Autor Thema: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke  (Gelesen 2235 mal)

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abc

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #15 am: 22. Mai 2024, 08:15:58 »
Heute würde man die Station eher am Brückenkopf integrieren mit einem Abgang zum Hafen. Der Aufgang Radingerstrasse ist sinnbefreit, die Ausgänge
wären Vorgartenstrasse bzw Schiffahrtszentrum besser gewesen und die Station hätte "Mexikoplatz" heissen sollen, wie in den 70er Jahren vorgesehen.

Wieso? Erstens ist das Einzugsgebiet eher bei der Bebauung als bei der Donau, zweitens steigt die Strecke in der Brücke an, und drittens nehme ich an, dass der Brückenkasten für die Lastabtragung statisch notwenig ist, also eine Aufweitung für die Station eher aufwendig gewesen wäre. Aber das wichtigste Argument ist mE , dass RI Donau viel weniger ist als da, wo die Station jetzt ist.

Außerdem sollte man das Potential der Kreuzfahrtschiffe auch nicht überschätzen. Mit den paar Menschen, die dort pro Tag ankommen, füllt man wahrscheinlich noch nicht mal eine U-Bahn. Natürlich hat das Wohngebiet samt Umstieg zum 11A und künftig 12er ein viel größeres Potential.

Die einfachste Lösung ist meist die offensichtlichste: die S45 bekommt bei der Reichsbrücke einfach keine Station.  ;)
Oder sie bekommt eine Station, die halt keine optimale Umsteigemöglichkeit zur U1 bietet. Zum alten Süd/Ostbahnhof hatte die U1 jahrzehntelang keine direkte Anbindung und trotzdem hat es funktioniert.
Eine unterirdische Verbindung mit rund 250 Meter langen Fahrsteigen, wie es sie in anderen Großstädten zuhauf gibt, die dann östlich der Reichsbrücke vor dem Handelskai ans Tageslicht kommt, wäre ja machbar. Die U1-Trasse steigt unmittelbar nach der Vorgartenstraße an, d.h. man könnte die von den Richtungsbahnsteigen wegführenden Tunnel leicht zu einem verbinden.

Seit wann sind in Wien möglichst kurze Umsteigewege von Bedeutung? Viel länger als der Weg zwischen U1 und U2 am Praterstern wäre der Weg zwischen U1 und S45 an der Reichsbrücke auch nicht.

Monorail

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #16 am: 22. Mai 2024, 14:39:42 »
Seit wann sind in Wien möglichst kurze Umsteigewege von Bedeutung? Viel länger als der Weg zwischen U1 und U2 am Praterstern wäre der Weg zwischen U1 und S45 an der Reichsbrücke auch nicht.
Es sind über 300m Fußweg im Freien zwischen zwei unabhängigen Stationen, die das Queren von bis zu zwei nicht schwach befahrenen Straßen (inkl. Fußgeherampeln) bedingen. Auch gibt es keinerlei Witterungsschutz.
Vergleichbar ist die Situation mit einem "Umsteigen" vom 2er beim Stubentor zur Schnellbahn Wien Mitte.
Am Praterstern oder Hauptbahnhof gibt es lange Fußwege, aber zumindest innerhalb eines Bauwerks und man hat ein Dach über dem Kopf.  :lamp:
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

win22

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #17 am: 22. Mai 2024, 15:39:07 »
Seit wann sind in Wien möglichst kurze Umsteigewege von Bedeutung? Viel länger als der Weg zwischen U1 und U2 am Praterstern wäre der Weg zwischen U1 und S45 an der Reichsbrücke auch nicht.
Es sind über 300m Fußweg im Freien zwischen zwei unabhängigen Stationen, die das Queren von bis zu zwei nicht schwach befahrenen Straßen (inkl. Fußgeherampeln) bedingen. Auch gibt es keinerlei Witterungsschutz.
Vergleichbar ist die Situation mit einem "Umsteigen" vom 2er beim Stubentor zur Schnellbahn Wien Mitte.
Am Praterstern oder Hauptbahnhof gibt es lange Fußwege, aber zumindest innerhalb eines Bauwerks und man hat ein Dach über dem Kopf.  :lamp:
Und das habe ich gemeint. Falls wer mit einem Schiff nach Wien kommt, der muss weit im Freien gehen. Ein repräsentativer Umsteigeknoten ist das nicht....

