Hallo liebes Forum!
Habe diesen Thread gerade erst gelesen. Ich beschäftige mich seit einem Jahr intensiv mit den beiden (drei warens eigentlich) Stockwagen. Den E (ex K und dann wieder K) und den beiden F.
Dankenswerter Weise habe ich die Baupläne von allen drei bekommen und bin dabei 3D Druck Modelle in H0 anzufertigen. Mit dem F (454) habe ich begonnen und bin nun soweit meinen ersten Testdruck zu bestellen.
Hier ein paar kurze Infos die ich geben kann:
Der E wurde nach der leider erfolglosen kurzen Epoche der Stockwagen wieder zum K zurückgebaut. Ich kannte sogar als Kind noch den in Korneuburg abgestellten K. Damals wusste ich leider nicht, dass das mal der Stock E war. Ich hätte fotografiert bis es keine Filme mehr gibt...
Die beiden F waren leider auch kein Erfolg beim Publikum. Scheinbar war das Oberdeck sehr unbeliebt bei den Fahrgästen - und das obwohl man oben rauchen durfte :-). Das besondere an diesen beiden F waren die Maximumdrehgestelle (große Antriebsachse und kleine Nachlaufachse). Dadurch und durch die Drehzapfenaufhängung in der Nähe der großen Achsen, war es möglich sehr enge Radien zu befahren. Von den Gleisen her gab es mal keine Einschränkung, aber die Höhe war definitiv nicht für das ganze Netz geeignet. Sogar der Bahnhof Rudolfsheim musste auf zwei Gleisen "erhöht" werden, damit ein Einfahren in die Halle überhaupt möglich wurde. Die Stadt Wien hat sich damals schon (1915) mit eigenartigen Betriebsauflagen hervorgetan. So mussten zB immer zwei Schaffner mitfahren und haben über Klingeln miteinander kommuniziert. Kurvenfahrten hatten eigene Geschwindigkeitsbegrenzungen (Begründung waren mögliche Seitenwinde) und im Echtbetrieb wurden nie Beiwagen gefahren, obwohl alle drei Fahrzeuge dafür ausgelegt waren.
Das wirklich spannende an diesen Versuchen finde ich ist, dass die beiden F bei weitem nicht ident waren. Man liest oft von unterschiedlichen Bestuhlungen und Inneneinrichtungen. Aber auch aussen und bei der Technik gab es massive Unterschiede, da die unterschiedliche Bestuhlung auch zu einer ganz anderen Aufteilung der Ausnehmungen im Boden des Obergeschoßes erforderte. Im Untergeschoß gab es noch bevor man zu den beidseitigen Treppen ins Obergeschoß kam bereits eine Treppe (darunter waren die Fahrgestelle). Die Raumhöhe war knapp 2 Meter, und obwohl die Menschen damals meist kleiner waren, hätte man sich ohne Ausnehmung in der Decke den Schädel gestoßen - und die Beleuchtung war auch an der Decke und hat Platz gebraucht.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht wirklich gut ist alte Bilder zu posten, da es immer irgendwelche Menschen gibt, die Rechte daran haben und es scheinbar nicht um die Dokumentation von Vergangenem geht, sondern um das alte "meins ist meins".
Ich hänge euch mal zwei Bilder meiner 3D Zeichnung im aktuellen Zustand an. Wenn wer Fragen hat würde ich mich freuen und wenn ich Antworten habe um so mehr

Alles Liebe aus Hollabrunn
Manfred