Tramwayforum

Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => ÖBB/Schnellbahn => Thema gestartet von: Ferry am 07. März 2019, 08:00:04

Titel: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Ferry am 07. März 2019, 08:00:04
Heute ist mir erstmals aufgefallen, dass in Meidling auf den Bahnsteigen in den Ansagen die Liniennummern der jeweiligen Schnellbahnzüge erwähnt werden. So hieß es heute z.B. "S80 nach Wien Aspern Nord fährt ein". Bisher war immer nur von "Schnellbahnzügen" die Rede.

Weiß jemand, wann das geändert wurde und warum? Die ÖBB wollten ja seinerzeit von Linienbezeichnungen eher weg, darum scheinen sie auf den Zügen selbst ja auch nicht mehr auf. Warum jetzt diese Kehrtwende?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Bus am 07. März 2019, 08:34:04
Gibt es seit heute auf der S45 auch.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: fastpage am 07. März 2019, 08:46:27
Weil es vermutlich im Verkehrsdienstvertrag gefordert?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: abc am 07. März 2019, 09:37:46
Heute ist mir erstmals aufgefallen, dass in Meidling auf den Bahnsteigen in den Ansagen die Liniennummern der jeweiligen Schnellbahnzüge erwähnt werden. So hieß es heute z.B. "S80 nach Wien Aspern Nord fährt ein". Bisher war immer nur von "Schnellbahnzügen" die Rede.

Weiß jemand, wann das geändert wurde und warum? Die ÖBB wollten ja seinerzeit von Linienbezeichnungen eher weg, darum scheinen sie auf den Zügen selbst ja auch nicht mehr auf. Warum jetzt diese Kehrtwende?

Gerade bei der S80 ist auch ziemlich sinnvoll. Ich erlebe eigentlich bei jeder Fahrt Richtung Aspern jemanden, der in Meidling oder vor allem am Matzleinsdorfer Platz sich darauf verlässt, dass ja eh alle Züge Richtung Floridsdorf fahren. Die Profis bemerken ihren Irrtum dann schon am Hauptbahnhof (falscher Bahnsteig, und dann auch noch oberirdisch), die Unaufmerksameren steigen in Simmering fluchend aus und der Rest wundert sich dann hinter Simmering, wieso es immer suburbaner aussieht.

Wobei ich die Schuld dafür nicht primär bei den ÖBB suchen würde, so lange Ansagen und Anzeigen funktionieren. (Da ist das Schrottsystem bei der Berliner S-Bahn schon schlimmer, das selbst an Abzweigebahnhöfen zuweilen die falsche Linie anzeigt - dann wird am Ostkreuz stadtauswärts eine S3 angezeigt, obwohl eine S7 am Bahnsteig steht.) Manchmal ist man eben etwas unaufmerksam - und da ist es vielleicht eine kleine Unterstützung, wenn zusätzlich die für die Stammstrecke ungewöhnliche Liniennummer S80 angezeigt und angesagt wird. Gut, ein paar werden weiterhin falschfahren, aber Umwege erhöhen die Ortskenntnis. :)

Der beste Schutz dagegen wäre aber eine Taktverdichtung auf der S80. Dann wäre sie auch bei den Fahrgästen in Meidling und am Matzleinsdorfer Platz viel eher im Gedächtnis. Einen Zug pro Stunde, der nicht Richtung Floridsdorf fährt, vergisst man eben gern.

Die Wiener Linien sollten vielleicht irgendwann auch folgen. Irgendwo (Gersthof? Hernals?) hatte ich in einer Straßenbahn auch mal einen Hinweis auf die die S45 gehört. Meist heißt es aber "S-Bahn". Und nachdem die ÖBB eigens die Stammstrecke und die S45 umgefärbt haben - werden auch die Wiener Linien irgendwann mal folgen und die beiden neuen Farben ins Leitsystem übernehmen? Selbst nach der wochenlangen Sperre in Heiligenstadt letzten Sommer hat man es nicht geschafft, ein grünes S zu ergänzen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Eisenbahn89 am 07. März 2019, 09:38:42
Diese Durchsagen werden österreichweit eingeführt. Ich habe es diese Woche in Graz  gehört.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 60er am 07. März 2019, 09:42:13
Weiß jemand, wann das geändert wurde und warum? Die ÖBB wollten ja seinerzeit von Linienbezeichnungen eher weg, darum scheinen sie auf den Zügen selbst ja auch nicht mehr auf. Warum jetzt diese Kehrtwende?
Es muss heute in der Früh geändert worden sein, weil gestern Abend gab es das noch nicht.

Es soll wohl einen Versuch darstellen, die schwachsinnigen und völlig unbrauchbaren "U-Bahn-Anzeigen" zu verbessern.

Gestern wieder einmal in Meidling:
Bahnsteigansage: "S-Bahn nach Gänserndorf mit der Planabfahrt um 23:03 wird voraussichtlich 5-10 Minuten später abfahren."
Bahnsteiganzeige mit folgender Nicht-Information: "S Floridsdorf 07" (die Minuten stimmen natürlich nicht und werden nach und nach immer mehr).

:fp: :fp:
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Alex am 07. März 2019, 10:39:11
Heute ist mir erstmals aufgefallen, dass in Meidling auf den Bahnsteigen in den Ansagen die Liniennummern der jeweiligen Schnellbahnzüge erwähnt werden. So hieß es heute z.B. "S80 nach Wien Aspern Nord fährt ein". Bisher war immer nur von "Schnellbahnzügen" die Rede.

Weiß jemand, wann das geändert wurde und warum? Die ÖBB wollten ja seinerzeit von Linienbezeichnungen eher weg, darum scheinen sie auf den Zügen selbst ja auch nicht mehr auf. Warum jetzt diese Kehrtwende?

Auf den CityJets werden die Liniennummern sehr wohl wieder angezeigt, sowohl außen, als auch auf den Innenanzeigen. (wurden sie auch immer)
Dort wurde lange Zeit sogar bei allen R-Zügen die Nummer angezeigt, jedoch konnten die seitlichen Displays nur 4 Stellen nach dem R anzeigen, wodurch dort falsche Nummern standen. An den Front-Anzeigen wurde hier immer die ganze Nummer angezeigt. Mittlerweile steht bei denen nur mehr R und das Fahrtziel (z.B. "R Gänserndorf")

Momentan experimentiert man in dem Bereich anscheinend herum. Die Liniennummer bei der Ansage ist mir auch heute erstmalig aufgefallen. Seit gestern sind mir vermehrt englischsprachige Ansagen in den Zügen aufgefallen. Seit Anfang dieser bzw. irgendwann letzter Woche wechselt die Innenanzeige von "nächster Halt" laufend auf "Next stop".
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: WVB am 07. März 2019, 11:15:26
Seit gestern sind mir vermehrt englischsprachige Ansagen in den Zügen aufgefallen. Seit Anfang dieser bzw. irgendwann letzter Woche wechselt die Innenanzeige von "nächster Halt" laufend auf "Next stop".
Die unnötigen englischsprachigen Ansagen mit der Ausstiegsseite scheint es schon seit Anfang der Woche zu geben. Der Komfort im Cityjet wird durch diese Dauerbeschallung (besonders auf der Stammstrecke) leider erheblich gemindert.  :-[
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 31/5 am 07. März 2019, 12:04:34
Welcher Komfort?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: fastpage am 07. März 2019, 12:25:38
Die zweisprachigen Ansagen/Anzeigen sind vom Besteller (VOR) gefordert...also bitte dort beschweren.
Leider verliert das FIS(FahrgastInformationsSystem) nach einem Fahrzeugreset diese Einstellung und man muss es manuell neu einstellen. Vergisst man es, gibts nur Deutsch. Können sollten es schon alle Cityjet.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 07. März 2019, 13:29:12
Die ÖBB wollten ja seinerzeit von Linienbezeichnungen eher weg, darum scheinen sie auf den Zügen selbst ja auch nicht mehr auf. Warum jetzt diese Kehrtwende?