MK

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #18 am: 22. Mai 2024, 16:12:13 »
Und wie viele Leute betrifft das jeden Tag?

Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #19 am: 22. Mai 2024, 17:29:03 »
Und wie viele Leute betrifft das jeden Tag?
Schiff zu U-Bahn und umgekehrt nicht viele. Mit der verlängerten S45 darf man aber von mehr Umsteigern ausgehen, vor allem wenn man den Mexikoplatz als "Umsteigeknoten" bewirbt, der er ohne entsprechende bauliche Maßnahmen eigentlich nicht wäre.
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95B

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #20 am: 22. Mai 2024, 17:37:27 »
Wer mit dem Schiff bei der Reichsbrücke ankommt, fährt üblicherweise mit Charterbussen auf Wienbesuch.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #21 am: 22. Mai 2024, 17:46:47 »
Wer mit dem Schiff bei der Reichsbrücke ankommt, fährt üblicherweise mit Charterbussen auf Wienbesuch.
Was halt genauso unsinnig und verkehrsbelastend ist.
Warum halten bei der DDSG etwa keine Big Bus oder andere Touristenbusangebote? Oder normale Öffilinien.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #22 am: 22. Mai 2024, 18:02:45 »
Weil Kreuzfahrttouristen Pauschalreisen buchen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Klingelfee

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #23 am: 22. Mai 2024, 18:18:48 »
Wer mit dem Schiff bei der Reichsbrücke ankommt, fährt üblicherweise mit Charterbussen auf Wienbesuch.
Was halt genauso unsinnig und verkehrsbelastend ist.
Warum halten bei der DDSG etwa keine Big Bus oder andere Touristenbusangebote? Oder normale Öffilinien.
Also BEIDE Unternehmen (Big Bus, Hop On Hop Off) haben bei der Reichsbrücke am Pier Haltestellen
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Katana

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #24 am: 22. Mai 2024, 22:38:26 »
Wer mit dem Schiff bei der Reichsbrücke ankommt, fährt üblicherweise mit Charterbussen auf Wienbesuch.
Was halt genauso unsinnig und verkehrsbelastend ist.
Warum halten bei der DDSG etwa keine Big Bus oder andere Touristenbusangebote? Oder normale Öffilinien.
Es ist nicht unsinnig, wenn nach dem Frühstück, mitten in der HVZ eine am Abend zuvor angekommene 50köpfige Reisegruppe in einen Charterbus, oder 200 in vier Busse, einsteigt und auf direktem Weg ans Ziel fährt. Egal ob Schönbrunn oder Grinzing oder Kahlenberg oder Schwedenplatz oder Zentralfriedhof. Aus Sicht der Wiener Fahrgäste sind solche Gruppentransporte auch weniger verkehrsbelastend als in Öffis.

60er

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #25 am: 23. Mai 2024, 00:20:01 »
Es ist nicht unsinnig, wenn nach dem Frühstück, mitten in der HVZ eine am Abend zuvor angekommene 50köpfige Reisegruppe in einen Charterbus, oder 200 in vier Busse, einsteigt und auf direktem Weg ans Ziel fährt. Egal ob Schönbrunn oder Grinzing oder Kahlenberg oder Schwedenplatz oder Zentralfriedhof. Aus Sicht der Wiener Fahrgäste sind solche Gruppentransporte auch weniger verkehrsbelastend als in Öffis.
Seh ich auch so. Es ist sicher die effizienteste Lösung, die Touristengruppen mit Bussen zu transportieren.

abc

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #26 am: 23. Mai 2024, 08:29:10 »
Und wie viele Leute betrifft das jeden Tag?
Schiff zu U-Bahn und umgekehrt nicht viele. Mit der verlängerten S45 darf man aber von mehr Umsteigern ausgehen, vor allem wenn man den Mexikoplatz als "Umsteigeknoten" bewirbt, der er ohne entsprechende bauliche Maßnahmen eigentlich nicht wäre.

