Die Kreuzung mit der Paulanergasse ist derweil entweder in Abweichung vom ursprünglichen Plan oder gar nicht fertiggestellt worden: Aus der Paulanergasse kommend, gibt es nur eine Fahrspur, ursprünglich sollten es deren zwei sein. Wie man mit nur einer Spur geradeaus und abbiegen in die Wiedner Hauptstraße in Richtung Süden bewerkstelligen will, ist mir ein Rätsel; will man vielleicht doch auf die zurückkommende Abbiegemöglichkeit verzichten? Das wäre dann ein echter Gewinn für die Straßenbahn, aber zu früh freuen sollte man sich nicht.
Kann ich mir nicht vorstellen, dass die Abbiegespur nicht kommt. Der Rückstau in der Operngasse wäre massiv. Auch sind in dem Bereich bereits Markierungen für das neue Randsteinelement aufgezeichnet worden. Wieso wäre es ein Gewinn für die Straßenbahn? Die Autos befinden sich hinter der Straßenbahn und blockieren diese nicht.
Ein Gewinn wäre es für die Straßenbahn, wenn die Station in Fahrtrichtung Süden dann nur von berechtigten Abbiegern verstellt werden könnte. Wenn deren Zahl klein ist und sich bspw. auf Zufahrt zur Blutspendezentrale, Lieferverkehr und Busse beschränken würde, hätte das Vorteile.
Außerdem ist eine kombinierte Geradeaus- und Abbiegespur vermutlich heillos von den in gleicher Richtung die Wiedner Hauptstraße überquerenden Fußgängern blockiert, weshalb man ja auch seinerzeit das Abbiegen verboten und den Verkehr durch die Schleifmühlgasse geleitet hat.
Unverständlich, wie verschwenderisch mit dem vorhandenen Platz zwischen Paniglgasse und Schleifmühlgasse umgegangen wurde. Alles asphaltiert, nur eine Fahrspur in Richtung Norden, und trotzdem befahren die Autos in südlicher Richtung, aus Operngasse/Margaretenstraße kommend, den Schienen. Das Stück zwischen Schleifmühlgasse und Paulanergasse darf, so wie es ausschaut, von den Autos in südlicher Richtung befahren werden – man hätte hier den Verkehr beruhigen können, indem man diesen Abschnitt im „Linksverkehr“ von der Paulanergasse befahren und den Verkehr, gemeinsam mit dem aus der Margaretenstraße/Rilkeplatz, über die Schleifmühlgasse abgeleitet hätte.
In dem Bereich hat man es völlig verabsäumt, irgendeine Umgestaltung zu bewerkstelligen. Das einzig positive ist der Radweg. Ein Rasengleis wäre prädestiniert gewesen für diesen Abschnitt. Auf der stadteinwärtsführenden Spur hat man zugunsten des Radweges alle Parkplätze gestrichen, diesen hätte man beibehalten sollen. Radweg in die Mitte zwischen Fahrbahn und Gleisen, Gleise an den westlichen Rand versetzt, ähnlich wie bei der Paulanergasse. Aber man traut sich in Wien halt nichts. Der MIV steht weiterhin im Mittelpunkt.
Insbesondere gibt es einzig neben der Paulanerkirche einen Randstein hin zum Radweg, ansonsten sind die asphaltierten Gleise irgendwie Teil des allgemeinen Verkehrsraumes. Vermutlich kommen noch haufenweise Bodenmarkierungen, aber wenigstens Längsschwellen wie früher neben der Einfahrt in Richtung Tunnel Laurenzgasse wären ganz hilfreich.
Gespannt bin ich jedenfalls schon auf den Bereich bei der Treitlstraße: Hier werden die Autofahrer gegengleich zur Straßenbahn nach links verschwenkt, der entstehende Kreuzungsbereich wird sich über eine große Fläche verteilen, bei Stau sind verstellte Gleise also vorprogrammiert.
Das kann ich mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass der Kreuzungsbereich jemals zugestaut sein wird. Durch die einspurige Führung kommt weniger Autoverkehr drüber als vorher und vor der großen Kreuzung vorne mit der 2er-Linie teilen sich die Spuren großzügig auf.
Soweit ich das erkenne, wird zwar nur eine Spur durch die Straße gehen, kurz vor der Kreuzung sieht man aber eine Aufweitung auf 2 Spuren plus Parkspur, auch wenn dieser Abschnitt nicht länger als 15 Meter sein dürfte.