Tramwayforum

Straßenbahn Wien => Technik => Thema gestartet von: 95B am 02. März 2011, 13:16:49

Titel: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 02. März 2011, 13:16:49
Viele werden sich noch an die alten Tonbandgeräte erinnern können (und an deren abenteuerliches Geleier an heißen Tagen). Damals musste der Fahrer noch jede Ansage selbst auslösen. Zur Verfügung standen ihm die Optionen "Ansage" (Abspielen im Fahrgastraum), "Ansage Fahrerplatz" (Abspielen nur über den Lautsprecher am Fahrerplatz) und "schneller Tonbandvorlauf". Genau zu diesem schnellen Tonbandvorlauf, der über gleichzeitiges Drücken der Tasten "Ansage" und "Ansage Fahrerplatz" ausgelöst wurde, habe ich zwei Fragen:

(1) Bis wohin lief das Tonband? Bis zur Endstation, bis zur nächsten Wendemöglichkeit, ...?
(2) Wie endete der Tonbandvorlauf? Gingen die beiden Tasten einfach aus und das Tonband stoppte? Oder ging zuerst nur die Taste "Ansage" aus und die letzte Ansage vor dem Stopp wurde als "Ansage Fahrerplatz" abgespielt, damit erstens der Fahrer wusste, an welcher Position das Tonband stoppen würde, und zweitens die Tonfolge für die Entwerter- und Brosebandsteuerung gesendet werden konnte?

Leider war ich noch sehr jung, als ich solche Tonbandvorläufe beobachten konnte, daher ist meine Erinnerung diesbezüglich recht diffus, zumal das ja auch keine häufigen Ereignisse waren.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: benkda01 am 02. März 2011, 15:16:49
Viele werden sich noch an die alten Tonbandgeräte erinnern können (und an deren abenteuerliches Geleier an heißen Tagen).
Hat jemand davon Tonaufzeichnungen bzw. Videos, in denen so etwas vorkommt?
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 02. März 2011, 15:27:31
Viele werden sich noch an die alten Tonbandgeräte erinnern können (und an deren abenteuerliches Geleier an heißen Tagen).
Hat jemand davon Tonaufzeichnungen bzw. Videos, in denen so etwas vorkommt?
Nimm einfach Ansagen auf Kassette auf und spiel sie in einem batteriebetriebenen Kassettenspieler ab - sorg aber dafür, dass du schwache Batterien einlegst oder statt der Batterien einen Trafo mit (zu klein) einstellbarer Ausgangsspannung anschließt. So erzielst du leicht den gewünschten Effekt.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: hema am 02. März 2011, 16:35:24

(1) Bis wohin lief das Tonband? Bis zur Endstation, bis zur nächsten Wendemöglichkeit, ...?
Es gab einige (wenige) vorgegebene Bandstopps. Meist nur an jener Stelle, wo ein Wagen beim Einschub die erste Haltestelle auf seiner Linie hatte. Später kam die eine oder andere Position dazu - oder auch nicht.



Zitat
(2) Wie endete der Tonbandvorlauf? Gingen die beiden Tasten einfach aus und das Tonband stoppte?
Es kam eine Fahrerplatzansage.



Zitat
Oder ging zuerst nur die Taste "Ansage" aus und die letzte Ansage vor dem Stopp wurde als "Ansage Fahrerplatz" abgespielt, damit erstens der Fahrer wusste, an welcher Position das Tonband stoppen würde, und zweitens die Tonfolge für die Entwerter- und Brosebandsteuerung gesendet werden konnte?
Es wurde am Fahrerplatz jene Ansage abgespielt, wo das Band vorgegebenerweise stoppte. Mit dem nächsten Druck kam die nächste Haltestelle auf dem Band. Brosebänder und Entwertereinstellung musstest du in dem Fall an den Bediengeräten eingeben oder bis zur nächsten Stelle warten, wo das das Band steuerte, also Kurzstreckengrenze bzw. Endstation.



Zitat
. . . .  zumal das ja auch keine häufigen Ereignisse waren.
In gewisser Weise war es schon häufig, da ja auch häufig auf das Drücken der Ansage vergessen wurde. Da half dann nur die Ansagen so lange per Außenlautsprecher zu unterdrücken, bis man bei der richtigen war. Auch beim Versuch der Wiederinbetriebnahme des Recorders an heißen Tagen, wenn also z.B. die Kasette wieder etwas abgekühlt war, muste ja die richtige Position angesteuert werden. Also -> schneller Vorlauf -> nötigenfalls die restlichen überzähligen Ansagen in rascher Folge "durchdrücken". Ein Trick war, horchen wo das Band steht, dann den schnellen Vorlauf zu drücken und, nach Gefühl und Erfahrung, den Rekorder ein Stückerl aus seiner Halterung herauszuziehen. Dann hat der Vorlauf sofort gestoppt und mit Glück war man der gesuchten Haltestelle schon sehr nahe!

Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang, dass der "offizielle" Vorlaufstopp oft nicht funktioniert hat (das Band wäre also "ewig" weitergelaufen), dass so mancher Stopp nicht erkannt wurde und dass, obwohl gleicher Linie, die Kasetten der verschiedenen Bahnhöfe oder mit unterschiedlichem Aufnahmezeitpunkt nicht ident waren. Da waren die beschriebenen Improvisationsmaßnahmen natürlich hilfreich.  :D


Zitat

Nimm einfach Ansagen auf Kassette auf und spiel sie in einem batteriebetriebenen Kassettenspieler ab - sorg aber dafür, dass du schwache Batterien einlegst oder statt der Batterien einen Trafo mit (zu klein) einstellbarer Ausgangsspannung anschließt. So erzielst du leicht den gewünschten Effekt.
Mit Audacity sollte man es auch hinkriegen, weil wer hat schon das von dir genannte Equipement!  ;D





Damit es spannender wird: Wo befand sich intelligenterweise der genannte Rekorder, der eigentlich nur ein Abspielgerät für spezielle Endloskasetten war? Und warum sage ich "intelligenterweise"?  ;)


Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: Ferry am 02. März 2011, 17:08:48
Nimm einfach Ansagen auf Kassette auf und spiel sie in einem batteriebetriebenen Kassettenspieler ab - sorg aber dafür, dass du schwache Batterien einlegst oder statt der Batterien einen Trafo mit (zu klein) einstellbarer Ausgangsspannung anschließt. So erzielst du leicht den gewünschten Effekt.
Du wirst lachen - ich habe das seinerzeit wirklich einmal ausprobiert. Ich konnte es aber nicht reproduzieren, eben weil das Geleier ungleichmäßig war, d.h., mal schneller, mal langsamer. Das Ganze klang zeitweise irgendwie nach einem langsamen Gejaule - unmöglich, das hier wiederzugeben. Aber jedensfalls: mit einem langsam laufenden Kassettenrecorder war es nicht hinzubekommen - dessen Ansagen waren zwar langsamer und mit tieferer Stimme, aber gleichmäßig langsamer, nicht so auf- und abschwellend wie in der Wirklichkeit.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 02. März 2011, 17:18:58
Ein Trick war, horchen wo das Band steht, dann den schnellen Vorlauf zu drücken und, nach Gefühl und Erfahrung, den Rekorder ein Stückerl aus seiner Halterung herauszuziehen. Dann hat der Vorlauf sofort gestoppt und mit Glück war man der gesuchten Haltestelle schon sehr nahe!
Meinst du: ... den Codierstecker ein Stückerl aus seiner Halterung herauszuziehen ... ? Das habe ich bisweilen beobachten können; nicht jedoch, dass ein Fahrer den Rekorder herausgezogen hat (wär auch ein bisserl umständlich gewesen).

Damit es spannender wird: Wo befand sich intelligenterweise der genannte Rekorder, der eigentlich nur ein Abspielgerät für spezielle Endloskasetten war? Und warum sage ich "intelligenterweise"?  ;)
Wo: Im Rekorderschrank. ;) Intelligenterweise: Weil er da schön warm wird. :)
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: benkda01 am 02. März 2011, 17:25:32
Mit Audacity sollte man es auch hinkriegen, weil wer hat schon das von dir genannte Equipement!  ;D
Ich jedenfalls schon! :D

Zitat
Damit es spannender wird: Wo befand sich intelligenterweise der genannte Rekorder, der eigentlich nur ein Abspielgerät für spezielle Endloskasetten war? Und warum sage ich "intelligenterweise"?  ;)
Wenn mich nicht alles täuscht, links über dem Fahrerplatz in der Verkleidung über den Fenstern...?
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 02. März 2011, 17:33:00
Ich kann einen uralten Sanyo-Walkman mit beleidigtem Riemen anbieten, DER kriegt den gewünschten ungleichmäßigen Effekt ausgezeichnet hin :D :D :D
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: hema am 02. März 2011, 21:02:59

Meinst du: ... den Codierstecker ein Stückerl aus seiner Halterung herauszuziehen ... ? Das habe ich bisweilen beobachten können; nicht jedoch, dass ein Fahrer den Rekorder herausgezogen hat (wär auch ein bisserl umständlich gewesen).
Ah ja, hast recht. Habe die verschiedenen Tricks etwas durcheinandergebracht, obwohl das mit dem Rekorder auch funtioniert hat/hätte.  ;)


Also nach der Reihe:

Codierstecker kurz herausziehen. Bei den Tonbändern wurde so der schnelle Vorlauf spontan abgebrochen, bei den ersten Sprachspeichern eine eben ausgelöste Ansage, sodass sofort mit dem nächsten Tastendruck fortgefahren werden konnte. Später konnte man mit den Tasten Lautsprecher und Löschen eine ausgelöste Ansage spontan abbrechen (und nicht nur unterdrücken). Auch die alten Sprachspeichergeräte hatten übrigens einen "Vorlauf" per Tastendruck, theoretisch hätte sogar jede gespeichderte Linie gewählt werden können und jede Haltestelle direkt "angefahren", aber es gab eben kein Bedienteil, das dies ermöglicht hätte.

