Gedacht? Glaubst du im Ernst, dass sich da jemand bei den Grünen etwas gedacht hat?
Ich glaube das schon

Die Grünen sind, bei allem Populismus, der auch ihnen wahrlich nicht fremd ist (nur auf andere Art ausgelebt wird), doch eher noch diejenigen, die sich Konzepte und deren Finanzierung tatsächlich durchüberlegen. Gegen alles sein und Leute aufhetzen liegt eher auf der anderen Seite des politischen Spektrums. Sofern ich richtig informiert bin, hätte man die 100-Euro-Jahreskarte über andere Wege (Citymaut, ...) (lockerst!) finanzieren können. Dass da die Roten nicht mitmachen, ist klar, aber das kann man den Grünen nicht wirklich vorwerfen. Die Grünen haben ihr Programm, die Roten haben ihr Programm, was herauskommt ist ein Kompromiss, mit dem jeder irgendwie leben kann und niemand das Gesicht verliert.
Unter einer hypothetischen grünen Alleinregierung würde ich an der 100-Euro-Jahreskarte nicht im Geringsten zweifeln. In Wien gibt es viel zu viele Autos und die Grünen sind die einzigen, die das offen an- und aussprechen. Darum muss man, wenn man die Autofahrer nicht "bestrafen" will, sich zumindest Anreize überlegen, wie man diese zu Öffifahrern machen kann. Es wäre für uns alle gut, aus Wien eine lebenswertere Stadt zu machen und das beginnt meiner Meinung nach zuallererst bei den Autos. Ich komme gerade aus Paris zurück, wo es aufgrund eines hervorragenden Öffinetzes im Vergleich zu Wien (abgesehen von den Hauptrouten) erstaunlich vernachlässigbaren Autoverkehr gibt. In dieser Beziehung könnte Wien in 10 Jahren wie Paris heute aussehen. Leider sind die Wiener Linien selbst aber ebenso für den Massen-IV verantwortlich, denn mit einem Betrieb wie derzeit pfeifen die Autofahrer nach ein paar Testtagen gleich wieder drauf!