Wann war eine Abkehr von Liniennummern bei der S-Bahn jemals ein Thema?  ???
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: abc am 07. März 2019, 14:45:45
Die zweisprachigen Ansagen/Anzeigen sind vom Besteller (VOR) gefordert...also bitte dort beschweren.

Fordert der VOR auch, jede einzelne Station dreimal durchzusagen, in der zweisprachigen Form also sechsmal? Meines Erachtens reicht einmal völlig aus, nämlich "In Kürze erreichen wir ..." (dann am besten direkt mit Ausstiegsseite - dies kann aber auch nach Freigabe der Türen allein erfolgen). Auch für das "Zug nach ..." reicht m.E., es vor Abzweigen (z.B. am Rennweg, in Meidling oder Floridsdorf) einzuspielen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 95B am 07. März 2019, 14:51:57
"Zug nach ..." ist ohnehin völlig sinnlos, denn wer nicht weiß, wo der Zug überhaupt hinfährt, ist ja hoffentlich nicht eingestiegen. :fp:
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Ferry am 07. März 2019, 16:05:18
Die ÖBB wollten ja seinerzeit von Linienbezeichnungen eher weg, darum scheinen sie auf den Zügen selbst ja auch nicht mehr auf. Warum jetzt diese Kehrtwende?

Wann war eine Abkehr von Liniennummern bei der S-Bahn jemals ein Thema?  ???

Bei der S-Bahn selbst nicht, aber auf den Zügen und bei den Durchsagen. Bei der Einführung der Linienbezeichnungen hatte man ursprünglich versucht, durch die Linienbezeichnung anzugeben, wo der Endbahnhof eines Zuges auf einer von allen oder vielen Linien gemeinsam befahrenen Strecke liegt. So wurden z.B. lange Jahre die über Meidling Richtung Süden fahrenden Züge als  S1, die bereits in Meidling endenden Züge als S3 bezeichnet; später, nach Einführung der S2 wurden alle bis Mödling fahrenden Züge als S2 bezeichnet und als S1 nur mehr jene, die über Mödling hinausfuhren.

Fahrplantechnisch schien sich das aber nicht bewährt zu haben (so gab es auf einmal Züge der S3 nach Liesing) und so wurde beschlossen, auf die Angabe von Linienbezeichnern auf den Zügen und bei den Durchsagen zu verzichten, kurioserweise aber nicht auf den Zugzielanzeigen auf den Bahnsteigen. Die Entscheidung wurde also von Anfang an nicht konsequent durchgesetzt. Ich kann mich aber noch gut an die 4020 mit der Liniennummer im Zielschildkasten erinnern.

Jedenfalls hieß es dann irgendeinmal, die Liniennummer sei nicht mehr maßgebend, sondern allein die Zielangabe sei von Bedeutung (was ja ohnehin logisch ist). Und seit dieser Zeit findet sich auf den 4020 und den Talent keine Linienbezeichnung mehr (auf den Talent gab es sie nie). Und ja, ich weiß, auf den CityJets ist sie wieder zu finden. Wie gesagt, sehr inkonsequent, das Ganze.

Und daher war ich erstaunt, als ich heute erstmals von einer "S80 nach Wien Aspern Nord" gehört habe und wollte nachfragen, ob jemand weiß, warum das geändert wurde.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: darkweasel am 07. März 2019, 17:42:58
"Zug nach ..." ist ohnehin völlig sinnlos, denn wer nicht weiß, wo der Zug überhaupt hinfährt, ist ja hoffentlich nicht eingestiegen. :fp:
Außer, er war ein zueilender Fahrgast auf einem Bahnsteig, von dem nur Züge mit zumindest derselben nächsten Haltestelle, aber unterschiedlichen Zielen, abfahren (z.B. Wien Traisengasse). Dann könnte es ihn interessieren, ob er sitzenbleiben kann oder wieder aussteigen sollte und den nächsten Zug nehmen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 95B am 07. März 2019, 18:13:52
Außer, er war ein zueilender Fahrgast auf einem Bahnsteig, von dem nur Züge mit zumindest derselben nächsten Haltestelle, aber unterschiedlichen Zielen, abfahren (z.B. Wien Traisengasse). Dann könnte es ihn interessieren, ob er sitzenbleiben kann oder wieder aussteigen sollte und den nächsten Zug nehmen.

Für diese 0,0000...% Ausnahmen braucht man keine eigenen Ansagen. Schließlich ist das Fahrziel auch auf den Monitoren im Zug angeschrieben, außerdem erfolgt in Floridsdorf ohnehin eine weitere Ansage: "Dieser Zug fährt weiter als S1 bis Gänserndorf."
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: pascal am 07. März 2019, 18:13:55
Auf den CityJets werden die Liniennummern sehr wohl wieder angezeigt, sowohl außen, als auch auf den Innenanzeigen.

Oder auch nicht.

Heute fuhr ich mit der S7 (Richtung Wolkersdorf) von der Geiselbergstraße zum Praterstern. Im Cityjet waren sämtliche Informationssysteme ausgefallen (alle Anzeigen und Monitore leer, keine Ansagen). Am Praterstern erschien zudem dieser Zug auch nicht auf der Zugzielanzeige (es wurden schon die nächsten beiden Züge angezeigt, und das noch dazu in der falschen Reihenfolge: nächster Zug unten einzeilig, übernächster Zug oben zweizeilig). Als Fahrgast hatte man am Praterstern keine halbwegs sichere Möglichkeit zu erkennen, dass es sich beim eingefahrenen Zug um jenen nach Wolkersdorf handelte.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: fastpage am 07. März 2019, 18:34:19

Fordert der VOR auch, jede einzelne Station dreimal durchzusagen, in der zweisprachigen Form also sechsmal? Meines Erachtens reicht einmal völlig aus, nämlich "In Kürze erreichen wir ..." (dann am besten direkt mit Ausstiegsseite - dies kann aber auch nach Freigabe der Türen allein erfolgen). Auch für das "Zug nach ..." reicht m.E., es vor Abzweigen (z.B. am Rennweg, in Meidling oder Floridsdorf) einzuspielen.
Kenne den Vertrag nicht auswendig. Begrüßung vor der Abfahrt im Zugausgangsbahnhof und Stationsansagen stehen drinnen. Im Cityjet auch zweisprachig.
Weiters ab 3Min ausserplanmäßigem Stillstand muss eine Durchsage über Grund und vorausichtlicher Dauer gemacht werden. Wird auch von der Schig kontrolliert und es fallen Pönalezahlungen an den Vor an.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Alex am 07. März 2019, 20:42:47
Auf den CityJets werden die Liniennummern sehr wohl wieder angezeigt, sowohl außen, als auch auf den Innenanzeigen.

Oder auch nicht.

Heute fuhr ich mit der S7 (Richtung Wolkersdorf) von der Geiselbergstraße zum Praterstern. Im Cityjet waren sämtliche Informationssysteme ausgefallen (alle Anzeigen und Monitore leer, keine Ansagen). Am Praterstern erschien zudem dieser Zug auch nicht auf der Zugzielanzeige (es wurden schon die nächsten beiden Züge angezeigt, und das noch dazu in der falschen Reihenfolge: nächster Zug unten einzeilig, übernächster Zug oben zweizeilig). Als Fahrgast hatte man am Praterstern keine halbwegs sichere Möglichkeit zu erkennen, dass es sich beim eingefahrenen Zug um jenen nach Wolkersdorf handelte.