Rekorder ein Stück herausziehen. Das bewirkte ein Art Reset des Rekorders, also wenn gar nichts mehr ging, konnte man ihn bzw. die Ansagen so wieder in Gang setzen. Ähnliches konnte man auch erreichen, wenn bloß das Band nicht starten wollte, indem man den Auswurfknopf für die Kasette drückte und sie gleich wieder (mit Schwung?) reinschob.



Zitat
Wo: Im Rekorderschrank. ;) Intelligenterweise: Weil er da schön warm wird. :)
Ja. Im E1 im Zwischendach wo es im Sommer 100 Grad hatte und im E2 unter einem Doppelsitz, wo er schön dreckig wurde. Im E1 hat man dann einen thermostatgesteuerten Lüfter eingebaut, allerdings mit einem dicken Filter, der kaum Luft durchließ, dafür aber urlaut und wirkungslos war. Erst nach Entfernung der Filter haben die Lüfter dann einigermaßen Abhilfe geschaffen. Auf die Idee die Förderrichtung auf Rausblasen zu ändern ist niemand gekommen.



Ich kann einen uralten Sanyo-Walkman mit beleidigtem Riemen anbieten, DER kriegt den gewünschten ungleichmäßigen Effekt ausgezeichnet hin :D :D :D
Es müsste mit jedem Bandgerät hinzukriegen sein, indem man einfach mit den Fingern das Band unregelmäßig bremst und kurzzeitig (fast) ganz aufhält! Es müsste natürlich ein altes, zerknittertes und tausendmal überspieltes Band sein.  ;)
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: benkda01 am 02. März 2011, 21:56:50
Es müsste mit jedem Bandgerät hinzukriegen sein, indem man einfach mit den Fingern das Band unregelmäßig bremst und kurzzeitig (fast) ganz aufhält! Es müsste natürlich ein altes, zerknittertes und tausendmal überspieltes Band sein.  ;)
Ich habe einen kleinen Sony-Kassettenrecorder (Walkman?), der an der Seite einen Drehknopf hat, mit dem man die Abspielgeschwindigkeit stufenlos ändern kann. Das wär doch was für unser Experiment ;D
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 02. März 2011, 22:23:02
Band bremsen geht aber nur auf einem Spulengerät. Und bei der Kraft der dort beteiligten Motoren würde ich das Band und Gerät nicht unbedingt zumuten wollen. Grenzgenial ist ein Spulengerät mit gerissenem Hauptriemen (ein simples, das nur einen Riemen für rechten Bandwickel und Capstanwelle verwendet), da kann man das Band mit der Hand in mehr oder weniger beliebiger Geschwindigkeit bewegen :D

Auf den alten Studer-Maschinen vom ORF geht das ganz offiziell, da kann man zum Schneiden den Antrieb auskuppeln. Nur schnell vor/zurück wechseln geht nicht, Scratchen kann man also nicht.

Der Sony mit rregelbarer Geschwindigkeit ist aber ein ganz guter Anfang, fragt sich wie gern der häufiges schnelles Schalten mag. Mein großes Sony-Deck kann das übrigens auch.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 02. September 2013, 22:31:27
Dank Benkda01 konnte ich heute ein Original-WL-Mutterband mit Haltestellenansagen abspielen und kann daher geringfügig mehr über die Technik sagen.

Diese Mutterbänder waren gewöhnliche Studio-Spulentonbänder (6,35 mm), bespielt in Halbspur-Stereo mit 19 cm/Sekunde. Ein Stereokanal diente der Sprachaufzeichnung, der andere für Steuersignale. Nach jeder Ansage folgen einige Sekunden Steuersignale, ähnlich wie Modemkommunikation.

Zusätzlich gibt es noch auf der Sprachspur ab und zu zwischen zwei Ansagen kurze niederfrequente Steuersignale, grob geschätzt etwa 50 Hz, 2 Sekunden lang. Beim uns vorliegenden Band vom 31/5er kommen diese Steuersignale in Fahrtrichtung Josefstädter Straße jeweils vor den Haltestellen Bahnsteggasse, Friedrich-Engels-Platz (KG) und Josefstädter Straße. Ich vermute einmal,d as sind die Signale für den automatischen Stopp.

Die Ansagen sind - wie kaum anders zu erwarten - bunt zusammengestoppelt, die Aussteuerung und der Tonfall unterscheiden sich ganz erheblich. Vor allem Julius-Tandler-Platz klingt komplett anders. Großjedlersdorf hört sich auch bei dieser an sich hochwertigen Aufnahme an wie "Großedlersdorf".

