Autor Thema: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln  (Gelesen 36561 mal)

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HLS

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #45 am: 02. November 2012, 23:13:00 »
Das ist doch bei uns eh normal. Heute in Polen gesehen und gedacht, ich trau meinen Augen nicht: Ein Mann geht eine Straße entlang, sieht vor sich eine Zeitung (die jemand anders "verloren" hat) am Gehsteig liegen, bückt sich runter, nimmt die Zeitung und wirft sie in den Mistkübel daneben.

Bei uns sind sowohl Fahrgäste als auch Unternehmen Schweinderln! 8)
Da hatte ich vor ca zwei Wochen eine sehr positive Ausnahme am 2er. Der Zug war recht leer, FG steigt ein sieht mehrer Gratiszeitungen am Boden liegen, hebt sie alle auf und bat mich an der nächsten HST kurz auf ihn zu warten, er wolle nur den Müll von anderen beseitigen. Das sagte er aber so laut, dass sich gleich mehrere Betreten wegdrehten bzw den Kopf senkten.  Als er an seinem Ziel ausstieg, wünschte er mir noch einen ruhigen Dienst und äußerte den Wunsch/die Hoffnung, dass die Leute doch endlich mal lernen würden ihren Mist wegzuwerfen (natürlich ebenso in entsprechender Lautstärke). :up:

Wer jetzt denkt, dass wäre vielleicht eine Person einer Randgruppe, der irrt. Er war etwa mitte 40, Jeans, Hemd, Krawatte und Sakko und einen sehr gepflegten Umgangston.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

moszkva tér

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #46 am: 03. November 2012, 08:46:08 »
Wer jetzt denkt, dass wäre vielleicht eine Person einer Randgruppe, der irrt. Er war etwa mitte 40, Jeans, Hemd, Krawatte und Sakko und einen sehr gepflegten Umgangston.

Schlechtes Benehmen ist nicht den sogenannten "Asozialen" vorbehalten.
Ein Erlebnis war einst: Mutter mit Kinderwagen will in die Straßenbahn einsteigen. Niemand "sieht" sie. Die einzigen, die geholfen haben, waren die Punks, die neben der Tür gesessen sind, mit orangenem Irokesen, Lederjacke, Nietenarmband und zerrissener Jeans.
(Warum habe ich nicht geholfen? Ich saß leider bei der anderen Tür).

ep1950

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #47 am: 03. November 2012, 09:06:18 »

Schon der legendäre Helmut Qualtinger prägte einst den treffenden Ausspruch "Da Mensch is a Sau"  ;D

mfg ep1950

Wattman

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #48 am: 03. November 2012, 09:34:17 »
Das war nicht Qualtinger, sondern die Worried Men Skiffle Group.

ep1950

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #49 am: 03. November 2012, 12:58:49 »
Das war nicht Qualtinger, sondern die Worried Men Skiffle Group.

Das war Helmut Qualtinger. Nicht nur seinen „Herrn Karl“ fand ich recht spannend! Ich finde, dass er wieder sehr gut in unsere heutige Zeit passt.
 
Besonders sein Satz: „Da Mensch is a Sau!“ hatte sich mir fest eingeprägt. In seiner besonderen, wienerischen Art hat er das gesagt, was ich mir immer schon über die Menschen gedacht hatte.


... ein Auszug aus > http://ratlosindeutschland.wordpress.com/tag/qualtinger/


mfg ep1950

Wattman

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #50 am: 03. November 2012, 14:11:36 »
Interessant - ich kenne etliche Nummern von ihm, neben dem Herrn Karl vor allem die Kabarettnummern aus dem Kärntnertortheater, die später auf Platte erschienen sind.
Den Ausspruch Der Mensch is a Sau habe ich von ihm noch nicht gehört. Es scheint, dass den die Worried Men Skiffle Group übernommen hat.

pronay

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #51 am: 03. November 2012, 17:17:27 »
@ep1950:

Sorry, aber das ist kein Beleg dafür, dass der Satz von Qualtinger stammt. Das behauptet jemand.

Ich bilde mir auch ein, Qualtingers Emanationen recht gut zu kennen, aber den Ausspruch kenne ich
auch nicht von ihm.

benkda01

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #52 am: 05. November 2012, 23:29:15 »
Bei uns sind sowohl Fahrgäste als auch Unternehmen Schweinderln! 8)
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13er

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #53 am: 07. November 2012, 00:02:33 »
Bei uns sind sowohl Fahrgäste als auch Unternehmen Schweinderln! 8)
Relevanter Link :D
Und ich dachte, hinter dem Link versteckt sich ein Kebab und du willst mir subtil(?) vorwerfen, dass ich genauso zur Verschmutzung der Wagen beitrage ;)

btw: Ich komme ja gerade wieder aus dem Ausland zurück: In keiner einzigen Stadt sind die Fahrzeuge so dreckig wie bei uns (sie sind, ganz im Gegenteil, sehr sauber). Irgendwas läuft da falsch.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #54 am: 07. November 2012, 00:14:47 »
btw: Ich komme ja gerade wieder aus dem Ausland zurück: In keiner einzigen Stadt sind die Fahrzeuge so dreckig wie bei uns (sie sind, ganz im Gegenteil, sehr sauber). Irgendwas läuft da falsch.