In dem Zug bin ich auch gewesen. Der Zug wurde am Praterstern sehr wohl angezeigt, jedoch als übernächster in 2 Minuten. Als nächster, also davor, wurde ein Regionalzug in 11 Minuten angezeigt. Auf der vorderen CJ Garnitur (4746 046) waren alle Anzeigen finster, in der Garnitur könnte ich mich auch an keine Ansagen erinnern. Die hintere Garnitur hat an Front und Heck zwar richtig "S7 Wolkersdorf", an der Seite auf allen Wagen jedoch "Nicht einsteigen" geschildert.
Gerade bei den CityJets häufen sich in letzter Zeit vor allem die leeren Displays.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 95B am 07. März 2019, 21:39:55
Wie haben die Fahrgäste bloß die Ära 4030 überlebt, in der es weder Zielschilder noch Ansagen gab, ja, nicht einmal einen Türschließwarnton?  8)
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Ferry am 07. März 2019, 21:46:40
Wie haben die Fahrgäste bloß die Ära 4030 überlebt, in der es weder Zielschilder noch Ansagen gab, ja, nicht einmal einen Türschließwarnton?  8)

Die Durchsagen auf den Bahnsteigen ("Vorrrsicht Gleis 2...") und die Zugzielanzeigen gab es auch schon zu 4030er-Zeiten (aber ohne Linienangaben).
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 95B am 07. März 2019, 22:07:16
Aber in den Zügen gab es keinerlei Infos.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: pascal am 07. März 2019, 22:19:37
Aber in den Zügen gab es keinerlei Infos.

Das wäre für mich kein Problem. Nur die Kombination aus keinen Infos im Zug und keinen (brauchbaren) Infos am Bahnsteig empfinde ich als suboptimal. Denn auf der Zugzielanzeige am Praterstern stand sowas wie:

S Floridsdorf          13
weiter nach Mistelbach
–––––––––––––––––––––––––
S Floridsdorf          02

Dass der soeben am Bahnsteig stehende Zug nach Wolkersdorf fährt, ist daraus nicht zu erkennen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 60er am 07. März 2019, 23:46:26
Aber in den Zügen gab es keinerlei Infos.
In den Doppelstockzügen gab es bis zur Nachrüstung von Digitalanzeigen auch nichts, außer fallweise Papier-Routenzettel an den Türen, die aber eher selten bestückt waren.

Solange es verlässliche Anzeigen auf den Bahnsteigen gibt, ist das auch überhaupt kein Problem. Leider hat man sich eingebildet, die bewährten Bahnsteiganzeigen mit dem Herunterzählen des Minutencountdowns verschlimmbessern zu müssen. :luck:
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: abc am 08. März 2019, 06:32:35
Außer, er war ein zueilender Fahrgast auf einem Bahnsteig, von dem nur Züge mit zumindest derselben nächsten Haltestelle, aber unterschiedlichen Zielen, abfahren (z.B. Wien Traisengasse). Dann könnte es ihn interessieren, ob er sitzenbleiben kann oder wieder aussteigen sollte und den nächsten Zug nehmen.

Für diese 0,0000...% Ausnahmen braucht man keine eigenen Ansagen. Schließlich ist das Fahrziel auch auf den Monitoren im Zug angeschrieben, außerdem erfolgt in Floridsdorf ohnehin eine weitere Ansage: "Dieser Zug fährt weiter als S1 bis Gänserndorf."

Eine entsprechende Info vorm Abzweigebahnhof ist sicher nicht verkehrt. Alle paar Minuten (und wir sprechen hier immerhin von Regional- und S-Bahnen, die nicht nur innerstädtisch oft halten) ist es aber ziemlich überflüssig.

Das, was die ÖBB zu viel haben, haben die Wiener Linien zu wenig: wenigstens auf der U1 Richtung Süden, der U2 Richtung Osten und der U6 Richtung Süden hätte es m.E. Sinn, die Richtung wenigstens ab und zu mit anzusagen, hier gibt es nämlich Kurzführungen. Was leider oft vergessen wird: Barrierefreiheit ist viel mehr als die Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer, sie hat zum Ziel, dass jeder, der körperliche Einschränkungen hat, ohne fremde Hilfe sein Leben gestalten kann. Das schließt also z.B. auch Hilfen für Blinde oder Fastblinde mit ein - weshalb Ansagen eben auch Teil von Barrierefreiheit sind. Das ist übrigens auch einer der wenigen Punkte, den die bekanntermaßen ansonsten eher schrottige Deutsche Bahn den ÖBB um Längen voraus hat: dort wird schon seit bestimmt 15 Jahren ziemlich konsequent der nächster Halt samt Ausstiegsseite angesagt, in älteren Zügen vom Lokführer (und da zumindest nach meinen Erfahrungen auch konsequenter als von ihren österreichischen Kollegen). Seinerzeit wurde das genau damit begründet: Barrierefreiheit.

Wie haben die Fahrgäste bloß die Ära 4030 überlebt, in der es weder Zielschilder noch Ansagen gab, ja, nicht einmal einen Türschließwarnton?  8)

Zum einen: Barrierefreiheit (siehe oben). Zum anderen: die Bahn konkurriert mit dem Auto, wo dem Autofahrer inzwischen ja standardmäßig alles erklärt bekommt. Und letztlich ist das auch ein Beitrag für einen flüssigen Betrieb: ortsfremde Fahrgäste, die zu spät merken, dass sie aussteigen müssen, drängeln sich ansonsten durch die Masse der Einsteigenden und/oder blockieren die Türen, die eigentlich schon schließen sollten.


Nur die Kombination aus keinen Infos im Zug und keinen (brauchbaren) Infos am Bahnsteig empfinde ich als suboptimal. Denn auf der Zugzielanzeige am Praterstern stand sowas wie:

S Floridsdorf          13
weiter nach Mistelbach
–––––––––––––––––––––––––
S Floridsdorf          02

Dass der soeben am Bahnsteig stehende Zug nach Wolkersdorf fährt, ist daraus nicht zu erkennen.

Ich verstehe auch nicht, wieso man es so kompliziert macht. Die Namen "Floridsdorf" und "Meidling" sind kurz genug, dass man i.d.R. in der gleichen Zeile "=> [Endstation]" ergänzen könnte, also z.B. "Meidling => Wr. Neustadt", notfalls mit Abkürzungen ("Floridsd. => Wolkersd."). Nur für einige wenige Namen (ich denke da an Payerbach-Reichenau) müsste man sich was anderes überlegen.

Die Vorteile wären:

- dass man es so auch auf den Bildschirmen in den Zugangsbereichen kommunizieren könnte, so dass die Fahrgastinformation einheitlicher wäre,
- dass die wichtige Information des eigentlichen Endbahnhofs dauerhaft am Bahnsteig zu sehen wäre und
- dass es auch ohne Deutschkenntnisse verständlich wäre.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: darkweasel am 08. März 2019, 07:40:43
Das, was die ÖBB zu viel haben, haben die Wiener Linien zu wenig: wenigstens auf der U1 Richtung Süden, der U2 Richtung Osten und der U6 Richtung Süden hätte es m.E. Sinn, die Richtung wenigstens ab und zu mit anzusagen, hier gibt es nämlich Kurzführungen.
Welchen Sinn soll das haben? Wenn ich in einem kurzgeführten Zug sitze, aber mein Ziel jenseits der Endstation meines Zuges liegt, dann reicht es auch, in genau dieser Endstation umzusteigen; ich erspare mir genau null Zeit, wenn ich es schon vorher weiß.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: abc am 08. März 2019, 08:12:57
Das, was die ÖBB zu viel haben, haben die Wiener Linien zu wenig: wenigstens auf der U1 Richtung Süden, der U2 Richtung Osten und der U6 Richtung Süden hätte es m.E. Sinn, die Richtung wenigstens ab und zu mit anzusagen, hier gibt es nämlich Kurzführungen.
Welchen Sinn soll das haben? Wenn ich in einem kurzgeführten Zug sitze, aber mein Ziel jenseits der Endstation meines Zuges liegt, dann reicht es auch, in genau dieser Endstation umzusteigen; ich erspare mir genau null Zeit, wenn ich es schon vorher weiß.

