Außer, er war ein zueilender Fahrgast auf einem Bahnsteig, von dem nur Züge mit zumindest derselben nächsten Haltestelle, aber unterschiedlichen Zielen, abfahren (z.B. Wien Traisengasse). Dann könnte es ihn interessieren, ob er sitzenbleiben kann oder wieder aussteigen sollte und den nächsten Zug nehmen.
Für diese 0,0000...% Ausnahmen braucht man keine eigenen Ansagen. Schließlich ist das Fahrziel auch auf den Monitoren im Zug angeschrieben, außerdem erfolgt in Floridsdorf ohnehin eine weitere Ansage: "Dieser Zug fährt weiter als S1 bis Gänserndorf."
Eine entsprechende Info vorm Abzweigebahnhof ist sicher nicht verkehrt. Alle paar Minuten (und wir sprechen hier immerhin von Regional- und S-Bahnen, die nicht nur innerstädtisch oft halten) ist es aber ziemlich überflüssig.
Das, was die ÖBB zu viel haben, haben die Wiener Linien zu wenig: wenigstens auf der U1 Richtung Süden, der U2 Richtung Osten und der U6 Richtung Süden hätte es m.E. Sinn, die Richtung wenigstens ab und zu mit anzusagen, hier gibt es nämlich Kurzführungen. Was leider oft vergessen wird: Barrierefreiheit ist viel mehr als die Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer, sie hat zum Ziel, dass jeder, der körperliche Einschränkungen hat, ohne fremde Hilfe sein Leben gestalten kann. Das schließt also z.B. auch Hilfen für Blinde oder Fastblinde mit ein - weshalb Ansagen eben auch Teil von Barrierefreiheit sind. Das ist übrigens auch einer der wenigen Punkte, den die bekanntermaßen ansonsten eher schrottige Deutsche Bahn den ÖBB um Längen voraus hat: dort wird schon seit bestimmt 15 Jahren ziemlich konsequent der nächster Halt
samt Ausstiegsseite angesagt, in älteren Zügen vom Lokführer (und da zumindest nach meinen Erfahrungen auch konsequenter als von ihren österreichischen Kollegen). Seinerzeit wurde das genau damit begründet: Barrierefreiheit.
Wie haben die Fahrgäste bloß die Ära 4030 überlebt, in der es weder Zielschilder noch Ansagen gab, ja, nicht einmal einen Türschließwarnton? 
Zum einen: Barrierefreiheit (siehe oben). Zum anderen: die Bahn konkurriert mit dem Auto, wo dem Autofahrer inzwischen ja standardmäßig alles erklärt bekommt. Und letztlich ist das auch ein Beitrag für einen flüssigen Betrieb: ortsfremde Fahrgäste, die zu spät merken, dass sie aussteigen müssen, drängeln sich ansonsten durch die Masse der Einsteigenden und/oder blockieren die Türen, die eigentlich schon schließen sollten.
Nur die Kombination aus keinen Infos im Zug und keinen (brauchbaren) Infos am Bahnsteig empfinde ich als suboptimal. Denn auf der Zugzielanzeige am Praterstern stand sowas wie:
S Floridsdorf 13
weiter nach Mistelbach
–––––––––––––––––––––––––
S Floridsdorf 02
Dass der soeben am Bahnsteig stehende Zug nach Wolkersdorf fährt, ist daraus nicht zu erkennen.
Ich verstehe auch nicht, wieso man es so kompliziert macht. Die Namen "Floridsdorf" und "Meidling" sind kurz genug, dass man i.d.R. in der gleichen Zeile "=> [Endstation]" ergänzen könnte, also z.B. "Meidling => Wr. Neustadt", notfalls mit Abkürzungen ("Floridsd. => Wolkersd."). Nur für einige wenige Namen (ich denke da an Payerbach-Reichenau) müsste man sich was anderes überlegen.
Die Vorteile wären:
- dass man es so auch auf den Bildschirmen in den Zugangsbereichen kommunizieren könnte, so dass die Fahrgastinformation einheitlicher wäre,
- dass die wichtige Information des eigentlichen Endbahnhofs dauerhaft am Bahnsteig zu sehen wäre und
- dass es auch ohne Deutschkenntnisse verständlich wäre.