Das subjektive Sicherheitsgefühl ist für die meisten Radler auf einem Radweg höher als im Mischverkehr. Deswegen fahren viele auch lieber am Gehsteig als in einer 30er Zone auf der Fahrbahn.
Über Radwege und Sicherheitsgefühl wurde glaub ich schon alles gesagt, ich möchte bei der Fahrbahngestaltung im Zusammenhang mit Straßenbahn bleiben.
Früher waren die Fahrstreifen breiter, mit fällt dazu die Landstraßer Hauptstraße zwischen Weyrgasse und Rochusmarkt ein. Erstens bedurfte es keines abmarkierten Gleiskörpers, weil eh rechts vom Gleis genug Platz war, und wenn der nicht markierte Fahrstreifen breit genug ist, fühlen sich Radfahrer nicht bedroht, und auch ein Fiaker sorgt nicht wie jetzt für einen Megastau (74A).
Aber nein, heute darf dem Auto nur mehr wenig Platz geboten werden, und im Prinzip leiden alle darunter. ÖV, Radverkehr, und natürlich auch der Autoverkehr.
Der Autoverkehr hat an der Landstraßer Hauptstraße noch immer den meisten Platz, man muss halt nur ehrlicherweise die Parkflächen hinzurechnen. Und nur, weil man auf die Türöffnen-Bereiche markiert und Rad-Symbole draufgemalt hat, gibt es noch keine Radinfrastruktur. Eigentlich ist es sogar besser, gar nichts zu haben, als diese Fehlplanung "Mehrzweckstreifen": sie lenkt unbedarfte Radfahrende in den Dooringbereich, verleitet Autofahrende dazu, zu knapp vorbeizufahren - und wird in dieser Hinsicht auch noch von der aktuellen StVO gedeckt, bei der die 1,50 m Mindestabstand hier nicht gelten (das ist nämlich Vorbeifahren, und nicht Überholen).
Es waren nicht die Fahrstreifen breiter, sondern die Autos beträchtlich schmäler.

Übrigens, um den Bogen zur Bim zurückzubringen, haben SPÖ und Neos kürzlich im Gemeinderat einen Antrag der Grünen abgelehnt, das Parken dort zu verbieten, wo deppert Parkende (also z.B. zu breite Autos) regelmäßig den Bim-Verkehr behindern.