Ich kann Dich beruhigen: das ist dann auch weiterhin nicht verboten. Du darfst weiterhin mit der U6 nach Alterlaa vorfahren und dort umsteigen, auch wenn sie akustisch angekündigt wird.

Dafür machen solche Ansagen Leuten, die schlecht oder gar nichts sehen, das Leben ein bisschen einfacher. Für die ist jeder zusätzlicher Umstieg zusätzlicher Aufwand, wenn nicht sogar Stress, weil sie sich nach dem Ausstieg ja neu auf einer ihnen vielleicht auch noch unbekannten Station orientieren müssen. Mach doch einfach mal beim nächsten Urlaub in einer Dir unbekannten Stadt ein Experiment: steig irgendwo mit verbundenen Augen aus und versuche z.B. einen Platz am Bahnsteig zu finden, an dem Du nicht störst.

Wieso wird im deutschsprachigen Raum Barrierefreiheit eigentlich so oft als überflüssige Zumutung betrachtet, und sei es unterbewusst oder durch die Blume? Wird irgendwem irgendwas weggenommen, wenn alle paar Stationen mal das Fahrziel angesagt wird? Geht es darum, dass man einmalig vielleicht 0,00000001 Promille des WL-Jahresbudgets investieren müsste?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: darkweasel am 08. März 2019, 08:26:48
Für die ist jeder zusätzlicher Umstieg zusätzlicher Aufwand
OK, aber es geht ja nicht um einen zusätzlichen Umstieg. Wenn ich bei der Spittelau in eine U6 mit Endstation Alterlaa steige, obwohl ich zur Perfektastraße will, dann ist es genau derselbe Aufwand, ob ich bei der Niederhofstraße umsteige oder erst in Alterlaa. Orientierung lasse ich mir auch nicht einreden, denn in allen solchen Fällen steigt man ja in allen Stationen genau am gleichen Bahnsteig wieder ein, nur in einen anderen Zug. Eventuell lasse ich mir einreden, dass man in Alterlaa (Aspernstraße, Alaudagasse) nach Einfahrt eines dort endenden Zuges am Bahnsteig eine Ansage macht, die darauf hinweist, dass Züge Richtung Siebenhirten (Seestadt, Oberlaa) vom gleichen Bahnsteig abfahren, wenn es um die Barrierefreiheit geht.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: abc am 08. März 2019, 08:51:42
Für die ist jeder zusätzlicher Umstieg zusätzlicher Aufwand
OK, aber es geht ja nicht um einen zusätzlichen Umstieg. Wenn ich bei der Spittelau in eine U6 mit Endstation Alterlaa steige, obwohl ich zur Perfektastraße will, dann ist es genau derselbe Aufwand, ob ich bei der Niederhofstraße umsteige oder erst in Alterlaa. Orientierung lasse ich mir auch nicht einreden, denn in allen solchen Fällen steigt man ja in allen Stationen genau am gleichen Bahnsteig wieder ein, nur in einen anderen Zug. Eventuell lasse ich mir einreden, dass man in Alterlaa (Aspernstraße, Alaudagasse) nach Einfahrt eines dort endenden Zuges am Bahnsteig eine Ansage macht, die darauf hinweist, dass Züge Richtung Siebenhirten (Seestadt, Oberlaa) vom gleichen Bahnsteig abfahren, wenn es um die Barrierefreiheit geht.

Natürlich steigst Du (zumindest im alltagssprachlichen Sinne) um, wenn auch nur von einem zum anderen Fahrzeug. Und auch wenn es bei einigermaßen Normalsichtigen so automatisiert abläuft, dass man nicht darüber nachdenkt: als Blinder oder Sehschwacher ist es erheblich schwieriger, einfach nur einen geeigneten Warteplatz zu finden, an dem man in Ruhe auf die nächste Bahn warten kann. Verschärft wird das, wenn andere Gebrechen hinzukommen und man auch noch sitzen muss.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 95B am 08. März 2019, 08:57:18
Wieso wird im deutschsprachigen Raum Barrierefreiheit eigentlich so oft als überflüssige Zumutung betrachtet, und sei es unterbewusst oder durch die Blume? Wird irgendwem irgendwas weggenommen, wenn alle paar Stationen mal das Fahrziel angesagt wird? Geht es darum, dass man einmalig vielleicht 0,00000001 Promille des WL-Jahresbudgets investieren müsste?

Ich hatte einige Zeit lang beruflich mit Blinden und stark Sehbehinderten zu tun. Glaub mir, die sind alles andere als glücklich über die Dinge, die ihnen von vermeintlich Wohlmeinenden als "barrierefrei" vorgesetzt werden, und finden sich am besten ohne diesen ganzen Firlefanz zurecht.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: abc am 08. März 2019, 09:02:12
Wieso wird im deutschsprachigen Raum Barrierefreiheit eigentlich so oft als überflüssige Zumutung betrachtet, und sei es unterbewusst oder durch die Blume? Wird irgendwem irgendwas weggenommen, wenn alle paar Stationen mal das Fahrziel angesagt wird? Geht es darum, dass man einmalig vielleicht 0,00000001 Promille des WL-Jahresbudgets investieren müsste?

Ich hatte einige Zeit lang beruflich mit Blinden und stark Sehbehinderten zu tun. Glaub mir, die sind alles andere als glücklich über die Dinge, die ihnen von vermeintlich Wohlmeinenden als "barrierefrei" vorgesetzt werden, und finden sich am besten ohne diesen ganzen Firlefanz zurecht.

Sie finden sich ohne Ansagen besser zurecht als mit? Das klingt absolut logisch. Außerdem lehnen sie wahrscheinlich Blindenleitstreifen und Geräusche an Ampeln kategorisch ab, richtig?
Aber klar, man findet bei jeder benachteiligten Gruppe ein paar, die sagen, dass man es mit der Gleichberechtigung total übertreibt. Ob die repräsentativ sind und für die Gruppe sprechen, ist ja dann egal.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Ferry am 08. März 2019, 09:03:20
Wie haben die Fahrgäste bloß die Ära 4030 überlebt, in der es weder Zielschilder noch Ansagen gab, ja, nicht einmal einen Türschließwarnton?  8)

Was mir noch eingefallen ist: einen Türschließwarnton gab es zwar nicht, wohl aber eine vom Zugsbegleiter ausgelöste Durchsage: Bitte nicht mehr einzusteigen, der Zug fährt ab. oder so ähnlich. In der Kottan-Folge "Wien Mitte" ist in dieser Station, die damals noch nicht überbaut war, eine solche Durchsage zu hören.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 95B am 08. März 2019, 09:18:29
Wie haben die Fahrgäste bloß die Ära 4030 überlebt, in der es weder Zielschilder noch Ansagen gab, ja, nicht einmal einen Türschließwarnton?  8)

Was mir noch eingefallen ist: einen Türschließwarnton gab es zwar nicht, wohl aber eine vom Zugsbegleiter ausgelöste Durchsage: Bitte nicht mehr einzusteigen, der Zug fährt ab. oder so ähnlich. In der Kottan-Folge "Wien Mitte" ist in dieser Station, die damals noch nicht überbaut war, eine solche Durchsage zu hören.

Ich kann mich nur mehr an die Gegebenheiten der mittleren 1980er zurückerinnern. Damals waren in den Stationen in der Mitte des Bahnsteigs (also dort, wo der Zugführer ausstieg) kleine Podeste vor den gelben Sprechsäulen (gelbe Sprechsäulen gibt es heute noch auf jedem Bahnsteig). Dort betätigte der Zugführer einen Hebel, der die Abfahrtsansage (Lohnerphon: "Vorsicht, Gleis X: Zug fährt ab.") und ein Einkammerlichtsignal "T" am Bahnsteigende aktivierte. Das "T" signalisierte dem Triebfahrzeugführer "Türen schließen".