Eine weitere Kuriosität: offenbar war das Mikrofon schon vor dem Gong eingeschaltet, jedenfalls hört man mit guten Lautsprechern immer wieder, wie Kaida schon vor dem Gong tief Luft holt :D

Zur Datierung des Bandes kann ich nur angeben, dass die U6 zur Friedensbrücke offensichtlich schon eingestellt war und die Sitzplätze-Überlassen-Ansage anscheinend noch nicht die spätere Version war.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 02. September 2013, 22:50:57
Nach jeder Ansage folgen einige Sekunden Steuersignale, ähnlich wie Modemkommunikation.
Die waren verantwortlich für die Einstellung der Sollwerte des Entwerterbediengeräts (Fahrtrichtung, Kurzstrecke, Haltestelle), bei Broselinien gab es auch Signale für den Sollwert des Brosesteuergeräts, die ebenfalls nach jeder Ansage vorhanden waren. Bei mangelhafter Erkennung hat das Broseband zu spinnen angefangen und ist plötzlich zu irgendeiner anderen Position gelaufen. Erklärung am Beispiel der Linie 5: Richtung Praterstern war die richtige Brosebandposition "02", die beiden Ziffern wurden nacheinander übertragen. Erkannte nun das Gerät beispielsweise den 2er nicht und nahm nur den Nuller an, hüpfte der Sollwert von "02" auf "20" (die neuen Ziffern wurden stets hinten angehängt und die alte Zehnerziffer verworfen) und schon begann das Band seine Reise in die Weiten der Rudolfsheimer Linien.

Kam das öfter vor (weil das Band ausgeleiert war), musste der Fahrer das Bediengerät in den Handbetrieb schalten und den Positionswechsel durch manuelle Eingabe des Sollwerts auf der Zifferntastatur vornehmen, was – wir erinnern uns alle – oft vergessen wurde.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 60er am 02. September 2013, 23:09:51
Zur Datierung des Bandes kann ich nur angeben, dass die U6 zur Friedensbrücke offensichtlich schon eingestellt war und die Sitzplätze-Überlassen-Ansage anscheinend noch nicht die spätere Version war.
Als die Sitzplätze-Überlassen-Ansage geändert wurde, gab es schon jahrelang keine Tonbänder mehr in den Fahrzeugen.

Die U6 zur Friedensbrücke existierte bis 1991, der 31/5 bis 1996. Die Umstellung auf digitale Sprachspeicher fand erst ab der zweiten Hälfte der 90er-Jahre statt, an die leiernden Tonbänder in der Straßenbahn (und noch häufiger in den LU 200) erinnere ich mich sehr gut um 1993-1995. Meist haben bei solchen leiernden Bändern die Steuersignale für die Entwerter nicht mehr richtig funktioniert, weshalb der Fahrer das Kurzstreckenbediengerät auf Handbetrieb umstellen und die entsprechende Kurzstrecke manuell mittels Bedienrad wählen musste. In seltenen Extremfällen - wenn gar nichts mehr wollte - haben manche Fahrer die Stationen selber über das grüne Nuschelmikrophon durchgesagt.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 02. September 2013, 23:22:14
Klarstellung zur Sitzplätze-Ansage: dass die Version mit "notwendicher brauchen" erst lange nach der Digitalisierung gekommen ist, ist mir klar. Auf diesem Band ist aber meiner Meinung nach eine noch frühere Version drauf. Die letzte "alte" lautete meiner Erinnerung nach "Wir bitten, älteren oder behinderten Fahrgästen sowie Personen mit Kleinkindern die Sitzplätze zu überlassen."
Auf dem Band ist aber "Es wird ersucht, älteren oder behinderten Personen sowie Personen mit Kleinkindern die Sitzplätze zu überlassen."

Wenn jemand Interesse hat, kann ich die Ansagen bei Gelegenheit in eine MP3-Datei verwandeln. Die derzeitige WAV-Datei hat ca. 100 MB. Ältere Aufnahmen wären zwar noch deutlich spannender, aber auch bei diesen ist enorm viel historisch - die Linie, Kaida, einige Haltestellennamen und Umsteigemöglichkeiten (Gerasdorfer Straße, Schlingermarkt, 32er, N, J,...).

Faszinierend wäre es ja, noch mehr solche Bänder in die Finger zu kriegen!
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 02. September 2013, 23:24:31
Erinnerungen...

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Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: hema am 02. September 2013, 23:32:17
Das war aber das Bediengerät zur manuellen Entwertereinstellung (Fahrtrichtung auch Fahrscheinautomat)!   ;)


Für die neueren Entwerter, für die alten gab es ein anderes, größeres Bediengerät
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 60er am 02. September 2013, 23:32:43
Auf dem Band ist aber "Es wird ersucht, älteren oder behinderten Personen sowie Personen mit Kleinkindern die Sitzplätze zu überlassen."
Ja, diese Variante kenne ich auch. Sie existierte nur auf manchen Linien. Als ich 1993/94 täglich mit der Straßenbahn in die Schule gefahren bin, war genau dieser Spruch am 60er zu hören. Am 62er klang Kaidas Stimme ein bisschen anders und es gab damals schon das "Wir bitten Sie älteren oder behinderten Fahrgästen...". Am 60/62 wurde interessanterweise eine verkürzte Version angesagt: "Es wird ersucht, älteren oder behinderten Personen, die Sitzplätze zu überlassen." Nach einigen Jahren wurde das dann vereinheitlicht auf "Wir bitten Sie...".