Als die Reichsbrücke samt U1 gebaut wurde, war die S45 noch nicht mal zwischen Heiligenstadt und Hütteldorf in Betrieb (vielleicht schon in Diskussion?), an die Verlängerung zum Handelskai (oder überhaupt eine Station dieses Namens) war wahrscheinlich noch gar nicht zu denken, geschweige denn eine weitere Verlängerung der S45 entlang der Donau. Insofern war es aus damaliger Sicht schon logisch, die Station mitten im Wohngebiet einzurichten.

Bei der Verlängerung der S45 wäre natürlich die Frage, inwiefern man den Schaden begrenzen kann. Vielleicht die Station Vorgartenstraße wenigestens ein paar Meter Richtung Reichsbrücke verlängern, bessere Straßenquerungen etc. Ein hunderte Meter langer Gang wäre zwar überdacht, dafür aber ziemlich unattrakiv und ein Angstraum. Auf jeden Fall sollte der Radweg dann endlich auf die obere (Fahrbahn-) Ebene verlegt werden, um Konflikte zwischen Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden zu reduzieren (auch an der Station Donauinsel), Radfahrenden ein schnelleres Vorankommen zu ermöglichen und Zu-Fuß-Gehenden (und künftig auch S45-Fahrgästen) einen angemessen breiten Weg zu bieten.

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #27 am: 23. Mai 2024, 08:49:17 »
Bei der Verlängerung der S45 wäre natürlich die Frage, inwiefern man den Schaden begrenzen kann. Vielleicht die Station Vorgartenstraße wenigestens ein paar Meter Richtung Reichsbrücke verlängern, bessere Straßenquerungen etc. Ein hunderte Meter langer Gang wäre zwar überdacht, dafür aber ziemlich unattrakiv und ein Angstraum. Auf jeden Fall sollte der Radweg dann endlich auf die obere (Fahrbahn-) Ebene verlegt werden, um Konflikte zwischen Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden zu reduzieren (auch an der Station Donauinsel), Radfahrenden ein schnelleres Vorankommen zu ermöglichen und Zu-Fuß-Gehenden (und künftig auch S45-Fahrgästen) einen angemessen breiten Weg zu bieten.

Ich weiß, die Forderung gibt es schon lange, aber ich glaube, dass dies nicht wirklich sinnvoll ist, da die Auf- und Abfahrten auf beiden Seiten der Reichsbrücke nicht so einfach zu entflechten wäre. Überhaupt deshalb, weil der Radweg auch von sehr vielen Familien benutzt wird.
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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #28 am: 23. Mai 2024, 09:10:20 »
Man könnte doch auch die U1-Station Donauinsel richtung Handelskai verschieben (bzw. "spiegeln"), um eine bessere Anbindung der S45 zu erreichen. Den Stationszugang auf der Insel könnte man so belassen wie er ist, und am Handelskai einen Stationsturm hinbauen (ähnlich wie bei der "Donaumarina"). Der Stationsabstand zur Vorgartenstraße wäre in etwa so wie Meidling Hauptstraße-Längenfeldgasse, und der Stationsabstand zu Kaisermühlen wäre auch nicht überdurchschnittlich.

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Re: Umsteigesituation Vorgartenstraße/Reichsbrücke
« Antwort #29 am: 23. Mai 2024, 09:57:43 »
Man könnte doch auch die U1-Station Donauinsel richtung Handelskai verschieben (bzw. "spiegeln"), um eine bessere Anbindung der S45 zu erreichen. Den Stationszugang auf der Insel könnte man so belassen wie er ist, und am Handelskai einen Stationsturm hinbauen (ähnlich wie bei der "Donaumarina"). Der Stationsabstand zur Vorgartenstraße wäre in etwa so wie Meidling Hauptstraße-Längenfeldgasse, und der Stationsabstand zu Kaisermühlen wäre auch nicht überdurchschnittlich.

Klar, wenn du die Reichsbrücke neu bauen willst, kein Problem. Leute, all eure Pläne spielen sich im Tragwerk einer Spannbetonbrücke ab, da kann man nix einfach öffnen oder verschieben etc. Wenn es eine Verbindung für Umsteiger geben soll, dann spielt sich die sicher am bestehenden Fuß/Radweg auf der Brücke ab, irgendwelche Begleittunnels wären nicht einmal gerade oder durchgehend waagrecht.
Harald A. Jahn, www.tramway.at