In späteren Jahren, als dieses System nicht mehr vorhanden war, wurden die 4030er vom Zugführer mit der Signalpfeife abgefertigt.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: darkweasel am 08. März 2019, 17:59:16
Natürlich steigst Du (zumindest im alltagssprachlichen Sinne) um, wenn auch nur von einem zum anderen Fahrzeug.
Ja, aber genau gleich oft, egal bei welcher Station am gemeinsamen Weg ich das tue.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: schaffnerlos am 09. März 2019, 19:26:41
Die ÖBB wollten ja seinerzeit von Linienbezeichnungen eher weg, darum scheinen sie auf den Zügen selbst ja auch nicht mehr auf. Warum jetzt diese Kehrtwende?

Wann war eine Abkehr von Liniennummern bei der S-Bahn jemals ein Thema?  ???

Nein, aber es gab eine Zeit, in der man bei jedem Fahrplanwechsel das Liniensystem änderte, was schlussendlich in den richtungsabhängigen Liniennummern gipfelte. Da hattest du auf der Stammstrecke schon acht Linien auf einmal (S1, S2, S3, S4, S5, S6, S7 und S15). Die Wiener Linien hatten damals den völlig zu Recht den Hut draufgehaut und schreiben seitdem nur mehr das S-Symbol an. Was genau die Motivaten für die ÖBB war, die Liniennummern auf den Anzeigen nicht anzuschreiben, weiß ich nicht. Die ÖBB Infra, zuständig für die Anzeigen am Bahnsteig, ist ziemlich stur und bockig die Nomenklatur des ÖBB-PV zu übernehmen. Könnte auch ein Grund gewesen sein.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: haidi am 09. März 2019, 22:42:51
Sie finden sich ohne Ansagen besser zurecht als mit? Das klingt absolut logisch. Außerdem lehnen sie wahrscheinlich Blindenleitstreifen und Geräusche an Ampeln kategorisch ab, richtig?
Aber klar, man findet bei jeder benachteiligten Gruppe ein paar, die sagen, dass man es mit der Gleichberechtigung total übertreibt. Ob die repräsentativ sind und für die Gruppe sprechen, ist ja dann egal.
Hast du schon einmal eine Wegbeschreibung für Blinde gelesen - da wird angegeben, wie viele Stationen mit der Ubahn oder einem anderen Verkehrsmittel gefahren wird. Diese Wegbeschreibungen sind für Blinde äußerst exakt ausgeführt. Und was macht der Blinde, wenn die Durchsagen ausfallen?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Alex am 10. März 2019, 00:11:23
(S1, S2, S3, S4, S5, S6, S7 und S15)

S9 auch noch, alle Züge Richtung Wr. Neustadt wurden damals meines Wissens als S9 geführt.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: T-Dog18 am 10. März 2019, 09:41:48
Ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu.

Ich find es gut, dass sie den Zielbahnhof ansagen. Vor allem auf der Stammstrecke fahren alle paar Minuten ein Zug an ein komplett anderes Ziel. Es ist nicht nur mir sondern auch vielen Bekannten schon mal passiert, dass nicht ganz am Bahnsteig aufgepasst haben und in die falsche Richtung gefahren sind (und wenn du dann einen genauen Schaffner hast, musst fürs unabsichtliche 'Schwarzfahren' auch noch deine 100€ ablegen).

Weiters ist es auch wichtig für die Barrierefreiheit, aber das wurde ja zur genüge schon diskutiert.

Die Englischen Ansagen find ich persönlich unnötig. Sie dauern zu lange und eine Ansage hat immer das gleiche Schema "Zug nach 'xy'. Nächster Halt 'abc'. Der nächste Bahnhof wird sowieso noch angeschrieben und ich glaube man kann davon ausgehen, dass eine sehbeeinträchtigte Person in einem fremden Land über solche Ansageschemen zuerst einmal informiert.

Ich finde, dass es bei den WL auf der anderen Seite das nicht ganz so gut gehandhabt wird, vor allem bei der Straßenbahn. Von wo weiß ein sehbeeinträchtigter, der auf der Friedensbrücke in die Bim einsteigt, ob er im 5er oder 33er sitzt. Meines Erachtens sollte dann am Wallensteinplatz nach den Umstiegsmöglichkeiten gesagt werden 'Sie befinden sich in der Linie 33 nach Friedrich-Engels-Platz'.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: abc am 10. März 2019, 11:03:57
Hast du schon einmal eine Wegbeschreibung für Blinde gelesen - da wird angegeben, wie viele Stationen mit der Ubahn oder einem anderen Verkehrsmittel gefahren wird. Diese Wegbeschreibungen sind für Blinde äußerst exakt ausgeführt.

Genau. Soll er doch zählen, der blinde Pöbel!

1. Gerade bei längeren Strecken kann man sich leicht verzählen.

2. Das Haltestellenzählen funktioniert nur so lange, wie es keine Bedarfshaltestellen gibt (im Bus und vielen Regionalzügen fällt es also völlig aus). Oder Ampeln/Signale, an denen man wartet - denn wie möchte man als Blinder unterscheiden, ob man gerade an einer Station (es muss ja nicht an jeder Station jemand im Hörbereich ein- und aussteigen) oder aus anderen Gründen steht?

Ich verstehe weiterhin nicht, wieso sich hier einige in ihrer Ehre gekränkt (oder in ihrem Leben erheblich eingeschränkt?) zu fühlen scheinen, weil man minimale Standards an Barrierefreiheit fordert. Im konkreten Fall also die Ansage der nächsten Station inkl. Ausstiegsseite und an strategisch klugen Punkten von Linie und Fahrtrichtung. Ich verstehe es nicht: verschlechtert sich Euer Leben, wenn Stationen angesagt werden?

Nochmal: es geht nicht um ein akustisches Unterhaltungssystem zwischen den Stationen, wozu es zuweilen bei den ÖBB ausufert, es geht um das gezielte Zur-Verfügung-Stellen von Informationen auf verschiedenen Kommunikationswegen (optisch, akustisch) zur richtigen Zeit.

Und was macht der Blinde, wenn die Durchsagen ausfallen?

Was machen Rollstuhlfahrer, wenn der Aufzug ausfällt? Was macht ein Pendler, wenn die S-Bahn ausfällt?
Hier wie da: einen Weg suchen, mit der Situation umzugehen. Die Möglichkeit, dass ein System ausfällt, spricht nicht pauschal gegen das System.

Die Englischen Ansagen find ich persönlich unnötig. Sie dauern zu lange und eine Ansage hat immer das gleiche Schema "Zug nach 'xy'. Nächster Halt 'abc'. Der nächste Bahnhof wird sowieso noch angeschrieben und ich glaube man kann davon ausgehen, dass eine sehbeeinträchtigte Person in einem fremden Land über solche Ansageschemen zuerst einmal informiert.

Gestern habe ich in einem Cityjet auf der S2 nach "Zug nach..." das klassische "Nächster Halt - Next stop" gehört. Das ist m.E. ein guter Kompromiss.

Ich finde, dass es bei den WL auf der anderen Seite das nicht ganz so gut gehandhabt wird, vor allem bei der Straßenbahn. Von wo weiß ein sehbeeinträchtigter, der auf der Friedensbrücke in die Bim einsteigt, ob er im 5er oder 33er sitzt. Meines Erachtens sollte dann am Wallensteinplatz nach den Umstiegsmöglichkeiten gesagt werden 'Sie befinden sich in der Linie 33 nach Friedrich-Engels-Platz'.

Zumindest diejenigen, die sich auskennen, können ja hier nach Ausschlussprinzip vorgehen ("wenn ich zum 5er umsteigen kann, bin ich offensichtlich im 33er"). Andererseits: stören würde es auch nicht wirklich, zumindest mich nicht. Nur nicht bitte wie in den Cityjets an jeder Station, sondern zielgerichtet. Dann hilft es vielleicht auch dem einen oder der anderen, der/die etwas unaufmerksam in die Bim gestiegen ist.