Ich kam gestern aus London zurück.

Erstens, spontaner Eindruck: Die Wartezeitanzeigen an den Busstationen funktionieren und zeigen ca. die acht nächsten Busse richtig an.
Zweitens: Die Underground fährt im Minutentakt
Drittens: Die Fahrzeuge sind sauber, das Personal freundlich und zahlreich
Viertens: gebaut wird viel, die Beschilderung ist aber gut.

Ankunft in Wien: um 23.35 fährt die letze Bahn vom Flughafen in die Stadt, es ist ein CAT, man muss Profi sein, um den Unterschied zur S7 zu erkennen.
In Wien Mitte ist der Weg vom CAT zur U-Bahn eine Zumutung - er führt teilweise ohne Gehsteig und durch Baustellen/Engstellen ewig weit durch halbferige Bereiche.
U3 Volkstheater: Der Stationswart macht die Nothaltüberprüfung der Rolltreppe genau vor uns, die wir mit schweren Koffern aus der U-Bahn kommen, und sagt in breitem wienerisch: "De letzte bim is eh scho weg!". Ich bin dann mit dem vorletzten 49er nach Hause gefahren, fast hätte ich ihn wegen der "Bremsprobe" versäumt.
Der ULF (B1!) am 49er knirscht und ächtzt dermaßen jämmerlich, dass ich glaub', ich sitz in einem Museumswagen. Ein K ist nicht viel lauter. Ausschaun tut das Häusl' dass man sich geniert.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #55 am: 07. November 2012, 08:15:58 »
btw: Ich komme ja gerade wieder aus dem Ausland zurück: In keiner einzigen Stadt sind die Fahrzeuge so dreckig wie bei uns (sie sind, ganz im Gegenteil, sehr sauber). Irgendwas läuft da falsch.
Gestern ein Gespräch zwischen Fahrgästen in einem E1 belauscht:

Altes Weib 1: Des is a Dreck do herinnen, a Zumutung, so wos!
Altes Weib 2: Wer losst denn de ganuzn Zeidungen am Boden foin?
AW1 gibt ausländerfeindliches Statement zum Besten.
AW2: Jo, gibt's denn do kane Leit, die des saubermochen?
AW1: Naa, des gibt's nur in da U-Bahn.
AW2: Ah, in der U-Bahn.
AW1: Durt gengan s' immer durch.
AW2: Oba in der U-Bahn liegen a kiloweis von de Zeidungen umadum.
AW1: I glaub, de mochn nur am Sundog sauber, oiso jedenfois nur amoi in der Wochn.
AW2: Ah, jojo.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #56 am: 07. November 2012, 14:45:57 »
Bei uns sind sowohl Fahrgäste als auch Unternehmen Schweinderln! 8)
Relevanter Link :D
Und ich dachte, hinter dem Link versteckt sich ein Kebab und du willst mir subtil(?) vorwerfen, dass ich genauso zur Verschmutzung der Wagen beitrage ;)

btw: Ich komme ja gerade wieder aus dem Ausland zurück: In keiner einzigen Stadt sind die Fahrzeuge so dreckig wie bei uns (sie sind, ganz im Gegenteil, sehr sauber). Irgendwas läuft da falsch.
Also besonders die unmodernisierten Konstal in Oberschlesien sind mir innen schon sehr grindig vorgekommen, komplett mit pickendem Boden usw.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #57 am: 07. November 2012, 14:59:41 »
Also besonders die unmodernisierten Konstal in Oberschlesien sind mir innen schon sehr grindig vorgekommen, komplett mit pickendem Boden usw.
Die sind heruntergekommen, aber sauber.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #58 am: 07. November 2012, 17:20:35 »
Also besonders die unmodernisierten Konstal in Oberschlesien sind mir innen schon sehr grindig vorgekommen, komplett mit pickendem Boden usw.
Die sind heruntergekommen, aber sauber.
Ich hatte im September definitv mehrere Züge mit unregelmäßig grau gefärbten Innenwänden und am Boden herumschwimmenden Getränkeresten, auch nebst leerer Flasche. Definitiv nicht gesehen habe ich dort nur herumliegendes Papier (Zeitungen usw.)

Mich persönlich stören aber die Gratiszeitungen gar nicht, so lange sie unbeschädigt auf den Sitzen liegen. Dann kann, wer dieses geistige Niveau verkraftet, sie nehmen, lesen und nach Gebrauch wieder liegen lassen. Ärgerlich sind sie in zerfetztem und zertretenem Zustand am Boden.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

schaffnerlos

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Re: Dreck in öffentlichen Verkehrsmitteln
« Antwort #59 am: 07. November 2012, 17:26:15 »
Mich persönlich stören aber die Gratiszeitungen gar nicht, so lange sie unbeschädigt auf den Sitzen liegen. Dann kann, wer dieses geistige Niveau verkraftet, sie nehmen, lesen und nach Gebrauch wieder liegen lassen. Ärgerlich sind sie in zerfetztem und zertretenem Zustand am Boden.

Und genau dort landen sie, wenn ich mich auf einen Platz setzen will wo ein solches Schmierblatt liegt und ich es nicht anderwertig ablegen kann. Nein, auch am Sitz haben diese Heftln nix verloren.