Park & Ride geht auch mit Fahrrädern. Man könnte zum Beispiel abschließbare Fahrradboxen an den Umland-Bahnhöfen bauen, ähnlich wie viele Bahnhöfe jetzt schon Parkplätze für Autos haben.
Park&Ride und Bike&Ride sind eine Lösung für die erste Meile, nicht für die letzte.
Außerdem werden Radfahrer eh schon bei der Verkehrsplanung nachteilig behandelt, braucht man nur den Europaplatz ansehen, der nicht das schlimmste Beispiel ist.
Ich glaube, da sind Viele der gegenteiligen Meinung.
Weil mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn für den Radverkehr einfach nur der gleiche Zustand hergestellt wird, der für den Autoverkehr seit Jahrzehnten selbstverständlich ist, wird das als Bevorrangung ausgelegt - und dabei übersehen, dass der Autoverkehr z.B. in der Praterstraße auch nach dem Umbau noch immer doppelt so viel Fläche zur Verfügung gestellt bekommt wie der Radverkehr. (Was in Ordnung ist, aber es ist schon seltsam, wenn wegen eines Radweges, der für beide Richtung maximal etwas breiter als
eine Einrchtungsfahrspur für den MIV ist, so getan wird, als würde nur noch auf den Radverkehr geschaut.)
Der Europaplatz ist für die Benachteiligung ein hervorragendes Beispiel. Wo die Autos auf zahlreichen Fahrspuren mit 60 km/h und oft grüner Welle durchrasen können, muss der Radverkehr mehrmals Gürtelfahrbahnen queren und dabei meist mehrfach vor einer roten Ampel stehenbleiben (allein zur Querung der Felberstraße muss man oft dreimal stehenbleiben - um einer der wichtigsten Relationen der Stadt zu folgen). So braucht man dann auf dem Rad für die 300 m von der Felber- zur Mariahilfer Straße teils über 5 min - und während Autos schon im Wiental sind, hat man als Radfahrer noch nicht mal die Kreuzung Felberstraße gequert.
Dabei spricht überhaupt nichts dagegen, die Fahrspur neben dem 5er-Gleis in einen Zweirichtungsradweg umzuwandeln, weil mindestens eine MIV-Fahrspur gen Norden schlicht unnötig ist. Das ist keine bloße Theorie, sondern hat sich auch in der Praxis gezeigt - für die Bauarbeiten am früheren Spitalsgelände war schon mehrfach eine Spur gesperrt war, ohne dass es deshalb zu Staubildung am Gürtel kam.
Angesicht dessen, dass man für den Ausbau der Radinfrastruktur den öffentlichen Nahverkehr auf die selbe(n) Fahrspur(en) wie den Individualverkehr drängt, wundert mich die Abneigung gegenüber Radfahrende überhaupt nicht.
Eigene Spuren für den ÖV sind kein Selbstzweck. Wichtig ist, dass der ÖV nicht behindert wird - wie das gelöst wird, hängt jeweils von der Situation vor Ort ab. An Engstellen kann das auch durch Pulkführerschaft der Straßenbahn oder des Busses sichergestellt wird.
Davon abgesehen: oft genug gibt es dann trotzdem Parkplätze. Warum drängt dann eigentlich die Radinfrastruktur den MIV auf die ÖV-Trasse und nicht der "ruhende Verkehr"?