Das Dresdner System ist auch nett: Blinde haben eine Fernbedienung, mit denen sie Außenansagen mit Linie und Fahrziel ("Linie 9 nach Prohlis") auslösen sowie eine Wiederholung der Haltestellenansage auslösen können. Der Charme besteht in der Verknappung der Informationen (denn auch das zeichnet eine gute Informationspolitik aus - Auswahl und Priorisierung. Deshalb finde ich ja z.B. die drei- bis sechsmalige Ansage der nächsten Station im Cityjet überflüssig, genauso die Ansage des Ziels an jeder Station).
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: darkweasel am 10. März 2019, 11:27:05
Ich finde, dass es bei den WL auf der anderen Seite das nicht ganz so gut gehandhabt wird, vor allem bei der Straßenbahn. Von wo weiß ein sehbeeinträchtigter, der auf der Friedensbrücke in die Bim einsteigt, ob er im 5er oder 33er sitzt. Meines Erachtens sollte dann am Wallensteinplatz nach den Umstiegsmöglichkeiten gesagt werden 'Sie befinden sich in der Linie 33 nach Friedrich-Engels-Platz'.
In der Situation kann er das daran erkennen, welche Umsteigemöglichkeiten durchgesagt werden: wenn zum 5er, dann ist er in einem 33er, und umgekehrt. Eher braucht er das, wenn er am Wallensteinplatz wartet – eventuell könnte man vor Abzweigungen eine entsprechende Durchsage über die Außenlautsprecher machen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: haidi am 10. März 2019, 12:03:35
Hast du schon einmal eine Wegbeschreibung für Blinde gelesen - da wird angegeben, wie viele Stationen mit der Ubahn oder einem anderen Verkehrsmittel gefahren wird. Diese Wegbeschreibungen sind für Blinde äußerst exakt ausgeführt.

Genau. Soll er doch zählen, der blinde Pöbel!

1. Gerade bei längeren Strecken kann man sich leicht verzählen.

2. Das Haltestellenzählen funktioniert nur so lange, wie es keine Bedarfshaltestellen gibt (im Bus und vielen Regionalzügen fällt es also völlig aus). Oder Ampeln/Signale, an denen

Blinde sind auf das Verhalten trainiert und sind darin durch die tägliche Anwendung sehr routiniert, der verzählt sich kaum. und im Fall 2 wird er sich auch zurecht finden.

Ich hab in meinem Leben nur ein einziges Mal einen hilflosen Blinden gesehen, auf einem Mittelbahnsteig in Meidling hat er die Orientierung verloren und unsicher in alle Richtungen gegangen. Da ist ein junger Bursche auf der Bank gesessen und hat ihm interessiert zugeschaut, bis ich ihm vom anderen Bahnsteig aus aufgefordert habe, ihm zu helfen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: WVB am 10. März 2019, 12:06:35
Ich finde, dass es bei den WL auf der anderen Seite das nicht ganz so gut gehandhabt wird, vor allem bei der Straßenbahn. Von wo weiß ein sehbeeinträchtigter, der auf der Friedensbrücke in die Bim einsteigt, ob er im 5er oder 33er sitzt. Meines Erachtens sollte dann am Wallensteinplatz nach den Umstiegsmöglichkeiten gesagt werden 'Sie befinden sich in der Linie 33 nach Friedrich-Engels-Platz'.
Beim Bus gibt (oder gab?) es die Regelung, dass man die Linie und das Ziel über den Außenlautsprecher verkünden soll wenn man sieht, dass ein Blinder bei der Haltestelle steht. Oder man macht es gleich wie in München wo es eine automatische Durchsage gibt à la "Linie 5, Richtung Praterstern".
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: BadnerBahnSpotter am 14. Juni 2019, 06:46:09
So etwas wird auch in Freiburg gemacht
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: HLS am 14. Juni 2019, 22:42:52
Ich finde, dass es bei den WL auf der anderen Seite das nicht ganz so gut gehandhabt wird, vor allem bei der Straßenbahn. Von wo weiß ein sehbeeinträchtigter, der auf der Friedensbrücke in die Bim einsteigt, ob er im 5er oder 33er sitzt. Meines Erachtens sollte dann am Wallensteinplatz nach den Umstiegsmöglichkeiten gesagt werden 'Sie befinden sich in der Linie 33 nach Friedrich-Engels-Platz'.
Beim Bus gibt (oder gab?) es die Regelung, dass man die Linie und das Ziel über den Außenlautsprecher verkünden soll wenn man sieht, dass ein Blinder bei der Haltestelle steht. Oder man macht es gleich wie in München wo es eine automatische Durchsage gibt à la "Linie 5, Richtung Praterstern".
Bei den WL gibts sowohl beim Bus als auch bei der Bim die Anweisung, dass das Fahrpersonal die Linie sowie das Ziel anzusagen hat, sofern er erkennt, dass sich ein Sehbehinderter im Haltestellenbereich aufhält.

Ich habe es damals immer so gemacht, sofern es sich irgendwie ausging, dass ich direkt beim Sehbehindertem stehen geblieben bin, ihm die Tür geöffnet habe und somit ihm persönlich gesagt habe was ich für Linie bin und wo ich momentan hinfahre.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Helga06 am 15. Juni 2019, 09:41:18
Da bist du eine hochlöbliche Ausnahme, ein Dankeschön dafür. In den meisten Fällen käme die Ausrede "Den/Die habe ich nicht gesehen". Es werden ja nicht einmal die Fahrgäste die mit dem Fahrrad oder anderem großen Dingen einsteigen gesehen, siehe viele Berichte im Forum oder in den Medien.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Klingelfee am 15. Juni 2019, 10:13:12
Da bist du eine hochlöbliche Ausnahme, ein Dankeschön dafür. In den meisten Fällen käme die Ausrede "Den/Die habe ich nicht gesehen". Es werden ja nicht einmal die Fahrgäste die mit dem Fahrrad oder anderem großen Dingen einsteigen gesehen, siehe viele Berichte im Forum oder in den Medien.

Wieso stellst du schon wieder eine ganze Berufgruppe so hin. Ich kann aus eigener Wahrnehmung deine Aussage nicht bestätigen. Klar, es gibt wie in jeden Beruf Mitarbeiter, denen alles Egal ist. Aber die meisten machen sehr wohl Durchsagen bei sehbehinderten Personen. Und oft genug stelle ich auch fest, dass Radfahrer wieder hinauskomplimentiert werden.

Und zu großen Gegenständen, dass musst du differenzieren. Denn die Maximalgröße von Gegenständen ist nicht definiert. Und wenn Fahrgäste einen Kasten ohne Probleme einladen können, dann dürfen sie diesen auch mitnehmen. Einzig Gegenstände, die gefährliche Stoffe enthalten (Gasflaschen, unverpackte Spiegel, spitze Gegenstände, etc sind von der Beförderung ausgeschlossen. Und ob ein Hund einen Beißkorb trägt, ist ab der 2. Türe auch nicht immer zu erkennen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Helga06 am 15. Juni 2019, 11:25:52
Sorry, das wollte ich nicht, ist sicher falsch formuliert.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 60er am 15. Juni 2019, 11:57:27
Sorry, das wollte ich nicht, ist sicher falsch formuliert.
Man muss teilweise die Fahrer auch in Schutz nehmen, wenn sie Fehlverhalten von Fahrgästen übersehen. In der Schleife Schottentor ist es z.B. für den Fahrer unmöglich zu sehen, wenn jemand mit einem Fahrrad bei der letzten Tür einsteigt. Vor einiger Zeit sah ich ein paar junge Leute, die eine kleine Ikea-Couch mit dem 5er transportiert haben. Laut Tarifbestimmungen sicher nicht erlaubt, aber es war Abend, der Zug war recht leer und es wurde niemand gestört oder gefährdet.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: denond am 15. Juni 2019, 12:33:11
...für den Fahrer unmöglich zu sehen, wenn jemand mit einem Fahrrad bei der letzten Tür einsteigt. Vor einiger Zeit sah ich ein paar junge Leute, die eine kleine Ikea-Couch mit dem 5er transportiert haben. Laut Tarifbestimmungen sicher nicht erlaubt, aber es war Abend, der Zug war recht leer und es wurde niemand gestört oder gefährdet.