Wenn jemand Interesse hat, kann ich die Ansagen bei Gelegenheit in eine MP3-Datei verwandeln. Die derzeitige WAV-Datei hat ca. 100 MB. Ältere Aufnahmen wären zwar noch deutlich spannender, aber auch bei diesen ist enorm viel historisch - die Linie, Kaida, einige Haltestellennamen und Umsteigemöglichkeiten (Gerasdorfer Straße, Schlingermarkt, 32er, N, J,...).
Unbedingt sollte das digitalisiert werden!  :up:

Das war aber das Bediengerät zur manuellen Entwertereinstellung (Fahrtrichtung auch Fahrscheinautomat)!   ;)
Das stammt aus einem E oder E1. In den E2 sahen die Bediengeräte etwas anders aus.  8)
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 02. September 2013, 23:40:55
Das war aber das Bediengerät zur manuellen Entwertereinstellung (Fahrtrichtung auch Fahrscheinautomat)!   ;)

Für die neueren Entwerter, für die alten gab es ein anderes, größeres Bediengerät
Richtig, aber vom alten habe ich kein schönes Farbfoto, sondern könnte nur einen Scan aus dem entsprechenden Lehrbehelf anbieten (aber um die Zeit bin ich zu faul, den rauszusuchen). :) Ein Brose-Bediengerät kann ich noch anbieten.

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Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 02. September 2013, 23:44:17
Wenn jemand Interesse hat, kann ich die Ansagen bei Gelegenheit in eine MP3-Datei verwandeln. Die derzeitige WAV-Datei hat ca. 100 MB. Ältere Aufnahmen wären zwar noch deutlich spannender, aber auch bei diesen ist enorm viel historisch - die Linie, Kaida, einige Haltestellennamen und Umsteigemöglichkeiten (Gerasdorfer Straße, Schlingermarkt, 32er, N, J,...).
Unbedingt sollte das digitalisiert werden!  :up:
Digitalisiert ist es eh schon, nur noch unkomprimiert und daher nur eingeschränkt zur Weitergabe geeignet.

Ich hab nur die erste Ansage zum Testen gehört, dann gleich zurückgespult und direkt digital aufgenommen. Sind insgesamt ca. 18 Minuten für beide Fahrtrichtung.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: benkda01 am 03. September 2013, 00:47:51
Danke an W_E_St für die Bereitstellung der Technik! :up:

Ich hab mir mal erlaubt, dir die Arbeit abzunehmen:

Komplettes Ansageband Linie 31/5 (http://benkda01.com/31_5_Ansagen.mp3) (~9 MB)
"Es wird ersucht"-Ansage (http://benkda01.com/eswirdersucht.mp3) (~148 kB)



Zum alten Entwertersteuergerät kann ich ein Foto liefern:

(http://dl.dropboxusercontent.com/u/22461610/DSC_6667.jpg)
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 13er am 03. September 2013, 08:52:06
Ein MP3 davon wäre spitze, wenn du das hinbekommst!

Wenn ich die Wiener Linien wäre, ich hätte ja alle Kaida-Ansagen als MP3s auf eine (Daten-)CD gepresst, dazu ein Booklet mit ein paar biografischen Anekdoten und die CD im Zuge der Umstellung um 10 € oder so verkauft. Ich bin mir sicher, die wäre ein Renner geworden!
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 03. September 2013, 09:05:24
Wenn ich die Wiener Linien wäre, ich hätte ja alle Kaida-Ansagen als MP3s auf eine (Daten-)CD gepresst, dazu ein Booklet mit ein paar biografischen Anekdoten und die CD im Zuge der Umstellung um 10 € oder so verkauft. Ich bin mir sicher, die wäre ein Renner geworden!
Schon möglich, aber die Produktionskosten jeder CD wären bei den WL wohl bei um die 20,- gewesen... 8)
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 13er am 03. September 2013, 09:11:18
Wenn ich die Wiener Linien wäre, ich hätte ja alle Kaida-Ansagen als MP3s auf eine (Daten-)CD gepresst, dazu ein Booklet mit ein paar biografischen Anekdoten und die CD im Zuge der Umstellung um 10 € oder so verkauft. Ich bin mir sicher, die wäre ein Renner geworden!
Schon möglich, aber die Produktionskosten jeder CD wären bei den WL wohl bei um die 20,- gewesen... 8)
Aber nur, weil sie beim ersten Mal aus Versehen die Schneideransagen gebrannt hätten (es hat ja der zuständigen Abteilung niemand gesagt, dass sie die vom Kaida nehmen sollen) und dann die CDs im Ofen wieder löschen mussten ;D
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: luki32 am 03. September 2013, 09:23:47
Ein MP3 davon wäre spitze, wenn du das hinbekommst!

Das hat benkda01 schon gemacht, siehe oben.

mfG
Luki
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 60er am 03. September 2013, 09:58:14
Danke an W_E_St für die Bereitstellung der Technik! :up:

Ich hab mir mal erlaubt, dir die Arbeit abzunehmen:

Komplettes Ansageband Linie 31/5 (http://benkda01.com/31_5_Ansagen.mp3) (~9 MB)
"Es wird ersucht"-Ansage (http://benkda01.com/eswirdersucht.mp3) (~148 kB)
Super!

