass sich die Wiener Stadtregierungen seit Jahrzehnten Denkmäler in Form der St. U-Bahn setzen lassen, ohne die Notwendigkeit von unabhängiger Stelle nachzuweisen, ist schlicht und einfach ein Skandal.
Da geht es meiner Meinung nach primär darum, der Baulobby Aufträge zuzuschanzen, egal ob sinnvoll oder nicht. Wo sonst würde die U-Bahn in Gegenden gebaut werden, wo Straßenbahnen vom System her das passendere Verkehrsmittel wären (Flächenerschließung!)?

Richtig ist, dass der öffentliche Verkehr in Wien massiv ausgebaut gehört. Und dazu gehören neben der U-Bahn auch Straßenbahnen. Es muss ein Gesamtsystem entstehen, welches für alle ideal ist.

Nicht überall ist die U-Bahn sinnvoll, nicht überall reicht eine Straßenbahn. Auch muss es (in manchen Destinationen) sowohl U-Bahn alsauch Straßenbahn geben (z.B. am Gürtel).

So gesehen sind Ergänzungen bei der U-Bahn - wie sie derzeit angedacht sind - durchaus sinnvoll. Nur macht es z.B. keinen Sinn jetzt 2 U-Bahn-Linien zum Teil auszubauen. Nur eine Gesamtlösung wäre sinnvoll, aber da fehlt derzeit das Geld. So sollte man sich auf eine Linie konzentrieren, diese aber komplett fertig machen (z.B. die U2 bis Wienerberg) und die andere Linie erst zu beginnen, wenn das dafür benötigte Geld auch sichergestellt ist.

Und natülich braucht es dazu auch weitere Straßenbahnlinien, die als Zubringer und Ergänzung das System kompletieren. So gesehen haben Kritiker recht, wenn sie sagen, dass NUR auf die U-Bahn, aber nicht die notwendigen Ergänzungen als Straßenbahn geplant werden.

Aber das hat alles gar nichts damit zu tun, dass der Bund sehrwohl Geld in Wien investieren muss, damit die Stadt funktioniert. Hier dauernd eifersüchtig darauf zu schauen, dass ja nicht andere mehr oder man selbst weniger bekommt ist absoluter Unsinn.
Titel: Re: [PM] Geld für U-Bahn-Bau wanderte ins Museum
Beitrag von: 13er am 04. Oktober 2016, 12:49:29
So sollte man sich auf eine Linie konzentrieren, diese aber komplett fertig machen (z.B. die U2 bis Wienerberg) und die andere Linie erst zu beginnen, wenn das dafür benötigte Geld auch sichergestellt ist.
Das macht man eh genau so? Die U5 wird ja nur um ein paar hundert Meter umgelegt. Nur reicht das Geld halt nicht einmal für die ganze U2.