Und jetzt ist die Frage: Wo und wie zieht man die Grenze?

Wenn es kein Stopp oder, keine Grenzsetzung mehr gibt/erfolgt, man tun und machen kann, was man will, wie es auch @ Klingelfee mit dem Einlad eines Kastens schildert, dann brauche ich eigentlich auch keine Beförderungsbestimmungen, keine Sicherheitsbestimmungen, keine Tarifbestimmungen, keinen Fahrplan mehr. Dann erfolgt halt der Betrieb nach irgendwann, irgendwie, irgendwas und nach irgendwo.

Wer ist in einem Ereignisfall dann der Verantwortliche? Ob da dann eine Ausrede: "...der Zug war recht leer und es wurde niemand gestört oder gefährdet" ausreicht?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: J-C am 15. Juni 2019, 13:08:03
Allein, die Beförderungsbedingungen wurden seitens der Mitarbeiter bei der Couch nicht verletzt.

Quelle (pdf) (https://www.wienerlinien.at/media/download/2019/Beförderungsbedingungen-WL_April2019_304056.pdf) Abschnitt I, Punkt 1

Zitat
Gegenstände, die Sie während der Fahrt in unseren Fahrzeugen ohne Behinderung, Belästigung oder Gefährdung der anderen Fahrgäste auf Ihrem Schoß oder in Ihrer Hand halten können, gelten als Handgepäck (zB zusammengeklappte Scooter oder Klappräder, Einkaufstrolleys udgl). Diese Gegen- stände können Sie kostenlos in unseren Fahrzeugen und Anlagen mitnehmen. Es liegt im Ermessen unserer Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter, Sie von der Fahrt auszuschließen, wenn die oben genannten Voraussetzun- gen nicht gegeben sind. In diesen Fällen wird der Fahrpreis nicht erstattet und es kann eine Verpflich- tung zum Schadenersatz für Sie entstehen.
Also alles tip top.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Helga06 am 15. Juni 2019, 15:37:48
Die Bestimmungen habe ich jetzt nicht bei der Hand, aber ich glaube gelesen zu haben, dass das Mitnehmen von Fahrrädern in der Straßenbahn dezidiert verboten ist. Ist es aber erlaubt wenn niemand gefährdet wird und genug Platz ist? Wie ist das jetzt liebe Klingelfee?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: HLS am 15. Juni 2019, 16:21:29
Die Bestimmungen habe ich jetzt nicht bei der Hand, aber ich glaube gelesen zu haben, dass das Mitnehmen von Fahrrädern in der Straßenbahn dezidiert verboten ist. Ist es aber erlaubt wenn niemand gefährdet wird und genug Platz ist? Wie ist das jetzt liebe Klingelfee?
Fahrräder sind in Bus & Bim verboten und in der U-Bahn nur teilweise erlaubt.
Einzig Klappfahrräder dürfen transportiert werden(zusammengeklappt was sinngemäß auch für die ganzen Roller gilt).
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Helga06 am 15. Juni 2019, 17:33:37
Klingelfee hat mir den Vorwurf gemacht, dass ich den ganzen Berufsstand in Misskredit bringe. Immer wieder kann man beobachten, dass Personen mit Fahrrädern oder nicht geklappten Rollern einsteigen. Einen Roller kann man übersehen, wenn aber wer mit einem Fahrrad bei der Haltestelle steht, dann sollte für den Fahrer höchste Aufmerksamkeit sein. Vor Weihnachten war hier im Forum ein Bild zu sehe wie zwei Fahrgäste einen sehr großen Christbaum in einen Ulf transportierten. Wie man so etwas übersehen kann als Fahrer, das ist die Frage.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Klingelfee am 15. Juni 2019, 17:50:00
Klingelfee hat mir den Vorwurf gemacht, dass ich den ganzen Berufsstand in Misskredit bringe. Immer wieder kann man beobachten, dass Personen mit Fahrrädern oder nicht geklappten Rollern einsteigen. Einen Roller kann man übersehen, wenn aber wer mit einem Fahrrad bei der Haltestelle steht, dann sollte für den Fahrer höchste Aufmerksamkeit sein. Vor Weihnachten war hier im Forum ein Bild zu sehe wie zwei Fahrgäste einen sehr großen Christbaum in einen Ulf transportierten. Wie man so etwas übersehen kann als Fahrer, das ist die Frage.

Du kannst zwar den Radfahrer oder die Personen mit einem großen Baum in der Haltestelle sehen, aber oft genug siehst Du dann während des Fahrgast Wechsel nicht, ob sie wirklich einsteigen.

Und wenn Dich als Fähre niemand darauf aufmerksam macht, dann kriegst Du Du es auch nicht mit..

Und das sage ich auch zum Vorwurf von Denond. Oft genug kriegt man einfach nicht mit, was hinten passiert. Da bräuchte man Türkameras, so wie man es im Mercedesbus hat.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: denond am 16. Juni 2019, 10:08:18
Und das sage ich auch zum Vorwurf von Denond. Oft genug kriegt man einfach nicht mit, was hinten passiert. Da bräuchte man Türkameras, so wie man es im Mercedesbus hat.

Es war kein Vorwurf, du hast ja mit deiner Schilderung über/mit dem Kasten Recht. Wo ich allerdings widersprechen will ist, daß man als Fahrer sehr wohl - wenn man daran interessiert ist - mitbekommen kann, was am Zug los ist. Wollen muß man.
Nur, es nützt wenig bis gar nichts, wenn man sich gegen nicht korrekt durchgeführte Beförderung stemmt, da man dem Kundendienst und der Verkehrskanzlei u.U. nur zusätzliche Arbeit verschafft und mit dem Problem, was man aufzeigen wollte, allein gelassen wird. Allgemeiner Tenor in einer Verkehrskanzlei bei der Einvernahme: Muaßt des unbedingt g'sehgn haum und dagegen vorgehen...

Aus diesem Grund verhalten sich ja viele Fahrer eher passiv am Fahrzeug.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Klingelfee am 16. Juni 2019, 11:16:10
Allgemeiner Tenor in einer Verkehrskanzelei bei der Einvernahme: Muaßt des unbedingt g'sehgn haum und dagegen vorgehen...

Aus diesem Grund verhalten sich ja viele Fahrer eher passiv am Fahrzeug.

Und zu diesem Tenor gabe es für mich nur eine Antwort.

Es gab diesbezüglich eine Fahrgastbeschwerde und daher bin gegen den Fahrgast gemäß den Beförderungsbestimmungen vorgegangen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: HLS am 16. Juni 2019, 13:39:59
Und das sage ich auch zum Vorwurf von Denond. Oft genug kriegt man einfach nicht mit, was hinten passiert. Da bräuchte man Türkameras, so wie man es im Mercedesbus hat.

