Autor Thema: Langobardenstraße  (Gelesen 20465 mal)

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darkweasel

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #15 am: 19. Juni 2011, 18:11:32 »
Die Retouche ist dir gut gelungen, fast KGB-reif! ;)
Danke, aber darf man fragen, was KGB in dem Kontext heißt? Google spuckt nichts Eindeutiges aus ...

13er

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #16 am: 19. Juni 2011, 18:19:27 »
Die Retouche ist dir gut gelungen, fast KGB-reif! ;)
Danke, aber darf man fragen, was KGB in dem Kontext heißt? Google spuckt nichts Eindeutiges aus ...
Gemeint war schon der KGB. Ich hätte auch CIA, Stasi o.ä. schreiben können, aber das erste große historische Beispiel für Fotoretouche stammt eigentlich von den Russen (auch wenn da noch ohne KGB): http://www.usnews.com/usnews/doubleissue/photography/hoax.htm
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

moszkva tér

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #17 am: 19. Juni 2011, 18:27:19 »
Gemeint war schon der KGB.
Und ich dachte schon, die KGB  :D
Kurt Gober Band / KGB - MOTORBOOT / Das Video

darkweasel

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #18 am: 19. Juni 2011, 18:27:34 »
Die Retouche ist dir gut gelungen, fast KGB-reif! ;)
Danke, aber darf man fragen, was KGB in dem Kontext heißt? Google spuckt nichts Eindeutiges aus ...
Gemeint war schon der KGB. Ich hätte auch CIA, Stasi o.ä. schreiben können, aber das erste große historische Beispiel für Fotoretouche stammt eigentlich von den Russen (auch wenn da noch ohne KGB): http://www.usnews.com/usnews/doubleissue/photography/hoax.htm
Achso, alles klar! :up:

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #19 am: 19. Juni 2011, 18:29:11 »
[...]aber schau auf jeden Fall, dass das Objektiv trocken bleibt, damit man nicht die Lichtreflexe überall im Bild hat (ist mir letztes Jahr beim ersten Schneefall leider auch passiert).
Die Verwendung der Gegenlichtblende ist ein ganz heißer Tipp.  :)

13er

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #20 am: 19. Juni 2011, 18:39:00 »
[...]aber schau auf jeden Fall, dass das Objektiv trocken bleibt, damit man nicht die Lichtreflexe überall im Bild hat (ist mir letztes Jahr beim ersten Schneefall leider auch passiert).
Die Verwendung der Gegenlichtblende ist ein ganz heißer Tipp.  :)
In der Tat, so habe ich das dann gelöst! Die wurde eigentlich falsch benannt, auf so was kommt ja niemand ;)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

T1

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #21 am: 19. Juni 2011, 20:55:06 »
Ja ja, der alte Restaurator und Fälscher :D

Die Retouche ist dir gut gelungen, fast KGB-reif! ;)

Ich halt von solchen Retuschen nichts – wem die Realität nicht gefällt, sollte die Realität ändern (wenn das nicht geht, Pech gehabt) und nicht sich nachher digital alles so richten, dass es passt. Finde ich irgendwie feig und hat mMn mit Fotografie wenig zu tun (Ausnahmen gibt es da natürlich).

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #22 am: 20. Juni 2011, 00:14:00 »
wem die Realität nicht gefällt, sollte die Realität ändern (wenn das nicht geht, Pech gehabt)

War das gerade ein Aufruf zur Sachbeschädigung?  ;)

Linie 41

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #23 am: 20. Juni 2011, 00:28:20 »
Ich halt von solchen Retuschen nichts – wem die Realität nicht gefällt, sollte die Realität ändern (wenn das nicht geht, Pech gehabt) und nicht sich nachher digital alles so richten, dass es passt. Finde ich irgendwie feig und hat mMn mit Fotografie wenig zu tun (Ausnahmen gibt es da natürlich).
Nur, wenn man Photographie als die Abbildung der Realität betrachtet. ;)

Also, wenn's nicht der Dokumentation dient, kann man meiner Meinung nach machen, was man will. Ein s/w Photo oder Filter ist im Prinzip genauso eine Verfälschung.

