Autor Thema: Bim-Planungen Rot-Pink II  (Gelesen 7666 mal)

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michael.fuerthaller

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Re: Bim-Planungen Rot-Pink II
« Antwort #60 am: 07. Juni 2025, 18:18:36 »
An das Zugfahren werden immer schon strengere Maßstäbe angelegt als an andere, nicht schienengebundene Verkehrsmittel, z.B. Busse. Wenn ein Überlandbus über die Autobahn brettert, dann stets auf Sicht. Ist diese nicht (mehr) gegeben, hat man halt Pech gehabt, da es für Gummiradler kein Analogon zu Gleismagneten und Totmannknöpfen gibt.

Züge fahren nach Signalen, Straßenfahrzeuge auf Sicht. Ist die Sicht bis zum Ende des Bremswegs beim Überlandbus nicht mehr gegeben, muss der Lenker seine Geschwindigkeit so weit verringern, bis er wieder auf Sicht fahren kann. Tut er es nicht, liegt der Fehler bei ihm.
Bei wem der Fehler liegt, ist für die betroffenen Fahrgäste eher wurscht. Schaut der Fahrer eines Zugs nicht aufs Signal: Zwangsbremsung. Achtet der Fahrer eines Busses nicht auf den Verkehr: Unfall. Hat der Fahrer eines Zuges einen Herzinfarkt: Zwangsbremsung, da er die Totmanneinrichtung nicht mehr bedient. Hat der Fahrer eines Busses einen Herzinfarkt: Unfall.

Erst kürzlich ereigneten sich zwei Unfälle von Kindern an unbeschrankten Bahnübergängen, welche von den Medien danach als Sicherheitsrisiko angeprangert wurden. Einen vergleichbaren medialen Aufschrei bei im Straßenverkehr verunglückten Kindern wird man eher nicht vernehmen.

Vor diesem Hintergrund kann ich mir nicht vorstellen, dass man halbgare Geschichten wie autonome Züge so mir nichts, dir nichts auf die Menschheit loslässt, Bürokraten hin oder her.

Das mag daran liegt, dass sich im Straßenverkehr jeder als Profi sieht und damit meint, das Risiko besser einschätzen zu können.
Alles was auf Schienen fährt gereicht mir zur Freude :-)

Bellaria

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Re: Bim-Planungen Rot-Pink II
« Antwort #61 am: 09. Juni 2025, 23:08:01 »
Zitat von: Bellaria
Ab Waldmühle folgt die Strecke zuerst der ehem Trasse und bindet dann als Straßenbahn in Kaltenleutgebner Strasse ein.

Die ehemalige Trasse wird als Zufahrtstraße zu diversen Grundstücken verwendet und endet zudem ca. 50 Meter vor der Stadtgrenze. Danach ist nichts mehr bzw. ist sie auf Kaltenleutgebner Gebiet bereits komplett verbaut.

Und wer das geplant hat - eine zweispurige Gleistrasse auf der dortigen Hauptstraße - der möge sich doch bitte einmal selbst vor Ort ein Bild von der Realität machen. Die Straße ist streckenweise stark gekrümmt und zudem viel zu schmal - es sei denn, man bindet den derzeit noch vorhandenen beidseitigen Parkraum mit ein, worüber die dortigen Anrainer sicher begeistert wären...  ;)

Zitat von: Bellaria
Die Verlängerung des 60er dient der Zufahrt zur Abstellhalle bzw. zur Werkstatt Inzersdorf.

Wohin soll der 60er verlängert werden? Unmittelbar nach dem Ausgang der ehemaligen Schleife Rodaun ist auch dort die einstige Trasse komplett verbaut.

Und du glaubst nicht, die Planer haben aktuelle Plangrundlagen und kennen die nötigen Lichtraumprofile und Bogenhalbmesser?

Aber du beurteilst das Projekt ja sicher auch nicht, ohne den Inhalt zu kennen. Oder etwa doch?

T1

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Re: Bim-Planungen Rot-Pink II
« Antwort #62 am: 10. Juni 2025, 08:51:17 »
Weil sich das Verkehrsunternehmen dafür entschieden hat, den Automatikbetrieb damit technisch (Wegfall des Überwachung des Fahrwegs, Türüberwachung etc.) umzusetzen – was sonst halt der Mensch macht. Sehe ich eigentlich auch durchaus positiv, da Bahnsteigtüren auch abseits des Automatikbetriebs viele Vorteile bieten (schnelle Einfahrt, weniger Gefahrensituationen am Bahnsteig, insbesondere für Familien).

Ursächlich ist das nicht: Bahnsteigtüren gibt es beispielsweise in Tokio auch bei nicht-fahrerlosem Betrieb, umgekehrt gibt es auch fahrerlosen Betrieben ohne Bahnsteigtüren wie in Budapest oder Nürnberg.

Soweit ich weiß, hat sich das Verkehrsunternehmen nicht freiwillig dafür entschieden, sondern es wurde mitgeteilt, dass die Genehmigung für den fahrerlosen Betrieb nur erteilt wird, wenn es Bahnsteigtüren gibt.
Ich kenne diese Aussage nur aus dem Forum und kann sie ohne näheren Kontext nicht beurteilen. Es ist vollkommen unklar, ob dies, wie von dir behauptet, aufgrund höherer Ansprüche an den automatisierten Betrieb gefordert oder einfach als äquivalente technische Sicherung zum Fahrer verlangt wurde (weil die Alternativen ungenügend, etwa aus Kostengründen, waren oder gar nicht erst ins Spiel gebracht wurden). Die Aussage kann meiner Meinung nach (und so habe ich das bisher interpretiert) auch so verstanden werden, dass es ohne dem Fahrer gleichwertige Maßnahmen (und das kann eben auch eine Sicherung des Fahrwegs durch Abschottung durch Bahnsteigtüren sein) keinen reinen Automatikbetrieb gibt. Und das halte ich eigentlich für ganz normal und vernünftig.

Ferry

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Re: Bim-Planungen Rot-Pink II
« Antwort #63 am: 10. Juni 2025, 17:15:56 »
Ich bin fasziniert, wie sehr diese Idee die Community beschäftigt [...]
Und ich muss gestehen, ich war noch nie in meinem Leben in Kaltenleutgeben. :'(
Nicht mal an einem Schulwandertag? Da waren wir zumindest mal auf der Wienerhütte.

Die wird aber von Schülern aus Wien eher von der Wiener Seite (Kalksburg) aus erreicht, da sieht man normalerweise von Kaltenleutgeben nichts.

Übrigens eine interessante Idee, das werde ich bei Gelegenheit ausprobieren: wie lang man von Kaltenleutgeben bis dorthin braucht.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

coolharry

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Re: Bim-Planungen Rot-Pink II
« Antwort #64 am: 10. Juni 2025, 18:25:12 »
Ich bin fasziniert, wie sehr diese Idee die Community beschäftigt [...]
Und ich muss gestehen, ich war noch nie in meinem Leben in Kaltenleutgeben. :'(
Nicht mal an einem Schulwandertag? Da waren wir zumindest mal auf der Wienerhütte.

Die wird aber von Schülern aus Wien eher von der Wiener Seite (Kalksburg) aus erreicht, da sieht man normalerweise von Kaltenleutgeben nichts.

Übrigens eine interessante Idee, das werde ich bei Gelegenheit ausprobieren: wie lang man von Kaltenleutgeben bis dorthin braucht.
Wir sind damals über die Perchtoldsdorfer Heide hinauf. Nach Kaleu runter und dann über die Wiener Hütte zurück zur 60er Endstelle.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.