Es war kein Vorwurf, du hast ja mit deiner Schilderung über/mit dem Kasten Recht. Wo ich allerdings widersprechen will ist, daß man als Fahrer sehr wohl - wenn man daran interessiert ist - mitbekommen kann, was am Zug los ist. Wollen muß man.
Und da sage ich dir lieber denond, man sieht es nicht immer und glaub mir, ich habe jeden Radlfahrer gern des Zuges verwiesen (im speziellen die, die erst prepotent mehrere Straßenzüge vor der Bim herfuhren und weils plötzlich regnete mit der Bim fahren wollten) wenn ichs gesehn habe, es kam aber auch bei mir vor, dass ich gar nicht gesehn habe und erst als sie ausstiegen oder dann mit Glück im Innenspiegel.
Auch habe ich daher schon eine Diskussion mit einem sehr freundlichen ZKler geführt gehabt, der mich "maßregeln" wollte warum ich den nicht gesehn habe, dass an der Alser Straße ein Vater mit seiner Tochter und Rad eingestiegen sind.
Ich habe dem netten Herrn erklärt, dass wenn er es denn selbst gesehen hat, nicht selbst die beiden hinnausgeschmissen hat oder ob ihm dann doch die Allerwertesten in Körpermitte fehlten.
Weiters bzgl. deiner Anschuldigung mit "wollen muß mans halt". Bedenke doch auch, dass es einem Bimfahrer verboten ist, während der Fahrt ggf. mal was zu trinken und was glaubst du wird bei diesen Temperaturen passieren, wenn er nicht mal in Haltestellen was trinken würde? Bei den meisten Fahrern steht nämlich die Trinkflasche links neben dem Fahrer und wenn er diese ich aus seinem Rucksack oder sonst wo hernimmt, kann er nicht gleichzeitig rechts in den Spiegel schauen.

Und nein das sind keine Ausreden oder sonstige Erklärungsversuche aller Klingelfee oder sonstigen WL-Angehörigen sondern das waren bei mir einfach knapp 8 jahre WL-Erfahrung die ich hier wiedergeben kann.

Was ich grundsätzlich in Haltestellen übersehen habe, waren Pampasbomberbeweger,  da ich viele negative Begegnungen mit ihnen hatte und daraufhin nur mehr dann geholfen habe, wenn sie mich entsprechend höflich gebeten haben und wenn sie dann auf mich gehört haben, wie wir diesen Kinderwagen in den Zug heben. Haben sie nur einmal versucht ihren Willen durchzusetzen, habe ich den Kinderwagen nicht angefasst.

Und ja die WL respektive deren "liebe" Fahrgäste" haben mich zum Menschenhasser gemacht und weil die WL ihnen ausnahmslos Zucker in den Arsch geblasen haben und der böse Fahrer grundsätzlich das Letzte ist/war.

Wenn man mich nochmal fragen würde mich für die WL zu entscheiden, kann ich nur ein klares jein dazu sagen. Ja zum Fahren, nein zu mit Fahrgästen.

Für mich ist jetzt perfekt, wo ich nurmehr fremdverladenes Transportgut befördern darf.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Ferry am 23. Juli 2019, 09:37:16
Heute ist mir erstmals aufgefallen, dass in Meidling auf den Bahnsteigen in den Ansagen die Liniennummern der jeweiligen Schnellbahnzüge erwähnt werden. So hieß es heute z.B. "S80 nach Wien Aspern Nord fährt ein". Bisher war immer nur von "Schnellbahnzügen" die Rede.

Und wieder eine Änderung, die mir heute aufgefallen ist:wurde bislang z.B. für eine Zug nach Stockerau "Zug nach Floridsdorf und weiter nach Stockerau" durchgesagt, unterbleibt das "nach Floridsdorf unter weiter" ab sofort.

Find ich gut, ich habe den Sinn dieser Durchsagen nie verstanden. Sie waren mMn. eher verwirrend als hilfreich. Dass auf der Stammlinie jeder Zug Richtung Norden über Floridsdorf und Richtung Süden über Meidling fährt, ist aufgrund des Netzaufbaus ohnehin klar.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Tunafish am 23. Juli 2019, 10:26:49
Find ich gut, ich habe den Sinn dieser Durchsagen nie verstanden. Sie waren mMn. eher verwirrend als hilfreich. Dass auf der Stammlinie jeder Zug Richtung Norden über Floridsdorf und Richtung Süden über Meidling fährt, ist aufgrund des Netzaufbaus ohnehin klar.

In südlicher Richtung fährt nicht jeder Zug über Meidling, daher ergibt die Ansage für diese Richtung durchaus Sinn.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 60er am 23. Juli 2019, 10:39:22
In südlicher Richtung fährt nicht jeder Zug über Meidling, daher ergibt die Ansage für diese Richtung durchaus Sinn.
Auch in nördlicher Richtung fährt die S80 nicht nach Floridsdorf. Für derartige Züge gibt es aber ohnehin eigene Zielangaben, auf denen die abweichende Streckenführung ersichtlich ist.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: U-Bahn Fan 1997 am 23. Juli 2019, 22:10:43
Und wo genau wurde das ohne dieses weiter nach durchgesagt. Weil in Floridsdorf wurde jetzt die S7 nach Rennweg und weiter nach Wolfsthal über Flughafen Wien so durchgesagt! LG U-Bahn-Fan 1997
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Ferry am 24. Juli 2019, 11:35:21
Find ich gut, ich habe den Sinn dieser Durchsagen nie verstanden. Sie waren mMn. eher verwirrend als hilfreich. Dass auf der Stammlinie jeder Zug Richtung Norden über Floridsdorf und Richtung Süden über Meidling fährt, ist aufgrund des Netzaufbaus ohnehin klar.

In südlicher Richtung fährt nicht jeder Zug über Meidling, daher ergibt die Ansage für diese Richtung durchaus Sinn.

Ich habe geschrieben: "Dass auf der Stammlinie". Gibt es einen Zug der Stammlinie, der Richtung Süden nicht über Meidling fährt?

Zitat von: U-Bahn Fan 1997
Und wo genau wurde das ohne dieses weiter nach durchgesagt.

Ich habe es gestern erstmals in Meidling bei der Ansage für einen Zug nach Stockerau gehört. Vielleicht ist die Umstellung erst im Gang und daher gibt es Bahnhöfe, wo noch die alte Formulierung verwendet wird.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: schaffnerlos am 24. Juli 2019, 11:38:20
Ich habe geschrieben: "Dass auf der Stammlinie". Gibt es einen Zug der Stammlinie, der Richtung Süden nicht über Meidling fährt?

Ja, die Züge Richtung Flughafen.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Ferry am 24. Juli 2019, 11:41:43
Ich habe geschrieben: "Dass auf der Stammlinie". Gibt es einen Zug der Stammlinie, der Richtung Süden nicht über Meidling fährt?

Ja, die Züge Richtung Flughafen.

Wäre mir neu, dass der Flughafen von Wien aus gesehen im Süden liegt. ::) Ich habe natürlich jene Züge der Stammstrecke gemeint, die Richtung Wiener Neustadt fahren.
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: T1 am 24. Juli 2019, 11:45:50
Ich habe geschrieben: "Dass auf der Stammlinie". Gibt es einen Zug der Stammlinie, der Richtung Süden nicht über Meidling fährt?

Ja, die Züge Richtung Flughafen.

Wäre mir neu, dass der Flughafen von Wien aus gesehen im Süden liegt. ::) Ich habe natürlich jene Züge der Stammstrecke gemeint, die Richtung Wiener Neustadt fahren.
Von der Stammstrecke aus gesehen Richtung Süden natürlich. :bh:
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: 60er am 24. Juli 2019, 12:47:05
Wäre mir neu, dass der Flughafen von Wien aus gesehen im Süden liegt. ::) Ich habe natürlich jene Züge der Stammstrecke gemeint, die Richtung Wiener Neustadt fahren.
Von der nördlichen Stammstrecke (Floridsdorf - Wien Mitte) aus gesehen liegt der Flughafen natürlich im Süden.

Gibt es nicht auch noch ein paar S-Bahn-Kurse, die von Norden kommend in Wien Mitte enden?
Titel: Re: Schnellbahnlinien in Durchsagen
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 24. Juli 2019, 15:02:49
Nein, gibt es nicht.