Bei der Jägerstraße fur damals noch der 10A, bei der Friedensbrücke war noch die Pimperlbuslinie 37A unterwegs, die die eingestellte U6-Strecke ersetzen sollte, sich aber nicht sehr lange gehalten hat. Und: Lange Gasse, Allgemeines Krankenhaus 8) 8) 8) - damals war im heutigen Uni Campus noch Spitalsbetrieb.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: schaffnerlos am 03. September 2013, 10:05:48
War auf dem Band nicht auch ein Steuersignal für die Umpolung drauf? Vielleicht sind das die Signale auf der Sprachspur.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 13er am 03. September 2013, 10:07:05
damals war im heutigen Uni Campus noch Spitalsbetrieb.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 03. September 2013, 10:08:28
War auf dem Band nicht auch ein Steuersignal für die Umpolung drauf? Vielleicht sind das die Signale auf der Sprachspur.
Nein, denn die Umpolung war immer mit der Fahrtrichtungsumschaltung verbunden. Ob die Umpolung durch ein separates Signal ausgelöst wurde oder ob das Fahrtrichtungsumschaltesignal auch die Umpolautomatik betätigte, weiß ich freilich nicht.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 60er am 03. September 2013, 10:09:21
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Nein, das stimmt schon! Einzelne Kliniken des AKH waren noch bis in die 90er-Jahre dort angesiedelt!
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 13er am 03. September 2013, 10:10:40
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Nein, das stimmt schon! Einzelne Kliniken des AKH waren noch bis in die 90er-Jahre dort angesiedelt!
Da war also noch während der Umbauarbeiten zur Uni normaler Krankenhausbetrieb? Auch nicht schlecht. Meine eigene Erinnerung geht nur bis 1998 zurück, wo ich mich noch an die Eröffnung erinnern kann.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: darkweasel am 03. September 2013, 10:12:04
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Nein, das stimmt schon! Einzelne Kliniken des AKH waren noch bis in die 90er-Jahre dort angesiedelt!
Da war also noch während der Umbauarbeiten zur Uni normaler Krankenhausbetrieb?
Ich bin im Alten AKH geboren. :D
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: hema am 03. September 2013, 14:04:39

Nein, denn die Umpolung war immer mit der Fahrtrichtungsumschaltung verbunden. Ob die Umpolung durch ein separates Signal ausgelöst wurde oder ob das Fahrtrichtungsumschaltesignal auch die Umpolautomatik betätigte, weiß ich freilich nicht.
Dann wären die Leuchten aber auch bei jeder händischen Fahrtrichtungseingabe am Bediengerät umgepolt worden, war aber nicht so! Bzw. bei jeder Weiterschaltung der Kurzstrecke durch das Band, weil da auch ein Fanrtrichtungsimpuls gegeben wurde (zur allfälligen Korrektur). Die Umpolung wurde schon durch das Band gesteuert, vorher durch den Schaffner, in schaffnerlosen Beiwagen vorerst durch Gleismagnete. Seit Einbau der 'Umpolautomatik' im schaffnerlosen Betrieb, ist das Umpolen auch durch Aus- und Wiedereinschalten des Zuglichts möglich.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 03. September 2013, 14:20:49
Dann wären die Leuchten aber auch bei jeder händischen Fahrtrichtungseingabe am Bediengerät umgepolt worden, war aber nicht so! Bzw. bei jeder Weiterschaltung der Kurzstrecke durch das Band, weil da auch ein Fanrtrichtungsimpuls gegeben wurde (zur allfälligen Korrektur). Die Umpolung wurde schon durch das Band gesteuert, vorher durch den Schaffner, in schaffnerlosen Beiwagen vorerst durch Gleismagnete. Seit Einbau der 'Umpolautomatik' im schaffnerlosen Betrieb, ist das Umpolen auch durch Aus- und Wiedereinschalten des Zuglichts möglich.
Gut, das überzeugt mich. :)
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 03. September 2013, 21:15:30
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Nein, das stimmt schon! Einzelne Kliniken des AKH waren noch bis in die 90er-Jahre dort angesiedelt!
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.

Der Bau muss für die beteiligten Planer ein Alptraum gewesen sein, in der Zeit haben sich sämtliche relevanten Normen vermutlich zehnmal geändert, wenn nicht öfter!

