Auch wenn das frühere System der Linienbezeichnungen schon lange durchbrochen ist und es natürlich auch ziemlich wurscht ist, wie eine Linie heißt, erscheint es mir halt doch ziemlich dumm, Linien in völlig verschiedenen Stadtteilen fast gleich zu benennen. ("dumm" hier im Sinn von "alles andere als intuitiv klar".)
Ganz im Gegenteil: ein durchschnittlicher Fahrgast hat ja nicht die Linie 11 als Ziel, sondern eine konkrete Haltestelle (bzw. eigentlich eine Adresse oder einen Point of Interest). Für den ist es doch eher hilfreich, wenn von einer Haltestelle
nicht mehrere Linien mit sehr ähnlichen Liniensignalen abfahren. Bei den Linien 76A und 76B habe ich z.B. schon mehrmals verwirrte Fahrgäste erlebt, die im 76B z.B. die Station Fabianistraße gesucht haben. Im Bereich Kaiserebersdorf kommen ja zu allem Unglück dann auch noch 79A und 79B zu diesem Linienbündel dazu. 76A, 76B, 79A und 79B - ist das wirklich einfacher und intuitiver als wenn diese Linien vielleicht 41A, 58A, 67A und 89A hießen?
Bei den Radiallinien gehe ich ja noch mit, dass die Ordnung gegen den Uhrzeigersinn durchaus hilfreich sein kann (mir hat es jedenfalls neu in Wien ziemlich geholfen, als ich eine grobe Orientierung hatte), aber bei den Tangentiallinien ist es doch eigentlich eher wurscht. Ein System sieht auf dem Plan toll aus, macht es vor Ort aber nicht unbedingt leichter. Auch nicht, wenn man sich auskennt: ich bin ich einem unkonzentrierten Moment auch schon an der Kraygasse in den 24A statt 22A gestiegen.