Aber wenn der Masten und Geländerwildwuchs so weiter geht, dann wird man in ein paar Jahrzehnten bald keine ästhetisch anspruchsvolle Photographie im Stadtraum mehr machen können – wobei das irgendwie ein Wiener Phänomen ist. Derartig viel vertikalen Stahlschrott und wie Spinnennetze herumhängende Freileitungen habe selten irgendwo in Europa angetroffen. Während andere Städte sich entwickeln und zum Teil durch moderne Architektur und Raumgestaltung schöner werden, wird Wien seit dem zweiten Weltkrieg eigentlich schleichend immer häßlicher.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

T1

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #24 am: 20. Juni 2011, 00:47:43 »
wem die Realität nicht gefällt, sollte die Realität ändern (wenn das nicht geht, Pech gehabt)

War das gerade ein Aufruf zur Sachbeschädigung?  ;)

Nicht explizit, schließlich fällt das schon in die Kategorie geht nicht. Und mit Realität ändern kann auch gemeint sein, dass man den Blickwinkel, unter der man sie sieht, ändert, so dass es passt... ;)

Nur, wenn man Photographie als die Abbildung der Realität betrachtet. ;)

Also, wenn's nicht der Dokumentation dient, kann man meiner Meinung nach machen, was man will. Ein s/w Photo oder Filter ist im Prinzip genauso eine Verfälschung.

Die Photographie ist nunmal eine Abbildung der Realität, wenn auch eine sehr eingeschränkte. ;) Natürlich muss man differenzieren: Es gibt genug Beispiele, bei denen wegretouchierte Objekte nun mal dazu gehören, weil das Bild sonst nicht möglich wäre – nur diese Bilder sind im Normalfall auch als solche erkennbar, besonders die mit künstlerischem Anspruch (Wenn nicht, dann hat mMn der Fotograf was falsch gemacht – ausgenommen natürlich Sachen in einem besonderen Kontext). Und das nicht weil die Retusche schlecht ist, sondern weil es eben ein entferntes Abbild der Realität ist, welches zum Betrachten schön ist und bei dem man als Betrachter weiß, dass ist nicht real und somit keinerlei Dokumentationsanspruch erhebt.

Wenn du allerdings obriges Foto anschaust, welches zwar auch schön zum Anschauen ist, kannst du das nicht nachvollziehen. Und da finde ich es einfach nicht nötig, ein Geländer wegzuretouchieren, da es doch die Realität abbilden soll. Klar, es gibt in Zeiten von Photoshop mittlerweile genug, die es sich einfach machen und störende Objekte entfernen, da sie eh nebensächlich sind – ich werte das aber nicht primär als Geschichtsverfälschung, sondern eher als Feigheit. Wenn man schon ein Foto macht, in dem eine Straßenbahn möglichst in einem schönen Umfeld abgebildet werden soll, dann soll das Umfeld bitte auch echt sein. Und nicht ein Bild basteln, dass zwar realistisch ausschaut, allerdings es nicht ist.

Und ein s/w- oder anderer Filter ist natürlich auch eine Verfälschung, aber eine nachvollziehbare. Ein wegretouchiertes Geländer aber nicht! ;) Da sind wir irgendwie wieder im Zwischenraum, aber einem, wo man deutlich erkennt, dass der Fotograf das Bild absichtlich geändert hat.

Wie gesagt, das ist meine Meinung, teilweise sehr generalisiert, teilweise wieder tramwayfotospezifisch... Man kann ja bekannterweise über alles streiten philosophieren. ;)

moszkva tér

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #25 am: 20. Juni 2011, 01:35:10 »
Aber wenn der Masten und Geländerwildwuchs so weiter geht, dann wird man in ein paar Jahrzehnten bald keine ästhetisch anspruchsvolle Photographie im Stadtraum mehr machen können – wobei das irgendwie ein Wiener Phänomen ist. Derartig viel vertikalen Stahlschrott und wie Spinnennetze herumhängende Freileitungen habe selten irgendwo in Europa angetroffen. Während andere Städte sich entwickeln und zum Teil durch moderne Architektur und Raumgestaltung schöner werden, wird Wien seit dem zweiten Weltkrieg eigentlich schleichend immer häßlicher.
Darf ich ein best/worst-practice-Beispiel aus Minsk darbieten?
Wie ein großer Platz ohne Stadtmöblierung aussieht, sieht man hier:

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #26 am: 20. Juni 2011, 11:00:22 »
Wenn du allerdings obriges Foto anschaust, welches zwar auch schön zum Anschauen ist, kannst du das nicht nachvollziehen. Und da finde ich es einfach nicht nötig, ein Geländer wegzuretouchieren, da es doch die Realität abbilden soll. Klar, es gibt in Zeiten von Photoshop mittlerweile genug, die es sich einfach machen und störende Objekte entfernen, da sie eh nebensächlich sind – ich werte das aber nicht primär als Geschichtsverfälschung, sondern eher als Feigheit. Wenn man schon ein Foto macht, in dem eine Straßenbahn möglichst in einem schönen Umfeld abgebildet werden soll, dann soll das Umfeld bitte auch echt sein. Und nicht ein Bild basteln, dass zwar realistisch ausschaut, allerdings es nicht ist.
OK, bei obigem Photo nicht. Aber angenommen es gibt nur eine Stelle, wo sich von Bildwinkel, Licht etc. ein vernünftiges Tramwayphoto von einem Gebäude machen läßt (Parlament von der Verkehrsinsel am Außenring ist ein ganz gute Beispiel – Standorte am Innenring sind quasi unmöglich, weil man dank Autos nach 2 Stunden immer noch kein Photo hat). Wenn mir die da beispielsweise einen Mast in die Sichtachse pflanzen, nehme ich den per Photoshop peinhart raus. Realität hin- oder her, ich würde das Bild allerdings nie einem dokumentarischen Werk zur Verfügung stellen, aber das ist ohnehin nicht mein Ziel, weil mich persönlich diese Art der Photographie nicht interessiert (also das Herstellen solcher Bilder, anschauen schon – aber in 10 Jahren vielleicht).

Darf ich ein best/worst-practice-Beispiel aus Minsk darbieten?
Wie ein großer Platz ohne Stadtmöblierung aussieht, sieht man hier:
Der Platz wird aber auch sicher nicht schöner, wenn Du 100 plumpe Lichtmasten aufstellst und 50 Fahrleitungs-, Elektroversorgungskabel aufspannst. ;)
Es spricht aber nichts dagegen Bäume, Sträucher, Skulpturen, Sitzgelegenheiten etc. aufzustellen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #27 am: 20. Juni 2011, 11:37:43 »
In Strasbourg hat mich teilweise beim Anblick des Verkehrsschilderwaldes fast der Schlag getroffen... der kann (z.B. Place de la République) locker mit Wien konkurrieren!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

moszkva tér

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #28 am: 20. Juni 2011, 14:22:22 »
Darf ich ein best/worst-practice-Beispiel aus Minsk darbieten?
Wie ein großer Platz ohne Stadtmöblierung aussieht, sieht man hier:
Der Platz wird aber auch sicher nicht schöner, wenn Du 100 plumpe Lichtmasten aufstellst und 50 Fahrleitungs-, Elektroversorgungskabel aufspannst. ;)
Es spricht aber nichts dagegen Bäume, Sträucher, Skulpturen, Sitzgelegenheiten etc. aufzustellen.
Ich mag solche Plätze eh sehr gerne!
Stadtmöblierung ok, aber immer in Maßen. In Wien wird leider alles viel zu vollgeräumt mit Streugutbehältern, Blumentrögen, Bänken, Telefonhütteln (wer benutzt heute sowas eigentlich noch?), Mülltrennungsbehältnisse (Containerausstellung), Würstelstandeln, Elektrokasteln. Und wo noch Platz ist, wuchern die Schanigärten.

coolharry

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Re: Langobardenstraße
« Antwort #29 am: 20. Juni 2011, 14:31:49 »
Stadtmöblierung ok, aber immer in Maßen. In Wien wird leider alles viel zu vollgeräumt mit Streugutbehältern, Blumentrögen, Bänken, Telefonhütteln (wer benutzt heute sowas eigentlich noch?), Mülltrennungsbehältnisse (Containerausstellung), Würstelstandeln, Elektrokasteln. Und wo noch Platz ist, wuchern die Schanigärten.

Müllsammelbehältnisse müssen sein. Hab jetzt erst wieder in Ungarn gesehen, wie schweinisch die Menschen veranlagt sind. Und wie Blöd es ist Rastplätze ohne Mistkübel auszustatten. Sowie eine elendslange Strandpromenade zu bauen und dann gibts genau drei Mistkübel, die natürlich zum übergehen voll sind.
Wie heißt so schön: Von einem extrem ins andere.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.