Die Signale auf der Sprachspur sind sicher für den hier erwähnten automatischen Stopp, sonst wären sie nicht genau an diesen Stellen (Bahnsteggasse ist die erste Haltestelle bei Einführungsfahrten aus FLOR, Friedrich-Engels-Platz passt für Kurzführungen).
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 13er am 03. September 2013, 21:22:06
Der Bau muss für die beteiligten Planer ein Alptraum gewesen sein, in der Zeit haben sich sämtliche relevanten Normen vermutlich zehnmal geändert, wenn nicht öfter!
Deshalb hat er ja auch 45x(!!) so viel gekostet wie veranschlagt :D Die Schmiergeldskandale rundherum waren auch nicht zu verachten. "Die Trockenlegung der Sümpfe und sauren Wiesen" vom guten alten Kirchschläger ist ja in die Geschichte eingegangen.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: moszkva tér am 03. September 2013, 22:03:52
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Das dürfte hinkommen. Ich habe 1994 zu studieren begonnen, damals war das alte AKH gerade frisch entkernt. Das NIG wurde renoviert und hat dort Ausweichhörsäle gehabt. Zur selben Zeit (+/- 6 Monate) waren die Raves, die in den gerade erst frei gewordenen Operationssälen stattfanden, legendär (ich war damals noch zu jung dafür, aber Techno hat mich sowieso nicht interessiert)
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 60er am 03. September 2013, 22:03:58
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Das könnte zeitlich hinkommen. Damit lässt sich das Band vom 31/5 auf die Jahre 1991 bis 1994 datieren.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 03. September 2013, 23:51:24
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Das könnte zeitlich hinkommen. Damit lässt sich das Band vom 31/5 auf die Jahre 1991 bis 1994 datieren.
Ohne mich genau um die diversen Umsteigmöglichkeiten zu kümmern (10A, 34A in Floridsdorf usw.) würde ich auf Ende 1991 tippen, nach Einstellung der U6 zur Friedensbrücke. Anschließend dürfte es am 31/5er bis zur Umbenennung keine gravierenden Änderungen mehr gegeben haben.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 60er am 04. September 2013, 00:44:24
Der Busverkehr (10A, 34A, 35A) wurde erst mit der U6-Verlängerung nach Floridsdorf geändert und der alte 37A mit Endstation Friedensbrücke existierte auch noch bis 1995. Es wird sich also um die Tonbandversion handeln, die es ab Anfang März 1991 (Einstellung U6-Ast zur Friedensbrücke) gegeben hat.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: IbisMaster am 12. September 2013, 23:03:29
War auf dem Band nicht auch ein Steuersignal für die Umpolung drauf? Vielleicht sind das die Signale auf der Sprachspur.
Das Band hatte zwei Spuren: auf der ersten Spur war die Sprache, auf der zweiten waren die Daten.
Sobald auf der Datenspur ein Ton zu hören war, wurden die Lautsprecher abgeschaltet und die Daten wurden ausgewertet.
Es sind zwei Telegramme unmittelbar hintereinander. Das erste Telegramm war FM-codiert (zwei Tonfrequenzen wechseln einander ab), das zweite AM-codiert (ein Ton mit Lücken, wie die Pulswahl beim alten Telefon).

Im ersten Telegramm wurden sieben Ziffern mit jeweils 1 bis 10 Impulse (die letzten beiden bis 4) ausgegeben. Die ersten 5 Ziffern enthielten die Brosebandnummer, die Fahrtrichtung und die Kurzstrecke. In den letzten beiden Ziffern wurden zwei Befehle übertragen. Beide Ziffern mussten gleich sein (zur Sicherheit wegen der oft ausgeleierten Bänder) und enthielten die Befehle "Lichtumpolung" und "Trittstufe". Die Trittstufe sollte bei den E2 bestimmen, ob die Trittstufe ausgefahren werden soll oder nicht. Dieser Befehl wurde jedoch nicht genehmigt, da die Bänder an der falschen Stelle stehen konnte und eine fälschlicherweise ausgefahrene Trittstufe Schäden anrichten könnten.

Im zweiten Telegramm wurden für die Beiwägen nochmals die Fahrtrichtung und die Kurzstrecke übertragen und gegebenenfalls die Lichtumpolung.
Die Fahrtrichtung und Kurzstrecke wurde so codiert: Fahrtrichtung 1: die Kurzstrecke 1 bis 10 (0) mit 1 bis 10 Impulsen, bei Fahrtrichtung 2 waren es 11 bis 20 Impulse. Falls die Lichtumpolung auszugeben war, wurde nach einem kurzen Dauerton noch eine Serie mit 10 Impulsen ausgegeben.

In den beiden Datentelegrammen ist kontinuierlich (mit Ausnahme der Impulslücken beim AM-Telegramm) ein Ton zu hören. Sobald der Ton auf Spur 2 vorbei ist, stoppte das Band.

Das Band konnte nur Ansage für Ansage abgespielt werden, es gab kein zurückspringen. Damit man bei falsch eingestelltem Band schnell weiterspringen konnte, wurden sogenannte "Schnellstopps" eingebaut. Das waren Töne auf beiden Spuren vor der Ansage, die beim schnellen Vorlauf als 1000Hz-Ton auf beiden Spuren gleichzeitig zu hören waren und den schnellen Vorlauf beendete und die nächste Ansage dem Fahrer vorgespielt hat. Wie diese niederfrequenten Töne beim normalen Ansagen unterdrückt wurden, weiß ich nicht.

Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert, aber auch mit IBIS funktioniert.

Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Die Geburtenstation ist erst 1996 übersiedelt.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 13er am 12. September 2013, 23:07:04
Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert
Ach du heilige... ich kann's mir lebhaft vorstellen.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: hema am 12. September 2013, 23:14:08
Es gab auch eine listige Möglichkeit den raschen Vorlauf an praktisch jeder Stelle (nach Gefühl!) stoppen zu können und  nicht nur an den ein oder zwei vorgesehenen, über die es leider gern drüberlief!  >:D


Soll ich's sagen oder weiß es wer?  ;)




P.S.: Die Trittstufen wurden in der Ustrab übrigens per Gleismagneten gesperrt!
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: Tatra83 am 12. September 2013, 23:14:27
Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert
Ach du heilige... ich kann's mir lebhaft vorstellen.
Vermutlich hat sich die FSG dagegen gewehrt und den Quatsch mit den Hochofen-sicheren Speicherkarten eingerührt.  :D

Danke für die Hintergründe, IbisMaster!  :up:
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: IbisMaster am 12. September 2013, 23:15:07
Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert
Ach du heilige... ich kann's mir lebhaft vorstellen.
Kompatibilität war das Stichwort.
Fels raus, digitales rein, fertig. Und die Bedienung änderte sich nicht.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: hema am 12. September 2013, 23:26:23
Vermutlich hat sich die FSG dagegen gewehrt und den Quatsch mit den Hochofen-sicheren Speicherkarten eingerührt.  :D

Die Sprachspeicher, die statt der Rekorder verwendet wurden hatten noch nicht diese Speicherkarten. Das waren Kisteln, die genau in den Rekorderschrank gepasst haben und auf denen dauernd irgendwelche Dioden geblinkt haben. Die konnten auch schon mehrere Linien ansagen (abhängig vom Codierstecker). Der "schnelle Vorlauf" war natürlich nunmehr die Sache einer Sekunde, am Gerät selber hat/hätte man sogar gezielt jede Haltestelle abrufen können.


Die noch heute üblichen Einschübe mit den Speicherkarten sind erst nachher gekommen.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 13. September 2013, 09:14:40
Es gab auch eine listige Möglichkeit den raschen Vorlauf an praktisch jeder Stelle (nach Gefühl!) stoppen zu können und  nicht nur an den ein oder zwei vorgesehenen, über die es leider gern drüberlief!  >:D


Soll ich's sagen oder weiß es wer?  ;)
Codierstecker raus, Codierstecker rein. :)

Damit man bei falsch eingestelltem Band schnell weiterspringen konnte, wurden sogenannte "Schnellstopps" eingebaut. Das waren Töne auf beiden Spuren vor der Ansage, die beim schnellen Vorlauf als 1000Hz-Ton auf beiden Spuren gleichzeitig zu hören waren und den schnellen Vorlauf beendete und die nächste Ansage dem Fahrer vorgespielt hat. Wie diese niederfrequenten Töne beim normalen Ansagen unterdrückt wurden, weiß ich nicht.
Eventuell war genau auf diese Frequenz ein Filter eingebaut.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: hema am 13. September 2013, 10:49:32

Codierstecker raus, Codierstecker rein. :)
Eh klar, dass dir kein schmutziger Trick fremd ist!  ;D
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: W_E_St am 13. September 2013, 11:10:37
Damit man bei falsch eingestelltem Band schnell weiterspringen konnte, wurden sogenannte "Schnellstopps" eingebaut. Das waren Töne auf beiden Spuren vor der Ansage, die beim schnellen Vorlauf als 1000Hz-Ton auf beiden Spuren gleichzeitig zu hören waren und den schnellen Vorlauf beendete und die nächste Ansage dem Fahrer vorgespielt hat. Wie diese niederfrequenten Töne beim normalen Ansagen unterdrückt wurden, weiß ich nicht.
Eventuell war genau auf diese Frequenz ein Filter eingebaut.
Kann ich mir nicht so leicht vorstellen, denn der Ton ist bei normaler Abspielgeschwindigkeit genau im Sprachfrequenzbereich. Ich würde eher vermuten, dass dieser Ton gleichzeitig mit den erwähnten Steuersignalen auf der anderen Spur ist und daher der Lautsprecher stummgeschaltet war. Allerdings weiß ich nicht ob es dann möglich gewesen wäre, den Ton beim schnellen Vorlauf trotzdem hörbar zu machen - vielleicht ja nur am Fahrerplatz.
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: Linie 41 am 13. September 2013, 11:13:34
Eh klar, dass dir kein schmutziger Trick fremd ist!  ;D
Tricks sind nicht schmutzig, außer wenn man sie richtig macht. >:D
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: 95B am 13. September 2013, 11:23:56
Eh klar, dass dir kein schmutziger Trick fremd ist!  ;D
Tricks sind nicht schmutzig, außer wenn man sie richtig macht. >:D
Und es gab/gibt sicher noch viel mehr und viel schmutzigere Tricks, die ich nicht kenne. :-[
Titel: Re: Schneller Tonbandvorlauf
Beitrag von: HLS am 13. September 2013, 15:48:12
Und es gab/gibt sicher noch viel mehr und viel schmutzigere Tricks, die ich nicht kenne. :-[
Welchen kennst du bitte nicht?  8) >:D